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Willkommen in Oberbayern!

Oberbayern ist ein ideales Gebiet für abwechslungsreiche und genussvolle Exkursionen. Für viele Besucher ist Oberbayern der Inbegriff von Bayern. Einerseits ist dies ungerecht, denn mit 17 500 Quadratkilometern macht Oberbayern nur ein Viertel von ganz Bayern aus. Andererseits besitzt Oberbayern zahlreiche Attraktionen, die für das Image von Bayern sehr wichtig sind, hier gibt es die höchsten Berge und einige der schönsten Seen Deutschlands. Es ist keinesfalls ein Zufall, wenn man das Klischee des Eingeborenen mit Lederhose und Tracht sowie einem etwas rustikalen Auftreten mit einem Bayern und nicht unbedingt mit einem Oberbayern verbindet. Wenn jemand sagt, er fährt nach Bayern in den Urlaub, dann landet er selten in der Rhön oder im Oberpfälzer Wald. So schön diese Regionen auch sind, das angepeilte Ziel befindet sich meistens in München, in der Nähe der Zugspitze, des Tegern- oder Chiemsees oder im Berchtesgadener Land.


Die Tracht ist in Oberbayern Teil der eigenen Tradition, hier in Bad Wiessee.

Berge, Seen und Dörfer

Oberbayern deckt den südöstlichen Winkel Bayerns und damit Deutschlands ab, hat als einzigen Nachbarn die Österreicher. Bekannt sind, wie eben schon angedeutet, vor allem die Orte in den Bergregionen und rund um die bekannten Seen – vom Ammersee und Starnberger See im Westen über den Tegern- und Chiemsee bis zum Königssee. Die Kombination aus Bergen und Seen übt auf Besucher offensichtlich eine besondere Faszination aus. Und das spielt auch bei unseren Touren eine wichtige Rolle. Aber man sollte nicht vergessen, dass Oberbayern noch deutlich mehr ist. Vor allem die Gegenden im nordöstlichen und nördlichen Bereich besitzen einen speziellen Reiz, auch wenn die Berge hier eher sanfte Hügel sind. Dafür trifft man noch oft auf authentische Lebensart, auf traditionelle Dörfer und auf Landstraßen mit geringem Verkehr, wo es auch an den Wochenenden ruhig zugeht. Diese Gegensätzlichkeit – hier die Millionenmetropole München mit einem reichhaltigen Kulturangebot und eleganten Einkaufsstraßen, nur ein paar Kilometer entfernt ländliche Idylle im Dachauer Moos oder in der Hallertau, dem großen Hopfenanbaugebiet südlich der Donau – macht Oberbayern besonders reizvoll.

Offizielle Eckdaten

Oberbayern ist konkret und politisch korrekt ein Regierungsbezirk mit klaren Grenzen. Nach Süden und nach Osten hin zu den Österreichern sind sie offenkundig. Die wenigsten wissen jedoch, wo die Grenzlinie etwa zu Niederbayern im Norden und zu den Schwaben im Westen verläuft. Man merkt es Richtung Schwabenland an dezenten sprachlichen Veränderungen, wenn der Dialekt alemannische Anklänge bekommt. Zu den Niederbayern hin wird es schon schwieriger, das spielt aber auch keine große Rolle, denn kulturell sind die Unterschiede zwischen dem Nieder- und Oberbayerischen zumindest für Außenstehende eher marginal.

Geschichte und Entwicklung

Historisch betrachtet besteht Oberbayern in seiner aktuellen Form seit dem Jahr 1816, von kleinen Detailänderungen abgesehen, als der Vertrag von München abgeschlossen wurde. Dabei verzichteten die Bayern unter anderem auf das Innviertel und Herzogtum Salzburg und bekamen dafür Berchtesgaden und den Rupertiwinkel. Bayern und Salzburger pflegen wohl auch deshalb heutzutage gute nachbarschaftliche Beziehungen, zumindest deutlich bessere als Bayern und Tiroler derzeit.

Oberbayern ist auch eine sehr vielseitige Gegend, hat sich in den vergangenen 50 Jahren von einer Agrarregion in eine leistungsfähige Industrie- und Handelsregion verwandelt, in der auch der Tourismus eine wichtige Rolle spielt. In Oberbayern gibt es 133 Naturschutzgebiete und 248 Landschaftsschutzgebiete.

Unsere Routen durch Oberbayern

Zentraler Ausgangspunkt der verschiedenen Touren ist München. Während Süden, Westen und Osten bekannte und etablierte Urlaubsregionen sind, repräsentiert der Norden das weniger bekannte und gerade deshalb reizvolle Oberbayern.

Der Westen

Starnberger See und Ammersee sind die Hauptdarsteller dieses Ausflugs. Und das hat viele gute Gründe. Zuerst führt der Weg durch das idyllische Würmtal aus München hinaus, bevor es nach Starnberg am Ostufer des Starnberger Sees mit seinen vielen Nobelvillen und Schlössern entlanggeht. Schon vor über 100 Jahren haben sich reiche Münchner zum See hingezogen gefühlt. Nachdem wir Seeshaupt einen Besuch abgestattet haben, fahren wir am Westufer Richtung Norden. Hier ist man mit dem Auto näher am Wasser als am Ostufer. Bei Possenhofen biegen wir links Richtung Ammersee ab. Früher hatte dieser den Beinamen Bauernsee, während der Starnberger See der Herrensee war. Kurz vor Herrsching wartet eine oberbayerische Institution. Das Kloster Andechs residiert auf dem Heiligen Berg, wobei die Frage ist, ob dieser wegen des Klosters so heißt oder wegen des berühmten Bieres und der Gastronomie. Beide sind einen Besuch wert. Danach umrunden wir den Ammersee, meist nah am Seeufer, bevor wir in Landsberg am Lech mit seiner bezaubernden Altstadt, der letzten Station, ankommen.


In Oberbayern gibt es auf dem Land viele Kühe.


Der Nostalgiedampfer Ludwig Fessler auf dem Chiemsee

Der Norden

Das nördliche Oberbayern ist nicht gerade eine klassische Urlaubsregion. Aber gerade das macht die Erkundung reizvoll. Die Gegend zwischen München und der Donau rechts und links von Ingolstadt verfügt über viele besondere Reize. Dazu gehört das naturbelassene Dachauer Moos genauso wie die Hallertau, das größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet der Welt mit einer Fläche von 2400 Quadratkilometern. Hier wächst etwa ein Drittel der weltweiten Hopfenproduktion. Apropos Anbaugebiet: Etwas weiter westlich ist die Heimat des berühmten und begehrten Schrobenhausener Spargels. Es gibt also viel zu entdecken bei der Rundfahrt von München über Dachau und Schrobenhausen bis Ingolstadt und zurück durch die Hallertau nach Freising, das als Universitätsstadt und ehemaliger Bischofssitz viel Historie hat. Auch kulturell ist hier viel geboten.

Der Osten

Tegernsee, Schliersee und der Chiemgau sind absolute Klassiker, wenn es um schöne Ausflüge in Oberbayern geht. Diese Runde macht einen Schlenker über Rosenheim, dann einen Bogen über Miesbach zum Tegernsee mit seinen eleganten Uferpromenaden und streift als Nächstes den Schliersee. Einige eindrucksvollen Bergpassagen vorbei am Wendelstein und hinunter ins Inntal folgen. Herrliche Aussichten sind natürlich inklusive. Danach wird es deutlich gemütlicher: Wir passieren den sanften Samerberg, von dem aus man einen idealen Ausblick auf die Gegend bis zum Chiemsee hat. Dieser ist das nächste Ziel mit dem großzügigen Strandbad in Felden, bevor es über Prien zur Chiemgauer Seenplatte geht. Hier gibt es zahlreiche kleine und nicht ganz so kleine Naturbadeseen. Das letzte Stück nach Rosenheim und weiter Richtung München gleicht einer entspannten Landpartie.

Heimat-Roadtrips Oberbayern

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