Читать книгу Dein Leben im Diesseits ist Dein Leben im Jenseits - Gabriele - Страница 9

Оглавление

Der Weg des Suchens und Forschens nach dem Sinn des Lebens –

der geistige Horizont weitet sich

Aus dem Gemisch von Angst und Hoffnung – mit der Frage »Warum?« – beginnt so mancher, nach jenen Gesetzen zu suchen, die unsere Schick­sale bestimmen; vor allem dann, wenn er mit seinem Los, mit seinem Schicksal, mit seiner Krankheit oder seiner Not nicht mehr zurechtkommt. Auch ein Be­kannter kann in solchen Situationen ein Impuls­geber sein, der einen Menschen zum Nachdenken anregt. Aus seinen Überlegungen heraus stellt er sich selbst oder seinem Mitmenschen die Frage: Wo­her kommen Schicksalsschläge, Leiden und Krank­heiten? Wann muss ich Leid oder Krankheit tragen? Mir ist nicht bewusst, dass ich in meinem Leben dazu beigetragen, ja es verursacht hätte. War­um, so stellen sich viele Menschen die Frage, muss ich diese oder jene Krankheit tragen? Anderen hin­gegen, die ihre Mitmenschen betrügen und ausbeu­ten, geht es gut.

So mancher Fragende wendet sich zuerst wissen­schaftlichen Berichten zu, um von dort Antworten auf seine Fragen zu erhalten.

Was sagt die Wissenschaft zur Materie, oder hat die Wissenschaft außerirdische Phänomene er­forscht, die unter Umständen auf das Leben im Dies­seits einwirken? Der Fragende muss bald fest­stel­len, dass die Wissenschaft wohl vieles zum Wohle der Menschheit erkannt hat, doch auch viele Irr­tümer lehrt, denn vieles, was sie in Vorgenerationen als Wahrheit und somit als gegeben dargestellt hat, wurde in den darauffolgenden Generationen und auch in dieser Generation vielfach schon wieder auf­gehoben. Der Fragende muss erfahren, dass auch auf die Wissenschaft kein Verlass ist, denn auch sie unterliegt Fehlern und Irrtümern.

Der Suchende wendet sich unter Umständen sei­ner Glaubensrichtung zu, um dort nach dem Sinn des Lebens zu forschen, denn die Erschütterungen, die er in seinem Leben erleiden musste und erleiden muss, zwingen ihn zur Frage nach dem Sinn des Lebens. Auch in seiner Glaubensgemeinschaft muss er bald feststellen, dass ihm wohl einige Schritte weitergeholfen wird, dass jedoch all das, was er aus religiöser Sicht gehört hat, einzig auf dem Glauben beruht. Das heißt: Man weiß nichts Gewisses.

Wer einmal ernsthaft nach dem Sinn des Lebens geforscht hat, der wird keine Ruhe mehr finden und wird weiter forschen, bis er zur Erkenntnis ge­langt ist, dass die Kräfte und die Gesetze des Alls nicht mit den materiellen Kräften und den von Men­schen erdachten Gesetzen in völlige Überein­stim­mung zu bringen sind. Er erkennt wohl, dass die Wissenschaft einiges Grundlegende erforscht hat, dieses jedoch auf die Materie bezogen ist. Aus unerklärlichen Gründen, ohne dass er zu sagen wüsste, woher, steigt in ihm die Ahnung auf, dass höhere Kräfte und absolute Gesetzmäßigkeiten, wel­che die Wissenschaft noch nicht zu durch­schauen vermag, allem, was ist, zugrundeliegen.

Der ernsthaft Suchende, der sich mit der Realität Gott auseinandersetzt und hin und wieder die Gebote und Gesetze liest, die Jesus von Nazareth gelebt hat, und sie da und dort – wenn auch noch zögernd und vor seinen Mitmenschen verdeckt – anwendet, erlangt die Bewusstseinserweiterung. Plötz­lich fällt es ihm wie Schuppen von den Augen, und es wird ihm unbegründet zur Gewissheit, dass es höhere Gesetzmäßigkeiten geben muss, die alles bewegen und erhalten. Durch die Bewusstseinser­weiterung hat der suchende Mensch eine feinere und subtilere Wahrnehmung erlangt. Er weiß nun, dass es unerforschte Allgesetze gibt, die er nicht be­weisen kann – für die er nun aufgeschlossen ist.

So mancher, der erste Begegnungen mit unbe­weis­baren, für ihn jedoch realen Gesetzmäßigkeiten erlangt, fällt zuerst in einen religiösen Fanatismus, in den Glauben, er müsse von heute auf morgen die ganze Welt verändern, weil er glaubt, was er heute erkannt hat, wäre die ganze Wahrheit. Der Neuling, der erst seit kurzer Zeit in der Bewusstwer­dung steht, dass es ewige Gesetze gibt, beharrt auf seinem Standpunkt und meint, er müsse das von ihm Erkannte, seine Wahrheit, verteidigen.

Wer diesen Fanatismus beibehält und pflegt, in­dem er andere von seinem Glauben überzeugen möchte, muss sehr bald die Erfahrung machen, dass sich das, was er glaubt, nicht beweisen lässt. Hält er in seinem Fanatismus nicht inne, dann kön­nen sich daraus Zwistigkeiten und Feindschaften erge­ben.

Wer das Erkannte, die Facette aus der ewigen Wahrheit, nicht verwirklicht, nur darüber spricht und eventuell sogar mit seinen eigenen Vorstellun­gen durchsetzt, der kann unter Umständen sogar zu Glaubensspaltungen beitragen – dann, wenn er seinesgleichen findet, Menschen also, die sich einer äußeren Glaubensrichtung zugewandt haben und das innere Christentum nicht leben, das Gesetz des Alls, das einzig auf dem Geist Gottes in Christus beruht, der im Menschen selbst lebt.

Wer jedoch weiter forscht und vor allem sich selbst erforscht, sein eigenes Für und Wider, und seine Fehler durch Verwirklichung der Gebote ab­legt, der gibt seinen Fanatismus auf, weil er zur Er­kenntnis gelangt ist, dass es weit höhere Gesetze gibt, die in allem walten – auch in ihm selbst –, die er wohl erahnt, zu denen er jedoch noch keinen Zugang hat.

Auf der Suche nach weit höheren Gesetzmäßig­keiten – wobei der Wahrheitssucher sich auch im­mer wieder die Frage stellt: Woher komme ich, und wohin gehe ich? – stehen plötzlich zwei Begriffe vor ihm, die Aussagen sind und die ihm doch nichts sagen. Es sind die Worte »Diesseits« und »Jenseits«. Zwischen diesen beiden Begriffen spürt er ein Vaku­um. Er fragt sich: Woraus besteht dieses Vakuum, das, unbegreiflich und doch schwerwiegend, dazwi­schensteht? Es ist der Tod, von dem man nur weiß, dass er den irdischen Leib zur Erde zurück­holt, aus welcher er besteht.

So stellt er sich die Frage: Wer oder was ist der Tod, wenn es doch keine Unterbrechung des Le­bens geben soll?

Der Suchende hat nun drei Perspektiven vor sich, das Diesseits, das Sterben – also den Tod – und das Jenseits.

Das Diesseits ist für ihn eine klare Sache, denn der Ort, wo er ist, das, was er sieht und hört, worum er weiß und was er erkennt, ist für ihn das Diesseits. Doch schon dämmert es in ihm, dass er auch das Dies­­seits nur so weit zu erfahren und zu erfassen vermag, wie sein Intellekt reicht oder so weit er Er­­­fah­rungen oder Erkenntnisse hat. Allein schon der Weltatlas macht ihm Schwierigkeiten, denn auf der Landkarte sieht er wohl einiges, vermag es je­doch nicht ganz zu erfassen, weil das Gehirn nicht einmal das gesamte Spektrum des Diesseits gespei­chert hat. Er kann wohl sagen: »Dort sind die USA« oder: »Dort ist England«, doch was sich in beiden Län­dern abspielt, z.B. die Lebens- und Denkweise der einzelnen Menschen, darüber weiß er kaum etwas – und doch wird dies das Diesseits genannt. Ist es wirklich das Diesseits, das er so gut zu kennen glaubte?

Immer mehr öffnet sich sein Bewusstsein, und er denkt: »Es sind doch alles nur Begriffe, Aussagen ohne Aussage«. Auch das Diesseits, das ihm bisher so nahe war, gibt ihm nun zu denken. In ihm erwa­chen Fragen über Fragen, die in Erkenntnissen ihre Antwort finden. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass das Sterben – also der Tod – nur durch das Selbster­forschen erahnt und verstanden werden kann und dass das Jenseits nur durch das Leben im Diesseits zu verstehen ist.

Wir könnten uns immer wieder der Wissenschaft zuwenden und von ihr die von uns gestellten Fra­gen beantworten lassen. Wer jedoch tiefer blickt, der steht den wissenschaftlichen Erkenntnissen im­mer skeptischer gegenüber; denn ist das Wissen einzig auf die Materie bezogen, so können die un­sichtbaren Kräfte, die in und hinter der Materie wirksam sind, nicht erforscht werden. Denken wir nur an Galilei. Er erkannte, dass die Gestirne sich um die Sonne drehen. Seine Erkenntnisse brachten ihm viel Leid und Anfeindungen, weil die soge­nann­te Wissenschaft, einschließlich der Institution Kirche, der Ansicht war, die Sonne drehe sich um die Erde.

Solange sich der Mensch – das gilt auch für die Wissenschaftler und weltlichen Obrigkeiten – nur um sich selbst, um seinen eigenen Horizont, dreht, ist er der Ansicht, alles müsse sich um die Sonne der menschlichen Erkenntnisse und Errungen­schaf­ten bewegen. Reicht der eigene Horizont nicht wei­ter, als die Verstandesleuchte zu scheinen ver­mag, nämlich nur die Oberfläche der Materie um­fasst, dann entstehen jene Irrtümer, die für den Schmal­spurdenker die Wahrheit sind. Für ihn ist dann auch die Erde nur eine »Scheibe«. Was hinter der Stoff­lich­keit, der Materie, wirksam ist, das ist dann nur noch Vermutung, die Fragen aufwirft, vor denen der Intellekt kapitulieren muss; denn der Schmal­spur­denker beschäftigt sich ungern mit etwas, das nicht beweisbar ist. Wer begnügt sich schon mit Beweisen, die nur der Einzelne in sich selbst finden kann, für ihn jedoch kein Zweiter und Dritter?

Wollen wir uns die Realität des Jenseits selbst be­­weisen, dann müssen wir dieses auf dem Weg über Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis erfor­schen. Wer tiefere Erkenntnisse erlangt, wer hinter Raum und Zeit und hinter die Materie blickt, für den ist das Jenseits Realität. Für den, der in sich selbst Erfahrung über die Stofflichkeit und die Feinstofflichkeit erlangt hat, ist zwischen Diesseits und Jenseits kein großer Unterschied. Er hat in sich erfahren: Was in und hinter der Materie ist, liegt einzig im Menschen selbst.

Wir Menschen nennen das Feinstoffliche, gleich welchen Grades, schlicht das Jenseits. Viele Men­schen nehmen sich nicht die Zeit, die Grade der Voll­­materie und der Feinstofflichkeit zu erforschen. Daher ist für viele nur so lange das Leben diesseits­bezogen und die Materie die einzige Realität, bis sie durch Ereignisse oder Schicksale zur Frage nach höheren Gesetzen gebracht werden.

Dein Leben im Diesseits ist Dein Leben im Jenseits

Подняться наверх