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Rezeption der Demokrit’schen Atomtheorie in hellenistischer Zeit: Epikur und Lukrez

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In hellenistischer Zeit – welche die Periode der griechischen Kultur umfasst, die mit Alexander (356–323 v. Chr.) begann und mit Augustus (31 v. Chr.–14. n. Chr.) endete und in der große Teile der damals bekannten Welt von der griechischen Kultur beeinflusst wurden – wurde Demokrits atomtheoretisches Modell aufgegriffen und für die Erklärung mentaler Zustände von Epikur und Lukrez weiterentwickelt. Der von der Insel Samos stammende Epikur (341–271 v. Chr.) gründete 306 v. Chr. in Athen eine nach ihm benannte Schule, die auch unter der Bezeichnung „Der Garten“ bekannt ist und die zusammen mit der stoischen und skeptischen Schule nicht nur zu den einflussreichsten Weisheitsschulen ihrer Zeit zählte – so blieb sie in Athen bis ins zweite Jahrhundert n. Chr. lebendig –,1 sondern im weiteren Verlauf der abendländischen Geistesgeschichte insbesondere mit ihren lebenspraktischen Ratschlägen und ethischen Maximen eine enorme Wirkung entfaltete. 2

Epikur übernimmt von Demokrit nicht nur dessen Grundgedanken, dass schlechterdings alles Seiende aus letzten, nicht weiter teilbaren Bausteinen, den Atomen, zusammengesetzt ist, sondern wendet ihn wie sein Vorgänger auch auf die Seele und die Erklärung des Wahrnehmungsprozesses an. Infolgedessen hält auch er die Seele für körperlich. Und ganz wie für Demokrit besteht sie auch für ihn aus besonders kleinen, runden und glatten Atomen,3 so dass er von ihr sagen kann, wie er in seinem Brief an Herodot4 schreibt, sie sei „ein feinteiliger Körper“. Diese so verstandene Seele ist für ihn im ganzen Körper verstreut, dabei, da sie ja aus feinsten Atomen besteht, am ehesten einem „Hauch“ (pneuma) ähnlich.5 Mit dem Tod des jeweiligen Organismus geht nach Überzeugung Epikurs auch die Seele zugrunde, das heißt, die sie bildenden Atomstrukturen lösen sich in eins mit dem Organismus auf und ‚zerstreuen‘ sich wieder in den Kosmos6. Epikur ist so überzeugt von der Materialität der Seele, dass er jenen, die behaupten, „die Seele sei unkörperlich“, entgegenhalten kann, sie redeten „verrücktes Zeug“.7

Darüber hinaus liegt es für ihn auf der Hand, „daß die Seele am Wahrnehmungsvermögen den erheblichsten Ursachenanteil hat“.8 Ähnlich wie Demokrit erklärt auch Epikur den Vorgang der sinnlichen Wahrnehmung dadurch, dass sich von den Dingen materielle Partikel ablösen und als Eidola, als Bilder oder „Sichtbilder“ in unsere Wahrnehmungsorgane hineinströmen,9 wobei sie gleichgestaltige Typen der Körperwelt der Seele einprägen. Mit Hilfe des Gedächtnisses ist die Seele in der Lage, sie sich als Vorstellungsbilder jederzeit aufs Neue zu vergegenwärtigen, so dass das sinnliche Material dem Zugriff des Denkens – der Dianoia – verfügbar bleibt.10

Bei diesen wenigen Darlegungen hinsichtlich des Wahrnehmungs- und Erkenntnisprozesses hat Epikur es leider belassen – zumindest ist uns nichts Weitergehendes überliefert –, so dass man nicht auf hierüber hinausgehende Ausführungen hoffen darf. Zudem erklärt er sich über das Denken beziehungsweise die Verstandestätigkeit nicht näher, infolge wovon auch in dieser Hinsicht so manches im Dunkeln bleiben muss. Und bei all dem fällt auf, dass der Begriff des Geistes, des Nous, in jenen Kontexten, in denen Epikur auf das Zustandekommen unseres Bildes von der Welt zu sprechen kommt, nicht begegnet und er sich stattdessen mit dem kargen Hinweis auf den seiner Überzeugung nach erheblichen Anteil der Seele bei der sinnlichen Wahrnehmung bescheidet.

Mehr ins Detail, was Geist und Seele anbetrifft, geht Titus Lucretius Carus, besser bekannt unter seinem Kurznamen Lukrez, der demokritisch-epikureisches Gedankengut mittels seines Lehrgedichts De rerum natura der Nachwelt überliefert hat. Lukrez, dessen Lebenszeit etwa in dem Zeitraum von 96 bis 55 v. Chr. anzusetzen ist, hat mit dieser Schrift über die Natur der Dinge, die eine rein atomistisch-materialistische Erklärung der Welt und der auf ihr lebenden Wesen bietet, nachhaltig auf die sich zu Beginn der Neuzeit herausbildende naturwissenschaftliche Forschung und Diskussion gewirkt. Diese Schrift, die seit dem neunten Jahrhundert für fast ein halbes Jahrtausend unbeachtet geblieben war, übte seit ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1417 durch den italienischen Humanisten und ‚Bücherjäger‘ Poggio Bracciolini eine Wirkung aus, die dermaßen stark war, dass sie die scheinbar so festgefügte Weltsicht des Mittelalters in ihren Grundfesten erschütterte und die beginnende Renaissance befeuerte und auf diesem Weg daran mitwirkte, eine neue Sicht auf die Welt und den Menschen zu etablieren. 11

Konzentrieren wir uns hier auf seine Ausführungen zum Thema ‚Geist‘ und für ihn damit zusammenhängend zu dem der ‚Seele‘. Im dritten Gesang des insgesamt sechs Gesänge umfassenden Werks nimmt sich Lukrez vor, das Wesen des Geistes und der Seele zu enthüllen und zu erläutern.12 Seine These, die er selbst als seine „wichtigste“ apostrophiert, besagt, unser Geist, den wir oft auch als „Vernunft“ bezeichnen und mittels dessen wir unser Leben durchdenken und leiten, sei „ein Bestandteil des menschlichen Körpers gleich Händen und Füßen oder auch Augen als Gliedern des ganzen lebenden Wesens“.13 Mit dieser These wendet sich Lukrez nachdrücklich gegen all jene, die den Geist als eine unkörperliche Substanz auffassen; sie alle, so behauptet er, seien „sehr weit von der Wahrheit“ entfernt. 14 Aber nicht nur den Geist hält Lukrez für körperlich, sondern gleicherweise auch die Seele; auch sie, so akzentuiert er, gehöre zum Körper, so dass Geist und Seele für ihn „Teile“ des Menschen darstellen. Hierbei erachtet er Geist und Seele als für eng miteinander verbunden, und zwar so eng, dass sie „nur ein einziges Wesen“ bilden. Gleichwohl nimmt er zwischen beiden eine Differenzierung vor, sagt er doch, „das Haupt und gleichsam der Herrscher im Körper als Ganzem sei die Vernunft“, die wir auch als „Geist“ oder als „Denkkraft“ bezeichnen. Diesem Geist weist er zudem einen Ort zu, geht er doch davon aus, „fest in der Mitte der Brust“ bleibe er „dem Körper verhaftet“. Während er dergestalt den Geist meint genau lokalisieren zu können, sieht er die Seele demgegenüber „über den ganzen Körper“ verteilt.15

Dass es Sinn hat, zwischen Geist und Seele zu differenzieren, begründet Lukrez zunächst mit der Beobachtung: Die Seele bewegt sich auf Weisung und Anstoß der denkenden Kräfte, können doch nur diese Einsicht entwickeln und Freude empfinden, „während nichts anderes gleichzeitig Körper wie Seele beeindruckt“. Ferner fügt er als Beleg an: Werden wir etwa am Kopf oder an den Augen verletzt, dann empfinden wir Schmerzen nur örtlich und nicht am Körper als Ganzem. Ebenso kann auch der Geist zuweilen Schmerzen oder Freuden empfinden, während indessen die übrige Seele nirgendwo etwas verspürt an den Gliedern oder Gelenken. Wenn nun gar noch eine starke Furcht die Denkkraft, sprich den Geist, erschüttert, dann sehen wir am Leib die Seele allseitig mit betroffen: Schweißausbrüche und Blässe befallen dann nämlich sämtliche Glieder, die Zunge gerät ins Stocken, die Stimme versagt uns, es wird uns schwarz vor den Augen, es dröhnt uns in den Ohren, die Knie schlottern, und oft sehen wir Menschen infolge jähen Erschreckens taumeln und stürzen. All dies, meint Lukrez, zeige uns zur Genüge, dass Geist und Seele an den Körper gebunden sind,16 dass beider „Substanz“ etwas Körperlich-Materielles ist. 17

Freilich handelt es sich bei der Materie von Geist und Seele um Materie, die aus „sehr feinen“ Atomen besteht. Damit bewegt sich Lukrez im Denkrahmen Demokrits und Epikurs, führt er doch ganz in deren Sinn weiter aus, die „Substanz des Geistes“ bestehe „völlig aus kleinen, glatten und runden“ Atomen, die bereits bei leichtestem Anstoß in Schwung geraten. Dahinter steht die Intuition, je glatter und winziger Atome seien, umso leichter bewegten sie sich, und nichts vollziehe sich so schnell wie die Denkkraft. 18 Ähnlich verhält es sich seiner Überzeugung nach mit der Seele. Da auch sie sehr beweglich sei – was man allein schon dem Sachverhalt entnehmen könne, dass sie sich „beim geringsten Anstoß“ rege, wie es beispielsweise der Fall ist, wenn „Bilder des Rauchs und des Nebels“ sie „nachdrücklich reizen“ –, sei auch sie aus „ganz winzigen“ Atomen gebildet, ja sei sie geradezu von „luftiger Zartheit“.19 (Wir erinnern uns: Bereits Epikur erblickte in der Seele eine Art „Hauch“.) Solch luftige Konsistenz der Seele wird für Lukrez auch daran ersichtlich, dass dann, wenn sie im Tod völlig aus dem Leib entweicht, diesem nicht das Geringste an Gewicht fehlt.20 Dergestalt kann Lukrez sowohl mit Blick auf den Geist als auch auf die Seele von einer geistigen und seelischen „Substanz“ sprechen; deren „Gewebe“ jedoch ist äußerst fein und nimmt im Körper nur einen „äußerst winzigen Raum“ ein.21

Verweilen wir noch ein wenig bei Lukrezens Konzept einer aus feinsten Atomen bestehenden Seelensubstanz und nehmen wir zur Kenntnis, dass deren Wesen nach seiner Ansicht nicht einfach, sondern dreifach ist, besteht sie doch aus Wärme, Luft und Windhauch. 22 Hierfür gibt Lukrez einen Grund an, der aus der Beobachtung des Sterbeprozesses resultiert. So, wie er darlegt, entweicht dem Sterbenden ein lauwarmer flüchtiger Windhauch, und die Wärme ihrerseits lässt sich von Luft begleiten. Jedoch meint er selbst, dieses Konzept einer dreifach strukturierten Seelensubstanz bedürfe der Ergänzung, denn mit den drei genannten Bestandteilen allein könne man die Arbeit der Sinne nicht zureichend erklären. Daher rührt es, dass er einen vierten Bestandteil einführt, dessen atomare Struktur an Kleinheit und Glätte nicht mehr überboten werden könne. Dieser Teil, für den laut Lukrez bislang eine Bezeichnung fehlt, löse in den Gliedern belebter Wesen alle Empfindungen aus und empfange dank der Winzigkeit seiner Atome als erster den auf die Sinne einwirkenden Reiz, woraufhin dann Wärme, Wind und der Lufthauch den Anstoß übernähmen. Erst im Anschluss hieran setze sich das Übrige wie Blut, Fleischteile, Mark und Knochen in Bewegung. Dass für diesen Seelenteil bislang eine treffende Bezeichnung mangelt, liegt, wie Lukrez beklagt, an der „Armut unsrer lateinischen Sprache“.23 Er seinerseits schlägt vor, diesen aus winzigen Atomen bestehenden Bestandteil der Seelensubstanz als „die Seele der Seele“ zu bezeichnen.24

Von diesen Überlegungen zur Struktur der Seelensubstanz ausgehend schreitet Lukrez sodann dazu fort, die unterschiedlichen psychischen Befindlichkeiten von Menschen (aber auch von Tieren) zu erklären. Nun, vor dem Hintergrund des bislang referierten atomistischen Deutungsansatzes liegt es auf der Hand, dass sie – als Beispiele führt er Zorn, Wut sowie Gefühle überhaupt an – aus den verschiedenen Formen der vielen Atome resultieren.25 Da solche Atome sowie deren Kombinationen als eine Art ‚ursprünglich wirksamer Anlagen‘ zu begreifen sind, kann Erziehung zwar, wie Lukrez betont, „einige Rauheiten glätten“ – die Atomstruktur der jeweiligen Seele umzuändern, dazu ist sie jedoch nicht in der Lage. 26 In diesem Sachverhalt dokumentiert sich für ihn erneut die enge Verbundenheit von Seele und Körper; eine Trennung beider käme der Vernichtung beider gleich. 27

Da nun der menschliche (und tierische) Körper geboren wird, heranwächst und irgendwann einmal stirbt, Körper, Seele und Geist aber miteinander verbunden sind, ist es für den Materialisten Lukrez unabweisbar, dass die „flüchtigen Seelen“ und die Denkkraft ebenfalls geboren werden, sich entwickeln und irgendwann wieder sterben. Dass es sich so verhält, schreibt er, könnten wir doch an uns selber spüren, merken wir doch, wenn wir ein wenig auf unsere Entwicklung achten, dass mit dem Körper auch die Denkkraft entsteht, heranwächst und schließlich wieder altert. „Denn wie ein Kind“, so veranschaulicht er diesen Gedanken, „mit noch schwächlichem, zartem Körper, umhertappt,/ebenso unsicher zeigt es entsprechend sich auch noch im Denken./Aber sobald es heranwächst mit stetig gedeihenden Kräften,/wächst auch die Einsicht, steigert mit ihr sich die Stärke des Geistes./Wird dann jedoch der Körper geschwächt durch den Einfluß des Alters,/werden die Glieder unsicher mit dem Erlahmen der Kräfte,/stockt auch der Geist, irr plappert die Zunge, entgleiten Gedanken,/alles verliert sich und steht uns auf einmal nicht mehr zu Gebote“. Am Ende verfallen Denkkraft und Seele genauso dem Tod wie der Körper: entstehen und wachsen sie doch zusammen mit unserem Körper und vergehen sie „erschöpft vom Alter“ mit diesem.28

Wenn vorhin festgehalten werden konnte, Lukrez verorte den Geist oder die Denkkraft in der Brust des Menschen, wohingegen er die Seele als im ganzen Körper verteilt auffasst, dann ist klar, dass der Körper für beide eine Art „Gefäß“ darstellt.29 Mit Blick auf die Seele sagt er, der Leib sei sozusagen deren „Krug“, und wenn der zerbreche, dann könne der Leib die Seele nicht länger festhalten,30 dann ‚verflüchtige‘ sie sich,31 ja ‚zerflattere‘ sie „dem Rauche vergleichbar“32 – mit der Konsequenz, dass sich die Atome, aus denen sie aufgebaut war, im Reigen der sich im Kosmos tummelnden Atome neu gruppieren können. Ja streng genommen löst sich die Seele nach Lukrezens Sicht der Dinge im Zuge des Sterbeprozesses bereits im Körper vollständig auf, ehe sie ins Freie gelangt und ihre Atome in die Lüfte hineingleiten. 33

Mit all dem will er zudem darauf hinaus, die Seele als eine Substanz zu erweisen, die sich in Teile zerlegen lässt. Wird der Körper beispielsweise im Kampf durch Schwerthiebe oder durch sichelbewehrte Kampfwagen zerschnitten und zerstückelt, dann befindet sich in jedem dieser abgetrennten Körperteile ein Teil der Seele. Für falsch erachtet er es, jedem der einzelnen Teilstücke des Körpers eine eigene Seele zuzuschreiben.34 Und falsch ist seines Erachtens auch die Ansicht, die Seele ‚verfertige‘ sich einen Körper und dessen Glieder. Würde man nun andererseits davon ausgehen, die Seelen bezögen bereits „fertig gebildete Leiber“, dann ist das für ihn ebenso unhaltbar wie die zwei anderen zurückgewiesenen Meinungen. Nein, so verhält es sich nach Lukrez ganz und gar nicht, sondern er tritt, wie wir bereits festhalten konnten, mit Nachdruck für die Überzeugung ein, die Seele – und ebenso auch der Geist und die Denkkraft – entstünden zusammen mit dem Körper und könnten ohne ihn gar nicht zur Wirksamkeit gelangen. 35 Von der anderen Seite her betrachtet ist damit, um es zu wiederholen, zu verstehen gegeben: „Der Tod des Körpers bedeutet gleichzeitig auch den Tod der im Körper zerfallenden Seele“.36

Da wir nun mit unserer Seele empfinden, diese sich aber im und mit dem Tod auflöst, ist der Tod für Lukrez gleichbedeutend mit dem Aufhören jeglicher Empfindung. „Folglich“, so Lukrez abschließend zu diesem Thema, „berührt uns der Tod nicht, bedeutet auch nicht das Geringste,/da wir die Seele als sterblichen Körperteil zwingend erkennen“. 37 Damit greift er einen zentralen Gedanken Epikurs auf, den dieser formuliert hatte, um uns die Furcht vor dem Tod zu nehmen, gibt er doch Menoikeus in dem an diesen gerichteten Brief unter anderem mit auf den Weg: „Gewöhne dich ferner daran zu glauben, der Tod sei nichts, was uns betrifft. Denn alles Gute und Schlimme ist nur in der Empfindung. Daher macht die richtige Erkenntnis – der Tod sei nichts, was uns betrifft –, die Sterblichkeit des Lebens erst genußfähig, weil sie nicht eine unendliche Zeit hinzufügt, sondern die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit von uns nimmt“. Diese Sichtweise kulminiert bei Epikur in einem Beweis, den Ludwig Marcuse als ‚einen der berühmtesten Beweise in der Geschichte der Philosophie‘ bezeichnet hat:38 „Das Schauererregendste aller Übel, der Tod, betrifft uns überhaupt nicht; wenn ‚wir‘ sind, ist der Tod nicht da; wenn der Tod da ist, sind ‚wir‘ nicht“.39

Dergestalt werden in der atomistischen Denkschule kosmologische Prinzipien, das heißt die These von der letztlich atomaren, mithin materiellen Verfasstheit schlechterdings alles Seienden, zum Einsatz gebracht, um psychohygienische Zwecke zu erreichen. Indem er sich voll und ganz dieser Denkschule zurechnet und deren Grundannahmen nicht nur teilt, sondern weiter ausbaut, erweist Lukrez dem ‚erhabenen Denker Demokritos‘,40 wie er ihn bezeichnet, und dem für ihn nicht minder bedeutsamen Epikur, der, wie er meint, es tatsächlich verdient, „als Gott gepriesen zu werden“,41 auf seine Art seine Reverenz.

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