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Gorilla - der Freund

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An einem Tag in meiner dritten Arbeitswoche standen wir zusammen während ich einen Tennisschläger neu bespannte und unterhielten uns. Wie gerne hätte ich sie berührt. Ich sah - über Jasmins Schulter hinweg - über die Rolltreppe einen auffälligen Mann in die Abteilung kommen. Sehr groß – größer als ich, und ich bin knapp einsneunzig – maskulin, aber leicht ungepflegt wirkend, fettige Haare, die keine echte Frisur erkennen ließen und ein Kleidungsstil, der nach meiner kurzen Einschätzung dem eines „Proleten“ entsprach.

Heute würde ich ihn vermutlich etwas vorsichtiger als einen Menschen einordnen, der versucht, mangelnde Selbstsicherheit durch äußerlich aggressives Auftreten zu überdecken. Er schaute sich kurz suchend um, sah uns und kam – in Jasmins Rücken - zielsicher auf uns zu. Pflichtbewusst wandte ich mich freundlich dem potentiellen Kunden des Kaufhauses zu. Der steuerte aber zielstrebig auf Jasmins Rücken zu, nahm sie von hinten in die Arme und drückte ihr seinen Mund auf und seine Zunge in ihr Ohr, während er mich dabei ansah.

Jasmin reagierte erschreckt, fing sich aber schnell und sagte „Hallo Schatz“ zu dem Gorilla.

Oh mein Gott, das konnte doch nicht wirklich ihr Freund sein? Ich hatte Mühe die Fassung zu bewahren. Auch Jasmin war der Auftritt sichtlich unangenehm, was der Gorilla aber schlicht ignorierte und mit einer ‚charmanten’ Konversation über das angeblich leicht schlampenhafte Aussehen ihres neuen Tank-Tops konterte.

Ich hatte den Schläger fertig bespannt und war froh, mich verabschieden und vor allem mich jeglichen Kommentars enthalten zu können.

Zehn Minuten später stand sie wieder nahe neben mir.

„Er benimmt sich nicht immer so bescheuert. Er muss gerochen haben, dass Du seine Konkurrenz bist“, sprach’s, lächelte und ließ mich konsterniert stehen. Sie spielte mit mir … oder?

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