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Vorbereitung IV. Die richtige Strategie für eine Rede = die richtige Vorbereitung einer Rede

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„Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will.“

(Michel de Montaigne, 1533–1592)

Wahrscheinlich ist es Ihnen auch schon passiert: Sie wussten, dass Sie eine Rede oder einen Vortrag (z.B. 25 Minuten lang) halten mussten – aber zwischen Ihnen und der Rede lag ein furchterregendes Tier: der innere Schweinehund. Immer wenn Sie an die Rede dachten, hielt dieses Tier Sie von einer Ausarbeitung ab – bis endlich 48 Stunden vor dem Termin der Panikmodus Sie endlich dazu brachte, dieses Vieh zu vertreiben. Schnell zimmerten Sie eine Gliederung und machten sich an drei bis fünf Gedanken, Sie vergaßen ein Zitat nicht und schrieben zwei Seiten mit Ihren Ideen handschriftlich voll. Mit gemischten Gefühlen gingen Sie in die Veranstaltung – „es wird schon gut gehen“ –, nach ein paar Versprechern und nervösem Haspeln ging es dann halbwegs passabel weiter und am Schluss erhielten Sie einen freundlichen Applaus (der vielleicht ein wenig länger hätte ausfallen können). Und auf die drängende Frage „Wie war ich?“ (sie ist als Kalauer bei Männern und Rednern zentral) folgt das nett gemeinte „war o.k.“ Ihrer Kollegen oder Kommilitonen, was im ganzen Satz ungefähr bedeutet: „Dein Vortrag war so durchschnittlich wie der Beitrag einer langweiligen Tagesschau“. Es bleibt eine kurze Erleichterung und das fade Gefühl: Bei diesem Auftritt wäre mehr drin gewesen. Und trotz dieser Erfahrung geht das gleiche Spiel beim nächsten Vortrag wahrscheinlich wieder von vorne los.

Dabei haben Sie, wenn Sie nicht gerade Berufspolitiker sind oder Zentralvorstand eines großen Unternehmens, die Gelegenheit zu einer mittelgroßen Rede (ab 20 Minuten) maximal einmal pro Monat – wenn überhaupt so oft. Auch für Studierende gilt für Seminararbeiten und Präsentationen das Gleiche. Maximal einmal pro Monat haben Sie die Chance, sich einer größeren Zahl von Zuhörern zu präsentieren und einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Der potenzielle Effekt einer maximal mittelmäßigen Rede hingegen: Ihre Rede war nach einem Tag vergessen. Wieviele Reden sind Ihnen zumindest als Eindruck eigentlich heute noch in Ihrer Erinnerung positiv präsent? Welche davon war besonders bzw. an welchen Redner erinnerten Sie sich noch länger und woran lag das? Sicherlich nicht daran, dass der Vortrag solides Mittelmaß war.

Vor einer Rede sollten Sie daher nicht auf Ihre Intuition vertrauen oder Ihre Fähigkeit zum spontanen Glanzauftritt. Die Erkenntnisse der NLI sind eindeutig: Der Erfolg einer gelungenen Rede hängt davon ab, das unbewusste „kollektive System 1“ der Zuhörer anzusprechen und gerade damit Ihre wesentlichen Redebotschaften im Bewusstsein der Zuhörer zu verankern. Das bedeutet aber: viel Arbeit in die Vorbereitung stecken – und es zahlt sich mehrfach aus! Wieso? Das erkläre ich Ihnen gerne, wenn Sie die nachfolgenden 4 Schritte gelesen und verstanden haben:

Die Rhetorik-Matrix

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