Читать книгу Frau Feders Sommerzauber - Frau Feder - Страница 9

Kapitel 3 - Es ist unsere Weltenfeier

Оглавление

Die Akazienbäume sind Blüten- und sattüberladen, duftgeschwängert und die Welt ist sonnenüberblendet...und ich lausche und staune ihrem andächtigen, meditativen, fast unsichtbar gezeichneten, vom Wind synchronisierten Blütentanz zu, wie sie in die Freiheit verwehen...und mit den Geschichten des Windes fortfliegen...naturaufbäumend immer wieder neue Silhouetten in die Luftverwirbelungen tanzend zeichnend...das ist mein stilles Staunen, das ist mein meditatives Versinken und Ertrinken in ihrem Bild, in ihrer Andächtigkeit, in ihrer windwütigen Tanzorgie...

Sie können es, sie möchten es, sie lieben es...mich in sie zu verlieben, mich dieser Augenblicksmagie hinzugeben und damit mein Alles, was ich als Mensch bin, mit sich zu nehmen, es aufzulösen und in sich zu vereinigen...

Sie wollten es, sie riefen mich, sie lockten mich, sie fanden mich, sie banden mich, sie haben mich gefangen...ihre Anmut, ihre Grazie, ihre Blüten, ihr Duft, ihre Tanzbewegungen, sie folterten mich vor Liebeshingabe an diesen Akt der Schöpfung und sie verschlagen mich als staunender Mensch und ließen mich zurück als Entzückung, als eine, die in die Offenbarung blicken durfte...

Ich habe mich sattgesehen, sattgetrunken...glücksbetrunken, glücksgestrandet bleibe ich zurück als etwas, das sich wie die Welt selbst begreift, wie eine weite, große allumfassende ewige Liebeserklärung an alles, was die Welt jemals war, ist und sein wird...

Sie ließ mich als sie selbst zurück...als ein Abbild ihrer heimlichen Magie...

Sie hat mich verschluckt und als Welt selbst ausgespuckt...

Sie hat mich geheilt...

Sie hat mich geheilt und voller Liebe kann ich fliegen, kann ich fließen, kann ich sein...kann ich endlos mit diesem Bild sein, mit dieser Magie sein...kann ich Mensch und Welt zugleich und dieser Moment und dieses Bild selbst sein...kann ich all das, kann ich alles sein...

Ich fühle mich so bei mir, ich fühle mich so bei dir, du Welt, du Bild, du ich, du alles, du blütenduftsonnen- und lichtüberladenes Bild voller Tanz und Anmut, voller Meditation und voller Hingabe...

Dein Bann war mein Verhängnis...meine Bewunderung, mein Bestaunen für dich war mein Verhängnis für mich...

War mein Verhängnis, mein Untergang und meine Erleuchtung zugleich, mein Wiedererwachen, meine Wiedergeburt...wie Phönix aus der Asche hat du alles Menschlich- kummerbeladene heimlich mit dir genommen, hast es mit dem Wind und seinen Geschichten für immer fortgetragen, und nun bleibe ich strahlend, leuchtend, ewiglich als Welt zurück, als du, als ich...du in mir und ich in dir und wir als eins haben uns vereint, haben uns aufgelöst und gefunden und verbunden und gekrönt und feiern unser Wiederfinden und Wiederverbinden...wir haben uns ineinander verliebt...

Es ist unsere Weltenfeier, es ist unsere Geburtsstunde, unsere Wiedervereinigung...jeden Moment neu, jeden Moment durch ein anderes Bild...ob heute, ob morgen, ob hier und jetzt oder gestern oder Vergangenheit...wir haben uns wieder und wiedergefunden, wiedererkannt, haben uns wiedervereint und all unsere Geschichten, all unsere Reisen, all unsere Leben tauschen wir aus...

Ich kann in dir lesen, ich kann in dir verweilen, du kannst mich mit dir nehmen, du kannst alles Menschliche mit dir nehmen und mich auf deinen Flügeln durch die Tränen fliegen lassen...

Und sie lösen sich auf und ich löse mich auf und ich bin einfach nur da, hier bei dir, hier bei mir, hier als wir, hier als eins, hier als alles, hier als stille menschliche Dankbarkeit, dies offenbart zu bekommen, dies erfahren zu haben...diesen Augenblicksgesang, diese Augenblicksmagie, diese Erleuchtungspoesie, dieses Bild voller sommerlicher Zier...

Frau Feders Sommerzauber

Подняться наверх