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Expertentipp: Dem Handel ein Schnäppchen schlagen
ОглавлениеAuf Antik- und Flohmärkten wird gehandelt und gefeilscht was das Zeug hält. Doch wie stelle ich es richtig an? Wie klinge ich überzeugend, und welche Strategien sind am wirksamsten?
1. Die Lage abchecken
Das Verhandeln auf einem Markt beginnt schon mit der Suche nach den Stücken, die man kaufen möchte. Man sollte sich nicht zu schnell anmerken lassen, welches Objekt die Begierde weckt. Es gilt, das Zielobjekt im Auge zu behalten, aber erst einmal ganz interessiert die Preise anderer Objekte zu erfragen, um dann fast schon beiläufig Kenntnis des Preises des Wunschobjekts zu erlangen.
2. Nach Fehlern suchen
Wer den Preis mindern möchte, muss nach Fehlern und zu restaurierenden Stellen Ausschau halten. Das Motiv eines Gemäldes wird nicht sonderlich hochgeschätzt oder die Proportion der Figuren und die Perspektive sind unstimmig. Der Rahmen weist Fehlstellen auf und das Bild muss gereinigt werden. Beim Porzellan ist leider eine Absplitterung zu erkennen, und die Taschenuhr hat eine leichte Beule und bleibt immer wieder stehen. Die Möbel sind zwar wunderschön, aber eigentlich zu groß und zu schwer fürs heimische Wohnzimmer. Alles gute Gründe, den Kaufpreis nach unten zu handeln. Grundsätzlich ist es natürlich besser, wenn Dinge in absolutem Top-Zustand sind. Dann muss man aber auch tiefer in die Tasche greifen. Für den Sparfuchs empfiehlt es sich, nach fehlerhaften Dingen Ausschau zu halten und sie anschließend vielleicht in Eigenarbeit zu restaurieren.
3. Im Konvolut kaufen
Oftmals findet man an einem Flohmarktstand oder in einem Antikladen nicht nur ein, sondern mehrere Objekte, die man gern kaufen möchte. Da lohnt es sich, den Verkäufer darauf aufmerksam zu machen und zu fragen, was er am Preis ändern würde, wenn man alles zusammen im Konvolut kauft. Händler sind daran interessiert, so viel wie möglich zu verkaufen, und bei einem Konvolut kalkulieren sich die Gewinnmarge und der Rabatt womöglich zu Gunsten des Käufers. Je mehr man kaufen möchte, desto günstiger wird es im Einzelnen.
4. Der Erste sein
Ich empfehle grundsätzlich, einer der ersten Besucher auf einem Antikmarkt zu sein, da man dann gleich die frische Ware begutachten darf. Meistens beginnen diese Märkte um fünf Uhr in der Früh. Es ist absolut zu empfehlen und kann sich wirklich lohnen, sich für einen erfolgreichen Flohmarktbesuch zu dieser Zeit aus den Federn zu quälen. Dabei sollte man eine Taschenlampe nicht vergessen, denn im morgendlichen Dämmerlicht wirken viele Dinge auf den ersten Blick besser, als sie sich am Ende bei Tageslicht offenbaren. Ein waches und wachsames Auge findet hier auf jeden Fall das ein oder andere Schnäppchen.
5. Geduld ist die Lösung
Wer ein Objekt der Begierde gefunden und schon die ersten Verhandlungen mit dem Verkäufer geführt hat, schlägt im besten Fall noch nicht zu, es sei denn, der Preis ist bereits optimal oder man merkt, dass der Artikel auch von vielen anderen Kunden begutachtet und nachgefragt wird. Sollte beides nicht der Fall sein, empfiehlt es sich, Geduld zu haben. Man sollte den Händler darauf hinweisen, dass das Interesse zwar groß ist, man es sich aber noch einmal überlegen muss und man erst einmal weiterschaut auf der Suche nach vergleichbaren und vielleicht günstigeren Objekten. Es kann sein, dass der Verkäufer in diesem Moment schon unruhig wird und den Preis erfahren möchte, zu dem man das gute Stück jetzt sofort mitnehmen würde. Dann hat man noch einmal die Möglichkeit zu verhandeln. Falls nicht, empfehle ich, sich den Stand zu merken, eine Runde über den Markt zu drehen und abschließend noch einmal an besagtem Stand vorbeizukommen. Zum Ende der Marktzeit hin fallen bei den meisten Händlern die Preise und sie werden verhandlungsbereit. Natürlich kann es bei dieser Strategie dazu kommen, dass einem ein anderer Käufer die Antiquität vor der Nase weggekauft hat. Das passiert und ist dann eben Pech. Aber wenn nicht, kann man nun mit Sicherheit noch das erwünschte Schnäppchen machen.