Читать книгу Das siebenfache Licht - Frank Krause - Страница 7

Augen auf!

Оглавление

Wenn wir die Augen geschlossen haben oder in einem dunklen Raum sitzen, können wir uns viel über die „Wirklichkeit“ einbilden. Wir können darüber großartige philosophische Lehren entwickeln, uns religiöse Vorstellungen machen und Theorien aller Art aufstellen. Aber in dem Moment, wo unsere Augen aufgehen und einer das Licht anschaltet, fallen alle diese Gedankengebäude in sich zusammen und wir brauchen sie nicht mehr, denn nun sehen wir ja, was in dem Raum tatsächlich vorhanden ist. Wenn da ein Stuhl steht, werden nicht alle, die die Augen öffnen, etwas anderes darin sehen, sondern eben einen Stuhl. Egal, welcher Religion sie angehören, welche Partei, Ideologie und Weltsicht sie haben, sie sehen jetzt, was es ist, worüber sie im Dunkeln gestolpert waren: einen Stuhl. Ende der Diskussion.

Erleuchtung so verstanden ist das Ende aller ideologischen Konstrukte und Konflikte, denn im Licht ist alles klar. Sollte jemand mit offenen Augen immer noch bestreiten, dass ein Stuhl ein Stuhl ist, dann muss er untersucht werden … Denn es liegt nicht am Stuhl, sondern an seiner gestörten Wahrnehmung.

Als Christen ist uns klar, dass es da einen Sündenfall gab, der für uns Menschen das Licht ausgeschaltet hat. Das Leben im vollen Sonnenlicht der Gegenwart Gottes in Eden endete jäh und wir erschufen das Kunstlicht, um darin eine Kunstwelt zu erschaffen.

Mir wurde im Gebet einiges über dieses Kunstlicht im Gegensatz zum wahren Licht erklärt. Aus dieser Offenbarung werde ich im Verlauf dieses Buches immer wieder Sequenzen einstreuen, die zum Thema „erhellend“ sind.

Stell dir das blendende Sonnenlicht vor. Du ziehst einen Vorhang zu, aber noch kommt Licht hindurch. Dann einen zweiten Vorhang und einen dritten. Die völlige Abschottung vor dem Licht draußen braucht einige Maßnahmen. Dann wird ein Kunstlicht angeschaltet, etwa eine Neonröhre. In ihrem Licht leben jetzt alle, die in diesem „Haus der Finsternis“ sitzen. Es werden Generationen von Menschen in dieses Haus hineingeboren und sterben aus ihm heraus, für die es kein anderes Licht gibt, als dieses Kunstlicht, welches nur einen winzigen Ausschnitt des Lichtspektrums ausstrahlt, das die Sonne hat.

Die Menschen in dem Haus bekommen zahllose Licht-Mangel-Krankheiten, sind bleich und schwach. Sie sterben an diesem Mangel, da das Kunstlicht ihn nicht kompensieren kann. Es ist kalt und nicht warm, dunkel und nicht (sonnen)hell.

Aber nicht nur das Licht der Sonne erreicht die Erde, auch zahllose andere Sterne schicken ihr Licht vom Himmel auf sie herab – und das Licht des einen Sterns ist nicht dasselbe wie das des anderen.

Ein anderer ist der Glanz der Sonne und ein anderer der Glanz des Mondes und ein anderer der Glanz der Sterne; denn es unterscheidet sich Stern von Stern an Glanz (1 Kor 15,41).

Gewöhnt an das Kunstlicht leben alle Menschen des Hauses der Welt in diesem Abklatsch des Lichtes und degenerieren. Ja, Licht ist wesentlich für die Kraft und Entfaltung des Lebens. Es IST das Leben. Und ihr SEID Licht. Aber ohne das volle Licht des vollen Lebens verkümmert ihr und könnt nicht lange überleben.

Erinnere dich noch einmal an die Bibelstelle, die dich neulich so verwundert hat: Paulus sagt vor Agrippa aus, dass er „mitten am Tag vom Himmel her von einem Licht umstrahlt wurde, welches den Glanz der Sonne übertraf“ (Apg 26,13).

Dann wird Paulus zu den Nationen gesandt, „ihre Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht“ (V. 18), und er beendet seine evangelistische Rede an den römischen König mit den Worten: „… dass der Christus leiden sollte und dass er als Erster durch die Auferstehung aus den Toten Licht verkündigen sollte …“ (V. 23).

Ihr seid geneigt, dies alles ausschließlich metaphorisch zu verstehen, aber es ist viel mehr als das. Es geht um die Wirklichkeit, die ein entsprechendes Licht hat und euch erleuchten will, um sie sehen und in ihr leben zu können.

Schicke einen Mann, der sein Leben lang im Neonlicht gelebt hat, raus in die Sonne. Wie sollte er dieses Licht ertragen? Und die unendlich größere Realität außerhalb des Hauses der Finsternis, die er in diesem Licht wahrnimmt, wie sollte er sie verkraften?

Auch du siehst dieses blendend helle Licht nur eingeschränkt. Es ist nicht das Licht, welches nicht sehr hell wäre, sondern deine Augen, die „sehr gedimmt“ sind, um nur ja nicht die volle Wirklichkeit zu sehen. Es steht geschrieben „… die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht“ (Joh 3,19).

Nun, einer dieser Menschen bist du! Und du trägst das Erbe jahrtausendelanger Verfinsterung in dir und du bist von der Finsternis für die Finsternis erzogen und domestiziert. Viele unbewusste Filter und Abwehrmechanismen lassen dich nicht erkennen, wie und was dieses Licht wirklich ist. Denn in diesem Licht würdest du das Licht sehen (Psalm 36,10) und es würde dich durchleuchten und beleben und zu seiner Lampe machen.“

Das siebenfache Licht

Подняться наверх