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WAS BISHER GESCHAH …

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Bedenkt man rückwirkend, wie alles begann, dann fragt man sich zwangsläufig, ob es nicht sinnvoll gewesen wäre, früher zu reagieren, sensibler mit den verschiedenen Hinweisen umzugehen. Stattdessen machten wir noch im späten Januar des Jahres 2020 unsere Späße. Man schoss ein Selfie mit einer Flasche des mexikanischen Biers »Corona« und postete die flachsige Beschwerde, niemand verstünde den eigenen Humor. Aber wie sollten wir sie auch verstehen, die Hinweise? Wir waren in Friedenszeiten aufgewachsen. In Europa, einem Kontinent, auf dem sich alles immer nur nach vorne zu entwickeln schien. Größer, lauter, besser, billiger … Bis auf ein paar Jugendliche, die uns vor einer Gefahr warnten, die vielleicht irgendwann auf uns zukommen könnte, und dafür freitags die Schule schwänzten, war unsere Generation nie mit wirklichen Problemen konfrontiert – zumindest nicht mit solchen. Wobei wir im Nachhinein oft denken, dass wir es vielleicht doch hätten ahnen können.

Wir erkannten die Warnungen also nicht und stellten uns viel zu oft die Frage, wieso man denn um eine Erkrankung mit einer derart niedrigen Fallsterblichkeit so viel Aufhebens machte, wo doch jährlich viel mehr Menschen an Grippe (Influenza) sterben, als dem neuen Virus bisher erlegen waren. Auch unser damaliger Gesundheitsminister versuchte zu beschwichtigen und erklärte, wir wären auf das, was da komme, vorbereitet. Ein guter Freund, seines Zeichens Risikoanalyst und Arzt, erzählte uns später, unsere Blindheit der Gefahr gegenüber sei das Resultat eines eklatanten Mangels an statistischem Vorstellungsvermögen, der viele Mediziner beträfe. Wir sähen immer nur den individuellen Fall und es fiele uns schwer, von dieser einmaligen Erfahrung nicht auf das große Ganze zu schließen. Vermutlich hatte er recht.

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PANDEMIE

Bei einer Pandemie handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die sich über alle Länder und Kontinente hinweg ausbreitet. Im Gegensatz zu einer Epidemie, die örtlich begrenzt auftritt, kümmert sich die Krankheit bei einer Pandemie nicht um Landesgrenzen und der Erreger breitet sich auf der ganzen Welt aus.

Weil Krankheiten nicht einfach vom Himmel fallen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass es sich bei pandemischen Erregern um Mikroorgansimen handeln muss, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden. Man spricht von sogenannten Zoonosen. Pandemisches Potenzial besitzt ein Erreger dann, wenn er plötzlich, meist bedingt durch eine spontane Änderung des Erbgutes (einer sogenannten Mutation), in der Lage ist, von Mensch zu Mensch zu wandern. Für die Entwicklung einer Pandemie bedarf es noch weiterer unabdingbarer Voraussetzungen:

 Der Erreger muss hoch ansteckend sein.

 Die Infizierten müssen lange genug am Leben bleiben, um ihrerseits weitere Menschen anzustecken und davon möglichst viele.

 Außerdem ist es enorm praktisch für den Erreger, wenn die Übertragungswege unter normalen Bedingungen funktionieren, wenn er also über die Luft zwischen den Betroffenen hin und her springen kann. Nur so kann ein exponentielles Wachstum erreicht werden, das zum sprunghaften Anstieg der Infiziertenzahlen führt.

Auch wenn bei einer Pandemie nicht alle Infizierten zu Patienten werden – schon ein verhältnismäßig geringer Anteil an schwer Erkrankten kann im Falle einer explosionsartigen Ausbreitung des Erregers zur Überlastung der Gesundheitssysteme führen.

Der belogene Patient

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