Читать книгу FEMINA. FKK-Urlaub im Lager Lebenslust - Franck Sezelli - Страница 6
Historie
ОглавлениеEs war sehr schwer, sich auf die Worte der Vortragenden zu konzentrieren. Auf dem Podest war eine geographische Karte aufgehängt, an der die Professorin die geschichtsträchtigen Orte zeigen konnte. Aber immer, wenn sie den Zuhörern den Rücken zukehrte, starrte Ronald auf die hübschen Grübchen im unteren Teil ihres Rückens und den wirklich schönen Hintern dieser Frau.
Frau Professorin Belinda Mater von der Königlichen Hochschule Grandame, so war sie vorgestellt worden, war trotz ihrer vielleicht schon über vierzig Jahre auch für den jungen Ronald eine äußerst attraktive Frau. Wenn sie während des Vortrags die Hörer ansah, so hing Ronald weniger an ihren Lippen als an den straffen Brüsten mit den großen roten Vorhöfen und den auffallend langen, aufgerichteten Nippeln. Das heißt, die Augen hingen durchaus auch an den Lippen, aber den unteren. Denn während der Bewegungen der auf dem Podest hin- und herlaufenden Dozentin blitzte immer mal eine vorwitzige kleine, rosa Schamlippe zwischen den äußeren hervor. Fasziniert wartete Ronald auf den nächsten Moment, in dem er diese erregende Einzelheit zwischen den Schenkeln der Professorin wieder entdecken konnte.
Trotzdem blieb etwas von den Ausführungen bei ihm hängen. Frau Mater hatte anfangs von den zwei Wurzeln des heutigen Königreichs Femina und seines Volkes gesprochen. Das waren zum einen vor allem deutsche Auswandererfrauen, die aus Pennsylvania gekommen waren, und zum anderen Teile des Volksstammes der Ópata.
Zum Jahreswechsel 1708/09 gab es in Mitteleuropa einen äußerst strengen Winter, dem eine Hungersnot folgte. Vor allem arme Leute aus der Kurpfalz folgten Versprechungen für ein besseres Leben in England und den britischen Kolonien.
Dieser ersten Welle von Massenauswanderungen aus Deutschland folgten weitere. Viele der Auswanderer siedelten sich in New York an, andere in der Provinz Carolina und anderen nordamerikanischen Kolonien. Eine große Gruppe deutscher Auswanderer gab es schon in Pennsylvanien, vor allem in der Region um Germantown. Hierhin kamen dann auch weitere, deren Neuanfang in New York und Carolina nicht geglückt war. Für die meisten der Neuansiedler war das Leben sehr hart und ihre Hoffnungen auf ein besseres Leben erfüllte sich auch hier nicht.
Es waren besonders die Frauen, die unter den harten Bedingungen zu leiden hatten. Sie arbeiteten auf dem Feld, hatten die Hausarbeit und Kindererziehung zu leisten, und sollten dabei auch noch ihre Männer verwöhnen.
Eine verarmte Adlige aus der Pfalz, Louise von Scheyde, die es nach Pennsylvanien verschlagen hatte, lehnte sich gegen diese Lebensumstände auf. Zusammen mit Elisabeth Rittenhouse sammelte sie etwa zwei Dutzend weitere tapfere Frauen, deren Namen nicht überliefert sind, um sich. Nach einer Zeit der geheimen Vorbereitung verließen die Aufbegehrenden ihre Männer und diese unwirtlichen, ausbeuterischen Verhältnisse. In einem langen Treck durchquerten sie von Ost nach Südwest den ganzen nordamerikanischen Kontinent und mussten sich in dieser Zeit schon mancher Verfolger und widriger Umstände erwehren.
Sie werden wohl Waffen mitgeführt haben, dachte Ronald bei sich. Ob sie wohl ihre Ehemänner und Söhne, die sie wahrscheinlich verfolgt haben, getötet haben?
Über solche Einzelheiten ließ sich die feminatische Geschichtsexpertin nicht aus.
Solange sie sich nicht niedergelassen, sondern nur durchgezogen sind, haben die Indianer sie vielleicht in Ruhe gelassen. Ronald machte sich so seine Gedanken und das, obwohl seine Stuhlnachbarin Selma wie bei dem vorigen Vortrag zum Verhaltenskodex im Lager wieder angefangen hatte, an seinem Glied zu spielen. Das lenkte ihn jedenfalls gewaltig ab. Da es ihm andererseits aber auch gefiel, ließ er seine Betreuerin gewähren.
Erst in den Provinzen des Vizekönigreiches Neuspanien Nuevo México und Arizona fühlten die geflohenen Frauen sich sicherer. Mit den Pueblo-Indianern, die diese Gebiete besiedelten, kamen sie gut zurecht, zogen aber trotzdem weiter nach Süden. Auf dem Weg hierher hatten sich ihnen weitere Frauen angeschlossen, viele waren ihnen gefolgt.
Gegen 1720 kam der große Treck weiblicher Flüchtlinge auf der Suche nach einer neuen Heimat in der Opateria an. Der Landstrich aus Bergen, Hochebenen und Flusstälern gefiel ihnen. Das Wichtigste aber war der freundliche Empfang durch die Opata, deren kleine Siedlungen sich meist an den Flussläufen fanden.
Die Frauen fanden Aufnahme in Dörfern, die matrilinear organisiert waren, das heißt für Herkunft und Besitz ist die mütterliche Linie ausschlaggebend gewesen. Zwar waren in den Ältestenräten der Clans Frauen und Männer gleichberechtigt vertreten und die Dorfhäuptlinge waren meistens, die Kriegshäuptlinge immer Männer, aber es gab mächtige Schamaninnen. Die Lebensweise dieser indigenen Nation kam den Bedürfnissen der geflohenen, in der Mehrheit deutschen Migrantinnen sehr entgegen. Sie ordneten sich nicht nur in die Dorfclans ein, sondern hatten auf Grund ihrer höheren technischen und landwirtschaftlichen Bildung bald einen sehr großen Einfluss. Die Opata teilten wegen des entstandenen Frauenüberschusses die Männer mit ihnen, die Zugewanderten wurden in die Ältestenräte aufgenommen und dominierten sie nach einigen Jahrzehnten.
Da die Opata seit langem Verbündete der spanischen Kolonisatoren gegen die Apachen aus dem Norden waren und nur gegen diese Krieg führten, außer manchmal gegen andere ihrer eigenen Clans, wurden sie von den Spaniern in Ruhe gelassen. So kam es, dass gegen Ende des 18. Jahrhunderts in einer Vielzahl benachbarter ehemaliger Opata-Dörfer in den Ältestenräten nur noch Frauen waren, die Schamaninnen die Clan-Anführerinnen wurden und eine deutsche Mundart als die gemeinsame Sprache genutzt wurde. Sprachforscher hätten sicher eine enge Verwandtschaft dieser Sprache mit dem Pennsylvania Dutch feststellen können, angereichert mit Lehnwörtern aus dem Spanischen, Französischen und der verschiedenen Dialekte der Opata-Stämme.
Ebenfalls Ende des 18. Jahrhunderts, genaue Jahreszahlen seien nicht überliefert, behauptete Frau Professorin Mater, raffte eine geheimnisvolle Krankheit eine große Zahl von Männern und Jungen dahin. Auch die von den Schamaninnen an die Kranken verabreichte Medizin half nicht, eher im Gegenteil.
Nachtigall, ich hör dich trapsen, musste Ronald denken und erkannte beim Umsehen bei seinen Geschlechtsgenossen den gleichen Gedanken. Er hoffte, dass diese grausame Zeit und ihre Sitten den heutigen Nachfahren selbst auch unheimlich sind und keine Nachahmerinnen mehr findet.
Im Übrigen konnte er seit kurzem dem Vortrag viel besser folgen, seit die Kopulatricen zusammen mit der Lagerleiterin aus dem Saal gegangen waren. Sie sollten den am Nachmittag angekommenen Lagerteilnehmerinnen vorgestellt werden.
In der Folge dieses erheblichen Schwundes des männlichen Bevölkerungsanteils bildete sich langsam eine reine Frauengesellschaft heraus. Im Kampf gegen die traditionellen Opata-Clans, die auf Grund wildester Vorwürfe und Gerüchte die Frauendörfer immer mal angriffen, schlossen sich diese enger zusammen.
Die Geschichtsprofessorin berichtete stolz von diesen Kämpfen, aus denen die besser bewaffneten und strategisch geschickter vorgehenden Frauen siegreich hervorgingen. Sie eroberten sogar weitere Opata-Dörfer und auch Siedlungen benachbarter Stämme wie die der Cucupá, der Seris und der Yaquis.
So vergrößerte sich allmählich das von Frauen beherrschte Territorium in Sonora. In all diesen Jahrzehnten kamen auch immer mal größere und kleinere Frauengruppen und auch einzelne Frauen in dieses Gebiet, um sich hier niederzulassen und der Frauengesellschaft anzuschließen. Die Informationen und Gerüchte über diese Amazonen verbreitete sich über die spanischen Kolonisatoren und ihre Söldner bis nach Europa, sodass sogar direkt von dort Zuzug kam.
Es entstanden erste staatliche Strukturen, die Gemeinden gründeten einen sogenannten feminatischen Bund unter Führung der Familien von Scheyde und Rittenhouse, den Nachfahren der Anführerinnen des Auszugs aus Nordamerika. In diese Zeit fielen auch die ersten Stadtgründungen in dieser Region: Grandame, Frauenstein, Mammaville und Montegrad wuchsen aus ehemaligen Opata-Dörfern. Unter der Führung von Amante von Scheyde wurden bewaffnete Einheiten zum Schutz der feminatischen Städte und Dörfer aufgestellt. Den Feminaten gelang es, im 19. Jahrhundert sowohl während des Mexikanischen Unabhängigkeitskrieges als auch während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges geschickt zu lavieren, indem sie abwechselnde Bündnisse eingingen.
Sowohl die Opata-Krieger und die spanischen Söldner als auch die mexikanischen Unabhängigkeitskämpfer, später die amerikanischen Soldaten, die in Kämpfe mit den bewaffneten feminatischen Kräften verwickelt wurden, berichteten meist von der Unerschrockenkeit und dem unbedingten Siegeswillen der Kriegerinnen. Die Gerüchte über die Kampfeslust und die angebliche Grausamkeit der sogenannten Amazonenkriegerinnen verbreitete sich in ganz Mexiko und Nordamerika, sodass bald jede Armeeeinheit einen großen Bogen um dieses von den Frauen beherrschte Territorium machte.
Die Bevölkerungszahl wuchs, obwohl nur sehr wenige Knaben geboren oder aufgezogen wurden.
Etwas distanziert erzählte die Vortragende von bösen Gerüchten und Verleumdungen, die angeblich niemals bestätigt worden seien. Der feminatischen Gesellschaft wurde in dieser Zeit vorgeworfen, ihre neugeborenen Knaben getötet zu haben. Auch von Massenübergaben männlicher Säuglinge an mexikanische Großgrundbesitzer und katholische Missionsstationen liest man in manchen Berichten.
Bekannt ist, dass Gefangenen aus kriegerischen Auseinandersetzungen vor ihrer Hinrichtung oft die Gnade zuteil wurde, noch einmal sexuelle Lust empfinden und einer oder mehreren Frauen beiwohnen zu dürfen.
In friedlicheren Zeiten drangen feminatische Kriegerinnen auch in benachbarte Siedlungen ein und holten sich junge Männer, die an tagelangen Orgien teilnehmen konnten, dann aber wieder nach Hause geschickt wurden.
So etwas ähnliches scheint mir oder besser gesagt uns sieben Männern ja auch passiert zu sein, wenn auch mit anderen Mitteln, überlegte sich Ronald, der aus dem Staunen nicht herauskam.
Die eigentliche Geburtsstunde des Königreiches Femina wird von den Geschichtsschreiberinnen des Landes mit dem Besuch der Bürgermeisterin von Grandame und unangefochtener Präsidentin des Bundes der feminatischen Städte und Dörfer, der Nachfahrin pfälzischer Adliger Frau Fuerta von Scheyde, beim Kaiser von Mexiko gleichgesetzt.
Der Habsburger Erzherzog Maximilian und jüngere Bruder des damaligen österreichischen Kaisers war 1864 auf das Betreiben Napoleons III. hin zum Kaiser Mexikos ernannt worden, war dort allerdings eher unbeliebt und erlangte auch keine große Machtbasis. Seine Frau Charlotte reiste im Sommer 1866 persönlich nach Europa, um Kaiser Napoleon III. und Papst Pius IX. um Hilfe anzuflehen.
Am 8. August 1866 empfing der Strohwitwer Maximilian die attraktive und selbstbewusste Fuerta von Scheyde. Die Komplimente dieser interessanten Frau waren ihm sicherlich nicht unangenehm und er freute sich darüber, mit ihr deutsch reden zu können. Wie die Zusammenkunft der beiden im Einzelnen verlief und was sie besprochen haben, ist nicht überliefert. Jedenfalls kehrte die Bürgermeisterin nach vierzehn Tagen mit zwei wichtigen Papieren zurück.
Das erste war eine Urkunde, die sie zur Königin von Femina ernannte, das zweite eine geographische Karte mit der kaiserlichen Zusicherung, die Grenzen des darauf verzeichneten Territoriums des Königreiches für alle Zeiten zu respektieren.
Und obwohl der Kaiser schon im Mai 1867 entmachtet wurde und anschließend sogar hingerichtet, hielten sich auch alle kommenden Regierungen Mexikos und des Bundesstaates Sonora an diese staatliche Zusage.
Königin Fuerte von Femina rief ihr Königreich aus und ließ den noch heute genutzten Königinnenpalast in Grandame bauen. Bis auf die Siedlungen der Gebirgsregion um Montegrad, wo die Ninturisten, eine spezielle männerhassende religiöse Strömung, das Sagen hatten, unterwarfen sich alle feminatischen Dörfer der königlichen Herrschaft.
Durch die Geburt eines gesunden Mädchens neun Monate nach der Visite der Königin Fuerte beim Kaiser wurde der dauerhafte Anspruch der königlichen Familie auf die Macht in Femina unterstrichen. Dieser hochadelige Spross der Königsfamilie wurde als Regina von Femina 1896 Herrscherin auf dem feminatischen Thron. Ihr kommt der Ruhm zu, die Feminaten geeint zu haben, indem sie die Gebirgsprovinz Montsvenus in das Königreich eingliederte.
Seitdem umfasst Femina inklusive der kulturell autonomen Gebirgsregion ein knappes Viertel des mexikanischen Bundesstaates Sonora, nördlich von Hermosillo und dem Badeort Bahia de Kino. Ein Großteil des Landes ist Wüste und anderes recht trockenes Land. Professorin Mater führte weiter aus:
»Wir haben aber auch einen, wenn auch nur relativ kurzen, Küstenabschnitt, an dem Sie sich jetzt befinden. Ihr habt das Land vorher nicht gekannt, weil es in den Karten der ganzen Welt meist nicht verzeichnet ist, die Städte und Dörfer Feminas werden dort mit ihren alten indianischen oder spanischen Namen angegeben. Bis in die Gegenwart war das Königreich an einer Änderung dieser Situation auch nicht sonderlich interessiert, sondern profitierte durchaus von einer gewissen Isolation und Verheimlichung.
Regina von Femina war eine sehr moderne Frau, die vielen Ideen der Lebensreformer in Deutschland und der Schweiz positiv gegenüberstand. Sie propagierte die gesunde Ernährung, den Nutzen sportlicher Bewegung, förderte die Naturheilkunde und setzte sich für die lustvolle weibliche Sexualität ein. Ein Resultat dieser Ideen war die Erkenntnis, dass unter den klimatischen Verhältnissen Feminas der Großteil der tradierten Kleidung meist völlig überflüssig ist.
Sie erklärte die nudistische Lebensweise als die einzig sinnvolle und gesunde und ging selbst mit gutem Beispiel voran. Wohl wegen der Bequemlichkeit, dem ökonomischen Aspekt und natürlich der vorherrschenden Wärme setzte sich der nackte Lebensstil sehr schnell durch.«
Als die Lagerleiterin mit den sieben Betreuungs-Kopulatricen in den Vortragssaal zurückkamen, machte die Geschichtsprofessorin erst einmal Pause.
Die Kopulatricen setzten sich zu ihren Schützlingen. Selma flüsterte Ronald ins Ohr:
»Ich habe deine Haremsfrauen gesehen, du wirst sicher zufrieden sein. Und der hier wird viel zu tun kriegen.«
Bei den letzten Worten griff sie an seinen dicken über dem Hodensack ruhenden Schwanz und drückte ihn fest in der Handfläche.
»Weißt du, wozu ich jetzt Lust hätte?«, fragte sie, ihn von unten schelmisch anblickend.
Ronald kam um eine Antwort herum, denn Frau Nudamente war auf das Podium gestiegen und rief in den Saal:
»Das Ministerium hat das letzte OK gegeben. Alle eure Spermaproben waren in Ordnung, ihr seid damit als Seminatoren und Begatter in Femina zugelassen.«
Die Kopulatricen brachen in Jubel aus und klatschten Beifall, in den die jungen Männer schließlich auch, etwas befremdet, einfielen.
»Liebe Spermer, jetzt darf ich euch auch so nennen, denn damit ist die letzte Hürde gefallen für euren Einsatz im morgen beginnenden Lager Lebenslust. Ihr werdet nach Herzenslust ficken können. Wenn ihr aber schon heute eure Lust ausleben wollt, so stehen euch eure Betreuerinnen gern zur Verfügung. Ab morgen sind sie dann für euch tabu. Ihr habt jetzt noch eine knappe Stunde Zeit bis zur Fortsetzung des Vortrags.
Ihr könnt hier bleiben oder auch rausgehen, allerdings nur hinter das Gebäude. Heute sollt ihr noch nicht mit den Lagerteilnehmerinnen zusammentreffen, auch nicht zufällig. Deswegen sind der Vorderausgang ins Lagergelände und der Strandzugang für euch gesperrt.«
»Komm mit, du hast doch auch Lust!«, forderte Selma ihren Schützling auf und zeigte auf seine stark geschwollene Männlichkeit. Sie zog ihn vom Stuhl hoch und folgte, ihn an der Hand hinterherziehend, einem anderen Paar in den Garten hinter dem Haus.
Hier standen einige Bänke. Auf einer saftigen Wiese, die von Palmen gesäumt war, wuchsen Oleanderbüsche in unregelmäßigen Abständen. Selma zog Ronald hinter einen dieser Büsche und ließ sich im Gras nieder. Sie legte sich auf den Rücken, die Beine angewinkelt und klappte sie auseinander. Ihre Körperhaltung und ihre Augen sprachen dieselbe Sprache: Komm, fick mich! Ronald war von dem bisher Gehörten und Erlebten so aufgeheizt, dass es weiterer Stimulierungen nicht bedurfte. Er legte sich zwischen die Schenkel der begierigen Frau und versenkte mit einer einzigen fließenden Bewegung seine Erektion in der ihn empfangenden feuchten Hitze. Oh Gott, das Lager hat doch eigentlich noch gar nicht angefangen. Was wird das hier?, dachte er bei sich, bevor er seine Aufmerksamkeit voll auf seine Partnerin konzentierte. Es machte ihm großes Vergnügen, ihre weichen Brüste zu kneten und ihre Haut auf Schulter und Hals zu küssen. Lustvoll kam sie seinen Beckenbewegungen entgegen. Schnell fanden sie einen gemeinsamen luststeigernden Rhythmus und gelangten ebenso schnell zu einem gemeinsamen Höhepunkt. Als Ronald mit dem Kopf auf ihren Brüsten ruhte, drückte sie ihn an sich und flüsterte:
»Es hat mir gefallen und ich freue mich schon auf heute Nacht.«
Als sie sich aufrappelten, um wieder in das Haus zu gehen, sahen sie im Gras ringsum weitere Paare, die sich offenbar auch gefunden hatten. Auf einer Gartenbank hatte eine Frau den Ritt auf ihrem Schützling wohl gerade beendet, das Paar verharrte in inniger Umarmung. Drinnen saß Lukas neben seiner Kopulatrice Hand in Hand, sein langes, schlappes Glied glänzte verräterisch feucht.
Belinda Mater setzte ihre Geschichtslektion fort mit den Veränderungen, die es im Verlauf des letzten Jahrhunderts in Bezug auf die Reproduktion der Bevölkerung gab. Am Anfang des 20. Jahrhunderts, als die kriegerischen Auseinandersetzungen lange vorbei waren, konnten die Frauen nicht mehr so einfach Gefangene machen. So war bei den sexuellen Freuden und der Reproduktion vieles dem Zufall überlassen, es war ein ziemliches Durcheinander. Es gab einige Männer, die mit Frauen zusammenlebten, meist ehemalige Söldner, Gefangene oder auch Freiwillige. Manch Junge ist auch heimlich aufgezogen worden und hatte irgendwo Unterschlupf gefunden.
Diese Männer waren keine Untertanen der Königin, sondern waren völlig rechtlos, eher mit Haustieren vergleichbar. Es gab wohl verschiedentlich auch private Aufzucht- und Verleihstationen. Dieses dunkle Kapitel der feminatischen Geschichte bedarf noch der gründlichen Aufarbeitung.
Königin Regina erließ 1910 ein Gesetz, das jeder Frau untersagte, einen Mann für sich allein zu besitzen. Die vorhandenen Männer sollten allen Feminaten zugute kommen. Die Schamaninnen, Dorfältesten und in den Städten die Clanhäuptlinginnen wachten darüber, wem die Männer beiwohnten und sorgten dafür, dass die jungen Frauen schwanger werden konnten.
Es gab auch in dieser Zeit Überfälle in benachbarte Regionen, um Männer zu rauben, etwa für Fruchtbarkeitsfeste. Manche der Männer blieben dann auch.
Und selbstverständlich mussten alle fremden Eindring-linge in das Territorium, das damals durch die königlichen Streitkräfte nur unzureichend gesichert werden konnte, bei Eignung den Frauen ihren Tribut zollen.
Nachdem sich die naturistische Lebensweise in Femina durchgesetzt hatte, stieg die Zahl der illegalen männlichen Eindringlinge an, so dass sich das Königreich dieser heftig erwehren musste und manche dieser Männer nicht in ihre Heimat zurückkehrten. Das führte wiederum zu Auseinandersetzungen mit dem Gouverneur von Sonora, die in kleineren Scharmützeln auch militärisch ausgetragen wurden.
Dank der klugen Regierung von Regina kam es nach monatelangen Verhandlungen 1910 zum Vertrag von Campo Dulce zwischen dem mexikanischen Bundesstaat Sonora und dem Königreich Femina, den der damalige diktatorisch regierende mexikanische Präsident Porfirio Díaz billigte. Der Vertrag regelte die Übernahme der Grenzsicherung durch mexikanische Polizeieinheiten und die regelmäßige, zeitlich befristete Entsendung junger Freiwilliger zur Übernahme ausschließlich Männern vorbehaltener Aufgaben. So war es im Vertragstext umschrieben. Das Frauenreich verzichtete im Gegenzug auf die Anwendung jeglicher Gewalt gegenüber mexikanischen Staatsbürgern und verpflichtete sich zur Übergabe einer großen Zahl männlicher Jugendlicher im Alter von 14 Jahren an den mexikanischen Staat. Diese wurden meist für den Militärdienst ausgebildet oder als Arbeitskräfte an Großgrundbesitzer gegeben.
Es gab auch mündliche Absprachen, die gewisse Besuche der Königin und Angehöriger der königlichen und anderer adliger Familien beim Gouverneur, seinen Söhnen und bei hohen Beamten Sonoras betrafen. Das damals vereinbarte Grenzregime wird auch heute noch auf der Grundlage erneuerter Abkommen im Prinzip so weitergeführt. Mexikanische Soldaten sichern die Grenze. Wegen der oft aufdringlichen Neugier vor allem US-amerikanischer Touristen ist das Territorium nach außen als militärisches Sperrgebiet gekennzeichnet. Im Inneren gibt es einen Grenzzaun, der von feminatischen Soldatinnen gesichert ist.
Bei der Durchsetzung der etwas delikaten Regelungen des Vertrages stieß man auf manch unerwartete Schwierigkeiten, auf die die Geschichtsexpertin in ihrem Vortrag im Einzelnen nicht einging. Jedenfalls verzichtete Femina um 1920 auf die Anwendung der entsprechenden Paragrafen.
Im Zusammenhang mit einer eingeleiteten Schulreform übernahm der Staat ab 1918 die Erziehung und Bildung einer festgelegten Zahl von Jungen in dafür gegründeten Internaten. Im Alter von vier Jahren werden diese Knaben seitdem aus dem Haus ihrer Mutter ins Internat gegeben.
Die Nachfolgerin Reginas auf dem Thron, ihre Tochter Claire, die seit 1932 regierte, machte sich um die weitere Ausgestaltung der Bildungsreform verdient. Sie sorgte sich darum, dass auch die Jungen eine gediegene Ausbildung erhielten, sodass sie selbstständig einem Beruf nachgehen konnten. Gleichzeitig mit der Erlaubnis zur Berufsausübung führte Königin Claire die Dienstpflicht für die männlichen Untertanen ein. Sie regelte die zielgerichtete sexuelle Bildung und Erziehung der Jungen und gründete die Männerhäuser für die erwachsenen Spermaten. Von ihr stammt dieser bildhafte Begriff.
Das von ihr begründete Ministerium für die Steuerung der Reproduktion, aus der unser heutiges Ministerium für Fortpflanzung und Genkontrolle hervorgegangen ist, arbeitete die im wesentlichen noch heute geltenden Gesetze für die sexuellen Pflichten der dienenden Spermaten wie auch der Reservisten aus und regelte die Verfahrensweisen zur Gravidierung der Feminaten.
In die Regierungszeit von Claire fallen die Einführung der für die geordnete Reproduktion Feminas wichtigen Ausbildungsberufe Spermeuse und Kopulatrice sowie die Gründung der ersten Samenbank der Welt durch die berühmte Expertin Ficke Beinschling.
Mit der Mutter der heutigen Königin Natere betrat Femina 1950 die Neuzeit: Katharinas Vorbild war Katharina die Große, die als unbedeutende Prinzessin Sophia von Anhalt-Zerbst geboren und trotzdem mächtige Zarin von Russland wurde. Die Welt befand sich nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in einer großen Umbruchs- und Neuordnungsphase. Bald nach ihrer Thronbesteigung stellte Katharina für das Königreich den Aufnahmeantrag in die UNO, der jedoch mit der fadenscheinigen Begründung mangelnder Souveränität gar nicht angenommen wurde. Femina wurde als integraler Bestandteil Mexikos angesehen.
Im Inneren verfolgte Königin Katharina eine sehr fortschrittliche Politik, sie förderte die Wissenschaft und Kunst, modernisierte das Gesundheitswesen und sicherte für alle Feminaten und sogar die Feminasten, das heißt die männlichen Einwohner Feminas, den kostenlosen Zugang zu Bibliotheken. Sie hatte das Ziel, die feminatische Bevölkerung zu einer der gebildetsten Nationen der Welt zu machen.
Dazu gehörte ihrer Meinung nach auch eine anerkannte Hochsprache. Noch als Thronfolgerin hatte sie 1938 mit Interesse den Orthografiekongress zum Pennsylvania-Deitsch verfolgt, weil die in Femina gesprochene Sprache trotz der Einflüsse besonders aus dem Spanischen und der indigenen Sprache der Opata dieser Variante des Deutschen noch am nächsten kam. Unter der Losung ‘Wir sprechen die Sprache des Landes unserer Urmütter’ führte sie das Hochdeutsche als verbindliche Schulsprache ein. Die Zeitungen schrieben und Radio Grandame sendete nur noch in Standarddeutsch. Für die Älteren gab es kostenlose Kurse, die sie befähigten, Hochdeutsch in Laut und Schrift zu verstehen.
Unterstützung holte sich die königliche Regierung hierfür aus der jungen DDR. Diese exportierte sehr gern Lehrbücher für Deutsch, Mathematik, Biologie usw. nach Übersee. Auch für die Bestände in den öffentlichen Bibliothken wurden Importe aus der DDR genutzt. Ihr Streben nach internationaler Anerkennung sowie die gemeinsame Sprache ließen die beiden so grundverschiedenen Staaten als Geschäftspartner zusammenkommen.
Im Jahr 1960, als in Afrika 17 neue unabhängige Staaten aus den ehemaligen Kolonien entstanden und UNO-Mitglieder geworden sind, glaubte Königin Katharina diese Unabhängigkeitswelle ausnutzen zu können und erklärte am 8. August das Königreich für unabhängig. Die mexikanische Zentralregierung versprach, den erneuerten Aufnahmeantrag bei der UNO zu unterstützen, praktische Schritte aber erfolgten bis heute nicht.
Die männerdominierten Staaten der ganzen Welt sehen bis in die Gegenwart in Femina eine zu verurteilende Diktatur der Frauen und menschenunwürdige Diskriminierung des männlichen Geschlechts.
Über die Haltlosigkeit dieser Anschuldigungen könnten die deutschen Besucher nach ihrem touristischen Aufenthalt ja die Weltöffentlichkeit informieren, meinte die Professorin aus Grandame.
Auch noch in den sechziger Jahren demokratisierte Katharina die Regierungsform, indem sie den Kronrat als beratendes Organ der Königin einführte. Dieser erhielt in den kommenden Jahren immer mehr Mitspracherechte. Neben dem Adel und Beamtinnen der Ministerien wurden zunehmend Vertreterinnen verschiedenster Berufs- und Regionalgruppen in den Rat berufen und später unter Königin Natere vom Volk gewählt.
Generell würden die Lebensbedingungen des Volkes unter der glorreichen Herrschaft der jetzigen Königin Natere ständig weiter verbessert. Auch der Lebensstandard für die Spermaten in den Männerhäusern sei erheblich gestiegen und mit denen bei ihrer Einführung nicht mehr zu vergleichen. Die Spermaten genössen heute wesentlich mehr Freiheiten als früher, viele Restriktionen und drastische Strafen für Vergehen seien dank der Gnade der Königin weggefallen. Sie hat den rechtlichen Rahmen für die Hausfreundverträge geschaffen, die es ausgesuchten Feminaten gestatten, Spermaten an sich zu binden und sie sich regelmäßig tage- und nächteweise ins Haus zu holen. Sogar der lange verbotene Bund der Phallophilen, der unter dem Verdacht stand, das für die Gesellschaft Feminas unverzichtbare und harmoniestiftende Matriarchat in Frage zu stellen, wurde von ihr legalisiert.
Mit der erstmaligen Ausrichtung dieses Gravidierungslagers unter der Regentschaft ihrer Enkelin, Prinzessin Cunni, zu der ausländische Männer ins Land geholt werden, habe Königin Natere einen weiteren Schritt der Liberalisierung und Öffnung des Königreiches getan.
Mit dem Ausruf: »Es lebe Königin Natere!«, beendete Frau Mater ihren Vortrag.