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Der Anfang

Es ist wohl nicht ganz einfach, wenn man als Ungeübter über eine so globale Sache wie einen musikalischen Werdegang schreiben soll. Vielleicht wäre es auch besser gewesen, ich hätte mich mit einem professionellen Autor zusammen getan; aber ich glaube, nur so wie es jetzt ist wird die Wahrheit unverfälscht und im Originalton wiedergegeben.

Vielleicht fängt man ein solches Thema am besten so an, wie all die Märchenbücher beginnen die man als Kind gelesen hat:

Es war einmal am 18. Mai 1981 – dieses Datum ist mir deshalb so genau in Erinnerung geblieben, weil an diesem Tag einer der Menschen Geburtstag hat, die meinen musikalischen Werdegang in der Anfangszeit besonders intensiv geprägt haben und zu dem ich bis heute einen engen und freundschaftlichen Kontakt habe.

An diesem 18. Mai war ich als Teenager gerade unterwegs zu einem meiner wirklich guten Freunde der mit mir zusammen in der selben Dorf-Fußballmannschaft spielte. Er heißt bürgerlich Ralph W., hörte aber schon immer auf den Spitznamen „Erbs“.

Ich kam irgendwann am frühen Nachmittag bei ihm an und wollte mit ihm seinen Geburtstag feiern. Seine Mutter öffnete mir die Tür und sagte er sei im Keller. Als ich die Tür zu diesem Kellerraum öffnete sah ich ihn, auf der Platte einer Modelleisenbahn sitzend, beim Gitarre spielen. Ich wusste nichts von seinem Hobby und davon, dass er Gitarre spielte – obwohl ich Ihn schon so viele Jahre kannte. In diesem Moment war das alles allerdings völlig sekundär. Er saß da, in seinen „Strichmännchen-Hosen“, ein Relikt, dass ihn über locker 10 Jahre begleitete und von dem er bis heute noch nicht ganz weg ist, und spielte ganz einfache zwei oder drei Akkorde auf einer alten E-Gitarre und lärmte über einen FAL-Combo Verstärker. Diese Verstärker wurden zwei Dörfer von uns entfernt gebaut, waren lausig aber robust und sind heute wahrscheinlich nur noch Leuten bekannt, die aus unserer Gegend kommen. All das hatte eigentlich eher etwas lächerliches, war aber in diesem Augenblick eine der Situationen an die ich mich mein Leben lang haargenau erinnern werde.

Ich vergaß ihm zu gratulieren und sprach ihn sofort darauf an, warum er mir denn nie erzählt habe, dass er Gitarre spielt und sogar ein altes Aria-Schlagzeug besaß.

Er sagte mir es gäbe da nichts zu erzählen. Das Schlagzeug gehöre einem Drummer, mit dem er einmal versucht hatte eine Band zu gründen. Da wäre auch noch ein zweiter Gitarrist namens Volker dabei gewesen, der auch als Sänger agierte. Aber sie hätten es wohl gesteckt und wollten keine Zeit mehr in die Sache investieren. Nur er selbst würde ab und zu mal hier unten sitzen und ein paar Akkorde spielen, man wüsste ja nie wofür es gut sei.

Wir quatschten dann bei ein paar Flaschen Bier (das wir eigentlich noch gar nicht hätten trinken dürfen) über Musik und all das ganze Geschehen drum herum. Wir glaubten damals wirklich etwas vom Musikgeschäft zu wissen. Aber realistisch betrachtet hatten wir von der Musikindustrie genau so viel Ahnung wie von Ackerbau und Viehzucht.

Bei diesen Gesprächen, haben wir sehr schnell festgestellt, dass wir beide das Gefühl hatten, einfach zehn Jahre zu jung zu sein. Denn wir waren beide Fans von Bands wie Led Zeppelin, Deep Purple, The Who, The Doors, Stones, Beatles und so weiter. Auch liebten wir Musiker wie Hendrix, Clapton oder Janis Choplin. Und wir ärgerten uns, dass wir aufgrund unseres Alters nur wenige dieser Genies live erleben durften.

Also gaben wir unseren Eltern die Schuld, mit der Begründung sie seien zu schüchtern gewesen.

Nach all diesen Gesprächspunkten, und vielleicht auch nach dem ganzen Bier, spielte er zum Thema „Deep Purple“ die Anfangsmelodie von „Child in Time“. Sie war nicht gut interpretiert, aber sie waren zu erkennen. Ich holte mir die Snare-Drum von dem Schlagzeug, dass einem mir bis dahin vollkommen unbekannten Schlagzeuger gehörte, und begann zu singen um dann die später anfallenden Wirbel auf eben dieser Snare zu Ende zu bringen.

Im nach hinein bin ich mir zwar bewusst, welch eine Zumutung das für die Umwelt und die Nachbarschaft war, aber das war uns egal. Es war nicht gut, aber notwendig.

When Rock'n Roll turns to buzinez

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