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Kapitel 3: Die kleine Schwester

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Während der Stallknecht mein Reitpferd sattelte, bezweifelte ich, dass Pina tatsächlich meiner Bitte, bei diesem feuchtkalten Wetter das Haus zu verlassen, nachkommen würde. Dicke Nebelschwaden verhüllten das Rheintal und ein leichter, aber kontinuierlicher Nieselregen weichte die Erde auf. Das war genau die Art von Niederschlag, die meine Reben benötigten. Ich hingegen hätte an diesem Morgen Sonnenschein vorgezogen. Vor den Hufen meines Braunen stoben die Hühner auseinander, die im Frühnebel die Gefahr erst im letzten Augenblick bemerkten, und um ein Haar hätte ich eine Ziege über den Haufen geritten. Nachdem ich das Haupttor meines Gutshofs passiert hatte, verfolgte mich noch lange das klägliche Jaulen des an seine Hütte angeketteten Wachhundes.

Unser Treffpunkt, das von seinen Soldaten für Drusus errichtete Ehrengrab, befand sich am südlichen Ende der Stadt, nicht weit vom Haus des Bankiers entfernt. Leider erhob es sich auf einer Anhöhe, wo man Wind und Regen schutzlos ausgesetzt war. Hätte ich das schlechte Wetter vorhergesehen, so hätte ich einen weniger exponierten Treffpunkt vorgeschlagen.

Langsam ritt ich über lehmige Erde und lose Steine den Pfad entlang, der zur Landstraße nach Mogontiacum führte. Mit etwas Glück erreichte ich mein Ziel ohne von einem tiefhängenden Ast vom Pferd gerissen zu werden oder vom Weg abzukommen und im Morast zu versinken.

Auf der gepflasterten Straße konnte ich etwas zügiger reiten. Es erfüllte mich mit Stolz, dass die römische Armee das Land der Barbaren mit schnurgeraden Straßen erschlossen hatte, die bei jeder Witterung passierbar waren. Normalerweise herrschte auf diesen Landstraßen reger Verkehr. Aber diesmal begegnete mir nur ein einziges Ochsengespann.

Plötzlich realisierte ich, dass ich längst am Ziel sein müsste. Ich zügelte mein Pferd und schaute mich um. Hinter mir erkannte ich am Wegrand die verschwommenen Konturen des Rundgrabs, die so substanzlos wirkten wie ein Geisterpalast. Um ein Haar wäre ich an dem hundert Fuß hohen und mit Marmorplatten verkleideten Ehrengrab vorbeigeritten!

Mein suchender Blick wanderte über das Denkmal und die umgebenden Bäume, aber ich sah im Nebelschleier keine Menschenseele und war schon im Begriff, wieder umzukehren. Doch im selben Moment, in dem ich mein Pferd anspornte, tauchte ein roter Haarschopf aus dem milchigen Weiß des Dunstes auf. Er gehörte Pina, die unter einem Baum Schutz gesucht hatte und trotz des Nieselregens Anstalten machte, mir entgegenzueilen.

Erleichtert zügelte ich mein Pferd und saß ab.

»Bleib lieber, wo du bist!«, rief ich dem Mädchen zu, aber sie ließ sich nicht beirren. Ehe ich mich versah, stand sie, in einen langen Mantel vermummt, vor mir.

»Mir gefällt das Wetter«, erklärte sie, nachdem sie mich begrüßt hatte. Gut gelaunt schob sie die Kapuze ihres Umhangs in die Stirn, sodass nur noch einige Strähnen ihres roten Haars sichtbar blieben. »Lass uns ein paar Schritte gehen, damit uns die Männer nicht hören.«

Mit den Männern meinte sie die Ehrenwache des Denkmals, die irgendwo in den alles verhüllenden, weißen Schwaden herumstanden, falls sie nicht die Gunst der Stunde ausgenutzt und sich in die Taverne abgesetzt haben sollten.

»Du hast Recht. Unsere Unterhaltung geht sie nichts an«, stimmte ich zu und stapfte, den Braunen am Zügel führend, zur Landstraße zurück.

Meine Schuhe versanken im Gras, meine Füße waren schon ganz nass und ich bewunderte den Kapuzenmantel des neben mir schreitenden Mädchens. Wenn sie wüsste, wie ich sie in diesem Moment um das barbarische Kleidungsstück beneidete! Leider hatte ich es versäumt, mir einen Mantel überzuwerfen, und meine durchweichte Tunika klebte mir längst am Körper.

Ganz plötzlich erinnerte ich mich, wieso mir der Name des Bankiers bekannt vorgekommen war: Ich hatte neulich an einer Hauswand folgende Inschrift gelesen: Am 2. Januar einen Kapuzenmantel bei Probus Marcellus hinterlegt. Für 1 Denar und 2 As nahm er 1 As Zinsen. Hoffentlich hatte der arme Schuldner sein Kleidungsstück inzwischen auslösen können!

»Schön, dass du gekommen bist …« Ich stockte kurz. »Leider hat man mir deinen vollständigen Namen nicht mitgeteilt, daher ...«

»Nenn mich einfach Pina, das genügt«, unterbrach sie mein Gestammel. Ihr ruhiger Blick begegnete dem meinen, ohne auszuweichen. Ob Julia Marcella mit dieser privaten Anrede einverstanden wäre? Wusste sie überhaupt, dass Pina sich mit einem fremden Mann am Stadtrand herumtrieb? Sicherlich würde sie sich später über den Zustand des Mantels und der feinen Wildlederschuhe ihrer kleinen Schwester wundern! Wieder bedauerte ich, einer spontanen Eingebung folgend, diesen abwegigen Treffpunkt gewählt zu haben.

»Schön, dass du trotz des Nebels gekommen bist, Pina«, machte ich einen neuen Anlauf. »Ich hatte gestern den Eindruck, dass deine Schwester etwas vor mir zu verbergen suchte …«

»Ach, deshalb wolltest du mit mir reden. Ich dachte …«

Das Mädchen biss sich auf die Lippen und schaute dann auf den Boden, wo vor ihren Füßen ein Regenwurm durch den Matsch glitt. Ich weigerte mich innerlich, den Satz im Geiste zu ergänzen, sondern versuchte stur meine Untersuchung voranzutreiben.

»Niemand beschuldigt euch, etwas Unrechtes getan zu haben. Schließlich ist Probus Marcellus nicht in Mogontiacum gestorben«, beteuerte ich, mehr um das peinliche Schweigen zu beenden, als dass ich vom Wahrheitsgehalt meiner Worte überzeugt gewesen wäre.

»Das hat sich gestern aber ganz anders angehört.«

Ich atmete beruhigt auf, weil Pina sich auf das Thema einließ.

»Um ehrlich zu sein, interessieren mich eure Familienangelegenheiten nicht im Mindesten, aber der Legat hat mir die Sache aufgenötigt. Er hat mich mit den Schulden erpresst, die mein Bruder bei deinem Stiefvater …«

»Meinem Schwager«, verbesserte sie.

Dieses Wort erschien mir angesichts des großen Altersunterschieds zwischen den beiden Schwestern unpassend.

»Wie dem auch sei! Ich soll den Tod des Probus Marcellus aufklären. Und das auch noch so diskret wie möglich!«, fügte ich erbost hinzu. »Was ist während der letzten Tage seines Lebens vorgefallen? Jede Einzelheit kann wichtig sein. Auch wenn du ihr keine Bedeutung beigemessen hast.«

»Das Einzige, was ich weiß, ist, dass Probus tot ist«, erklärte das Mädchen mit trotzig angehobenem Kinn. »Nachdem uns die schreckliche Nachricht erreichte, haben alle im Haus he-rumgetuschelt. Wenn ich nachgefragt habe, hieß es, ich sei noch zu jung, um es zu verstehen.« In diesem Augenblick wirkte sie tatsächlich sehr kindlich. »Eine Woche nach dem Tod meines Schwagers wurde seine Urne nach Mogontiacum überführt und an der Gräberstraße beigesetzt. Danach hat niemand mehr über Probus gesprochen.«

»Du mochtest ihn nicht?«

»Meine Schwester hat ihn geheiratet, nicht ich.«

»Du hast in einem Haus mit ihm zusammengelebt! Also wirst du dir eine Meinung über deinen Schwager gebildet haben. Fang am besten mit seinem Äußeren an!«

Pina zuckte mit den Schultern. Dann warf sie mir einen kämpferischen Blick zu.

»Wenn du es unbedingt wissen willst: Ich konnte ihn nicht ausstehen. Er war ein gutaussehender Mann mit kastanienbraunem Haar und treuen blauen Augen, der aussah, als ob er kein Wässerchen trüben könnte. Trotzdem hat er allen Frauen nachgestellt. Nur mich hat er nicht beachtet.«

Fast hätte ich über den eingeschnappten Tonfall gelacht. Leider brachte jedoch die Charakteresierung meine ganzen Theorien durcheinander. Bisher hatte ich mir den Bankier als hässlichen Fettwanst mit Halbglatze vorgestellt, den Julia Marcella seines Geldes wegen geheiratet hatte.

»Das wäre auch noch schöner gewesen«, stellte ich belustigt fest, bevor ich die gesamte Tragweite von Pinas Worten begriff. »Deine Schwester hat ihn geliebt?«, entfuhr es mir überrascht.

»Am Anfang schon, aber die Enttäuschung ist schnell gekommen. Allein diese ständigen Reisen, bei denen er sie nicht mitgenommen hat! Vermutlich hatte er es nur auf ihr Geld abgesehen. Wir sind nämlich die Töchter eines reichen Bauunternehmers.«

Vielleicht ist es gut, dass er tot ist, dachte ich und erschrak im gleichen Augenblick über diesen ketzerischen Gedanken. Langsam bekam das unscharfe Bild des Verstorbenen Konturen, aber es fehlte noch ein Detail.

»War Probus Marcellus Gallier wie deine Schwester und du?«

Pina sah mich verblüfft an.

»Nein, seine Familie kam aus Sirmium.«

Ausgerechnet aus dem Geburtsort des für seine erotischen Gedichte bekannten Catullus! Was um der Götter Willen sollte ich daraus folgern? Ich verschob diese Überlegung auf den nächsten Tag, da mir noch eine Frage am Herzen lag.

»Wahrscheinlich hältst du es für unverschämt, wenn ich dich nach dem Aufbewahrungsort der Schuldscheine frage.«

»In der Tat!« Trotz dieser harschen Worte klang Pinas Stimme inzwischen sanfter. »Es waren manchmal riesige Stöße. Gibt es eigentlich einen Römer, der keine Schulden hat?«

Ich kannte jedenfalls keinen, außer mir selbst natürlich. Aber als Schwägerin eines Geldverleihers sollte sie sich eigentlich darüber freuen.

»Mein Bruder bildet jedenfalls keine Ausnahme«, seufzte ich. »Daher konnte der Legat mich erpressen.«

»Vielleicht hat er das nur behauptet. Schließlich hat dein Bruder einen ziemlich schlechten Ruf.«

Sie kannte Lucius? Oder hatte sie nur Schreckliches über ihn gehört? Jedenfalls war es bedauerlich, dass sie in einem derart abfälligen Tonfall von ihm sprach, denn Pina wäre mir als Schwägerin lieber gewesen als die kapriziöse Cornelia.

»Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!«, protestierte ich lautstark. »Ein lügender römischer Offizier ist einfach undenkbar!«

Ein ungläubiges Lächeln huschte über Pinas sommersprossiges Gesicht.

»Was machst du eigentlich, wenn du nicht gerade Frauen indiskrete Fragen stellst?« Sie musterte mich von meinem nassen Haar bis zu den schmutzigen Schuhen. »Du siehst jedenfalls nicht wie ein Soldat aus.«

»Nein, ich bin Gutsbesitzer.«

Mit großem Gepolter kam hinter uns ein Fuhrwerk zum Stehen. Trotz der Umsicht des Maultiertreibers spritzte es uns nass. Pina machte einen Ausfallschritt, ich fuhr zurück und wäre dabei fast im Straßengraben gelandet.

»Habt ihr Probleme mit eurem Fuhrwerk?«, rief uns eine tiefe Stimme zu, die ich sofort erkannte.

Sie gehörte dem Ölhändler Publius, einem Bekannten, der sich im verwaschenen Weiß des Nebels vergeblich nach unserem Wagen umblickte. Er war ein hagerer Mann mittleren Alters mit herabhängenden Schultern, der seine Worte meist mit ausholenden Gesten unterstrich. Es war bezeichnend für seinen Fleiß, dass er selbst bei diesem Wetter unterwegs war. Kein Wunder, dass er mittlerweile seinen treuen Esel durch zwei lebhafte Maultiere ersetzt hatte.

»Das Mädchen hat sich im Nebel verlaufen«, behauptete ich aufs Geratewohl, um nicht zugeben zu müssen, dass wir verabredet waren. »Daher begleite ich sie in die Stadt zurück.«

Pina warf mir einen empörten Blick zu, zog die Luft tief ein, aber Publius ließ sie nicht zu Wort kommen.

»Auf meinem Wagen reist man bequemer«, schlug er vor und rückte auf dem Kutschbock zur Seite.

Ich war ihm für sein Angebot dankbar, denn anderenfalls hätte ich das Mädchen tatsächlich nach Hause bringen müssen. Zum Glück war er ein grundsolider, vertrauenswürdiger Familienvater.

»Ich habe mich nicht verlaufen, sondern am Stadtrand Heilkräuter gesammelt«, betonte Pina. Erst jetzt bemerkte ich das mit Kräutern gefüllte Netz, das an ihrem Arm baumelte.

»Wie dem auch sei, du solltest auf dem Wagen in die Stadt fahren«, beendete ich die Debatte. »Schließlich liegt mein Gut in der entgegengesetzten Richtung.«

Nach kurzem Zögern stieg das Mädchen auf den Kutschbock. Kerzengerade saß sie auf ihrem Platz und schaute angestrengt nach vorn, wobei sie geflissentlich jeden Augenkontakt mit mir vermied.

»Ich würde bei diesem Nebel nicht allein auf der Landstraße reiten. Heutzutage treibt sich hier eine Menge Gesindel herum!«, warnte mich der Ölhändler.

»Soll ich etwa in der Stadt übernachten?«, fragte ich unwirsch. »Ich glaube nämlich kaum, dass sich das Wetter heute noch bessert.«

»Du bist ein erwachsener Mensch und musst selbst wissen, was du tust«, brummte Publius, bevor er mit der Zunge schnalzte und seine Maultiere sich langsam in Bewegung setzten.

Mit einer jähen Bewegung drehte Pina sich nach mir um.

»Auf Wiedersehen, Marcus«, verabschiedete sie sich und hob die Hand zum Gruß.

Ich hätte vorgezogen, wenn sie »Lebewohl« gesagt hätte.

»Wenn ich wieder zurück bin, schaue ich bei euch vorbei«, log ich, um die peinliche Situation zu überbrücken. Bei dem Gedanken an die bevorstehende Reise stieß ich einen leisen Seufzer aus. Vielleicht hätte ich besser falls ich lebend und nicht in einer Urne zurückkehren sollte sagen sollen.

Ich schaute dem Wagen nach, bis er in die weißen Schwaden eingetaucht war. Dann schwang ich mich auf mein Reittier, lauschte aber noch einen Augenblick in die nebelverhangene Stille, bevor ich losritt. Nichts deutete darauf hin, dass jemand mir folgte oder entgegenkam. Trotzdem wurde ich von einer unbestimmten Furcht ergriffen. Schleunigst lenkte ich mein Pferd über die feuchte Straße. Bald hatte ich die Ausläufer der Stadt hinter mir gelassen und ritt an offenen Feldern vorbei, was mich etwas zuversichtlicher stimmte.

Ich begann innerlich mein Gespräch mit Pina zu rekapitulieren. Bei nüchterner Betrachtung war es enttäuschend verlaufen. Ich hatte nur Dinge erfahren, die ich bereits wusste. Die einzigen Neuigkeiten waren, dass der verstorbene Bankier ein Herzensbrecher war und, dass seine Witwe ein Vermögen mit in die Ehe gebracht hatte. Aber mir war unklar, welchen Schluss ich daraus ziehen sollte.

Als ich endlich die Abzweigung zu meinem Landgut erreichte und in den Feldweg einbog, riss mich ein lautes Krachen aus meinen Gedanken. Vor mir stürzte ein dicker Ast auf den Pfad. Mein Pferd scheute, und ehe ich mich versah, fand ich mich auf dem feuchten Boden wieder. Zwei dunkle Schatten sprangen auf den Feldweg. Es waren grobe Gesellen in schmutzigen Tuniken, die sich mit Tüchern vermummt hatten, sodass ich ihre Gesichter nicht sehen konnte. Während einer von ihnen den Zügel meines laut wiehernden Braunen ergriff, hob sein Kumpan drohend einen Knüppel in die Höhe. Die Wegelagerer sahen eher nach gedungenen Mördern aus als nach gewöhnlichen Räubern. Ich rappelte mich vom Boden hoch und wollte mich schon zur Flucht wenden, als ich schwere Schritte hinter mir hörte.

Erschrocken wirbelte ich herum und sah mich ihrem Anführer gegenüber, der ebenfalls maskiert war. Er war größer als ich und hielt einen langen Dolch in der Rechten. Seelenruhig prüfte er dessen Spitze mit dem Daumen.

In der verzweifelten Hoffnung, dass zufällig eine Militärpatrouille vorbeikommen möge, versuchte ich, Zeit zu schinden.

»Was wollt ihr von mir?«, sprach ich die Wegelagerer an. »Wenn es mein Geld ist, das könnt ihr gern haben.«

Zum Glück hatte ich nur ein paar Sesterzien in der Börse.

»Dein Geld, dein Pferd und deine feinen Sandalen«, hörte ich einen der Männer hinter mir sagen.

Aus den Augenwinkeln sah ich, wie er mein widerstrebendes Pferd fortzuschleifen versuchte.

»Ventus!«, rief ich mein Pferd mit scharfer Stimme zu mir und sprang ihm entgegen.

Mein Brauner riss sich los und trat dabei den neben ihm stehenden Halunken gegen das Bein. Dieser stieß einen gellenden Schmerzensschrei aus und ließ seinen Knüppel fallen. Ich hechtete nach vorn, warf mich auf den Boden und packte die Waffe, wobei mich der Dolch des Anführers an der Schulter streifte. Ich verspürte einen stechenden Schmerz, der mir für einen Augenblick den Atem nahm, aber die Wunde schien nicht tief zu sein.

Ich rollte zur Seite, sprang auf und schlug wild mit der Keule um mich. Der Schurke, der mir das Pferd stehlen wollte, wich zurück, konnte aber nicht verhindern, dass ich ihn vor die Brust schlug. Taumelnd ging er zu Boden, sein Kumpan umklammerte noch immer sein verletztes Bein.

Mein treues Pferd war zu mir getrabt und es gelang mir, mich trotz meiner schmerzenden Schulter auf seinen Rücken zu hieven, bevor der Anführer der Bande mich erneut angreifen konnte. Ich brauchte meinen Braunen nicht anzuspornen, er preschte voran, als ob alle Furien ihm nachsetzten.

Das ist ja gerade noch einmal gut gegangen, dachte ich, als ich die Banditen hinter mir gelassen hatte, die keine Anstalten machten, die Verfolgung zu Fuß aufzunehmen. Dankbar tätschelte ich den Hals meines Pferdes.

Es empörte mich, dass die Wegelagerer nicht zur Rechenschaft gezogen werden würden. Aber ich wollte das Schicksal nicht dadurch herausfordern, dass ich zum Drusus-Monument zurückritt, wo sich die nächste militärische Einheit befand.

Das Wechselspiel von Köln

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