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Vorwort: Die Freimaurerei.
ОглавлениеDurch die wütenden Angriffe, die jetzt von verschiedenen Seiten gegen die Freimaurerei erhoben werden, steht diese wieder einmal im Mittelpunkt des Interesses. Während man ihr vor etwa 20 Jahren jede innere Lebensfähigkeit absprach, sie als veraltet und überlebt bezeichnete und die Logen höchstens als eine Art Geselligkeitsklub mit altertümlichen Formelwesen belächelte, soll jetzt auf einmal das Freimaurertum eine dämonische Macht sein, die über die ganze Welt ihre verderblichen Netze spinne und vor allem an dem Unheil des Weltkrieges einen Teil der Schuld trage. Dieselben Leute, die früher einen Logenbruder zur Lustspielfigur machten, sehen heute in einem Freimaurer einen Diener unheilvoller, geheimnisvoller Gewalten, der im besten Falle über die Ziele der „unbekannten Oberen“ im Unklaren sei.
Wenn die Freimaurerei also von ihren Gegnern teils verächtlich abgetan, teils aber als ungeheure internationale Macht bezeichnet wird, so muss an ihr doch etwas sein. Denn weder Verachtung noch Hass haben ihr in länger als 200jährigem Bestehen etwas anhaben können. Verboten, verfolgt, ihrer Heimstätten und Archive beraubt, angeschwärzt bei der großen Masse der Urteilslosen, verlacht von denen, die sich klug und weise dünken, hat sie, ohne laute Abwehr, ihre Arbeit vollbracht und es dieser Arbeit und der Zeit überlassen, sie zu rechtfertigen.
Auch das vorliegende Heft soll keine Verteidigungs-, sondern lediglich eine Aufklärungsschrift sein. Sie wird keinen der heute so laut schreienden Gegner bekehren, aber sie wird hoffentlich dem unbefangenen Leser ein Bild dessen geben, was ihm in den böswilligen Hetzbroschüren nur in der Verzerrung entgegentrat. Die Freimaurerei ist weit entfernt, auf Hass mit Hass zu antworten, sie hält sich an den Wahlspruch, dem Bruder Mozart unsterbliche Töne lieh:
In diesen heil'gen Hallen
Kennt man die Rache nicht.
Aber es ist ihre Aufgabe, Licht zu bringen, und dieser Aufgabe soll auch das vorliegende Büchlein an seinem bescheidenen Teile dienen.
So möge es hinausgehen in die Welt als ein Bote der Wahrheit und Klarheit für jeden Leser, der Gerechtigkeit üben will, anstatt in das wüste Geschrei der Toren einzustimmen.
Der Verfasser.