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Lilith

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Kommen wir einmal zu einem „weiblichen“ Dämon. Die Unterscheidung zwischen männlichen und weiblichen Dämonen ist typisch menschlich, hat aber letztlich im energetischen Sinn keine Relevanz, da Energien weder männlich noch weiblich sind. Allein die Bildsprache des magisch arbeitenden Menschen bestimmt, wie die Wesenheiten wahrgenommen werden.

Lilith, eine akkadisch/sumerisch-jüdische Dämonin, wird im Talmud als erste Frau Adams erwähnt. Sie wurde wie Adam selbst aus Staub erschaffen und war ihm gleichwertig. Die Legende besagt, dass sie sich Adam beim Sex nicht unterordnen wollte. Sie wollte „aufhocken“, was aus Sicht Adams verboten war. So trennten sich die beiden und nach den Überlieferungen der hebräischen Mythologie trieben sowohl Lilith wie auch Adam mit Teufeln bzw. Teufelinnen Unzucht. Der „gute“ Adam trieb es im Übrigen 130 Jahre lang mit den Teufeln, bis Gott ihm Eva gab. Es heißt, dass aus den „Aktivitäten“ Adams und Liliths Schreckgeister und Dämonen aller Arten entstanden sind!

Mit der Zeit wurde Lilith in der Mythologie zu einer Männer und Kinder mordenden Dämonin bzw. Succubus gemacht. Sie regiert sogar alle Succubi (weibliche Vampire, die ausschließlich energetisch agieren, denen aber sehr oft auch materielle Existenz zu geschrieben wird).

Da sie Adam verließ, musste sie natürlich früher oder später wieder heiraten – diesmal Satan persönlich! Dazu wird behauptet, dass sie den schwangeren Frauen die ungeborenen Kinder aus den Leibern reißt. Um Schwangere zu schützen, wurden kabbalistische Formeln in die Ecken der jüdischen Geburtszimmer geschrieben.

Lilith ist jedoch nicht ursprünglich in der hebräischen Mythologie beheimatet. Im Grunde kommt das Wesen Lilith aus dem sumerischen Pantheon, wurde aber in die babylonische Kultur integriert und weiter in die Welt der Hebräer exportiert.

Im Alten Testament wird ein weiblicher Dämon des jüdischen Volksglaubens erwähnt, dessen Bezeichnung „die Nächtliche“ lautete. Doch Lilith hat etymologisch noch weitere Bedeutungen. So deutet die sumerische Silbe „Lil“, im Wort „Lillu“, auf den Vogel „Tölpel“ hin. Der Grund dieses Namens könnte sich darauf beziehen, dass große Seevögel (ein Tölpel kann bis zu 100cm groß werden und wiegt dann ca. 3,6 kg) sich nur unbeholfen auf Land fortbewegen konnten. Gleichzeitig ist die sumerische Silbe „Lil“ der „Wind“ und zeigt, dass die Göttin Lillu die Charakteristiken einer Luftgottheit besitzt. Eine eindeutige Übersetzung ist aber schwierig, da noch weitere Göttinnen des sumerischen Pantheon die Silbe „Lil“ besaßen. So werden die beiden Göttinnen Lilum und Leelluum als Göttinnen gesehen, die ein „nächtlicher Schutzwind“ sind. Daher kann man nur sagen, dass Luftwesen direkte Nachkommen von Mutter- und Schöpfungsgottheiten waren. So wird Lillu bzw. Lilith mit Bedeutungen wie „Windhauch“, „Hüterin des Windes“, „Tölpel“ oder „Nachtwind“ verbunden.

Lilith (babylonisch Lilitu, sumerisch Lil Lu) hat jedoch nicht nur negative Aspekte. Ihr wurde die Eule zugeordnet, was auf einen Weisheitsaspekt deutet. Da die Eule meist Nachts aktiv ist und u. a. auch auf Bäumen sitzt, ist es nicht verwunderlich, dass Lilith, in der mittelalterlichen Mythologie, als ein lauerndes Gespenst beschrieben wird, das auf Bäumen hockt, von deren Zweigen Blut tropft.

Psychologisch betrachtet stellt Lilith den weiblichen Archetypus der Furie bzw. der dunklen Göttin dar. Sie verkörpert männliche und weibliche Ängste, da sie sich der Dominanz verweigert und selbst Macht besitzt und gleichzeitig ein unglaubliches Kraftreservoir verkörpert, das man als Aggression in der Familie und beim Sex deuten kann, sodass die klassische Mutterrolle nicht gelebt wird! Hierdurch wird der Freiheitswille als Rebellion gedeutet, wozu eine besondere Intelligenz und Unabhängigkeit nötig ist.

Neben der Verbindung zur Nacht und zum Wind, findet Lilith auch manchmal eine Verbindung zum Feuer. Das Feuer kann u. a. als „Schönheit“ oder als „rotes Haar“ gedeutet werden, aber auch als eine Verbindung zu den Energien, die man Djinns bzw. Dins nennt. Die Mythologie besagt, dass Lilith, nachdem sie sich von Adam getrennt hat, in der Nähe des Roten Meers eine Verbindung mit einem Djinn eingegangen ist. Sie zeugten über 100 dämonische Kinder, welche später von Gott alle vernichtet wurden. Dies war u. a. einer der Gründe, warum Lilith in der Mythologie zu einer Dämonin wurde, die den schwangeren Frauen die ungeborenen Kinder entriss!

Im Rahmen der Energie Lilith will ich noch kurz auf die Energie Lamastu eingehen, welche die „Gegnerin“ von Pazuzu ist. Lamastu war eine Kraft, die Krankheit und Tod verursachte, um eine Überbevölkerung zu verhindern. Sie war somit keine Kraft des „Bösen“, sondern ein Prinzip der Natur! Da sie aber auch des Nachts agiert und manchmal auch „Dämonin des Kindbettfiebers“ betitelt wird, da sie „gern“ Schwangere oder Säuglinge attackierte, manchmal aber auch Männer, wird sie mit Lilith oft gleich gesetzt. Man sieht allein durch die Stichworte „Schwangere“, „Säuglinge“ und „Männer“ sehr deutlich die Verbindung zum Prinzip Lilith.

Wenn man mit der Energie Lilith zusammenarbeitet, fühlt man sehr unmissverständlich eine Urweiblichkeit, die sich nicht dominieren lässt. Lilith ist der Neumond, die Furie, die sich nicht kontrollieren lässt. Sie lässt die Männer verrückt werden, und wie im Wahn agieren. Sie vernichtete die Schwachen, die sich selbst nicht erheben wollen und in einem jammervollen Sklavendasein im Selbstmitleid vergehen. Sie ist eine harte Lehrerin, die die energetischen Filter des Menschen sehr gut verwenden kann, sodass der Mensch auch das lernt, was er lernen soll. Hierzu zählen primär die Schattenaspekte des eigenen Seins, welche man gerne vergisst oder in einem „energetischen Keller“ verschließt. Lilith zeigt sehr deutlich, wovor man Angst hat und wo die eigenen Blockaden liegen. Somit ist Lilith ein sehr wichtiger Aspekt, wenn es um die Selbsterkenntnis geht und um die Seiten, die man sich selbst nicht eingestehen will! Da es eine Göttin ist, sind magischen Arbeiten mit Sigillen und Siegeln eher sekundär, da diese Energien auch sehr gut auf eine energetische Einladung reagieren, die man via Invokation aussprechen kann. Da jedoch nicht jeder ohne Weiteres eine Invokation durchführen kann oder will, ist es in meinen Augen sinnig dennoch ein Siegel bzw. eine „Kurzwahltaste“ hier abzudrucken, sodass man mit Hilfe des Symbols auf der Astralebene einen Kontakt zur Energie Lilith erstellen kann.

Da Lilith auch im Necronomicon Erwähnung findet, will ich natürlich auch das Sigill abdrucken, was laut Literatur ihr zugeordnet ist und aus einer alten Grimorie stammt.

Lilith – Sturm, Nacht, Wille“ (Lilith, der Sturm der Nacht ist der eigene Wille)


Engel - Band 5

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