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DIE GESCHICHTE DER ROLLENTRAINER

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Bei der ersten Generationen von Rollentrainern wurde das komplette Rad mit der Hinterradachse in das Gerät gespannt. Gebremst wurde auf der Rollfläche des Reifens, der Widerstand wurde meistens per Flächenkontakt, per Luftverwirbelung oder per Wirbelstorm erzeugt. Allen frühen Technologien gemein war, dass sie laut, verschleißanfällig und nur in groben Schritten steuerbar waren. Freie Rollen ohne feste Einspannung setzten fahrerisches Geschick voraus und wurden zum beliebten Trainingsmittel für Warm-up und Cool-down im Radsport.

Parallel entwickelten sich Konzepte im Fitnessbereich: Indoor-Cycling-Kurse boomten in den 1990er-Jahren auch hier war die individuelle und recht grobe Intensitätssteuerung lange State of the art – bekannt unter dem Markennamen Spinning. Die Bikes in den Cardiobereichen der Fitnessstudios hatten eher den Touch von Rehasport als von zielgerichtetem Leistungssporttraining.

Zurück in den Heimbereich: Auch bei den ersten smarten Ansätzen blieben die Berührungsflächen von Reifen und Kontaktrolle erhalten. Spezielle abriebärmere Flüsterreifen kamen auf den Markt, setzten aber ein zweites Hinterrad zum Wechseln oder die phasenweise Entscheidung für eine Trennung von Indoor- oder Outdoor-Training voraus. Aber immerhin konnten inzwischen Intensitäten gemessen und Widerstände gegengesteuert werden.

Den Durchbruch erlebte das Indoor-Radtraining mit der Einführung von Smarttrainern, die eine Ebene höher eingriffen als die an der Lauffläche des Reifens ansetzenden Konzepte: Anstelle des Hinterrads wurde fortan mit wenigen Handgriffen der Smarttrainer installiert. Dieser ist mit einer eigenen Kassette bestückt, die mechanisch mit einer Schwungmasse verbunden ist. Mit den Geräten dieser Klasse lässt sich die abgegebene Leistung messen und der Widerstand elektronisch regulieren, was neue Dimensionen des Indoor-Radtrainings eröffnet: Nun lassen sich Intensitäten deutlich besser aussteuern. Die Vorprogrammierung von abwechslungsreichen Trainingsprogrammen ist im Heimbereich möglich. Durch die entsprechende Software lassen sich beispielsweise Steigungen und Gefälle simulieren oder Rennen durchführen.

In der weiteren Entwicklung der Smarttrainer wurde die Leistungsmessung und -regulation immer genauer. Und vor allem wurde die Geräuschentwicklung immer weiter optimiert. Beim modernen Indoor-Radtraining ist die Schallemission vor allem vom Wartungszustand von Kette und Ritzeln und den vom Fahrer selbst abgegebenen Geräuschen abhängig. Die Konnektivität spielt eine entscheidende Rolle: ANT+ und Bluetooth entwickelten sich zum Standard – und wer sich als Hersteller nicht den modernen Softwarestandards öffnete, geriet schnell in eine Sackgasse. Denn parallel zur Hardware entwickelte sich auch die Software rasant weiter: Neben den herstellereigenen Programmen entstand ein Ökosystem markenunabhängiger Plattformen für Trainingssteuerung und -dokumentation, Entertainment und Vernetzung. Der neueste Trend ist die rasante Entwicklung von smarten Indoor-Bikes, die nicht mehr den Einbau des Outdoor-Equipments voraussetzen. Die Geräte haben ähnliche Kontaktpunkte zum Fahrer wie Outdoor-Rennräder und sind in der Geometrie sehr weit einstellbar. Das macht die abwechselnde Nutzung durch mehrere Personen möglich. Die Technologie ist durch ihre Integration deutlich leiser als die Rennrad-Smarttrainer-Kombi, allerdings hat sie auch ihren Preis.

Und mit diesem Preis ist oftmals nicht allein der Anschaffungspreis der Technik gemeint. Einige Konzepte sind nämlich nur mit einem Abonnement des hauseigenen Trainingsprogramms sinnvoll nutzbar. Auf einem integrierten Monitor bekommt der User seine mehr oder weniger persönliche Anleitung zum Radtraining, ergänzt durch ein Übungsprogramm für Fitness und Athletik. Das Fitnessstudio zieht damit quasi ins Zuhause derer ein, die sich das dauerhaft leisten können und wollen.

Die Smarttrainerbranche ist insgesamt eine derer, die von der Coronapandemie und den Lockdowns der Jahre 2020 und 2021 stark profitierten. Stay at home. Und: Train at home. Phasenweise waren die Geräte überall ausverkauft, Lieferzeiten von mehreren Monaten vereitelten einen schnellen Trainingsstart derer, die die Krise, Homeoffice und Kurzarbeit als Chance sahen, um selbst einmal wieder richtig Sport zu treiben. Doch auch Betrüger machten sich diesen Umstand zunutze und prellten Kaufwillige mit Fake-Angeboten in großer Zahl.

Rollentraining für Radsportler und Triathleten

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