Читать книгу Und in fünf Jahren lese ich Gedanken - Fenne große Deters - Страница 37
ART DES ABSCHLUSSES
ОглавлениеDie Frage danach, welchen Studienabschluss – Diplom oder Bachelor – Du anstrebst, wird zunehmend irrelevant. Der Übergang von Diplom- zu Bachelorstudiengängen ist an den allermeisten Universitäten längst vollzogen. Selbst wenn es noch gelingt, eine Universität zu finden, die einen Psychologie-Diplomstudiengang anbietet (wie etwa die Universität Kiel), ist eine Bewerbung dort nur bedingt zu empfehlen – häufig gibt es Fristen, bis wann das Studium abgeschlossen sein muss, und das Angebot für Diplomstudenten wird deutlich ausgedünnt. Die (vermeintlichen) Vorteile eines Diplomstudienganges fallen gegenüber diesen Nachteilen dann kaum mehr ins Gewicht.
Was ist schlecht am Bachelorstudium? Der größte Nachteil eines Bachelorstudiums ist sicherlich, dass nach erfolgreichem Abschluss eine erneute Bewerbung für einen Masterplatz nötig ist (siehe Kapitel 11.1). Leider garantiert ein Bachelorabschluss keinen Anspruch auf einen Masterplatz – häufig ist dann erneut ein Umzug nötig oder man bekommt überhaupt keinen Masterplatz. Die Berufsaussichten für Psychologen, die nur einen Bachelorabschluss haben, sind nach wie vor eher mau. Zudem ist ein Masterabschluss bislang Voraussetzung für die Zulassung zur Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten. Ein Vorteil der Aufteilung in Bachelor- und Masterstudiengänge ist die Chance, sich für einen spezialisierten Masterstudiengang zu entscheiden oder für die letzten Jahre des Studiums doch noch an die Traum-Uni zu wechseln.
Als weiterer Nachteil gegenüber dem Diplomstudiengang wird häufig der permanente Leistungsdruck genannt und die noch stärkere Verschulung kritisiert. Zum Trost für alle unfreiwilligen Bachelorstudenten: Das Diplomstudium mit seinen wenigen Prüfungen, die dafür aber manchmal den Stoff von zwei Jahren umfassten, war ebenfalls alles andere als ideal. Besonders große Freiheit bei der Auswahl von Seminaren bestand auch nicht und wir mussten uns auch mit Anwesenheitslisten herumschlagen. Die häufigeren Prüfungen im Bachelorstudium helfen zumindest dabei, die Benotung gerechter zu machen, da eine einzelne Prüfung (und jeder kann mal einen schlechten Tag haben) weniger stark gewichtet wird.
Trotz der eigentlich von der Bologna-Reform angestrebten Vereinheitlichung von Studiengängen unterscheiden sich die Bachelorstudiengänge teilweise dramatisch und ein Hochschulwechsel während eines Studiums ist bestimmt nicht leichter geworden. Informiere Dich vor Deiner Bewerbung also ausführlich über den jeweiligen Studiengang – beispielsweise dauert der Bachelor in Tübingen statt der sonst üblichen sechs hier acht Semester. Bei der Wahl der von Dir favorisierten Hochschule solltest Du außerdem die folgenden Kriterien berücksichtigen.