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Drittes Kapitel.

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Wir alle kennen Banquerouteville-sur-Mer. In der guten alten Zeit, als die Gerichtsvollzieher noch schöne Tage hatten und englische Verschwender noch beständig ins Gefängnis wandern wussten, war Banquerouteville-sur-Mer der viel ersehnte Hafen der Ruhe für Schuldner, die nicht bezahlen konnten oder wollten. Banquerouteville ist ein heiterer und billiger Ort, fünfundzwanzig Franken gehen aufs Pfund und ein Frank ist dort jeden Tag so viel wert, als ein Schilling, oder eigentlich noch mehr.

Der gewöhnliche Grund, den Engländer für einen längern Aufenthalt in Banquerouteville geltend machen, sind die Vorteile, die es in Bezug auf Erziehung und Unterricht bietet, und es gibt in der That dort beinahe so viel Schulen, wie Hotels und Pensionen. Ueber die gute Beschaffenheit der Luft kann kein Zweifel bestehen, die Umgebung ist reizend, die Bäder herrlich und die Miete gering.

Etwa eine Meile von der Stadt entfernt liegt das Château des Tourterelles. Es erfreut sich dieses Namens seit mindestens hundertundfünfzig Jahren, und wenn auch boshafte Menschen darüber spotteten und allerhand schlechte Witze über das Zusammentreffen machten, so war es doch ein rein zufälliger Umstand, dass das Château des Tourterelles das war, was wir in zweifelhaftem Deutsch ein Mädchenpensionat nennen würden. Frau Pouilly, die Vorsteherin, war eine ausserordentlich kluge Dame, und wenn es jemals eine gegeben hat, eine Frau von Welt. Sie hatte das Geschäft vor vielen Jahren für eine schöne runde Summe gekauft und hatte von vornherein verstanden, es so zu leiten, dass es sich bezahlt machte. Sie liess ihre jungen Mädchen nicht hungern und sie strengte sie nicht allzu sehr an, aber sie legte den Hauptnachdruck darauf, dass die Artikel, welche durch ihre Erziehungsfabrik gegangen waren, wenigstens dem äussern Eindruck nach, als wohlerzogene junge Damen mit den höchsten Grundsätzen daraus hervorkamen. Hatte sie das Missgeschick, dass ihr ein wirkliches schwarzes Schaf in die Hände geriet, so zögerte Frau Pouilly nicht einen Augenblick; die Missethäterin wurde aus dem Himmel des Château des Tourterelles in die tiefe Finsternis ausserhalb seiner kleinen Welt gestossen.

Es war ein sehr geschäftiger Tag. Der Schulsaal war gefegt und geschmückt worden; dreihundert Rohrstühle, alle sorgfältig numeriert und in Reihen gestellt, waren von dreihundert Verwandten und Freunden der Frau Pouilly und ihrer Schülerinnen besetzt. Die Professoren (in Frankreich werden alle Lehrer Professor genannt, es kostet nichts und klingt ganz hübsch), in einen Halbkreis geordnet, boten einen ehrfurchtgebietenden Anblick dar — es war ihrer ein rundes Dutzend — und sie sahen, für diesen Tag wenigstens, wie zwölf Akademiker aus. Sie alle trugen die vorschriftsmässige weisse Halsbinde, die bei Franzosen das Zeichen eines ernsten Vorgangs ist. Und in Madames Erscheinung lag etwas überaus Erhabenes. Ihr reiches Kleid von schwerer schwarzer Seide, dessen Steifigkeit besser durch einen Vergleich mit einer Panzerplatte, als durch den sonst üblichen mit einem Brett beschrieben werden müsste, flösste dem männlichen Teil der Zuhörer unverkennbar Furcht und Achtung, den Damen unverhüllten Neid ein. Was von Madames Kleid ausging, das war kein sanftes Frou-frou, — nein, das war ein förmliches Krachen.

Der Pfarrer von der Domkirche führte den Vorsitz. Die achtzig jungen Damen waren Bilder der Gesundheit und der Freude, denn die Feier galt der öffentlichen Preisverteilung, und nach ihrem Schluss begannen die grossen Sommerferien für die Anstalt der Frau Pouilly.

Die jungen Damen sangen, spielten Chopin, deklamierten Racine, und bei jeder Leistung wurde der diskrete Beifall der Zuhörer etwas lauter. Hierauf verteilte der alte Geistliche die Preise und beschloss diesen Teil seiner Aufgabe damit, dass er Frau Pouillys ältester und hübschester Schülerin als Preis für allgemeines Wohlverhalten und stetige und erhebliche Fortschritte einen Lorbeerkranz aufs Haupt drückte. Wir würden diesen letzten Teil der Feierlichkeit für unglaublich lächerlich halten, in Frankreich denkt man anders, und der Schüler oder die Schülerin, welche so glücklich sind, mit dem Kranz geschmückt zu werden, sind auf dieses einfache Siegeszeichen ebenso stolz, als die erfolgreichen Ringkämpfer bei den olympischen Spielen des Altertums es waren. Als die Feierlichkeit vorüber war, verliessen die Zuhörer langsam den Saal, die Professoren verbeugten sich gegen ihre Schülerinnen und die Gäste, und dann wurden die jungen Damen sich selbst überlassen.

Nach der Preisverteilung, dem grossen jährlichen Ereignis ihres jungen Lebens, sahen die Mädchen alle rot und aufgeregt aus. Es war wohl nicht eine unter sämtlichen Schülerinnen, die nicht mindestens ein rot gebundenes Buch mit Goldschnitt empfangen hatte. Sie trugen alle ihre besten Kleider, und zwar weisse, eine Farbe, welche den kleinern wohl sehr gut stand, für die grössere Mehrzahl der Schülerinnen dagegen kaum recht passte, denn diese bestand naturgemäss aus, wie man es nennt, aufgeschossenen Mädchen, unglückseligen Geschöpfen, deren Füsse, Hände und Ellbogen, für jetzt wenigstens, ganz ungebührlich entwickelt waren.

Nur eins der jungen Mädchen bot einen auffallenden Gegensatz zu allen andern Pensionärinnen der Frau Pouilly dar. Sie allein unter der ganzen plappernden Schar konnte als anmutig bezeichnet werden. Ihr liebliches Antlitz trug einen gedankenvollen Ausdruck, und ihre grossen, klaren und offnen blauen Augen blickten träumerisch ins Leben. Ihr Haar war, wie das ihrer Gefährtinnen, den strengen Vorschriften der Anstalt entsprechend, sehr einfach geordnet, aber sie mochte ihre üppigen blonden Zöpfe noch so fest flechten und drehen, es kamen immer wieder hier und da widerspenstige kleine Löckchen zum Vorschein. Prachtvolles Haar war es, und seine Menge war überreich, aber nicht diese war seine hervorragendste Eigenschaft. An Helene Montuys Haar war das bemerkenswerteste seine Farbe, es war, was die Franzosen blond cendré nennen. In England sieht man diese Farbe kaum jemals, und selbst in Frankreich ist sie sehr selten. Ihre glücklichen Besitzerinnen sind unabänderlich tief schwärmerischer und meist etwas schwermütiger Gemütsart. Dass Fräulein Montuy ein romantisches und ein herzensgutes und fröhliches Mädchen war, konnte man auf den ersten Blick sehen, denn auf ihrem Schoss sass der Verzug und Plagegeist der Anstalt, ein Kind von sieben Jahren, mit Grübchen in den Wangen, das mit Entzücken die Bilder in einem der zahlreichen rotgebundenen Bücher betrachtete, die Fräulein Montuy als Preise zugefallen waren, und dessen Blätter das ältere Mädchen sorgsam umwandte.

„Es ist wie ein Traum, Helene. Wirst du wirklich morgen Doktor Tholozans, des grossen Doktor Tholozan Frau? Und in Paris wirst du leben, in dem lieben, wundervollen, entzückenden Paris, von dem ich träume, das ich aber noch nie gesehen habe? O, wie sehr beneide ich dich, wie beneiden wir alle dich!“ sagte ein niedliches, zigeunerbraunes Mädchen an ihrer Seite.

Helene lächelte. „Ich bin zwei Jahre älter, als du, Kind. Ich bin ja neunzehn, ganz furchtbar alt, wie ein Patriarch. — Aber sei unbesorgt, Luise, du wirst auch noch an die Reihe kommen.“

Die beiden Mädchen verliessen die schwätzende Schar in dem grossen Schulsaal und traten durch die offne Thür in den kleinen, sauber gehaltenen Garten.

„Du bist gewiss überglücklich,“ fuhr die jüngere Schülerin fort, während sie ihren Arm um den schlanken Leib ihrer Gefährtin legte.

„Ich bin Doktor Tholozan ausserordentlich dankbar, denn ich bin doch schliesslich nur eine vermögenslose Waise. Ich habe es nicht gemacht, wie der Esel, liebe Luise, ich habe nicht lange zwischen den sprichwörtlichen Heubündeln geschwankt. Ich war überrascht und erstaunt, Luise, aber über meinen Entschluss war ich keinen Augenblick im Unklaren. Wenn du zwischen zwei Uebeln die Wahl hast, Liebste, dann wähle stets das kleinste. Ich hatte die Wahl, wahrscheinlich für den Rest meines Lebens hier bei Madame Pouilly zu bleiben, Butterbrote zu schneiden und zu streichen, Aufsätze zu korrigieren, den ganzen Morgen Tonleitern mit den Kleinen zu üben, während meine Abende der widerwärtigen Beschäftigung, ihre schauerlichen Strümpfe zu stopfen und die vierteljährigen Rechnungen aufzustellen, gewidmet sein würden, dies, — oder Doktor Tholozans Frau zu werden.“

„Hat er seinen Antrag hübsch gemacht, Helene? War er sehr verliebt?“

„Ach, meine Liebe, er hat mich sehr deutlich fühlen lassen, dass er mir ein Opfer bringt. Er war höflich, aber kalt, schrecklich kalt. ‚Mademoiselle,‘ sagte er, ‚bitte, nehmen Sie Platz,‘ und dabei stellte er mir einen Stuhl hin, als ob ich eine Kaiserin wäre. ‚Sie sind kein Kind mehr, Mademoiselle, und die Zeit ist gekommen, wo Sie das Recht haben, von mir eine Erklärung über Ihre Stellung in der Welt und Ihre Aussichten für die Zukunft zu erwarten. Meine liebe junge Dame,‘ fuhr er fort, ‚meine Vormundschaft war die Erfüllung eines thörichten, einem sterbenden Freunde gegebenen Versprechens; ich war leider, einst — ein Schwärmer. Ja,‘ fuhr er fort, ‚ich war einst so einfältig, ein gefühlvoller Schwärmer zu sein, aber das ist lange her. Ihr Vermögen, mein Kind, bestand nur aus Ihres Vaters Schulden. Wenn es Ihnen gefällt, so können Sie als Madame Pouillys Hilfslehrerin hier bleiben,‘ mich überlief unwillkürlich ein Schauder. ‚Ich muss zugeben, dass diese Aussicht nicht verlockend ist,‘ fuhr der Doktor fort. ‚Wäre ich verheiratet, so würde ich Ihnen mit Freuden bei mir eine Heimat anbieten, allein so, wie die Verhältnisse nun einmal sind, wäre das bei Ihrem Alter unmöglich; ein so alter Hagestolz ich auch bin, es würde nicht schicklich sein. Ich habe Ihnen aber noch einen andern Vorschlag zu machen. Sie brauchen nicht zu erschrecken. Ich bin etwa sechzig und zwar auf der Schattenseite der sechzig, wie ich wohl zu bemerken bitte, nicht auf der sonnigen. Es wäre eine Unwahrheit, Mademoiselle, wenn ich sagte, ich liebte Sie.‘ Hier errötete ich furchtbar. ‚Das ist eine schlechte Gewohnheit, mein Kind, gegen die anzukämpfen Sie wohlthun werden. Ich liebe Sie nicht,‘ wiederholte er, wobei er sogar noch einen besondern Nachdruck auf das Wort ‚nicht‘ legte, ‚trotzdem bin ich bereit, Sie zu meiner Frau zu machen. Verstehen Sie mich indes nicht falsch. Ich biete Ihnen dies keineswegs aus Pflichtgefühl oder Freundschaft für Ihren verstorbenen Herrn Vater an, sondern lediglich als einen Ausweg aus einer unangenehmen Lage‘“

„O Helene, das hat er doch gewiss nur gesagt, um dich auf die Probe zu stellen.“

„Unterbrich mich nicht, Liebe. Doktor Tholozan und ich sind sehr nüchterne Leute, gewohnt, den Thatsachen ins Gesicht zu sehen,“ bei diesen Worten zuckten ihre Lippen sichtbar. „‚Meine liebe junge Dame,‘ fuhr er fort, ‚meine Berufstätigkeit wirft eine gute Einnahme ab; ich wohne in einem grossen Haus, das mein Eigentum ist und wohl seine hunderttausend Franken wert sein mag. Geld habe ich aber nicht gespart. Wenn Sie es für der Mühe wert erachten, um eines Kapitals willen, welches Ihnen den erbärmlichen Betrag von fünftausend Franken jährlich einbringen wird, meine Frau zu werden, will ich Ihnen mein Haus nach meinem Tode vermachen. Allein Sie dürfen nicht ausser acht lassen, dass der Vertrag zwei Seiten hat, denn es ist ein Vertrag, nichts mehr und nichts weniger. Zunächst kommt in Betracht, dass ich ein sehr alter Mann werden kann, und das ist an sich schon ein ungünstiger Umstand für Sie. Jedenfalls erwarte ich von meiner Frau, dass sie meinen Freunden die Ehren des Hauses erweist, dass sie mir in den Augen der Welt Anerkennung verschafft, mir niemals ungehorsam ist, mir nie Schande und vor allen Dingen mich nie lächerlich macht.‘ ‚Doktor Tholozan,‘ sagte ich. ‚Halten Sie ein, Mademoiselle, keine übereilte Antwort! Mit Ihrer Erlaubnis werde ich in Madame Pouillys allerliebsten Garten gehen und eine Cigarette rauchen; das wird Ihnen Zeit geben, sich die Sache zu überlegen, und dann werde ich kommen, um mir Ihre Antwort zu holen.‘ Mein Vormund stand auf, hob die Spitzen meiner Finger zu seinen Lippen empor, ging dann nach einer tiefen Verbeugung in den Garten und überliess mich meinen Gedanken.“

„O, Helene, wie grässlich!“ rief ihre Vertraute. „Dein Vormund ist ein schlechter Mensch, ein ganz schlechter Mensch!“

„Sag das nicht, Luise, denn morgen wird Doktor Tholozan mein Gemahl werden, und ich muss versuchen, meinem — meinem Vertrag die beste Seite abzugewinnen,“ fügte sie mit einem leisen Seufzer hinzu. „Aber höre erst das Uebrige und dann beurteile mich, wie du willst, aber nicht zu streng, liebe Freundin. Zehn Jahre bin ich in diesem Hause gewesen, zehn lange Jahre, ohne Unterbrechung, und zehn lange Jahre habe ich mich nach einem eignen Heim gesehnt. Du und die andern, liebe Freundin, ihr seid in eure glückliche Heimat, zu euren Vätern, euren Müttern und lieben Verwandten gegangen — ich, Luise, ich habe keinen Freund auf der ganzen weiten Welt, als Doktor Tholozan. Während der letzten drei Jahre ist mir dieser Ort wie ein Gefängnis erschienen, und das einzige Mittel, ihm zu entrinnen, ist, dass ich Doktor Tholozans Frau werde. Deshalb werde ich ihm morgen zum Altar folgen, und es soll wahrlich nicht mein Fehler sein, wenn er mich nicht nach kurzer Zeit liebt. Er ist ein weltberühmter Mann, und eines solchen Mannes Gattin zu sein, ist eine Ehre. Das habe ich ihm gesagt, als er zurückkam. Er lachte nur leise, klingelte und liess Madame Pouilly um eine Unterredung bitten. Als sie ins Zimmer trat, machte er eine tiefe Verbeugung. ‚Madame,‘ sagte er, ‚es wird Sie kaum überraschen, wenn Sie hören, dass meine Mündel und ich im Begriff sind, durch ein noch engeres Band vereinigt zu werden. Ich habe die Ehre, Ihnen die junge Dame vorzustellen, die alsbald meine Gattin werden wird. Gestatten Sie mir, diesen freudigen Anlass zu benutzen, Ihnen meinen Dank für die mütterliche Sorge auszusprechen, die Sie ihr so viele Jahre lang in so reichem Masse haben zu teil werden lassen. Wir hoffen, Sie werden uns die Freude machen, dies geringe äussere Zeichen unsrer Dankbarkeit anzunehmen.‘ Dabei überreichte er ihr ein Leder-Etui. ‚Wir müssen noch zwei andre Vergünstigungen von Ihnen erbitten, liebe Madame, nämlich, dass Sie die Freundlichkeit haben, bei der bevorstehenden Trauung uns die Ehre Ihrer Gegenwart zu schenken, und dass Sie gestatten, dass die Hochzeit von diesem Hause aus stattfindet. Die erforderlichen Schritte und Anmeldungen bei den kirchlichen und bürgerlichen Behörden habe ich gethan und besorgt. Da Mademoiselle Montuy keine lebenden weiblichen Verwandten hat, so würden Sie uns weiter zu grossem Danke verpflichten, wenn Sie die Mühe übernehmen wollten, ihr eine passende Ausstattung zu beschaffen.‘ Dabei händigte er ihr eine Anweisung auf fünftausend Franken ein. Mein zukünftiger Gemahl ist jedenfalls freigebig. Madame brach in eine Flut von Glückwünschen aus, und der Doktor liess sie ausreden. Er fühlte offenbar, dass sie nur mit frischer Kraft beginnen würde, wenn er sie unterbräche. Als Madame ihre Redensarten erschöpft hatte, sah er nach der Uhr. ‚Ich fürchte, ich habe Ihre kostbare Zeit schon allzu lange in Anspruch genommen,‘ sagte er, und dann küsste er wieder meine Fingerspitzen und empfahl sich, ohne die von Madame wiederholt angebotenen Erfrischungen anzunehmen. Seitdem habe ich ihn nicht wieder gesehen, Luise; das war vor drei Tagen, und morgen werden wir Mann und Frau.“

„Aber er liebt dich, Helene, er liebt dich ganz gewiss. Diese funkelnden Ohrringe und der wundervolle Ring beweisen das ganz klar.“

„Ja, in gewisser Art, Kind, vielleicht in einer gewissen Art,“ entgegnete das ältere Mädchen nachdenklich. „Allein wir dürfen nicht vergessen, dass im Altertum die Opfertiere mit Blumen geschmückt wurden; das ist meine Ausschmückung, Luise, und das Opfer findet morgen statt. — Doch nein, ich thue ihm unrecht,“ sagte das Mädchen und richtete sich stolz empor. „Es ist kein Opfer, es ist nur ein Vertrag, und ich will versuchen, meinen Teil des Uebereinkommens getreulich zu erfüllen.“ Als sie diese Worte sprach, zitterten ihre Lippen wieder. „Gott verzeih’ mir!“ rief sie, „Gott vergib mir!“ Und dann warf sie sich ihrer Freundin an die Brust und brach in einen Strom von Thränen aus.

Die verhängnisvolle Phryne

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