Читать книгу Ein Goldkätzchen sucht wahre Liebe: Redlight Street #164 - G. S. Friebel - Страница 7

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Alfred Moritz saß noch um acht Uhr über der Abrechnung. Ein Posten in der Aufstellung ließ sich nirgendwo unterbringen. Es war zum Verzweifeln!

„Was soll ich nur machen?“, fragte er einen Kollegen.

Überstunden waren in diesem Betrieb keine Seltenheit. Außerdem wurden sie gut bezahlt. Die Abrechnung brauchten sie für das Finanzamt.

„Warum fragen Sie nicht Fräulein Wolf? Die müsste es doch wissen.“

„Sie ist schon nach Hause gegangen“, war die Antwort.

„Nun denn, so gehen Sie doch hin. Hier zu sitzen, das ist doch nur Zeitvergeudung.“

Alfred seufzte. Er war Junggeselle, fünfzig Jahre alt, unscheinbar und klein, aber ein guter Buchhalter.

„Na ja, dann will ich mal die Sachen zusammenpacken. Wissen Sie die Adresse von Fräulein Wolf?“

„Sie ist umgezogen und wohnt jetzt Bergstraße Nummer fünf.“

Wenig später saß der gewissenhafte Buchhalter in seinem Wagen und fuhr zur Bergstraße. Ihm kam gar nicht in den Sinn, vorher anzurufen, ob sie auch zu Hause sei. Vor ihrer Haustür fand er sofort einen Parkplatz. Er rückte seine Goldrandbrille zurecht, strich sich über die Halbglatze, nahm die Akten und stieg vorsichtig die Treppe hoch. Hoffentlich war sie nicht böse! Alfred Moritz hatte ein wenig Angst vor Frauen. Sie kamen ihm unheimlich vor.

Aber was er dann erlebte, verschlug ihm doch den Atem, und sein Blut begann zu kochen. Inga öffnete ihm und war erstaunt, den braven Buchhalter zu sehen.

»Ja aber“, lachte sie heiser. „Moritzchen, haben Sie sich in der Hausnummer geirrt?“

Alfreds Augen wurden immer größer vor Staunen. Inga schob die Lippen nach vorn und fixierte ihn mit einem Schlangenblick.

„Äh... ich komme wegen der Abrechnung. Verzeihen Sie die Störung. Aber Herr Weber sagte, Sie wissen Bescheid darüber. Ich gehe auch gleich wieder.“

„Na, kommen Sie doch erst einmal herein. Ich beiße auch nicht“, sagte Inga anzüglich.

Er ging über die Schwelle und suchte an den Akten Halt. Der Boden schien unter seinen Füßen zu schwanken. Der kleine Mann bekam Stielaugen. Dieses Mädchen! Um Gottes willen, er durfte sie nicht so anstarren!

Inga schwenkte ihre Hüften und führte den Gast ins Wohnzimmer. Sie war wirklich umwerfend! Von ihrem letzten Geld hatte sie sich einen Hausanzug gekauft. Es war ein Prachtstück!

Er war schwarz und aus grobem Strickstoff hergestellt. Unter dem Hausanzug war sie nackt.

„Setzen Sie sich, Moritzchen.“

Er nahm auf dem Sofa Platz.

„Möchten Sie etwas trinken?“

Sein Nicken war schwach. Das Blut sauste durch seine Adern. Er fühlte sich als Zwanzigjähriger. Mein Gott, sie durfte nicht sehen, wie erregt er war. Schamhaft legte er die Akten auf seinen Schoß.

Ein Goldkätzchen sucht wahre Liebe: Redlight Street #164

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