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Die entscheidende Entdeckung im Leben eines Menschen:

Es gibt mehr als die Materie

Das Denken vieler unserer Mitmenschen ist von materiellen Strukturen geprägt. Viele sind der An­sicht, dass alles nur auf die Materie bezogen und auf diese angewandt werden könne. Für sie ist die Materie die Realität, weil sie nur das akzeptieren, was sie sehen, hören, riechen, schmecken, betasten und mit Instrumenten der Wissenschaft erfassen können.

Haben wir uns schon einmal Gedanken darüber gemacht, dass unsere Augen nicht sehen können?

Obwohl wir von unserem Sehsinn sprechen, so nehmen unsere Augen nur die Reflexe unserer Um­gebung wahr, nur den Abglanz, den reflek­tierten Glanz, und die geborgte Energie – niemals jedoch die Realität, den Glanz, der nicht von der Erde kommt, sondern vom Himmel, der nur auf die Erde einstrahlt und von der Erde rückstrahlt. Wer sich nur mit den Rückstrahlungen des Lichtes begnügt, der hat kaum Seelenlicht, da er sich nur auf die Re­flexe eingestellt hat und nicht auf die Realität.

Solange es dem Menschen gut geht, denkt er sel­ten über das Jenseits nach. Sein materielles Welt­bild ist heil, solange ihn seine Fühl- und Tastwerk­zeuge, seine Sinne, zufriedenstellen, die auf die Er­füllung der Wünsche und auf materiellen Wohlstand gerichtet sind. Wird an seinem Weltbild gerüttelt, z.B. durch Schicksalsschläge oder durch Krankheit und Leid, und können deshalb seine Sinne nicht mehr zufriedengestellt werden, dann wird so man­cher nachdenklich.

An allem, was einem unbewusst lebenden Men­schen widerfährt, sind zuerst einmal seine Mitmen­schen schuld. Er hat einen Schuldigen, mit dem er sich gedanklich auseinandersetzt und den er mit vielfältigen Anschuldigungen bekämpft. Bei näch­ster Gelegenheit lässt er auch seine Familienmit­glieder spüren, wie treulos und nachlässig sie ihm gegenüber waren, wie er sich ihretwegen am Ar­beits­platz, in der Ehe und Familie ärgern musste. Er klagt den uneinsichtigen Nachbarn an, weil er sich mit ihm um einige Quadratmeter Boden strei­ten musste, und klagt seine Angehörigen an, dass er in der Auseinandersetzung ohne den Beistand der Familienmitglieder war. Er sieht alles und alle nur gegen sich.

Ganz allmählich fällt dieser Mensch von einer Depression in die andere. Weil er auch in der De­pression keine Bestätigung und Aufwertung erhält, fällt er in den nächsten Zustand, in die Aggression, und dann in das Selbstmitleid und Selbstbedauern. Nichts hilft! Keiner versteht ihn. Er findet aus sei­nem schicksalhaften Leben nicht mehr heraus.

Eventuelle Krankheiten und Leiden verschlim­mern sich. Der Mensch sucht einen Arzt auf, der ihm Medikamente verschreibt. Doch auch diese hel­fen nicht. Völlig missverstanden, geht er zu einem Psychotherapeuten, um den Grund seiner Situation zu erfahren. Beim Psychotherapeuten hört er eventuell, dass seine Umwelt schuld sei, die Arbeitskollegen und -kolleginnen, der Nachbar, der ihm nervlich zugesetzt hat, die Familienmitglieder, die andere Interessen haben und ihn nicht unter­stützten und unterstützen. Zuletzt ist es dann die Kindheit, sind es die Eltern, die ihm zu wenig Ver­ständnis und Liebe entgegengebracht haben.

Endlich sind die Übeltäter gefunden, die an sei­nem Zustand schuld sind. Die Gedanken des »Leid­geprüften« kreisen nun um das Vergangene. Das Selbstmitleid umrankt ihn mehr und mehr und zeigt sich wieder in verschiedenen Variationen der Depressionen, der Aggressionen, der Schuldzuwei­sungen, in Krankheit und Schmerz. Das größte Übel ist, dass sich diejenigen, die, wie er meint, an seinem Schicksal schuld sind, nicht um ihn küm­mern und sich empörenderweise nicht schuldig füh­len. Deshalb steigert er sich immer mehr in sein Selbstmitleid hinein und sieht sich schon dem Siech­tum preisgegeben.

Plötzlich kommt ein Ereignis aus der Tages­energie. Ein Bekannter kommt zu Besuch, der von ihm mit Worten und Klagen überhäuft wird, z.B. wie schlecht es ihm gehe, weil die ganze Verwandt­schaft, einschließlich der Familie, ihn nicht verste­hen würde, dass doch die Eltern die Hauptschul­digen seien, weil sie ihm zu wenig Verständnis, To­le­ranz und Liebe entgegengebracht hätten.

In diese Wolken des Missverstandenseins, in die­sen Druck des Selbstmitleids ertönt das Wort aus dem Munde des Bekannten: »Halt! Nicht deine Familie, nicht deine Verwandtschaft, nicht die Kollegen und die Kolleginnen, nicht der Nachbar und die Eltern sind die Schuldigen, sondern du bist der Hauptschuldige.« Auf diesen Blitz folgt noch der Donner mit der Mahnung aus dem Evan­gelium: »Entferne zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge; dann trage dazu bei, dass dein Bru­der den Splitter in seinem Auge erkennt.«

»Unsinn«, meint der Betroffene, »soll ich mich etwa mit der Lehre des Jesus von Nazareth ausein­andersetzen und eventuell mit einer höheren Macht? Nach deinen Worten wäre ja ich der Schul­dige und nicht meine Umgebung.«

»So ist es«, meint der Bekannte, »denn wenn du dich über deinen Nächsten erregst, ihn be­schimpfst und beschuldigst, dass er an deinem Zu­stand schuld sei, dann bedeutet das, dass du der Hauptschuldige bist; der andere trägt eventuell nur eine Teilschuld oder ist nur Auslöser zu deiner Selbst­erkenntnis. Er hat in dir nur das ausgelöst, was in dir selbst war und noch ist; du solltest dich darin erkennen. Deine Erregung will dir sagen, dass du getroffen bist. Das, was du anderen zuschiebst, sind deine eigenen Ursachen. Sie wurden in dir an­geregt – deshalb hast du dich erregt. Blicke nun auf den Balken in deinem Auge. Spüre, wie er dich reizt, wie er auf dein Gemüt drückt und letzten Endes das herauf­bringt, ­was du selbst bist: dein eige­nes Fehlverhal­ten.«

»Woher willst du das denn wissen?« fragt empört der Betroffene.

»Nun, das ist ein Gesetz«, antwortet der Gast, »Gott hat es uns so offenbart.«

Der andere gerät mehr und mehr in Bewegung. »Deinen Worten nach soll ich womöglich sogar über Gott nachdenken – ich bin doch schließlich Realist!«

Der Bekannte sagt: »Realisten haben es so an sich, unrealistisch zu denken, weil sie nur auf die sichtbaren Dinge blicken, auf die Materie, und nicht auf das, was in und hinter der Materie wirkt, auf den Geist, Gott, das Leben. Denn die Materie ist nur die Oberfläche des Lebens. Sie ist mit einem See zu vergleichen, in dem sich das, was in unmit­tel­barer Nähe ist, widerspiegelt. Du schaust also nur auf die Spiegelung und nicht in die Tiefen des Sees, in und hinter die Materie.

Die Tiefe des Sees ist Gott, das Leben. Würdest du dich damit beschäftigen, so könntest du dein Schicksal, deine Krankheit, dein Leid besser verste­hen und vielleicht sogar annehmen; denn im Leid könnte deine Seele reifen, und du könntest dich als ein Wesen erkennen, das nicht nur aus Knochen, Fleisch und Blut besteht, aus Atomen, die das ganze äußere Gefüge zusammenhalten.«

Der Betroffene ist getroffen. Er will sich das je­doch nicht eingestehen. Deshalb versteckt er sich hinter einer ganz oberflächlichen Bemerkung, die lautet: »Ach was, das ist doch alles Unsinn. Das kann doch nicht wahr sein.« Jedoch es lässt ihn nicht los. Er schweigt ein beredtes Schweigen: »Oder doch ...?«

Gedanken schießen ihm durch den Sinn: »Könn­te es sein, dass es noch mehr gibt als die Materie? Könnte es sein, dass es so etwas gibt wie Ursache und Wirkung? Könnte es sein, dass es höhere Ge­setze gibt, die mir fremd sind? Könnte es tatsächlich sein, dass ich nicht nur aus Knochen, Fleisch und Blut, also aus Wasser und Erde, bestehe? Könnte es sein, dass einiges von dem stimmt, was ich als Kind im Katechismus gelesen habe? Könnte an all dem doch etwas wahr sein? Ist es möglich, dass es einen Gott gibt? Ist es möglich, dass es höhere, mir gegenüber wohlwollend gesonnene Kräfte gibt?«

Mehr und mehr beschleicht ihn der Verdacht: Könnte der Bekannte recht haben? Wenn er recht hat, dann gibt es nicht nur die sichtbare Existenz, sondern auch eine unsichtbare Intelligenz.

Sein Gehirn durchziehen schließlich viele Ge­dan­ken, Dinge, die er zuvor gehört und gelesen hat, wie z.B.: Es gibt Energien und Strahlen, von denen uns Menschen nur einige wenige bekannt sind. Es gibt viele Energien, die nicht erforscht sind, die wir mit unseren Geräten noch nicht erfassen kön­nen, die aber doch das All durchziehen. Damit gibt er sich selbst das richtungsweisende Stichwort: das All.

Wer oder was ist das All? Es arbeitet in ihm. Fragen über Fragen! Die Stunde der Besinnung ist gekommen. Gibt es ein Leben nach diesem Leben? Wenn ja, dann kann der Tod nur die Brücke zu einem unsichtbaren Leben sein. Ein Gemisch von Angst und Hoffnung lässt ihn weiterfragen. Auf viele dieser Fragen gibt dieses Büchlein, »Dein Leben im Diesseits ist dein Leben im Jenseits«, Ant­wort.

Dein Leben im Diesseits ist Dein Leben im Jenseits

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