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2 - Was soll man tun?

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Grundsätzlich sind Ausdauersportarten im Vergleich der gesundheitsfördernden Wirkungen fast immer die großen Sieger unter allen Sportarten. Diese empfehle ich daher auch vorzuziehen.

Für eine neutrale Beratung möchte ich vor allem die Erkenntnisse der Wissenschaft und meine eigenen praktischen Erfahrungen mit mehr als 12.000 Kunden im Personaltraining berücksichtigen. Dem entgegen stehen leider oft einige kommerzielle Interessen der „Bewegungs-Industrie“, zu denen Fitness-Studios, Produkthersteller und viele Dienstleister gehören. Natürlich gibt es auch hochwertige und sinnvolle Angebote der Bewegungs-Industrie. Doch von diesen Anbietern werden häufig ausschließlich die eigenen Geschäftsinteressen als besonders gewinnbringend für die Gesundheit der Kunden hervorgehoben. Als unabhängiger Personaltrainer bin ich in der glücklichen Lage, weder Produkte noch ein Franchising-Trainingsprogramm an Kunden verkaufen zu müssen. Ich kann meinen Kunden das für sie sinnvollste Training empfehlen oder von bestimmten Angeboten abraten. Wer ein Fitness-Studio betreibt, möchte natürlich zahlende Kunden haben, ebenso wie Anbieter von Produkten oder bestimmter Fitnesstrends, die dann bei den Kunden oft als besser beworben werden als die der geschäftlichen Konkurrenz.

Ein sehr kontrovers diskutierter Bereich ist schon immer das Training in Studios. Dort kann meistens auch die Ausdauer trainiert werden. Für manche Personen sind Angebote in Gruppen, sei es im Studio oder im Verein, erheblich motivierender als das Training allein. Das darf man nicht außer acht lassen. Leider sind Gruppenangebote, besonders Indoor-Training, in Cornona-Zeiten, problematischer als Outdoor-Training. Deswegen können sie nur seltener oder gar nicht stattfinden.

Gerätetraining, besonders an Ausdauer-Sportgeräten, ist während Lockdowns im „Schichtbetrieb“ in Studios mit einem Hygienekonzept möglich. Glücklich kann sich schätzen, wer Fitnessgeräte zu Hause hat. Viele Geräte und auch Hanteln dienen aber dem Krafttraining. Da dies einen großen Teil in vielen Studios ausmacht, werden dort die Argumente für das Krafttraining oft etwas überbetont eingesetzt. Um es gleich zu sagen, der Extremsport Bodybuildung ist gesundheitsschädlich, wie auch jede andere Form von Überernährung. Nichts anderes ist das Aufblähen der Muskeln auf übernatürliches Volumen. Und Bodybuilder können noch nicht einmal in Kraftsportarten Rekordleistungen bringen, weshalb sie von Kraftsportlern oft ebenso belächelt werden. Kraftsport und Krafttraining dürfen nicht mit Bodybuilding verwechselt werden, denn Kraft hat mit aufgeblähten Muskeln zunächst nicht allzu viel zu tun. Funktionelles Krafttraining setzt vor allem die Muskeln effektiver ein und optimiert damit Bewegungsabläufe. So können Gelenke und die Wirbelsäule geschont werden. Muskelaufbau findet dabei, wenn überhaupt, nur in geringem bis mäßigem Umfang statt und ist auch nicht das Ziel. Bei dieser Trainingsform wird vor allem die Koordination geschult, was bedeutet, dass Geräte, die eine Bewegung vorgeben, für dieses Training manchmal weniger geeignet sind.

Vorzugsweise werden beim funktionellen Krafttraining Bewegungen mit mehr Krafteinsatz, aber frei koordiniert, durchgeführt. Zum Beispiel beim Hanteltraining oder mit Kraft-Gymnastik. Das erfordert fast zwangsläufig einen qualifizierten Trainer während der Einweisung, damit keine abgefälschten Bewegungen durchgeführt werden, die Verletzungen fördern würden. Abgefälschte Bewegungen werden aber leider oft bei einigen spaßbetonten Kursangeboten durchgeführt, wie zum Beispiel „Drill-Training“, bei dem ein Drill-Sergant die Teilnehmer, mit gespieltem Ernst, oft bis zur letzten möglichen Wiederholung einer Bewegung motiviert. Die letzten Wiederholungen werden dann fast immer falsch ausgeführt. Wenn das unter Aufsicht eines Trainers, passiert ist dies unverantwortlich. Manche Trainer und Kursleiter wollen nicht als oberlehrerhafter Besserwisser und Spielverderber von den Kursteilnehmern wahrgenommen werden und verzichten dann lieber auf manche Korrektur und manches Eingreifen, auch wenn es dringend nötig wäre. Dies nur als Beispiel.

Selbstverständlich liest man immer wieder lancierte Meldungen über Studien, die den gesundheitlichen Wert von Studiotraining und Krafttraining belegen sollen. Bedenken Sie immer, wer an solchen Nachrichten Interesse haben könnte. Viele einfachere und billigere Sportarten haben keine Lobby, um mit solchen Meldungen auf sich aufmerksam zu machen. Unsere besondere Aufmerksamkeit sollte aber diesen Trainingsmethoden gelten, denn sie sind sogar oft noch nützlicher für die Gesundheit. Bei vielen Ausdauersportarten werden Kraft und Koordination ebenfalls trainiert, besonders, wenn man mit gezieltem Kraft-Ausdauertraining einen Trainingsschwerpunkt in diese Richtung setzt.

Sparen Sie nicht an der falschen Stelle, wenn sie sich Sportausrüstung kaufen. Nehmen Sie nicht das nächstbeste Billig-Angebot, sondern investieren Sie in Ihre Gesundheit und Fitness. Gute Laufschuhe, können durchaus 80 Euro oder mehr kosten. Kaufen Sie im Fachgeschäft und lassen Sie sich beraten. Im Lock-Down ist dies oft telefonisch möglich. Wenn Sie ein Fahrrad kaufen, reden Sie mit Fachleuten im Fachgeschäft über Ihr Vorhaben. Kaufen Sie sich für längeres Training so genannte Sport-Funktionskleidung, die beim Schwitzen angenehmer ist. Und tauschen Sie sich mit erfahrenen Sportlern aus, wer Sport treibt, wird immer welche kennenlernen.

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