Читать книгу Magisches Kompendium - Energiekörper und energetische Anteile - Frater LYSIR - Страница 5

Energie – das Was, das Wie und das Woher

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Energie! Was für ein machtvolles Wort. Was für ein streitbares Wort. Ein streitbares Wort? Oh ja, denn die Vokabel „Energie“ kann sehr heftige Diskussionen zwischen Physiker und andere Naturwissenschaftler und spirituellen, esoterischen und magischen Menschen auslösen. Die Gruppierungen „Wissenschaft“ und „Metawissenschaft“ treffen aufeinander und es gibt hier und da reibereinen, wenn es um den Begriff der Energie geht. Dies ist eigentlich merkwürdig, denn in der heutigen Zeit hört und findet man dieses Wörtchen sehr, sehr oft. Begriffe oder Sätze wie „Ich bin energiegeladen“, „Heizenergie“, „Energiequelle“, „Arbeitsenergie“, „der hat aber eine hohe kriminelle Energie“, „wir werden eine Energiekrise bekommen“, „Energiereservoir“, „Ich habe eine Energiesparlampe um Energie zu sparen“, „Kernenergie ist böse! Nein danke!“, „Energieriegel“, „Powerenergie“, „Liebesenergie“, „disziplinierte Energie“ oder „Energieverlust“ sind mittlerweile normal und haben sich in den normalen Sprachgebrauch integriert. Ähnlich ist es auch in der Magie und der Spiritualität. Auch hier hat sich die Vokabel „Energie“ stark verbreitet und wird gern genutzt. Egal, ob es nun um „energetisches Arbeiten“, „Energiekörper“, „Lebensenergie“, „Energieausgleich“, „kosmische Energie“, „Energie von Edelsteinen“, „Energieträger“, „Energiekreis“, „energetische Sicht“ oder „Planetenenergie“ geht, oder um „Engelsenergie“, „Runenenergie", „Geistenergie“, „dämonische Energie“, „Gnadenenergie“, „Lichtenergie“, „Schattenenergie“ „vampiristische Energie“ oder um „Chakrenenergie“ bzw. „Energiezentren“. Der Begriff Energie ist sehr weit verbreitet. Dies gilt natürlich auch für die Naturwissenschaft, auch wenn diese wieder andere Begriffe besitzt. Fakt ist jedoch, dass der Mensch in der heutigen Zeit – wenn die Vokabel „Energie“ fällt – immens viele Affirmationen, Analogien und Korrespondenzen besitzen. Daher kann man ohne Weiteres sagen, dass bei jedem Menschen individuelle Prozesse ablaufen, die letztlich mit seinem menschlichen Werdegang untrennlich verbunden sind, wenn das Wort „Energie“ vom Intellekt aufgeschnappt wird.

Es werden Muster bedient und Programme ausgelöst, sodass die unterschiedlichen Vorstellungen des Menschen auftreten.

Gerade diese unterschiedlichen Vorstellungen kann man hervorragend nutzen, um Grenzen zu ziehen, Grenzen durch die Köpfe der Menschen, die diese Begriffe elitär verwenden wollen. Offensichtlich werden diese Grenzen mit NATO-S-Draht (oder auch Klingendraht) gezogen, da es immer wieder Stimmen gibt, die den Begriff „Energie“ nur für den eigenen Bereich verwenden wollen. Leider haben hier die wissenschaftlichen Arbeiter das größere Problem mit diesem elitären Denken, da es doch des Öfteren Streit mit der magischen Fraktion gibt, ob der Begriff „Energie“ denn auch verwendet werden darf. Dabei ist das vollkommen unnötig, da die deutsche Sprache ausreichende Vokabeln besitzt, um hier zu differenzieren. Zwar gibt es immer wieder Wörter, die man nur anhand ihrer Schreibweise, ihrer Betonung oder dem Sinn des Satzes zuordnen kann („Da ist es weg!“ gegen „Da ist der Weg!“), doch sind das nun keine essenziellen Probleme der Gesellschaft.

Doch wann wurde der Begriff Energie, so wie er heute verwendet wird, eigentlich geprägt? Wohl gemerkt „heute“, denn natürlich ist der Begriff „Energie“ deutlich alter als ein „paar Jahre“. Nun, die Bezeichnung „Energie“, so wie sie heute von der Physik verwendet wird, basiert primär auf den Physiker William John Macquorn Rankine (05.07.1820 - 24.12.1872). Dieser hat die Vokabel „Energie“ ca. 1852 eingeführt, wodurch eine deutliche Definition bzw. Abgrenzung zum Begriff der „Kraft“ geschaffen wurde. In der damaligen Zeit absolut nötig, innig und hervorragend umgesetzt. Im gleichen Atemzug muss aber auch der Physiker Thomas Young (13.06.1773 - 10.05.1829) genannt werden. Thomas Young hatte den Begriff Energie bereits im Jahr 1800 in einem mechanischen Zusammenhang verwendet, wobei hier aber keine klare Trennung wie bei William John Macquorn Rankine existierte. Doch wenn es um die Vokabel „Energie“ geht, müssen auch Namen wie Immanuel Kant, Gottfried Wilhelm Leibniz und Galileo Galilei genannt werden, da sie sich alle Gedanken um die Transformation von kinetischer Energie in potenzielle Energie (in Bezug auf Pendelschwingungen) machten.

Gut, hier wurde nicht direkt das Wort „Energie“ verwendeten, dennoch muss der Grundgedanke berücksichtigt werden. Noch in der Mitte des 19. Jahrhunderts war das Wort "Energie" nicht in den allgemeinen Lexika bzw. Nachschlagewerken zu finden und natürlich galt dies auch für die normale Sprache, etwas, das heute wieder ganz anders ist.

Wenn der Mensch, der sich primär mit der Magie beschäftigt, mit der Vokabel „Energie“ agiert, könnte er diese ohne Weiteres mit anderen Vokabeln ergänzen. Hier sind die Vokabeln „Prana“ (sanskrit; Lebenskraft oder Lebensenergie), „Chi/Qi“, „Ki“, „Gi“ (chinesisch, japanisch, koreanisch; Energie, Atem, Fluidum, Luft, Gas, Dampf, Hauch, Äther, Temperament, Kraft, Atmosphäre), „Od“ (von Carl Ludwig Friedrich von Reichenbach [12.02.1788 – 19.01.1869]; Industrieller, Chemiker, Naturforscher und Philosoph, „erfand“ einen Begriff, der sich vom Gott Odin ableitet und mit „Lebenskraft“ oder „Lebensenergie“ übersetzt werden kann), „Mana“ (aus der Sprache der Maoir; es bedeutet so viel wie Macht [die spiritueller als auch weltlicher Natur sein kann], aber primär auf eine spirituelle Energie [ähnlich dem Chi, Qi, Ki, Gi] deutet) oder „Orgon“ (von Wilhelm Reich [24.03.1897 - 03.11.1957]; Psychiater, Psychoanalytiker, Sexualforscher und Soziologe, „erfundene“ biologische, später kosmische Energie) zu nennen. Zwar werden die „profanen Menschen“ (und die Anfänger in diesem Bereich) keine Ahnung haben, was da gerade betitelt wurde, doch zumindest gibt es dann keinen Ärger, oder? Nun, egal, welche Vokabel der magische Mensch verwendet, er verwendet etwas, dass er primär erlebt und nicht gemessen hat. Die möglichen Vokabeln beschreiben immer einen inneren Vorgang, der zwar bewusst erfahren wird, aber nicht immer gezielt mit Worten beschrieben werden kann. Klar kann man auch hier wieder mit Metaphern arbeiten, sodass die ganze Sprache blumig und bildgewaltig wird, doch kann dies wieder zu anderen Diskussionen führen. Man stelle sich vor, man würde seine Erlebnisse mit Vokabeln wie „Lebenskraft“, „Vitalität“, „Gotterfahrung“, „Erleuchtung“, „Fülle“, „Ganzheit“, „Atman“, „Seelenwille“, „Höheres Selbst“, „Wirken im Großen Werk“ oder anderen Vokabeln beschreiben. Es würde bestimmt irgendeine Fraktion der Gesellschaft auftauchen und Ärger verbreiten.

Mal ganz davon abgesehen, dass diese ganzen Begriffe auch wieder weitere Definition bedürfen, welche dann auch wieder definiert werden müssen, bis man sich im Prinzip einer Matroschka-Puppe nährt. Man wird sich irgendwann darin sogar verfangen, denn der Wert bzw. der Sinn der Vokabel kann gänzlich verloren gehen. Alles nur, damit man nicht einer anderen Gruppe auf die Füße tritt, oder?

Nun, ich sehe das dann doch nicht so. Wenn man sich einmal die heutige Welt ansieht, dann findet man überall Begriffe, Vokabeln und Wörter, die zweckentfremdet worden. Vielleicht ist es einfach nur ein Zeichen der Zeit, vielleicht auch ein Akt der Bequemlichkeit oder der Effizienz. Es ist in meinen Augen wirklich albern und lächerlich, wenn man Stimmen in der Medienlandschaft hört, die für sich selbst diesen Begriff der „Energie“ allein verwenden wollen. Offensichtlich wird hier verkannt, dass das Wort „Energie“ schon längst Einzug in den normalen Sprachgebrauch gefunden hat, und zwar unabhängig davon, ob ein Mensch nun magisch, naturwissenschaftlich oder in beiden Richtungen orientiert ist. All dies sind ganz alltägliche und normale Begriffe und keiner regt sich auf oder ruft zu einer Hexenjagd auf! Keiner? Doch! Ein paar Menschen sind in ihrem elitären Denken stecken geblieben und wollen mit einem Begriff geizen, da sie der Überzeugung sind, dass ihre Sparte diesen Begriff zuerst verwendet hat! Genau deswegen ist dieses Kapitel hier wichtig. Es geht um Information, um die Information, wie man die Vokabel Energie verwenden kann.

Gehen wird doch einmal in die Physik hinein, in die Fraktion, die manchmal Kollegen beinhaltet, die gerne ein Patent auf einzelne Wörter erstreiten möchten. Wenn man sich einmal die Sparten der Physik anschaut, in denen sich das Wort „Energie“ tummelt, wird man unter anderem mit Formeln konfrontiert werden. OK, das ist für einige „Nicht-Wissenschaftler schon ein riesiges Problem, auch wenn die Formeln nun nicht sonderlich schwer und im Grunde auch aus der normalen Schulzeit bekannt sein sollten.

Solche verschiedenen Formeln sind z. B. „E = m*c2“, „E = F*s“, „E = ½*m*v2“, „E = m*g*h“ und noch ein paar weitere, wobei hier und da das Formelzeichen „E“ immer mit einer kleinen Fußnote versehen wird, damit auch der Physiker weiß, von WELCHER Energie gesprochen wird. Der Physiker könnte auch einfach sagen, dass Energie die Fähigkeit eines physikalischen, biologischen oder technischen Systems ist, Arbeit zu verrichten. Auch ist es möglich, dem Begriff „Energie“ noch ein paar Hilfsvokabeln zu geben (chemische Energie, elektrische Energie, Strahlungsenergie, potenzielle Energie, kinetische Energie, thermische Energie, magnetische Feldenergie, relativistische Energie, Energie von Lichtquanten, Energie eines Erdbebens), sodass man genau weiß, wo von man spricht.

Man sieht also, dass es auch hier wieder ausreichend viele Begriffe, Verifikationen und Möglichkeiten gibt. Daher keimt doch manchmal die Frage, warum es dann immer wieder Menschen gibt, die sich künstlich aufregen müssen. Wenn man in die Sparte der Physiker geht, die gern medial arbeiten, wie z. B. Harald Lesch oder Heinz Oberhummer, dann frage ich mich, ob man seine Meinung der breiten Öffentlichkeit eher feindlich, intolerant und angreifend präsentieren muss. Gegen Sarkasmus und Ironie will ich nichts sagen, da ich auch oft genug „spitze Bemerkungen“ verwende, doch wundert es mich, dass so viele Menschen es nicht ertragen können bzw. es nicht tolerieren können (Toleranz kommt vom lateinischen Wort „tolerare“ was man mit „ertragen“ oder „(er)dulden“ übersetzen kann), dass andere auch den Begriff verwenden. Nun, im Endeffekt kann man sagen: „Sollen sie! Jeder Mensch kann sagen, was er will.“ Dennoch ist es in meinen Augen schade, wenn sich hierdurch andere Menschen verunsichern lassen.

Gut, auf der anderen Seite kann ich es natürlich auch verstehen, dass es auch „Bauchschmerzen“ gibt, wenn Fachbegriffe vollkommen falsch und zweckentfremdet verwendet werden, sodass der Schein der Seriosität entsteht, um ein Lügenkonstrukt zu verkaufen.

Daher will ich, trotz aller Kritik, für die Wissenschaft eine Lanze brechen, denn ich denke, dass es einem Großteil der Wissenschaftler auch darum geht, dass Begriffe der Physik nicht „missbraucht“ werden, missbraucht, um spirituelle Produkte besser verkaufen zu können, da der Stempel der Wissenschaft scheinheilig vorgegaukelt wird. Leider wird dies immer mehr und mehr von einigen Geschäftsmenschen umgesetzt, die sich mit physikalischen Begriffen eine wissenschaftliche Seriosität geben wollen. Doch ich weiß nicht, was schlimmer ist. Das Vorgaukeln einer wissenschaftlichen Seriosität oder das Vortäuschen von magischem Wissen und Fähigkeiten, um in der „profanen Eso-Szene“ Geld zu verdienen, wird alles – ohne Rücksicht auf Verluste, Wahrheit oder fundierte Quellen – vermarktet und verramscht. Egal, ob man nun Tachyonen und deren „Produkte“ bzw. „Erzeugnisse“ nennen kann – natürlich in allen Formen, Farben und Qualitäten – oder ob man andere Dinge betiteln will, wie z. B. Kuscheltiere mit magischen Eigenschaften, für den vierfachen Preis, bunte Glasmurmeln und Plastikpyramiden oder irgendwelche Schmuckstücke, die noch nicht einmal komplett aus den Edelstählen Gold, Silber oder Platin bestehen. Meistens ist der gemeinsame Nenner eine Art Wunderheilung, die alle menschlichen Probleme des Käufers in Null-Komma-Nichts auflösen und zusätzlich noch Reichtum, wahre Liebe, Zufriedenheit, energetische Superharmonie und Glück bescheren. Schon toll, was man sich kaufen kann und nicht erarbeiten muss. Es gibt hier so viele Bereiche, die auf diversen Seiten oder in TV-Sendungen als absolute Heilsbringer angepriesen werden, dass man kaum eine Übersicht behalten kann. Hier werden dann natürlich auch viele „spirituelle Begriffe“ mit „physikalischen Begriffen“ gekreuzt, egal, ob hier eine reflektierte bzw. denkwürdige Sichtweise anzuraten ist. Begriffe wie „Quantenheilung“, „Indigo-Kinder“, „Matrixwissen“ oder irgendwelche Vokabeln, die mit dem Wort „Engel“ verschmolzen werden. Alles wird auf Biegen und Brechen verwendet.

Daher kann ich es absolut nachvollziehen, dass man „seine Begriffe“ nicht unbedingt auf den Zungen von „Halbwissenden“ sehen will – dies gilt aus der Sicht der Naturwissenschaftler, genauso wie für magische Menschen, die die Magie als Maxime und nicht als Geschäftsidee verwenden.

Natürlich sollte man bei aller Kritik und hormonellen Stressprozessen bedenken, dass es im menschlichen Sprachgebrauch und im mitmenschlichen Umgang immer so sein wird, dass es Einzelmenschen gibt, die alle möglichen Begriffe individuell verwenden. Dies gilt für spirituelle Menschen genauso wie für naturwissenschaftliche Menschen. Viele Physiker und Mediziner werden von der eigenen „Heimatfront“ verachtet, da sie in die Esoterik gewechselt sind – leider wird nie nach dem WARUM gefragt! Ist es wirklich schnöder Mammon oder steckt mehr dahinter? Das Gleiche gilt aber auch für Physiker und Mediziner, die in den heimatlichen Gefilden geblieben sind und sich auf ein dogmatisches Weltbild eingelassen haben. Als magischer Mensch kann ich die individuelle Verwendung von Begriffen sehr gut nachvollziehen, denn schließlich mache ich das auch so. Manchmal müssen sogar Neologismen (also Wortneuschöpfungen) verwendet werden, um neue Ideen irgendwie zu erklären. Doch ich muss auch sagen, dass man in der spirituellen Szene und Literatur sehr viele Menschen findet, die absichtlich Fachvokabeln verwenden, um ihre eigene Unzulänglichkeit zu kaschieren. Fachvokabeln sind wichtig, denn sie erschaffen einen sehr genauen Fokus, doch man sollte sie auch immer im richtigen Kontext einsetzen und genau dies wird manchmal nicht getan. Da wird lieber das Ego gestreichelt und beweihräuchert, auch wenn dies überhaupt nicht nötig ist. Nun, Menschen sind so, da ähneln sich die Spirituellen und die Naturwissenschaftler wie ein Ei dem anderen.

Doch warum verwenden denn nun jetzt die Magier, die Spirituellen, die Esoteriker, die Okkultisten und die Mystiker den Begriff „Energie“? Es gibt doch unendlich viele andere fachspezifische Vokabeln – wie man schon allein an dieser Aufzählung sehen konnte – die wirklich „magische Begriffe“ betiteln. Es sind so viele Begriffe, dass sich die magische Szene schon fast nicht untereinander unbedingt einigen kann, da es so viele Begriffe gibt und auch hier wieder Menschen ihre Lieblingsvokabeln haben. Da bin ich kein Ausnahmefall. Auch ich habe meine „Lieblingswörter“, doch muss man bei Erklärungen und Veranschaulichenden auch immer berücksichtigten, ob der Mensch, der einem gegenüber ist und zuhört, auch die jeweilige Vokabel kennt.

Nun, hier ist und bleibt die Vokabel „Energie“ eben umgangssprachlicher, sodass man sich sicher sein kann, dass der Begriff „Energie“ (in all seinen „energetischen Variationen“) bekannt sein wird, während Vokabeln wie „Prana“, „Chi/Qi“, „Ki“, „Gi“, „Od“, „Mana“ oder „Orgon“ für einige unverständliches Kauderwelsch darstellen.

Wie kann man aber hier eine Zusammenführung erwirken und wann wird denn meist der Begriff „Energie“ in der magischen Szene verwendet? Allgemein kann man sagen, dass der Begriff „Energie“ immer dann verwendet wird, wenn irgendetwas geschieht, das NICHT mit einfachen Wörtern erklärt werden kann. Irgendein Umstand tritt ein, der so außergewöhnlich ist, dass man seine Bedeutung nicht mit der normalen Umgangssprache erklären kann, sondern auf eine Fachvokabel zurückgreifen muss. Das Wort „Energie“ wird z. B. verwendet, wenn man sich „energetisiert“, d. h. sich selbst auf eine geistige Arbeit vorbereitet und z. B. via Meditation oder anderer Übungsmechanismen, auf welche man seinen physischen Körper regelrecht codiert hat, eine Einleitung für den eigentlichen gedanklichen oder philosophischen Arbeitsschritt ausführt. Natürlich könnte man auch Begriffe wie „hochfahren“, „aktivieren“, „starten“ oder „puschen“ verwenden, doch man wird hier schon merken, dass auch diese Wörter keine Klärung bringen würden, da sie auch in Dutzenden anderen Zusammenhängen positioniert werden können. So verwendet man den Begriff der „Energie“ meist dann, wenn man jemanden helfen möchte und ihm „Energie“ (hier könnte man auch Kraft, Entschlossenheit, Wille, Zuversicht, Unterstützung etc. verwenden, wobei man dies zum Teil wieder näher klassifizieren müsste) senden/geben will. Doch auch hier muss teilweise eine Zusatzinformation gegeben werden, sodass manchmal weitere Begriffe verwendet werden, um eine Klassifizierung für das menschliche Bewusstsein überhaupt anzubieten. Wenn ich z. B. jemanden unterstützen will, dem es nicht gut geht, wird die Vokabel „Heilenergie“ verwendet.

Wenn ich jemanden die archetypischen Qualitäten eines Elementes geben will, dann bekommt das Wort Energie noch die Vokabel des jeweiligen Elementes (Erdenergie, Luftenergie, Wasserenergie oder Feuerenergie), wenn ich in einem Ritual eine Macht/Kraft/Entität/Energie anrufe, damit mich diese unterstützt, gebe ich ihr einen historischen Namen (den Namen einer Göttin, eines Gottes, eines Engels) oder bezeichne sie einfach als „universelle Energie“ oder auch „kosmische Energie“. Wenn ich mich selbst via Trance in einen anderen Bewusstseinszustand versetzen will, verwende ich die Energie der Trommel (Schlagen einer Trommel um in Trance zu kommen), die Energie der Natur (meditatives Laufen), Energie des Baumes / Kristalls / Arbeitsgerät (Athame, Stab, Pentakel, Kelch etc.) – also eine physische Berührung eines Objektes, wodurch wieder ein selbst erschaffenes „Körperprogramm“ abläuft, eine Selbstcodierung, die einen individuellen Effekt hat. Ich kann auch die Energie eines Himmelskörpers verwenden, z. B. die marsianische Energie, wo auch wieder ein Archetypus beschrieben wird, sodass in mir etwas ausgelöst wird – wieder ähnlich einem Programm oder einer Selbstcodierung. Dass Gleiche kann ich auch mit den Himmelskörpern Sonne, Mond, Merkur, Venus, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto, Chiron, Ceres usw. machen. Ich kann „rituelle Energie“ z. B. auf ein Objekt fokussieren, d. h., ich fokussiere meinen Willen, den ich in einer feierlichen Zeremonie aus dem Alltagstrott gehoben habe, auf ein Objekt meiner Wahl. Oder ich nehme den Begriff Energie und verbinde ihn mit religiösen Vokabeln wie „Chakra“, „Gott“, „Licht“, „Teufel“ oder mit einer Fantasievokabel wie „Gnuppselfuppselenergie“, die individuell für mich etwas bedeutet und auch etwas in mir bewirkt. Vielleicht nehme ich den Begriff „Energie“ auch einfach und kombiniere ihn mit dem Wort „Körper“. Die „Energiekörper“ sind auch wieder Konzeptideen, die in mir etwas auslösen und die ich mit vielen anderen Vokabeln verifizieren könnte (Aura, Ätherkörper, Mentalkörper, Emotionalkörper, Astralkörper, Spiritueller- bzw. Kausalkörper, Intuitions- bzw. Buddhikörper und Atmankörper). Ich kann auch das Wort „Energie“ in vielen metaphorischen Beschreibungen verwenden, damit ich etwas beschreiben kann, was ich nicht punktuell erfassen kann, was mir aber so wichtig ist, dass ich es außerhalb meiner Erinnerungen fixieren will.

Man kann diese Beispiele, und die Verwendung des Wortes „Energie“, im magischen Bereich wirklich in die Unendlichkeit treiben, doch das würde wohl zu einer Hirnknotenenergie führen.

Doch diese ganzen Beispiele sind erst einmal individuell zu betrachten, denn sie beziehen sich auf mich. Andere Menschen verwenden natürlich auch wieder andere Wörter und andere Zusammenhänge. Bei den ganzen Beispielen sollte auffallen, dass ich immer wieder einen Bezug auf das Individuum Mensch vollzogen habe und dass die „Effekte“ und „Erlebnisse“ primär aus dem „Inneren“ des Menschen herauskommen und dort auch eine WIRKUNG haben. Natürlich ist diese Wirkung auch wieder subjektiv und absolut individuell, doch ich denke schon, dass die meisten Menschen solche Erklärungen durch eigene Beispiele und reale Begebenheiten für sich einordnen können, ob man nun das Wort „Energie“ nimmt, oder ein anderes. Apropos „Energie“ und „Wort“, was bedeutet das Wort „ENERGIE“ eigentlich wortwörtlich? Es muss doch irgendwo herkommen und eine buchstabengetreue Bedeutung haben, oder? Nun, das Wort „Energie“ kommt aus dem Altgriechischen und setzt sich aus den beiden Wörtern ἐν (en) und ἔργον (ergon) zusammen, was zum Wort Enérgeia führt, aus welchem sich dann das Wort „Energie“ ergibt bzw. gebildet hat. Wenn man dann in die Übersetzungen geht, findet man, dass die griechische Silbe „ἐν“ (en) wie folgt übersetzt bzw. gedeutet werden kann: (1) in, innerhalb (räumlich), (2) auf (räumlich), (3) an, bei (räumlich), (4) unten (Teil von etwas) oder (5) in, innerhalb, binnen (zeitlich).

Das griechische Wort „ἔργον“ (ergon) bedeutet so viel wie: (1) Werk, Arbeit (etwas schaffen), (2) Tat, Handlung, Wirken (etwas vollbringen), (3) Geschäft, Verrichtung (eine Tat). Zusätzlich kann man über das Wort „ergon“ sagen, dass es eine spezifische oder individuelle Funktion oder Aufgabe besitzt, in Bezug auf eine „Sache“ bzw. „Angelegenheit“, wobei die Funktion/Aufgabe die für diese Sache/Angelegenheit essenziell/bedeutungsvoll ist. Es ist also ein sehr „starkes“ oder „machtvolles“ Wort, das in seiner Grundbedeutung nicht „mal eben“ oder „leichtfertig“ verwendet werden sollte.

Wenn man sich dann auf eine Umschreibung des Wortes „Energie“ einigen und hier kein Tamtam, gepaart mit einer großen Portion Theatralik, verwenden will, kann man die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „ENERGIE“ einfach als ein „inneres Werk“ oder ein „in (sich selbst) Wirken“ erklären. Und wenn man sich jetzt die magischen Ziele der Selbstevolution anschaut, dann ist diese Übersetzung genau das, was ich weiter oben als Beispiele verwendet habe. Wenn man sich jetzt noch einmal die Beispiele anschaut, die ein Magier, der das Wort „ENERGIE“ verwendet, aufschlüsseln könnte, wird man feststellen, dass es immer ein „inneres Werk“ oder ein „in (sich selbst) Wirken“ sein wird.

Und selbst wenn man dies für sich nicht wahrhaben will oder es nicht erkennen kann und den letzten Strohhalm eines „Wer-hat-es-als-Erster-verwendet“ ergreifen will, wird man nicht bei Namen wie William John Macquorn Rankine, Physiker Thomas Young, Immanuel Kant, Gottfried Wilhelm Leibniz oder Galileo Galilei landen, sondern bei den griechischen Philosophen. Hier kann man, wenn man es will, den Namen „Aristoteles“ verwenden, der in meinen Augen nicht nur ein Philosoph war, sondern einfach seiner Zeit entsprach und auch mit „Göttern/Göttinnen“ gearbeitet hat, also ein Denker, ein weiser Mann, ein Hierophant oder ein Magier bzw. Okkultist oder einfach ein esoterischer / spiritueller Mensch. Aristoteles verwendete den Begriff „Enérgeia/Energie“ als eine „Wirkkraft“, durch die Mögliches in Seiendes übergehen kann. Perfekter kann man dies kaum beschreiben. Das, was möglich ist, was man sich im eigenen System erschließt, sich darauf codiert oder programmiert, kann als eigene, individuelle Realität wahr werden.

So soll und muss ein jeder selbst entscheiden, welche Vokabeln und Begriffe er verwendet. Doch es wäre schön, wenn man nicht fremde Menschen bzw. Individuen bestimmen und ihnen diktieren will, welche Begriffe sie gefälligst zu verwenden haben. Niemand kann und sollte einen Begriff pachten. Denn auch die Physiker verwenden Begriffe, die weit, weit vor ihnen schon andere Menschen verwendet haben. Das Wort „FELD“ bzw. „FELDER“ ist hier mein Lieblingsbeispiel.

Es würde sicherlich kein Landwirt auf einen Physiker zu gehen und lauthals schreien, dass er den Begriff „Magnetfeld“ oder „elektromagnetisches Feld“ nicht verwenden darf, da ein Feld ein Acker ist, der nur in Länge und Breite interessant ist und auf dem gefälligst etwas zu wachsen hat, das man auch ernten kann. Wobei das Schauspiel bestimmt spannend und amüsant wäre.

In diesem Sinne würde ich mir wünschen, dass jeder Mensch auch die Sprache als Meditation sehen würde, als eine ACHTSAMKEITSÜBUNG. Es ist für jede echte Kommunikation kontraproduktiv, wenn man sich elitär aufschwingen will, um sich gleichzeitig hinter Fachvokabeln zu verstecken, damit andere Menschen nicht die eigenen Unzulänglichkeiten bemerken. Ich denke, dass man ohne Weiteres sagen kann, dass die Physik mittlerweile zur magischen/spirituellen Kommunikation gehört, da die Physik alte (meist griechische) Vokabeln verwendet, die man auch für magische Ideen hervorragend verwenden kann. Nehmen wird doch sonst mal provokativ den Begriff „Quantenmagie“. Hierdurch kann man hervorragend eine bewusste und/oder unbewusste Veränderung (Transformation) der eigenen Wahrnehmung und der eignen Realität beschreiben, die im Kleinsten beginnt und sich ins eigene Leben erstreckt bzw. erstrecken kann. Hierbei geht es wieder um die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Quanten“ bzw. „Quant“. Es kommt vom lateinischen „quantum“ und kann als „wie groß“ oder als “wie viel“ übersetzt werden, sodass man durch „Quantenmagie“ anzeigen kann, dass das mögliche Potenzial gigantisch ist, was man im eigenen Inneren trägt und entfacht werden kann, sich dieses aber dem Tagesbewusstsein entzieht. Oder auch das Wort „Orbital“ kann verwendet werden. Es ist hervorragend in dem Satz bzw. der Aussage „Ein Orbital des Etz Chaim auf der Ebene Aziluth“ einzubauen. Hiermit wird eine Erklärung gegeben, dass es in der 1. kabbalistischen Welt (die den Namen Aziluth trägt und als Ebene der Urenergien bekannt ist, in der es keine klare Dualität gibt) eben kein deutliches Schwarz/Weiß-Konzept mehr gibt, sondern dass die ENERGIEN des Sephiroth und des Qlippoth (die Energien / Dynamiken der Seite der Ordnung und der Seite des Chaos) nicht klar zu lokalisieren sind.

Absolut ähnlich den Elektronen in einem Orbital, also einer „räumlichen Klassifizierung“ oder in einem „stationären Zustand“, in der man, mit einer 90%igen Wahrscheinlichkeit, das gesuchte Elektron (es gibt verschiedene Orbitale, die alle unterschiedliche Formen haben) lokalisieren kann – dies ist sehr grob und sehr oberflächlich erklärt und soll nur zeigen, dass es auch hier keine 100%igen Klassifizierungen und Einteilungen gibt.

Man kann auch sagen, dass gewisse magische Arbeiten und Rituale eine gewisse „Unschärfe“ besitzen, was sich direkt auf das Unschärfeprinzip des Physikers Werner Heisenberg bezieht. Hier geht es darum, dass zwei magische Grundgedanken (oder zwei komplementäre Eigenschaften eines Fermions) nicht gleichzeitig absolut genau bestimmbar sind, d. h., dass man in der Magie sich immer bewusst oder unbewusst entscheiden muss, wo die Grundidee oder Grundenergie der jeweiligen Arbeit hintendiert – Licht oder Schatten, Ordnung oder Chaos, Schöpfung oder Zerstörung.

Gut, die physikalischen Begriffe „Orbital“ und „Unschärfeprinzip“ sind sehr fachspezifisch und gehen etwas über das Allgemeinwissen hinaus, dennoch kann man sie – wie ich finde – sehr treffend einsetzen. Wenn nun beide Diskussionsseiten diese Begriffe kennen, wird die jeweilige Debatte sehr fokussiert ablaufen. Dennoch muss man berücksichtigten, dass ICH mit diesen Vokabeln am einfachsten mir selbst etwas erklären kann. Denn auch dies ist sehr wichtig, dass man sich selbst etwas so erklären kann, dass der Verstand, der Intellekt und das Tagesbewusstsein an etwas teilhaben können, das im Grunde unerklärlich und magisch ist. Dies mag verrückt sein, doch, die Magie ist nun mal für Ver-rückte und man sollte reflektieren, ob man wirklich in allen Adaptionen und Fremdverwendungen ein Problem sehen will. Wenn nun Physiker ein Problem damit haben, dass spirituelle Menschen „ihre Begriffe“ verwenden, ,kann ich nur sagen, dass ich nicht diese Menschen verändern will, die ihre, eigene Meinung haben. Dies kann ich zum Glück (meistens) tolerieren.

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Magisches Kompendium - Energiekörper und energetische Anteile

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