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VORTEILE VON ROLLENTRAINING

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Auf der Rolle trainieren? Das konnten früher nur die ganz harten Hunde, die beim Krach der luftgebremsten Rollentrainer der ersten Stunde bei quietschendem Reifenabrieb mit dem Blick auf die weiße Kellerwand ihrer sozialen Vereinsamung entgegenradelten. Doch mit der Einführung der Smarttrainer-Technologie hat sich das Rollentraining massiv gewandelt. Modernes Rollentraining hat gegenüber dem Outdoor-Radeln einige Vorteile.

UNABHÄNGIGKEIT IN DER TRAININGSPLANUNG

Auch wenn echte Radsportler schon immer der festen Überzeugung waren, dass es kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Kleidung gebe, so bietet das Indoor-Radfahren doch eine ganz neue Form der Unabhängigkeit. Regen, Kälte oder sogar vereiste Straßen und schlechte Lichtverhältnisse sind nun keine Trainingshindernisse mehr. Und mit jeder neuen Generation von Smarttrainern ist auch der Geräuschpegel des Trainings gesunken. Indoor-Radfahren wird immer sozial- und nachbarschaftsverträglicher.

GANZJÄHRIGE PERIODISIERUNG

Outdoor-Radsport hat den Nachteil, dass sich das Training nur sehr schwer planen lässt. Zwar können Straßenradsportler auch auf das Mountain- oder Gravel-bike oder in einigen Regionen auf die Langlaufski ausweichen, doch auch hier stößt man durch Licht- und Wetterverhältnisse immer wieder an seine Grenzen. Indoor gibt es in der Trainingsplanung ganz neue Möglichkeiten: Nun kann ein ganzjähriger Formaufbau viel gezielter und zuverlässiger geplant werden, und wichtige Elemente wie die Sitzposition können viel eher in Angriff genommen werden.

STEUERBARKEIT

Auf dem Smarttrainer lässt sich das Training viel genauer aussteuern als in freier Wildbahn. Intervalle können unabhängig von der Geländebeschaffenheit angesteuert und Belastungszonen viel genauer eingehalten werden. Moderne Smarttrainer messen nicht nur die vom Sportler erzeugte Leistung, sondern geben die für das Erreichen eines Trainingsziels erforderliche Belastung auch wattgenau vor. Auch zu anderen Messgrößen wie der Trittfrequenz und sogar der Kurbeltechnik gibt es ein Echtzeit-Feedback.

RAUM FÜR EXPERIMENTE

Sie wollten schon immer einmal mit Sattelhöhen, Lenkereinstellungen und Cleat-Positionen experimentieren? Beim Indoor-Training radeln Sie direkt neben Ihrem Werkzeugkasten und sind nicht auf kompakte Tools angewiesen, um schnell mal einen Winkel zu ändern. Sie können Ihre Position vielleicht sogar in einem Spiegel kontrollieren oder sehen anhand der gemessenen Puls- und Leistungsdaten, ob eine Position sich ökonomischer fährt als eine andere. Und auch in Sachen Ernährung können Sie ohne das Risiko, unterwegs zu stranden, den einen oder anderen Versuch starten.

SICHERHEIT

Radfahrer gehören im öffentlichen Straßenverkehr zu den schwächeren Teilnehmern. Das Verhältnis und gegenseitige Verständnis von Rad- und Kraftfahrern gilt seit jeher als angespannt, die Auslegung der Benutzungspflicht und die qualitative Beurteilung von Radwegen abseits der Straßen sind oft ein Reizthema. Das alles gibt es im Indoor-Bereich nicht. Das Radfahren auf der Rolle ist eine sichere Alternative, besonders wenn es um Intensitäten geht. Viele Radsportler fahren deshalb ihre Intervalleinheiten inzwischen ganzjährig indoor.

EIGENES EQUIPMENT

Beim Indoor-Training mit modernen Smarttrainern kann der Fahrer sein eigenes Equipment nutzen und damit für den Outdoor-Einsatz trainieren. Die Kontaktstellen wie Sattel, Pedale und Lenker sind identisch, die Sitzposition kann ganzjährig trainiert und optimiert werden. Das ist beispielsweise für Triathleten interessant, die im gesamten Saisonverlauf an ihrer Zeitfahrposition feilen oder unter Echtzeit-Feedback an der dauerhaften Optimierung der Kompromisssituation zwischen Aerodynamik und Biomechanik arbeiten können.

ENTERTAINMENT

Indoor-Radfahren bietet ein breites Spektrum an Unterhaltungsmöglichkeiten. Ob es nun die herstellereigenen Softwaremodule oder die geräteunabhängigen Plattformen sind: Die virtuellen Radsport-Angebote werden immer vielfältiger und unterhaltsamer. Wer den Platz hat, richtet sich seine eigene Pain Cave ein: mit großen Monitoren und leistungsfähigem Soundsystem. Ob nun die Lieblingsserie, die letzten Blockbuster, ein cooles Konzert oder der YouTube-Kanal des Lieblingsstars: Die Möglichkeiten der Ablenkung und Unterhaltung sind grenzenlos.

VERNETZUNG

Einer der größten Vorteile des Indoor-Radtrainings ist die Vernetzungsmöglichkeit mit Gleichgesinnten. Auf den Straßen der virtuellen Radsportwelt ist immer etwas los. Zu jeder Tageszeit ist irgendwo auf dieser Welt die perfekte Trainingszeit. Mit den Avataren der anderen Radsportler kann man sich zum Training verabreden, Rennenfahren und im Chat plaudern. Einige Trainingsgruppen nutzen Audio-Channels wie Discord, um sich unterwegs über ihre Erlebnisse auszutauschen.

ZEITERSPARNIS

Rollentraining lässt sich wesentlich besser in den Alltag integrieren als Outdoor-Radtraining. Die Wege zum Training sind kurz, bei gezielten Trainingsprogrammen muss das Warm-up nicht so lange gestreckt werden, bis die Grenzen der Stadt mit allen Verkehrshindernissen und Ampeln hinter einem liegen. Auch nach dem Training ist der Weg zur Dusche nicht weit. So lässt sich aus der zur Verfügung stehenden Brutto-Trainingszeit ein maximaler Trainingseffekt erzielen oder auch aus kurzen Zeitfenstern ein sinnvolles Training gestalten.

FAMILIENKOMPATIBILITÄT

Die zeitliche und räumliche Unabhängigkeit macht das Indoor-Training besonders für Menschen mit Familie attraktiv. Während des Radfahrens müssen Sie sich nicht von Ihren Kindern wegbewegen, können diese sogar vorsichtig in Ihren Sport integrieren, indem Sie beispielsweise eine feste Session pro Woche planen, zu der die Kinder das Entertainmentprogramm bestimmen. Auch der schlafende Säugling wird sich schnell an das Surren Ihres Equipments gewöhnen.

Rollentraining für Radsportler und Triathleten

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