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„Habe zuerst eine bestimmte und eindeutige Idee: Ein Ziel und eine Zielvorgabe. Zweitens: Verfüge über die notwendigen Voraussetzungen, um deine Absichten umzusetzen – Klugheit, Geld, Material und Methodik. Drittens: Konzentriere all deine Mittel auf dieses Ziel.“

ARISTOTELES

(Griechischer Philosoph, 384–322 v. Chr.)

Im Gegensatz zu Büchern, dem Fernsehen und den Comics brachte mir die Schule leider nur wenig bei. Das liegt, allgemein gesagt, daran, dass die meisten staatlichen Schulen den Schwerpunkt der Ausbildung nicht auf die im normalen Leben benötigten Fähigkeiten legen. Nie sieht man Kurse wie zum Beispiel: „Wie bekomme ich einen Job?“, oder: „Wie geht man sinnvoll mit einem Budget um?“ Oder: „Welcher Tätigkeit soll ich zur Bestreitung meines Lebensunterhalts nachgehen?“

Möglichkeiten zum finanziellen Erfolg finden sich überall. Somit liegt es an uns, sich einen Vorteil zu verschaffen. Es liegt an uns, die Belohnung zu ernten. Die Chancen liegen in greifbarer Nähe, doch zu oft verstehen wir sie nicht oder wissen nicht, wie sie funktionieren. In unserer Gesellschaft lässt sich kein automatischer Mechanismus finden, der uns lehrt, Chancen zu erkennen und daraus Kapital zu schlagen. Falls man dafür einen Instinkt hat oder sich in einem geeigneten Umfeld befindet, in dem es eine einem gewogene Lehrperson gibt, verfügt man über einen beachtlichen Vorteil.

Zu meinen frühsten Jobs zählten das Austragen des Long Island Star-Journal und die Bedienung des mobilen Küchenwagens in Jackson Heights, Queens. Dann, im Alter von zwölf Jahren, hatte ich das Glück, mich bei „Junior Achievement“ einzuschreiben, wo ich endlich das kapitalistische System und die sich bedingenden Zusammenhänge verstand. Ich kapiert, was der „Warenpreis“ bedeutet. Wie sich der „Aktienanteil an einer Firma“ zusammensetzt. Wie man ein Budget aufstellt und letztendlich versucht, einen bescheidenen Profit zu erwirtschaften. Wie Steuern den Nettogewinn eines Unternehmens, falls es ihn überhaupt gibt, um ein Drittel oder sogar die Hälfte reduzieren können.

Hier eine kurze Einführung zu dieser Institution, für diejenigen, die sie bislang nicht kannten: „Junior Achievement“ ist eine gemeinnützige Organisation, gegründet 1919 von Horace A. Moses, Theodore Vail und Winthrop M. Crane. Ihre Mission besteht darin, jungen Menschen das freie Unternehmertum zu vermitteln und sie mit der Rolle des Unternehmers und privaten Finanzangelegenheiten vertraut zu machen. Somit können Jugendliche ein praktisches Verständnis der Funktionsweise des kapitalistischen Systems erlangen.

Zu einem der zahlreichen lohnenswerten Angebote von „Junior Achievement“ zählt das sogenannte nach der Schule stattfindende „Firmenprogramm“, bei dem sich eine Gruppe von Teenagern unter Aufsicht von freiwilligen Ratgebern aus der lokalen Geschäftswelt trifft. Die Jugendlichen und ihr Ratgeber erarbeiten dabei ihr individuelles Geschäftsmodell. Letztendlich bedeutet das: Sie gründen eine Firma und lernen durch praktische Erfahrungen, wie man ein Geschäft aufbaut, wie es arbeitet und hoffentlich profitabel wird.

Meine Gruppe gründete eine Plätzchen-Firma. Eigentlich alles ganz einfach, aber wie verdient man damit Geld? Wie hoch liegen die Produktionskosten eines Plätzchens? Wie viel Zeit wird für die Herstellung eines Plätzchens benötigt? Wie viel müssen wir Geschäftspartnern und Arbeitern auszahlen? Wie und wo verkauft man die Plätzchen? Und an wen sollten wir das Gebäck überhaupt verkaufen?

Durch die Gründung unserer Firma bestimmten wir auch die Satzung, also das Reglement, nach dessen Vorgaben das Unternehmen operiert. Wir mussten Entscheidungen fällen, hinsichtlich des Präsidenten, des Assistenten der Geschäftsführung und des Schatzmeisters. Darüber hinaus standen die Posten des CEO („chief executive officer“) und des COO („chief operating officer“) zur Diskussion. Falls du die Bedeutung dieser Begriffe nicht kennst, schau sie nach und bilde dich damit fort. Wir mussten entscheiden, wie viele Anteile der Plätzchen-Firma an potentielle Investoren verkauft werden (mit anderen Worten Freunde, die Familie, einfach jeden), die dann als Gegenleistung einen dementsprechenden Anteil des Gewinns erhielten. Zudem lehrte man uns den Preis für die Firmenanteile auszutarieren.

Es war zwingend notwendig, Anteile zu verkaufen, um die Firma überhaupt zu gründen, weshalb wir uns über die Menge der zu verkaufenden Anteile und den Preis klarwerden mussten, um das erforderliche Kapital bereitzustellen. Als Nächstes war sicherzustellen, genügend Plätzchen zu verkaufen, um einen Gewinn zu erzielen, nach Abzug der Kosten für Zucker, Mehl und der zur Fertigung notwendigen Maschinen, und so weiter und so fort. Ein weiteres Themengebiet betraf die Steuern, mit denen man sich als Erwachsener herumplagen muss.

Ich machte mir Notizen, schrieb alles mit. Mir wurde klar, dass ich viele der Prinzipien, die ich bei „Junior Achievement“ lernte, in meinem Leben und bei zukünftigen Geschäftsunternehmungen anwenden konnte. Das bedeutete, dass es nur an mir lag, das finanzielle Verlustrisiko zu minimieren. Einfach ausgedrückt: Man gibt so wenig wie möglich aus, und das nur für die Dinge, die man als absolut unentbehrlich einstuft. Was mir dabei klarwurde: Es lag auch nur an mir, den finanziellen Gewinn zu maximieren.

Man erklärte es mir. Ich verstand es. Ich sah das Licht am Ende des Tunnels.

Weitere Kapitel im Buch werden meine Entscheidungen verdeutlichen, die auf einer Begrenzung der Ausgaben (so wenig wie möglich ausgeben) und der Maximierung des Gewinns (immer noch mehr Geld machen) beruhen. Aber zum jetzigen Zeitpunkt reicht die Erkenntnis aus, dass ich mehr verdiente, wenn ich weniger ausgab.

„Ein gesparter Penny ist ein verdienter Penny“, sagte einst Benjamin Franklin.

Aber das stimmt nicht ganz. Ein gesparter Penny sind zwei verdiente Pennys.

Häh?

Tja, für jeden gesparten und aufbewahrten Penny hast du schon Steuern bezahlt. Das bedeutet: Setzt man die höchste Steuerklasse an, muss man zwei Pennies verdienen, damit ein Penny übrig bleibt. Dein „Freund“ vom Finanzamt geht, schläft und isst an deiner Seite. Bei jedem verdienten Penny oder Dollar wird das Finanzamt sicherstellen, seinen Anteil zu erhalten.

Das heißt in letzter Konsequenz: Damit am Ende des Tages Geld in der Kasse bleibt, musst du so wenig wie möglich ausgeben, und dies nur für Dinge, ohne die du wirklich nicht auskommen kannst.

So wird man Rockstar und Millionär

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