Читать книгу Schlank durch OP - Faris Abu-Naaj - Страница 10

Über dieses Buch

Оглавление

Übergewicht hat viele Gesichter. Mal zeigt es sich dezent, wenn die Hose etwas spannt oder sich im Kleid ein kleiner Bauch abzeichnet und es deshalb in die hinterste Ecke des Kleiderschrankes verbannt wird; ein anderes Mal deutlicher, wenn man sich immer schlechter bewegen kann oder der Aufstieg in das dritte Stockwerk einem »Sportprogramm« gleichkommt, weil wir 20 Kilo zu viel auf den Hüften tragen. In diesen Fällen ist es jedoch noch nicht zu spät, seine Ernährung umzustellen, den etwas fülliger gewordenen »Hintern« häufiger ins Sportstudio zu bewegen und somit den Kampf gegen die Pfunde erfolgreich zu gewinnen. Aber was, wenn das Gewicht außer Kontrolle gerät – wenn die Genetik, ein falsches Essverhalten oder verschiedene Stoffwechselprozesse das Gewicht immer weiter ansteigen lassen und zudem noch Kreislauf, Herz und/oder Stoffwechselsystem zunehmend belastet werden?


Wird eine gewisse Gewichtsgrenze überschritten, spricht der Volksmund von »Fettsucht«, die Medizin von »Adipositas«. Mittlerweile wissen wir, dass die Zahl der Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, weltweit explodiert und konservative Behandlungsmethoden wie Diäten, Verhaltenstherapien und Medikamentengabe oft versagen, wenn sie für sich isoliert verordnet werden.

Anfangs noch häufig belächelt oder als Schönheitsoperation abgetan, hat sich die Adipositaschirurgie heute etabliert. So müssen selbst frühere Kritiker jetzt einräumen, dass Erkrankte nach einer operativen Maßnahme, kombiniert mit einer professionellen Ernährungsberatung sowie Bewegungs- und Verhaltenstherapie, die besten Erfolgsaussichten haben, ihr Wunschgewicht zu erreichen und zu halten. Und dies, obwohl noch nicht vollständig geklärt ist, weshalb viele Menschen nach einem solchen operativen Eingriff zum einen sehr stark an Gewicht verlieren, zum anderen sich auch Stoffwechselprozesse und Blutwerte in der Regel deutlich verbessern. Genau das veranlasst die Kritiker (und davon gibt es noch einige), den bariatrischen Chirurgen vorzuwerfen, sie wüssten nicht, was sie tun. Diese Argumentation polarisiert und schafft Verunsicherung bei den Betroffenen.

Im Rahmen meiner Recherche zu diesem Thema, die mich quer durch Deutschland und die Schweiz führte, habe ich Folgendes erkannt: In der Behandlung adipöser Menschen gibt es keine nur gute oder schlechte Therapie (was im Übrigen auf beinahe jede Krankheit zutrifft). Was es allerdings braucht, sind verantwortungsbewusste Experten, die gemeinsam mit ihren Patienten das Für und Wider ihres Behandlungskonzeptes abwägen, welche die individuelle Gewichts-, Gesundheits- und Lebenssituation des Einzelnen berücksichtigen und eine Operation ablehnen, wenn zu hohe Risiken oder andere fundierte Argumente dagegen sprechen. Zudem bedarf es der positiven Aspekte beider Therapieformen. So lassen sich die Adipositas und ihre Begleiterkrankungen nur dann effektiv behandeln, wenn konservative und chirurgische Maßnahmen eine Allianz bilden, also in ein sogenanntes multimodales Konzept integriert werden.

Abschließend möchte ich anmerken, dass ich kein Mediziner bin, sondern nur ein Autor, der sich intensiv mit dem Thema »Adipositas« auseinandergesetzt hat, weil er sich, selbst einmal 208 Kilogramm auf die Waage bringend, einem solchen chirurgischen Eingriff unterzog. Auch wenn ich heute davon überzeugt bin, dass er für mich die richtige Entscheidung war, so ist ein solcher Entschluss von individuellen Faktoren abhängig, die gemeinsam mit einem kompetenten Chirurgen in einer Klinik oder einem Behandlungszentrum besprochen werden sollten. Dieses persönliche Gespräch kann und möchte dieses Buch nicht ersetzen. Vielmehr geht es darum, Sie ausführlich und fundiert zu informieren, so dass Sie aufgeklärt und vorbereitet Ihren weiteren Weg beschreiten können – einen Weg in ein hoffentlich gesünderes und leichteres Leben.

Ihr


Faris Abu-Naaj

Schlank durch OP

Подняться наверх