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Vorwort

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Kuba - das Land der Castros, der Revolution, des Salsas, der amerikanischen Oldtimer, des Rums und der Zigarren.

Einen Urlaub dort zu verbringen gilt noch immer als etwas Besonderes. Trotz des praktizierten Sozialismus nimmt der Tourismus auf Kuba in den letzten Jahren immer mehr zu. Es gibt mittlerweile Touristenhochburgen, in denen man einen karibischen Pauschalurlaub verbringen kann. Wer uns kennt, der weiß, dass wir damit überhaupt nichts anfangen können. Wir möchten das Land mit dem Fahrrad erkunden, mehr vom Leben der Einheimischen erfahren und die Natur genießen.

Da der Urlaub ein paar Monate nach unserer Hochzeit stattfindet, sind dies sozusagen unsere Flitterwochen. Wir setzen damit die Reihe unserer gemeinsamen Radreisen fort. Jetzt mit gemeinsamen Namen, und wie schon bisher, mit gemeinsamen Herzen....

Kuba ist ein großes Land. Die Länge der Karibikinsel beträgt 1000 Kilometer. Sie besitzt eine Fläche von 105.000 Quadratkilometer und hat 11 Millionen Einwohner. Normalerweise starten und enden unsere Fahrradreisen direkt am Flughafen. Auf diese Weise ließe sich allerdings nur ein winziger Teil Kubas erkunden. Daher haben wir uns vorgenommen, ein Auto für die Zeit zu mieten, um auch größere Entfernungen überbrücken zu können. Dadurch vergrößert sich unser Aktionsradius enorm.

Nach intensivem Studium der Reiseführer wählten wir schon zu Hause die Landstriche auf Kuba aus, die wir gerne sehen würden. Zu Beginn der Reise soll es einige Tage in die Hauptstadt Havanna gehen. Danach wollen wir nach Westen in das Viñales Tal. Dort können wir uns eine Woche mit dem Rad austoben. Später, nach einem Transfer mit dem Auto nach Santa Clara ins Zentrum der Insel, möchten wir eine mehrtätige Tour in den Süden unternehmen. Die weitere Planung sieht vor, dass wir anschließend weiter in den Südosten reisen, genauer gesagt nach Santiago de Cuba. In der zweitgrößten Stadt Kubas startete in den 50er Jahren die Revolution der Castros. Auch hier möchten wir uns eine Woche tummeln, bevor es wieder zurück in die Nähe von Havanna zum Rückflug geht. Ein mächtiges Programm! Mal sehen, ob wir es in Verbindung mit der gemütlichen Lebensweise der Kubaner so umsetzen können. Zumindest die Etappen habe ich etwas kürzer als bei anderen Reisen geplant. Da sollte dazwischen genug Zeit sein, eine kleine Siesta abzuhalten. Außerdem wissen wir nicht, wie uns das warme und feuchte Klima bekommen wird.

Die Planung der Reise stellte sich als gar nicht so einfach heraus. Das sozialistische System hat doch einige Hürden für uns eingebaut, die erst bewältigt werden mussten. Flüge nach Kuba sind begehrt, daher steigen die Preise bis zum Abflugtermin mehr und mehr an. Wir buchten unseren Flug für März bereits im Oktober. Drei Wochen wollen wir das Land auf unsere Weise erkunden. Eines ist sicher: es wird kein Urlaub "von der Stange".

Da auf Kuba nur wenige Menschen einen Internetanschluss besitzen, konnte man Unterkünfte nicht so einfach über das World Wide Web buchen. Es wurde uns aber dringend geraten, Unterkünfte vorab zu reservieren, da sich auf der Insel oft mehr Gäste aufhalten als es Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Das ist zwar nicht unser Stil, aber wir wollen auch nicht schlauer als die Empfehlungen sein. Fast alle Übernachtungen werden wir in privaten Unterkünften verbringen - sogenannten "Casa Particulares". Die Reservierungen haben wir per Mail über einen Vermittler vorgenommen. Er heißt Leo. Die Vermieter selbst verfügen in der Regel nur über ein Telefon, selten über eine Mailadresse. Mit der Nutzung von Privatunterkünften wollen wir einen engeren Kontakt mit den Menschen bekommen. Uns ist die Politik des Landes weitestgehend egal, denn die Menschen zeichnen ein Land aus. Dennoch werden wir auch viel über die Vergangenheit Kubas erfahren und vielleicht besser verstehen, wie die Geschichte das Land und seine Menschen geprägt hat. Unsere Reise ist eine Möglichkeit zu lernen, warum manche Dinge auf Kuba so sind, wie sie eben sind.

Ein Buch beginnt stets mit einem Titel. Er soll mit wenigen Worten viel aussagen. „Rum“ und „Zigarren“, machen Kuba aus. Für den Untertitel habe ich eine halbe Stunde im Internet recherchiert. Es ging um Orthographie und deren Auslegung. Ich hatte mir überlegt, ob es „Eine Radreise in Kuba“ oder „Eine Radreise auf Kuba“ heißen müsse. Ich kam zu dem Ergebnis, dass beide Varianten in der Rechtschreibung erlaubt seien. Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied in der Bedeutung. „In Kuba“ würde man sagen, wenn man das Land mit seinen politischen Grenzen meint. „Auf Kuba“ sagt man, wenn die Insel als Landschaft gemeint ist. Das ist ein kleiner aber feiner Unterschied. Da wir vor allem an „Land und Leuten“ interessiert sind, bevorzugen wir den Untertitel „Eine Fahrradreise auf Kuba“.

Wir hoffen nun, dass wir uns ausreichend vorbereitet haben und dass unser Plan umsetzbar ist. Ein wenig Nervosität macht sich schon breit, da wir nicht genau wissen, was uns erwartet. Auch Reiseführer und Fernsehberichte konnten daran nichts ändern, da wir eine ganz andere Reiseart als der Normalurlauber geplant haben. Dies zeigte sich schon beim Verpacken der Räder. Wie oft habe ich schon Räder in einen Karton für den Flug verpackt. Das müsste mittlerweile Routine sein. Aber weit gefehlt. Bestimmt 10 Mal habe ich das Rad aus- und wieder eingepackt. Ich war richtig nervös! Die Räder müssen hundertprozentig heil ankommen. Ersatzteile werden wir nicht leicht auftreiben können. Das ist sicher. Deswegen habe ich auch mehr Werkzeug eingepackt, als sonst.

Jeden Tag, um den der Abflug näher rückt, steigen auch die Spannung und die Vorfreude in uns. Ein neues Abenteuer kann beginnen. Was werden wir auf den vielen Kilometern in der Karibik erleben? Eines ist klar, neben vielen Eindrücken wird es hin und wieder auch etwas kubanischen Rum und eine Zigarre geben....

Im Folgenden lassen wir Sie an unseren Reiseerlebnissen teilhaben. Dazu werden Sie auch Hintergrundinformationen und Wissenswertes vom Leben in und auf Kuba erfahren. Wenn wir unsere Meinung zu bestimmten Beobachtungen schreiben, soll dies keine Wertung darstellen, sondern nur unsere Sicht der Dinge.

Rum und Zigarren - Mit dem Fahrrad unterwegs in Kuba

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