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Pazuzu

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Der Dämon „Pazuzu“ ist sicherlich einigen durch den Film „Der Exorzist“ bekannt. Dennoch gehört diese Energie nicht direkt zu der Thematik „Engel versus Dämonen“ im christlichen Sinn. Pazuzu ist eine Energie, die im 1. Jahrhundert v. Chr. in Babylonien und Assyrien eine große Bekanntheit und Verbreitung hatte. Die Literatur klassifiziert ihn als einen „Herren der Winde“, der weder „gut“ noch „böse“ ist, auch wenn Hollywood es anders sieht. Pazuzu hat aus europäischer Sicht eher eine groteske Erscheinung. Meist ist sein Schädel quadratisch und seine Augen sind weit aufgerissen und treten deutlich hervor. Dazu kommen zwei Paar Flügel und eine Armstellung die man als „hermetisches Prinzip“ (wie oben, so unten) deuten könnte – sein rechter Arm ist erhoben, sein linker Arm gesenkt. Seine Füße ähneln sehr stark Krallen von Raubvögeln. Zusätzlich zeigt sein Kopf eine Ähnlichkeit mit einem Löwen, wobei Pazuzu dazu noch einen Phallus in Schlangenform hat und einen Skorpionschwanz. Er wird zwar als „Dämon“ klassifiziert, doch Pazuzu ist eher eine ambivalente Energie, die weder eine Gewichtung zum Guten bzw. zur Ordnung, noch zum Bösen bzw. zum Chaos hat. Auf der einen Seite ist er der „kalte Wind“ und gleichzeitig der „heiße Wind“. Eine Kraft, die Fieber und Kälte bzw. Erstarrung brachte. Auf der anderen Seite schützt er vor der Dämonin Lamastus, die die Mütter und deren Kinder bedroht. Durch diese Zuordnung findet man Pazuzu auf alten Amuletten oder als Schutzgottheit in Statuenform wieder. Manchmal wird Pazuzu mit dem Titel „Dingir“ (vergleichbar mit Baal) erwähnt, was ihm eine Gott-Determinative gibt. So deutet sein Name an, dass er als „Geifer“, „Vertilger“ oder als Wesen, das die Beschwörungskunst kennt, agiert.

Da die ursprüngliche Wortbedeutung „Pazuzu“ laut einiger Quellen nicht deutlich belegt ist und er primär im 1. Jahrhundert v. Chr. „aktiv“ war, nimmt man an, dass Pazuzu ein früher Herrscher oder Weiser war, der später „vergöttlicht“ oder „erhoben“ wurde. Texte, die Bezug auf Pazuzu nehmen, findet man ausschließlich im 1. Jahrhundert v. Chr. Obwohl Historiker und Autoren ab und zu eine ältere Datierung für Pazuzu vorgeschlagen, wurde kein sicherer Beweis für eine frühere Zeit gefunden – weder als mythologische noch als reale Existenz. Dennoch war Pazuzu bei den Babyloniern wesentlich bekannter als in Assyrien. Die Mythologie der mesopotamischen Religionen (der babylonischen und assyrischen Reiche) ordnet Pazuzu den heißen Süd- und den kalten Nord- und Ostwind zu, der jedoch den Westwind bekämpft, der aus dem Reich des Gottes (oder Dämons) Nergal kommt, das Reich der Unterwelt und des Todes. Doch auch wenn Pazuzu den Westwind bekämpft und somit ein lebensverteidigendes Prinzip ist, ist er dafür „bekannt“, dass er Dürre und Hungersnot in der trockenen Jahreszeit, und Heuschrecken in der Regenzeit bringt. Der Lebensverteidigungsaspekt des Pazuzus bezieht sich auf den „Schutz vor Krankheiten“. Statuen und Amulette von Pazuzu dienten vor allem dem Schutz von Gebäuden. Sie wurden an gut sichtbarer Stelle im Haus aufgehängt bzw. aufgestellt, wobei man in archäologischen Funden sehr deutlich belegen konnte, dass es um Wohnhäuser und den Wohnbereich im Palast ging. Dagegen wurden Abbilder von Pazuzu in Tempelanlagen so gut wie gar nicht gefunden. Doch nicht nur im direkten Wohnbereich wurden Statuen gefunden. Links und rechts neben der Eingangstür und gegenüber der Schlafzimmertür wurden auch Abbilder von Pazuzu angebracht. Doch nicht nur große Statuen und Amulette wurden getragen – die Menschen trugen kleine Köpfe von Pazuzu um den Hals oder an anderen Schmuckstücken (Armbänder, Stirnbänder etc.), die als persönliches Amulett Verwendung fanden. Die Verbindung zu Pazuzus Kopf war für die Mesopotamier elementar wichtig, da sie die Gegenstände praktisch immer trugen. Bei den ganzen Amuletten, Statuen, Talismane und Hausgötterfresken, wurde immer ein sehr einfacher „Heilungsdienst“ mit Pazuzu verknüpft. Man umgab sich regelrecht mit Darstellen von Pazuzu, die dazu dienten, die anderen Dämonen (bzw. Krankheiten) zu vertreiben. In Texten, die man als „Heilungsritual“ deklarieren kann, werden verschiedenen Möglichkeiten beschrieben, den „richtigen Gegenstand“ zu erstellen.

Der Kopf Pazuzus sollte aus Erde von verschiedenen Orten (Tempel, Wohnhäuser, Wirtshäuser, Kreuzungen, besondere Orte in der Natur, Totenkultstätte etc.) hergestellt werden. Es wurden unterschiedlich viele Orte aufgeführt. Mal waren es 14 Orte, mal waren es 26 Orte. Je nach „Auftrag“ bzw. „Krankheit“ wurden verschiedene Orte aufgesucht. Auf den hergestellten Abbildern bzw. Darstellungen wurden Beschwörungen geschrieben, sodass hier sehr deutlich die Technik der Talismanmagie zu erkennen ist. Der Kranke musste die Abbilder tragen oder sie wurden direkt am Bett befestigt. Wenn dann die Krankheit bzw. der böse Dämon den Kopf des Pazuzus erblickte, bekam diese „Macht“ Angst und wollte sich dem Kranken nicht mehr nähren. Pazuzu hatte soviel Macht, dass er auch vor der Pest schützte, denn auch die Nennung bzw. der Klang seines Namens vertrieb andere Dämonen. Hierdurch ließ sich die Stärke des Pazuzus für die Zwecke der Menschen instrumentalisieren, wobei in den alten Texten sehr deutlich vor einer Beschwörung gewarnt wurde. Pazuzu ist eine Kraft, die erst den Magier prüft, ob dieser auch die Fähigkeit besitzt Pazuzu „mit erhobenen Haupt“ gegenüberzutreten und ihm „fest in die Augen zu blicken“.

Pazuzu taucht auch im Necronomicon auf, wo er als übler Dämon geführt wird. Pazuzu wird im Necronomicon so beschrieben, dass er als „grinsender, dunkler Engel“ erscheint und Herr aller Seuchen ist. Er besitzt vier Flügel und verfaulende Genitalien, die schmerzen, wodurch er permanente Schmerzen hat und mit gefletschten Zähnen und heulend bzw. schreiend durch die Nacht und den Tag streift.

Energetisch ist das Wesen Pazuzu wirklich nicht „einfach“ zu erreichen. Der energetische Ruf muss in recht hohe energetische Sphären dringen, die vergleichbar mit denen der Genien sind. Ein Treffen mit Pazuzu auf der astralen Ebene – ein neutraler Ort um sich gegenseitig kennenzulernen – zeigt deutlich, dass die Warnungen der alten Texte mit Sinn und Verstand ausgesprochen wurden. Pazuzu ist recht aggressiv und versucht gezielt in das Energiesystem des Menschen einzudringen – daher auch der Aspekt, dass Pazuzu nicht nur vor Krankheiten schützt, sondern diese auch bringt. Einfache Schutzmaßnahmen wie das Imaginieren einer Kugel etc. sind hier nicht ausreichend. Man kann sagen, dass es zu einem energetischen Schlagabtausch kommt – im wortwörtlichen Sinne. Es erinnert an philosophische Ideen verschiedener Kampfkünste, die besagen, dass man sein Gegenüber am besten im Kampf erkennt. Wenn man also mit Pazuzu arbeiten will, sollte man sich vorher darüber im Klaren sein, dass man sich selbst energetisch sehr gut kennen und schützen muss! Man sollte bei einer aktiven Beschwörung auch nicht unbedingt auf die Hilfe seiner „normalen Guides“ hoffen, denn die Erfahrung hat gezeigt, dass vorher eine Art „Absprache“ zwischen Pazuzu und den eigenen Guides stattfindet, die besagt, dass es wichtig ist, dass der Praktizierende die Prüfung alleine bewältigt. Im Folgenden sind klassische Darstellungen von Pazuzu abgedruckt und ein Sigill, aus einer Grimorie. Ferner bilde ich ein Siegel ab, welches mir in einer der energetischen Arbeiten von Pazuzu gegeben wurde.

Pazuzu –Heilung, Sturm, Krankheit“ (Pazuzu, Bringer der Heilung im Sturm der Krankheit)


Engel - Band 5

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