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Hallo! Und noch einmal „Hallo“. Das Wort erscheint mir generell geeignet, eine Autobiografie zu beginnen, jedoch trifft es in meinem Fall besonders zu, denn „Hallo“ war das erste jemals aufgenommene Wort in der Geschichte der Tonaufzeichnung.

Man schrieb das Jahr 1877. Thomas Alva Edison versuchte das Telefon, die Erfindung von Alexander Graham Bell, zu verbessern und entschloss sich, eine vibrierende Nadel an der Rückseite der Membran zu befestigen, anstelle von Bells Metallstift. Er beschrieb es später: „Ich sprach in das Mundstück eines Telefons und spürte dabei die Vibrationen der feinen Metallnadel. Das brachte mich zum Grübeln. Wenn sich der Schall auf den Stift überträgt und ich den Stift über eine Folie gleiten lassen kann, gab es eigentlich keinen Grund, warum die Apparatur nicht sprechen sollte.“

Edison hatte recht. Er ließ einen Streifen dünnes Wachspapier unter der Nadel herlaufen und schrie: „Hallo!“ Als er das Papier ein zweites Mal durch die Maschine laufen ließ – man glaubt es kaum –, hörte er sein „Hallo“. Das konnte man noch nicht als quadrophonischen Sound bezeichnen, aber zumindest war ein Anfang gemacht worden. Ende des Jahres ließ er den Phonographen patentieren, mit dessen Hilfe er Aufnahmen auf eine um einen Zylinder gewickelte Zinnfolie machte. Er hatte den Beweis mit der nun unsterblichen Zeile „Mary had a little lamb“ erbracht. Die Aufnahmeindustrie war geboren.

Heute, über 100 Jahre danach, steht der Interessierte vor der kuriosen Tatsache, dass sich die danach folgende Entwicklung in Abschnitte von jeweils 25 Jahren unterteilen lässt.

Die ersten 25 Jahre dauerten bis kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert. Sie waren von einer hektischen und fieberhaften internationalen Suche gekennzeichnet, bei der jeder versuchte, das neue Spielzeug der Öffentlichkeit schmackhaft zu machen. Während dieser Periode erfand Emil (englisch: Emile) Berliner die flache und plane Scheibe und ein Gerät, auf der er sie abspielen konnte – das Grammophon.

Doch der erste größere Durchbruch fand 1901 mit den auf hartem „Thermoplastik“ produzierten Platten statt und 1904, als die erste doppelseitige Schallplatte auf den Markt kam. Damit wurde die zweite Ära eingeläutet, die man als „akustische Phase“ bezeichnen kann. Nun, da zufriedenstellende mechanische Verfahren der Klangreproduktion erfunden worden waren, suchte man nach klanglichen Verbesserungen hinsichtlich der Aufnahme und des Abspielens der jetzt so genannten Schallplatten. Man wendete viel Zeit und Arbeit auf, um die beste theoretische und praktische Form des Schalltrichters zu gewährleisten, dessen Größe und Gestalt sich maßgeblich auf die Klangwiedergabe auswirkte.

Die mechanische Reproduktion bestimmte die „akustische Phase“. Dann – wie auf einen Startschuss hin – begann 1925 die Ära der elektrischen Aufzeichnung. Nun aktivierte die Membran bei einer Aufnahme die Nadel nicht mehr physisch, da die Vibrationen in elektromagnetische Impulse umgewandelt wurden, die sich dann auf die Nadel übertrugen. Beim Abspielen der Platte ließ sich die neue Technologie in der Umkehrung natürlich auch anwenden.

Innerhalb der nächsten 25 Jahre verfeinerte und entwickelte man die Technologie, bis exakt zum Jahr 1950, in dem zufälligerweise ein argloser junger Mann namens George Martin der Musikindustrie beitrat. Genau zu dem Zeitpunkt begannen die vierten 25 Jahre, die Ära der „elektrischen“ Tonaufzeichnung. Und damit hatte ich Glück – und Gott hatte ein ungewöhnliches gutes „Lebensrhythmusgefühl“ für mich bewiesen. Darum betrachte ich das Buch vor allem als die Geschichte dieser 25 Jahre moderner Tonaufzeichnung.

Ich empfinde es als zutiefst beeindruckend, dass der Zyklus in eine neue Ära übergeht. Während der Niederschrift des Texts nähern wir uns dem Ende der Tonbandaufzeichnung. Wenn Sie dieses Buch in den Händen halten, befinden wir uns schon in der nächsten Phase – dem digitalen Zeitalter. Doch das hebe ich mir für das letzte Kapitel auf.

GEORGE MARTIN

Es begann in der Abbey Road

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