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5. Sieben gute Jahre mit Hypomanie
ОглавлениеDas, so hatte ich in dem Buch gelesen, war der Zustand zwischen normal und manisch. Gekennzeichnet durch beruflichen Erfolg und ausgeprägte Sexualität. Beides hatte ich. Ich war E-Mobilaussteller, Führer in den Schlössern und Parks von Potsdam mit den Sprachen Englisch, Französisch und Schwedisch und Jongleur. Erfand die Solarperformance Sonnenwende 1 und 2, war Dozent in der Ukraine, Bulgarien und Taiwan und Rechercheur im Kosovo. Hannovermesseteilnehmer und Tagungsorganisator. Gründer und Betreiber des Solarlabors Berlin mit High Tech. Lehrer für über dreihundert Klassen. Praktikumsbetreuer und Arbeitgeber für freie Mitarbeiter. Aussteller auf vielen Gartenschauen. Studienersteller. Nahm viel Geld ein. War erfolgreicher Umweltjournalist. Ich kannte den Solarpionier Klaus Harloff. Er hatte bei der atlantis gGmbH gearbeitet. Dort Solarstromanlagen auf Kirchendächern installiert. Irgendwie war er dann nicht mehr bei atlantis, sondern als Ingenieur selbständig. Wir boten gemeinsam der Diakoniestation Wilmersdorf eine Solarstromanlage an. Nachteilig für uns war, dass ich zuvor ein untaugliches E-Mobil an die Station vermittelt hatte. Das – keine gute Referenz. So ging der Auftrag an eine andere Firma. Trotzdem wurden wir Freunde. Ich durfte mir einmal seinen kleinen Jeep ausleihen. Wollte damit in den Harz. In der Schröderstraße gab ich mein letztes Geld für die Reparatur des Futterals meines Feldstechers beim Schuster aus. Der Tank war voll, es hätte für die Fahrt gereicht. Als ich im Jeep die Kreuzung Borsigstraße befuhr, stieß ich mit einem großen Audi zusammen. Da mein Führerscheinerwerb erst kurz zurücklag, wusste ich nicht, wer schuld war. Der Fahrer des Audis stieg aus. Ich auch, ging auf ihn zu, stellte mich vor. Er sagte:
„Sie kamen von rechts. Ich bin der Unfallverursacher, gedankenverloren gefahren. Bin Trauerredner und auf dem Weg zum Friedhof!“
Sein Auto war stark beschädigt, Klaus´Jeep anscheinend voll intakt. Der Trauerredner bat mich, ihn zum Friedhof zu fahren. Das tat ich. Wir tauschten dann in der Kapelle Adressen aus. Er gab mir seine Versicherungsdaten.
Dann fuhr ich das Adlergestell entlang Richtung Autobahn. Verunsichert durch den Unfall war ich ständig bremsbereit. Hatte den Fuß auf der Kupplung. Nach einiger Zeit fing es an, nach Asbest zu riechen. Dann blieb der Jeep stehen. Er nahm kein Gas mehr an. Ich rief die zuständige Werkstatt an, deren Nummer mir Klaus mitgegeben hatte. Der Abschleppwagen kam.
„Das stinkt nach Kupplung! Wohl Fahranfänger, was? Mit schleifender Kupplung gefahren! Auch einen Unfall gehabt! Die Front ist verzogen!“
„Ja, aber schuld war der Unfallgegner! Hier sind seine Versicherungsdaten!“
„Dann kriegen wir das irgendwie hin!“
Ich stieg in die S-Bahn und fuhr zu Klaus. Berichtete, was geschehen war. Klaus wurde nicht böse, nur sein Praktikant maulte mich an. Ich wies ihn zurecht.
Frauen hatte ich viele. Sina, Rebecca, Lucy. Karola, Christina, Rita. Einmal schlief ich an einem Tag mit drei unterschiedlichen Frauen. Es kamen noch mehr dazu. Sie wussten alle nichts von einander, jedenfalls nicht von mir. Dann kam Jasmin, die Taiwanesin. Sie forderte mich auf, Ordnung in meine Beziehungen zu bringen. So beichtete ich meinen Frauen. Am Ende hoffte ich, damit Jasmin für mich als alleinige Frau zu gewinnen.