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10.11.2018

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Lange nichts mehr von Steven Mnuchin gehört. Zur Erinnerung: Der Mann ist amtierender US-Finanzminister. Zuvor war er Investmentbanker bei Goldman Sachs, leitete anschließend einen Hedgefonds, stieg dann als Produzent ins Filmgeschäft ein und sicherte sich nach der Finanzkrise 2009 zusammen mit anderen die Immobilienbank Indy Mac, die er in OneWest umbenannte und zu einer Art Zwangsversteigerungsanstalt machte. Fast 40 % aller Immobilien-Zwangsversteigerungen in den USA wurden damals von OneWest durchgesetzt. Mnuchins Geschäftspraktiken waren allerdings derart unlauter, dass der Generalstaatsanwalt von San Francisco ihn 2013 strafrechtlich verfolgen wollte, was aber von der kalifornischen Justizministerin Kamala Harris verhindert wurde. Harris war dann auch die einzige Demokratin, die im Zuge der Senatswahlen 2016 von Mnuchin eine Wahlkampfspende erhielt. Aber warum auch nicht? Geld war genug da. Ein Jahr zuvor hatten Mnuchin und seine Leute die Bank mit einem Gewinn von fast 2 Milliarden Dollar verkauft, und als Mnuchin 2017 Finanzminister unter Trump wurde, schien die Sache mit der Bank und den Zwangsversteigerungen vergessen. Bis jetzt. Denn jetzt ist bekannt geworden, dass Cesar Sayoc, der Mann, der dringend tatverdächtig ist, im Oktober zahlreichen Trump-Kritikern Pakete mit Rohrbomben geschickt zu haben, im Jahr 2009 zu jenen gehörte, die ihr Haus an Steven Mnuchins Bank verloren. Warum er jetzt Demokraten und ihre Unterstützer in die Luft jagen wollte, weiß ich allerdings nicht. Irgendwie scheint Mr. Sayoc bei der Geschichte etwas missverstanden zu haben. Ist aber auch eine komplizierte Materie …

Tagebuch eines Hilflosen

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