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Satan oder Satanel
ОглавлениеSatan (hebräisch: (!jX); aramäisch (anjc)) war das Böse selbst! Unendlich viele Legenden wurden erfunden, wie es denn sein könnte, dass ein Engel, der mit der Macht des Satans ausgestattet sei, vorher im Himmel diente. So konnte es gar nicht anders sein, dass Satanel ein Seraphine sein musste. Er war sogar der erste Seraphine, der Vizekönig oder der Regent Gottes. Eine Stellung, die nach seinem Fall Erzengel Michael übernahmen. Viele Künstler befassen sich mit der bildlichen Darstellung des Satanel und gaben ihm statt der klassischen sechs Flügel, die für einen Seraphim typisch waren, sogar zwölf Flügeln. Andere Künstler malten Satanel in einer Pracht, die wie eine Art Gewand den Seraphim umgab und alles an Wissen und Schönheit übertraf. Es ist jedoch dann rätselhaft, dass Satanel im Lauf der Geschichte das Bild des strahlenden Seraphine, dessen Licht „ach so hell“ leuchtete, in ein Wesen verwandelt wurde, dass seine tierische Natur nicht verbergen kann. Stichwort ist hier natürlich der Gehörnte mit dem Pferdefuß. Wie ich schon erwähnt habe, ist das Bild des Satans sehr einfach zu erklären. Nicht nur der gehörnte Gott der Naturreligion gehört hierzu, auch der Vegetation Gott Pan oder der Sündenbock der Israeliten waren perfekte Vorbilder für einen jeden Künstler. Dazu kam, dass Satan, der auf die Erde gefallen ist, natürlich auch über die Gewalten der Erde verfügte, was auch die Unwetter mit einschloss. Dies erinnert natürlich sehr stark an den Gott Zeus. Manchmal wird Satanel auch einfach als riesige Schlange (als Lindwurm) dargestellt, wobei diese Bilder sehr weit zurückgehen, da sie auf die geflügelte Schlange Tiamat deuten.
Tiamat war zusammen mit ihrem Gemahl Apsu ein Schöpfungsduo, wobei Tiamat über die salzigen Tiefen herrschte und Apsu über das Süßwasser. Der Name Tiamat bedeutet soviel wie „Sie, die Sie alles gebar“.
Es war ein Wesen, das gleichzeitig das Salzwasser repräsentierte aber auch die Weiblichkeit, die Urgöttin. Irgendwann wurde die Göttin Tiamat verteufelt und als Drache des Chaos dargestellt. Durch wilde Streitigkeiten und Kämpfe, unter anderem mit Marduk, wurde das dunkle Bild gefestigt.
Wenn man sich jetzt diese ganzen Bilder einmal zusammen anschaut, dann erkennt man sehr deutlich die größten Angst Punkte des Christentums. Der gehörnte Gott der Naturreligion steht letztlich für den Zusammenhalt zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen, da er sich im Laufe des Jahreskreises freiwillig für die Göttin opfert. Da der genannte Gott das Land der Göttin als König übernehmen musste, die Göttin war schwanger, und sein Blut musste die Felder weiterhin fruchtbar halten, zeigte es eine absolute Opferbereitschaft.
Zwar gibt es diese Opferbereitschaft auch im Christentum, bildlich dargestellt durch die Kreuzigung Jesu, doch wurde diese Opferbereitschaft nicht in Bezug auf die Liebe zum Weiblichen gedeutet. Auch der Gott Pan, der für wilden Sex und Lebenslust steht, beschreibt natürlich ein Angstthema des mittelalterlichen Christentums, welches Keuschheit und Zölibat predigte. Und wem soll man denn bitte schön ein Unwetter andichten, wenn nicht dem Satan? Und dass Schlangen, die sich oft im Unterholz oder im hohen Gras verstecken und dazu auch noch sehr gefährlich und giftig sind, selbstverständlich teuflische Tiere sein müssen, muss sicherlich niemanden erklärt werden. Alles in allem ein sehr schönes Bild, das die Angst der Menschen im Mittelalter perfekt wiedergibt.
Natürlich musste ein solches böses Wesen auch Sünden besitzen. Sogar Todsünden, die den 7 Tugenden der frommen und braven Christen gegenüberstehen. So lauten die 7 Tugenden Gerechtigkeit (iusticia), Tapferkeit (fortitudo), Weisheit (sapientia) und Mäßigung (temperantia), Glaube (fides), Liebe (caritas) und Hoffnung (spes). Wobei die ersten vier Tugenden, die sogenannten Kardinalstugenden und die letzten drei die so genannten theologischen Tugenden sind.
Die sieben Todsünden hingegen, die sich auch jeweils auf ein dämonisches Prinzip beziehen, lauten: Stolz (Luzifer), Habsucht (Mammon), Jähzorn (Satan), Wollust (Haschmodai/Asmodeus), Gefräßigkeit/Völlerei (Beelzebub), Missgunst/Neid (Leviathan) und Faulheit/Trägheit (Belphegor).
Diese ganzen Namen, die bei den Todsünden auftauchen, könnte man auch als eine Art Alias des Satans sehen, wobei dies vielleicht literarisch richtig sein mag, energetisch aber vollkommen falsch ist. Literarisch ist es auch nur deshalb möglich, weil zahlreiche Schriftsteller und Autoren ein bisschen Vielfalt in ihre Geschichten einbringen wollten, und nicht nur eben den Namen Satan verwenden wollten.
Energetisch gesehen gibt es nicht den Satan. Wenn man ein Wesen schon in diese großen Fußstapfen stecken möchte, dann dem Malachim Sathyriel. In diesem Zusammenhang müssen auch erneut die Prinzipien „Samael (lams)“ und „Azazrel (larzaz[)“ erwähnt werden. Beide werden auch gern als Synonym für „Satan“ verwendet, da man „Medikament Gottes“ (Samael) lieber mit „Gift Gottes“ übersetzte und den Sündenbock „Azazel“ (lz[z[), was eine Bezeichnung für den Felsen war, von dem der „Sündenbock“ in die Wüste gestürzt wurde, lieber mit dem Erzengel gleichsetzte, der zwar in der Übersetzung sehr ähnlich klingt (Azazrel und Azazel), in der Schreibweibe aber doch unterschiedlich ist ((larzaz[) und (lz[z[)).
Dennoch gibt es ein sehr bekanntes und sehr allgemeines Zeichen für den Satan. Das inverse Pentagramm.
Das Pentagramm, das den Gehörnten darstellt, war natürlich das perfekte Symbol für den Satan! Wie man heutzutage sieht, hat sich auch nichts geändert. Natürlich, durch den Gründer der First Church of Satan, Anton Szandor LaVey, wurde das rebellische Denken, das Denken eines Widersachers, neu belebt! Dass dieser Widersacher gegen die Gesellschaft rebellierte, wurde verdrängt! Warum auch nicht? Es ist doch viel einfacher jemanden den „Satansstempel“ aufzudrücken, als mit ihm zu reden!
So kann man zusammenfassend sagen, dass das Prinzip des Satans eine literarische Erfindung ist, die es zwar aus archetypischer Sicht gibt und auch geben muss, die jedoch den Namen „Sathyriel“ trägt und den Status eines Malachims hat!