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Vorwort

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Warum Mononatriumglutamat in den meisten industriell hergestellten Lebensmitteln vorkommt, hat meiner Meinung nach nur einen Grund: Die Herstellung soll möglichst billig sein, trotzdem soll es dem Kunden schmecken.

Doch was essen wir da eigentlich? Beginnen wir das Vorwort mit einem kleinen Rätsel. Ich habe hier eine Zutatenliste und du errätst, was es werden soll.

Modifizierte Stärke, pflanzliches Öl (gehärtet), Molkenerzeugnis, Champignonextrakt, Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat, Guanylat, Inosinat), Weizenmehl, Champignons (3,7%), Hefeextrakt, Kräuter (Kerbel, Liebstöckel, Petersilie), Gewürze, Aroma, Milcheiweißerzeugnis, karamelisierter Zucker, Maltodextrin, Säuerungsmittel Citronensäure, Emulgator, Sojalecithine, (Spuren: Eier, Sellerie, Senf)

„Natürlich“, das ist eine Champignoncremesuppe nach Omas Rezept. Die Packung schüttest du in kochendes Wasser, lässt das Ganze ein paar Minuten ziehen und schon hast du eine leckere …

Also, wenn ich Champignoncremesuppe koche, dann kaufe ich erst einmal eine große Tüte Champignons und die kaufe ich auf dem Markt oder im Supermarkt aber nicht im Chemiewerk.

Und der Lebensmittelindustrie ist es offensichtlich auch egal, dass immer mehr Menschen an Allergien leiden. Die Herstellung ihrer Produkte muss immer billiger werden und die Gesundheit der Kunden scheint zweitrangig zu sein. Auf der Packung steht nicht viel von allergenen Stoffen (außer den Spuren), aber im Internet findet man dann doch die Informationen.

Dazu wird gelogen, dass sich die Balken biegen. „Frei von Geschmacksverstärkern“, heißt es da auf der Dose oder auf der Packung. Dreht man sie um, liest man nicht allzu selten, dass Hefeextrakt als Inhaltsstoff aufgeführt ist. Hefeextrakt wird als Geschmacksverstärker zugesetzt und nicht, weil es so gesund ist.

Neben dem Champignonextrakt sind ganze 3,7% Champignons in der „Champignoncremesuppe“. Der Rest geht zum großen Teil in Fragezeichen auf. Was ist denn ein Molkenerzeugnis? Milch? Sahne? Irgendein Abfallprodukt? Ich weiß es nicht. Ich nehme aber an, du weißt, dass die Zutat, die ganz oben steht, den größten Anteil ausmacht. An fünfter Stelle kommen drei verschiedene Geschmacksverstärker, kurz darauf folgt ein vierter Geschmacksverstärker, nämlich Hefeextrakt.

Wenn nur 3,7% Champignons in der Tüte sind, wie wenig Kräuter sind dann drin? Noch weniger, ist die einzige Antwort, die ich darauf weiß. Und Salz? Wie viel Salz ist da drin? Darüber schweigt die Zutatenliste und das lässt befürchten, dass noch mehr „geheime“ Zutaten drin sind, Stoffe also, die man nicht deklarieren muss.

Die Tütensuppe ist nur ein Beispiel von Tausenden Produkten, die in den Discountern und Lebensmittelgeschäften einen großen Teil der Umsätze ausmachen, die wir Verbraucher tonnenweise in unsere Einkaufswägen legen und Zuhause verspeisen. Es soll schnell gehen und schmecken. Mag sein, dass unsere Suppe nach Champignons schmeckt, aber dieser Geschmack kommt nicht von den Champignons, er kommt von Geschmacksverstärken und künstlichen (nicht naturidentischen oder natürlichen) Aromen aus dem Chemielabor.

Ich möchte so etwas nicht essen. Ich will wissen, was in meiner Nahrung ist.

Und immer mehr Menschen wollen so etwas nicht mehr haben. Sie wollen keine Massentierhaltung. Sie wollen keine Medikamente in ihrer Nahrung. Sie wollen nicht, dass massenhaft Pestizide auf unser Essen gespritzt werden. Diese Liste könnte ich ewig fortsetzen, aber darum geht es mir nicht.

Ich lade dich nun ein, mir ein bisschen über die Schulter zu schauen. Falls ich zu oft den erhobenen Zeigefinger zeige, verzeih mir das bitte.

In diesem Kochbuch geht es um gute Ernährung, die ohne künstliche „Lebensmittel" auskommt. Es geht um einfache (manchmal auch etwas schwierigere) und leckere Rezepte. Und besonders geht es darum, auf Fertignahrung zu verzichten.

Ich möchte nicht behaupten, dass zum Beispiel meine Ravioli schneller zubereitet sind, als eine Dose Eierravioli von Maggi & Co. Aber sie schmecken viel besser, du kannst sie füllen, wie du möchtest und du weißt, was in ihnen steckt.

Kochen ohne Maggi und Co.? Ja, das geht, und zwar richtig gut. Und es schmeckt!

„Meine kleine Rezeptsammlung“ ist nicht komplett, sie wird ständig erweitert. Ich habe mit ihr kein einziges Rad neu erfunden, möchte aber aufzeigen, dass es eben ohne künstliche „Lebensmittel“ nicht nur gut, sondern sogar sehr gut geht!

Ich wünsche dir einfach viel Spaß beim Schmökern und beim Nachkochen. Und noch eines ist mir wichtig: Meine Rezepte laden immer zum Experimentieren ein.


Einfach und natürlich: Kochen

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