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Metaphern und Sinnbilder der Sephiroth

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Kether: ein strahlender König im Profil

Wenn man das Profil eines Menschen sieht, dann sieht man nicht den Menschen selbst. Man sieht nur einen winzigen Teil, der sogar nur ein Abglanz der Realität ist. Wenn man es kritisch betrachtet, dann ist es falsch, dass Kether das Profil eines Königs hat, denn das Wort König ist eindeutig männlich. Sinniger wäre es, wenn es das Profil eines „königlichen Wesens“ wäre, ein Wesen, das weg von der Dualität „männlich/weiblich“ ist, ein Wesen, das weg von der körperlichen Begrenztheit ist. Somit ist sogar das Wort Profil überflüssig, denn ein Profil schließt immer etwas Materielles ein. Kether ist Alles.

Chokmah: ein bärtiger, alter Mann

Weisheit wird von den Menschen, gerade im alten Judentum, schnell mit einem „älteren Mann“ assoziiert, der natürlich, wie ein Rabbiner, einen Bart trägt. Das Bild ist logisch.

Binah: eine korpulente, dennoch schöne Frau

Eine schöne, korpulente Frau ist ein perfektes Bild der großen Mutter, des göttlichen Mutterprinzips.

Daath: ein alles vernichtendes Wesen des Abyss

Daath kann man am Besten mit Choronzon darstellen. Ein groteskes Wesen, das im Abgrund, im Abyss existiert und dem Licht dient, d. h., es ist an der Oberfläche schwärzer als Schwarz. Doch der Kern von Choronzon ist das Licht der Quelle. Choronzon weiß um dieses Licht, um sein Licht, denn er dient der Quelle. Durch sein Wissen gelangt man zu Kether.

Chesed: ein gekrönter Mensch auf einem Throne

Ein König, der auf seinem Thron sitzt, kann unter ideellen Gesichtspunkt perfekt mit den Begriffen Chesed (Liebe, Gnade, Gunst) bzw. Gedulah (Langmut, Geduld) beschrieben werden. Ein wahrer König ist nicht nur ein Vater, sondern eher eine komplette Familie, die Liebe (familiäre Liebe), Gnade (Barmherzigkeit), Gunst (Unterstützung und Förderung), Langmut (Ausdauer das Familienmitglied zu unterstützen) und natürlich Geduld präsentiert.

Geburah: ein gekrönter Krieger

Man könnte auch einen kriegerischen König deuten. Dieser symbolisiert ganz klar eine sehr starke, führende Hand, die nicht vor Gewalt zurückschreckt, um das Ziel zu erreichen.

Tiphereth: ein erleuchteter Mensch, ein Avatar

Es ist der kosmische Christuszustand. Also der Zustand, den ein Avatar einnehmen kann, da er im Grunde das letzte Mal inkarnieren muss. Egal ob es nun eine königliche Figur ist (König der Könige), ein unschuldiges Kind (Kind der Verheißung), ein Mann im Kreuz (Jesus) oder ein Mann im Lotussitz (Buddha). Es gibt sehr viele Bilder dafür.

Nezach: eine nackte „Venus“, das Symbol der Weiblichkeit als Mensch

Da Nezach eindeutig die weibliche Seite der „lichten Dualität“ besitzt, ist es logisch, dass man hier eine nackte junge Frau sieht. Es ist die „Venus“, das perfekte weibliche Sein, das frei von allen Zwängen ist. Die Göttin lebt und ist Intuition.

Hod: ein amphoter Mensch, ein Hermaphrodit

Es ist die Vereinigung der Teile „Mann“ und „Frau“, wobei hier der Augenmerk auf die äußerliche Vereinigung gelegt ist, daher auch das Bild des Hermaphroditen. Ferner hat Hod nicht nur die männliche Seite des Intellekts, sondern auch die weibliche Seite der Kreativität und der Mentalität.

Yesod: eine nackte, sexgierige Frau; oft auch ein nackter Mann mit erigiertem Phallus

Eine junge und sexgierige Frau ist ein sinniges Bild, da Yesod ehere weibliche als männliche Attribute hat. Es ist mehr die Mondin in ihrer Schönheit, die Jungfrau. Yesod hat starke sexuelle Energien, die in den meisten literarischen Quellen mit einem weiblichen Bild versinnbildlicht werden, anstatt mit einem männlichen. Selten ist auch ein nackter Mann mit erigiertem Phallus zu sehen.

Malkuth: Eine schöne Frau auf dem Thron, um geben von der Natur.

Hier eine Frau als Königin auf den Thron des „Königreiches“ zu setzen ist sinnig. Malkuth ist das Königreich, das die Erde ist, und die Erde ist Gaia. Logisch.

Zur Vollständigkeit muss man aber noch sagen, dass es über Kether noch drei „Prinzipien“ gibt. Von „unten“ nach „oben“:

Ain Soph Aur: Es bedeutet negative Existenz, also ein Zustand vor der Schöpfung. Es ist die Quelle aller endlichen und manifesten Dinge, bleibt aber selbst unendlich und unmanifestiert. Hier entstanden die Energien, die man Engel, Dämonen, Genien oder Götter nennt.

Ain Soph: Es bedeutet Unendlichkeit.

Ain: Es bedeutet das absolute und grenzenlose Nichts.

Um nun noch einmal die ganzen Sephiroth zu beleuchten, ist es vielleicht sinnig eine poetische Betrachtung Erwähnung findet:

KETHERDie Krone so leuchtend hell Unerkannt aus verborgene Quell Der Anfang ohne Anfang

Keine Zeit ist kurz und lang

Sie dreht sich, doch ohne Zeit

Reines Sein von aller Form befreit

Das Alpha ein Werden ohne Vergehen

Das Alles in Allem kannst hier sehen

Der Punkt im Kreis der Sterne

Überall, niemals in der Ferne

Ehjeh Asher Ehjeh, ich bin, der ich bin

In mir liegt der verborgene, eine Sinn

CHOKMAH

Das AUM erschallt im reinen weiß

Der Punkt da brennt als Linie heiß

Die Weisheit ihr Werk beginnt

Manifestation als des Liedes Wind

Wortlos fern die erschaffe Illusion

Weiß gebiert prismatisches Licht, den Sohn

Der Impuls, kein Gedanke sich denkt

Handeln in Weisheit das Geschick hier lenkt

Ein yinloses Yang schlingert verloren

So sich die heiligen Vereinigungen erkoren

Es werde das Licht in dunkler Macht

Weisheit heißt diese eine göttliche Kraft

BINAH

Licht in einem rein schwarzes Meer

Empfangen und Geben nimmermehr

Das Grau ist Geburt und Tod

Eine Zeit entsteht aus polarer Not

Die Sichel sich erhebt zum Schlag bereit

Zu zerschneiden die endlos lebende Zeit

Die Illusion der Trauer weicht

Das Leben nun zum Tode schleicht

Vernichtung, Apokalypse, der jüngste Gesang

Nur Chimären durch den Herzensklang

Die Intelligenz der Fruchtbarkeit

Die Idee der Mutter ist bereit

Ebbe durch das Fluten im Sein

Eins ist Zwei geboren in Dreien

DAATH

Das allwissende Sein als Schatten verkannt

Ein Hieb der trennt ab die schwache Hand

Ein Tanz auf der Schneide des Schwerts

Licht und Dunkelheit fließen himmelwärts

Die Verdrillung der Dualität ist Verlockung sacht

Klagende, verschlungenen Seelen der Macht

Ein Abgrund mit Schatten in einem Gesicht

Die Pforte zum letzten, einen Gereicht

Kein Teufel, kein Dämon hier regiert

Nur die Dunkelheit das Licht gebiert

Erkenntnis des Erlösers sich hier erhellt

Die Wahrnehmung des Seins in allen Ohren gellt

CHESED

Absurd und abstrakt, doch Konkret

Dicht an Dicht beides Seit an Seite steht

Kreativität ist das Mittel zum Zweck

Doch noch erscheint im Auge der blinde Fleck

Der Thron der Barmherzigkeit in voller Gnade

Visionen von Liebe gebündelt die die Ährengarbe

Gefestigt liegt Jupiter im blauen Schein

Die Prima Materia erhebt sich rein

Kälte der Wärme doch auch erscheint

Die Gnade durch die Tyrannei erkaltet weint

Die Borniertheit der falschen Meister beginnt

Eine Schönfärberei als nacktes Priesterkind

Verworren schmilzt das Zinn

Ein Schlussstein jedoch der Gewinn

Die Könige der Herrlichkeiten

das Spiel der Spiel feiten

Tag für Tag, Nacht für Nacht

Die Gnade im Herzen lacht

GEBURAH

Rot wie Blut, das Leben stark

Die Intelligenz des Krieges es mag

das Grausamkeit und Tod sich in Stärke eint

So stehen Mars, Apophis und Vishnu Seit an Seit

Gekettet in zwieträchtiger Einsamkeit

Die Hand des Kriegers im Blut so rot

Qual erstickt den ersehnten Tod

Steine brechen, der Basilisk jedoch hält

Visionen der Mächte am Himmelszelt

Zerschnitten wird das blaue Tuch

Und das Rot wird zum heißen Fluch

Verstand, Disziplin und Geschick

Gelöst wird so des Henkers Strick

Doch trenne nicht nur das Seil

Nehme Dir auch das eigne Beil

Trenne ab, das was nicht mehr siegt

Ein Kopf auf Armen und Beinen da liegt

Doch so sich der gordischen Knoten da löst

Die Stärke auf nackter Klinge entblößt

Die Klarheit im Ziel das man sieht

Niemals Deine Stärke von Dir flieht!

TIFERET

Im Ritual die Sonne die sich hebt

Im Leben der Mensch der geht

Ein Kreis der sich schließt

Der Mensch das Blut vergießt

Vergossen und geronnen auf goldener Haut

Jeder von uns sich selbst das Kreuz erbaut

Geschlagen und vergangen das Sein

Um zu wecken die eigene Kraft allein

Das bewusste Sein sich erkennt

Mancher es Schutzengel nennt

Yin und Yang sind zusammen

Elle und Fuß sind genommen

So die Strecke sich zeigt

Die man ging in Einsamkeit

Vergessen was einst war

Scheint das Feuer sonnenklar

Der Phönix sich erhebt

sich wundervoll aus der Asche hebt

Eine neue Zeit im Äon beginnt

Jeder ist hier das Christuskind

Michael, Lugh, Apollo, Krishna und Ra

Adam Kadmon erinnert sich an diese klar

So das erste Blut nun nicht mehr fließt

Der Kreis der Kreise sich endgültig schließt.

NETZACH

Die Venus der Intuition

Noch keinen Gedanken an den Sohn

Sie tanzt und freut sich des Sieges

Das Gefühl der Liebe im Reim eines Liedes

Doch auch das Hassen kann erscheinen

Sich eine Liebe beginnt im kalten zu einen

Das Eine das Vieles ist beginnt zu verblassen

Nur Rhythmus der Ekstase im Kopf belassen

Aphrodite und Venus das Kreuz unter dem Kreis

Der empfangende Kelch öffnet sich heiß

Schleier entstehen im ewigen Grün

Die Poesie und die Musik beginnen zu glüh’n

Ein Strom des Lebens wird sich bahnen seinen Weg

Reißt hinfort was ihm im Wege steht

Intuition im Sieg vereint

Dies ist das Venuskleid

HOD

Verstand, Wahrheit in der Logik rein

Keinen Platz für goldenen Schein

Die Logik ist die Pracht

Hat ihre eigene Macht

Dies sind Gedanken, Sprache und Schrift

Für manche Gnade für andere Gift

Das Schwert ist das Wort

Geführt an jedem Ort

Zerbricht die Räder der Feigen

Geboren der Lügenreigen

Rationalität, der Turm des Intellekt

Hier man Thot, Hermes und Merkur entdeckt

Man sieht was man sehen will

Die Ratio hält nicht still

Hier entstand ein Teil der Magie

Das gelbe Licht spirituellen Verstehens, sieh!

Das Erkennen der eigenen Welt

Sich in Deine eigene Mitte da stellt

YESOD

Mutter Mondin im Zyklus des Seins

Jungfrau, Mutter und Alte alles Eins

Doch auch die schwarze Göttin steht hier

Unachtsamkeit bedeutet: „Deinen Kopf verlier!“

Strega, Hexe, Weib oder Frau

Alles ist eins, komm und schau!

Süßer Duft, so leicht und schwer

Schatten einer Weide bist Du nimmermehr

Denn hier lebt das Unbewusste Sein

Befreit von Emotionen, da es ist es rein

Doch die fahrt ins Fundament der Welt

Lässt das Boot kentern und dein Schrei vergellt

Geist wird Materie und ist doch nur Illusion

Manche nennen es Maya, andere nur Hohn

Doch ein Fundament muss einmal ein

Erkenntnis wird Dir helfen im astralen Sein

MALKUTH

Die Welt ist Feuer, Wasser, Luft und Erde

Hier grast die Menschenherde!

Manch ein Hüter tritt hervor

Klopft laut an ein Himmelstor

Doch verschlossen es bleibt

Denn es kommt für jeden seine Zeit

Das Blut in den Adern gefriert

Die Mutter das goldenen Gefängnis gebiert

Keine Freiheit des Geistes im Leib

So sitze ich hier und schreib

Dass jeder die Schlange, der Skorpion und der Löwe ist

Der im Auge des Drachen erkennt die Weltenlist

Vater Sonne und Mutter Mond

Das streben zu Euch im geist sich lohnt

Die Inschrift steht heiß und kalt geschrieben

Erkenne Dich selbst und beginne Dich zu lieben!

Diese etwas poetischen Sichtweisen dienen dazu, dass man sich den Sephiroth einmal aus einem anderen Blickwinkel ansieht. Vielleicht vermag dieser Blickwinkel etwas anzuregen, etwas, dass man auch als eine Idee oder eine Energie ansehen kann, sowie auch die einzelnen Sephiroth Ideen und Energien sind. Nun, dass die Sephiroth alles Energien, Ideen und Axiome sind, ist ja klar. Es sind aber nicht nur Eigenschaften oder Maximen, nein es sind auch Energien, die man individuell erfahren kann und die alle eine unterschiedliche Schwingungsfrequenz haben. Somit ist jede Sephirah einem Energieprinzip zugeordnet.

Kether: Chajoth oder Seraphim

Chokmah: Ophanim oder Cherubim

Binah: Aralim oder Throne

Chesed: Haschemalim oder Herrschaften

Geburah: Seraphim oder Tugenden

Tiphereth: Malachim oder Kräfte

Nezach: Elohim.

Hod: Erzengel

Yesod: Engel/Grigori/Cherubim

Malkuth: Ischim oder Seelen

Zwar tauchen die Cherubim bei Chokmah und auch bei Yesod auf, doch sollte man einfach bedenken, dass diese Begriffe menschlich Wörter sind, und dass man fest davon ausgehen kann, dass man, wenn man drei Bücher liest, mindestens fünf Meinungen präsentiert bekommt. Wenn man wirklich die Energien der jeweiligen Sephiroth beschreiben müsste, könnte man wohl viel eher mit Begriffen arbeiten, die sich in Hertz ausdrücken.

Die Energien der Sephiroth sind alles Energien, die psychisch-vitale Ausdrucksformen darstellen bzw. es sind interagierende Energien. Diese Energien wirken! Sie wirken durch das Leben der Existenz und sie wirken durch das Sein der Existenz. Ferner wirken sie aber auch durch das Leben und das Sein eines jeden Menschen, der sich mit diesen Energien einlässt. Die Sephiroth sind alles Quellen, die zusammen wieder eine Quelle geben, oder es sind Flüsse, die zusammen einen Strom bilden, der aber irgendwann zu einem Meer wird, zu ALLEM-WAS-IST.

Wenn man jetzt fragen würde, wo denn nun alles wirklich „gebaut“ wurde, bzw. erschaffen wurde, dann muss man eigentlich sagen: „Überall und Nirgends!“. Manche denken, dass man die Quellen der Dualität direkt in Chokmah und Binah suchen kann, da diese beiden Energien die erste Spaltung sind. Ich würde nicht soweit gehen, dass ich Chokmah und Binah als Quelle alles Grobstoffliche, Feinstoffliche, Überphysische sehe bzw. als Quelle aller normaler Körper. Die Engel bzw. diese Energien wurden in Ain Soph Aur erschaffen und nicht in Binah oder Chokmah.

Wenn man nun jedoch Binah allein unter den Aspekt der „Mutterenergie“ dieser Dimension bzw. dieser Dualität sieht, dann kann man es akzeptieren. Doch das wäre eine Beschränkung, denn auch Yesod ist eine Quelle, die feinstoffliche Energien erschafft; die ganzen astralen Energien werden hier „geboren“ bzw. transformiert. Es ist alles mit allem verbunden, denn auch in Malkuth allein entsteht nicht der Mensch. Ja, vielleicht sein materieller Körper, doch der Mensch hat noch ein paar andere Körper, die eindeutig dann in Binah erschaffen wurden bzw. in jeder einzelnen Sephirah, denn jeder energetische Körper kann auch wieder in Fragmenten den einzelnen Sephiroth zugeordnet werden.

Wenn man also den Sephiroth wirklich als großes Ganzes erkennt und das Symbol, welches der Sephiroth ist, nicht mit dem Prinzip verwechselt, dann kann man anhand des Sephiroth sehr gute Erkenntnisse in den Bereichen der Metaphysik, Philosophie, Theurgie, Magie, Okkultismus und andere Wissenschaften machen. Der Sephiroth ist Leben, und das Leben ist der Sephiroth, somit ist der Sephiroth alles und auch wieder nichts, denn erst durch das Erkennen und Vereinigen aller Sephiroth kann der Sephiroth als „Baum des Lebens“ erkannt und verwendet werden, sodass man sich selbst erhöht bzw. evolutioniert. Diese Selbstevolution kann und soll auf metaphysischer Ebene stattfinden, auf philosophischer, natürlich auf theurgischer, auf magisch okkulter Ebene und letztlich auch auf der Ebene der Wissenschaft, was alle Wissenschaften einbezieht, Wissenschaften mit männlichen Attributen und auch mit weiblichen. Es geht letztlich darum zu erkennen, was alles dual ist und was alles zusammengebracht werden kann. Hierzu muss man jedoch das Prinzip verstehen, das Prinzip der Dualität. Der Sephiroth kann dabei sehr hilfreich sein.

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