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Das Gespenst

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Als Feuerrose zu Ende gelacht hatte, sagte sie: „Ich frühstücke jetzt erst mal.“

„Du meinst wohl zu Mittag essen“, verbesserte Blütelia sie.

„Nein, das meine ich nicht. Ich esse heute zum ersten Mal. Also ist es mein Frühstück.“

„Aber wir haben schon Mittag“, wandte Blütelia ein. „Also ist es dein Mittagessen.“

Feuerrose wurde ärgerlich. „Sei doch nicht immer so rechthaberisch.“

„Und du denk bloß nicht, alles, was du sagst, wäre richtig, nur weil du Prinzessin bist.“

„Das denke ich gar nicht!“, verteidigte sich Feuerrose empört. „So was habe ich noch nie gedacht!“

„Fangt bloß nicht wieder an, euch zu streiten!“, mahnte Duftine. „So wie ihr das am Anfang immer gemacht habt. Das war einfach schrecklich!“

„Ich habe nicht vor, mich zu streiten“, sagte Feuerrose. „Dazu bin ich viel zu hungrig. Ich könnte Berge von Blütenstaub verschlingen und literweise Rosennektar trinken. Und genau das werde ich jetzt tun. Dabei ist es mir vollkommen egal, ob ihr das Frühstück oder Mittagessen nennt.“

Duftine kicherte. „Pass auf, dass du nach dem Essen noch in dein Kleid passt! Nicht, dass du wieder fasten musst wie vor ein paar Wochen!“

Feuerrose grinste. „Ich schlage vor, du passt auf mich auf. Und weil es schwierig ist, auf mich aufzupassen, kommst du am besten gleich mit, Blütelia.“

Kaum waren die Freundinnen in Feuerroses Palastrose verschwunden, als die Prinzessin der gelben Rosenelfen auf dem Blütenrand landete. Die Rose begann zu zittern und hörte gar nicht wieder auf. Der Grund war, dass Honigrose am ganzen Körper bibberte.

Zum zweiten Mal an diesem Tag fragten die roten Rosenelfen: „Was ist los? Ist etwas passiert?“

„Ich ... ich ...“, stammelte Honigrose.

„Komm erst mal rein und trink was“, sagte Feuerrose. „Du bist ja ganz weiß im Gesicht.“

Honigrose fing noch stärker an zu schlottern. „Weiß, ganz weiß ...“, stammelte sie.

Feuerrose reichte ihr ein Schälchen Nektar, aber Honigroses Finger bebten dermaßen, dass sie die Hälfte verschüttete. Sie versuchte es aufs Neue: „Schneeweiß, ganz schneeweiß ...“

„Ja, du bist wirklich schneeweiß im Gesicht“, sagte Duftine. „Bloß - warum?“

„Ich ... Ich habe ...“, Honigrose sank zu Boden, „ein Gespenst gesehen.“

Die drei Feuerrosenelfen starrten sie an.

„Es gibt keine Gespenster“, meinte Duftine.

„Doch.“

„Wie kommst du auf diese verrückte Idee?“, wollte Blütelia wissen.

„Weil ich es gesehen habe. Ein Elfengespenst. Es war fast durchsichtig und hatte keine Farbe. Arme, Beine, das Gesicht, sogar das Kleid – alles war weiß.“

Feuerrose legte ihren Arm um Honigroses Schultern, damit die aufhörte zu zittern. „Vielleicht war es nur eine hellgelbe Rosenelfe. Oder das Sonnenlicht hat dich geblendet.“

Aber Honigrose hörte nicht auf. Sie schüttelte heftig den Kopf. „Das weiße Gespenst saß im Schatten, unter den Tannen. Dann schwebte es davon. Ich habe es genau gesehen.“

Prinzessin Feuerrose und die Schneerosenelfen

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