Читать книгу Mobilität im 21. Jahrhundert? Frag doch einfach! - Gerald Pilz - Страница 13
Wie möchte die Europäische Union den Verkehr für die nächsten Jahrzehnte planen?
ОглавлениеDie Europäische Union hat die Zeichen der Zeit längst erkannt und möchte dem Klimaschutz eine höhere Priorität einräumen. Deshalb wird die Mobilität in Europa zunehmend auf eine klimafreundliche Konzeption umgestellt. Brüssel möchte eine nachhaltige Mobilität, die den Kriterien von Umweltschutz und Klimaschutz gerecht wird. So sollen beispielsweise bis 2030 mehr als doppelt so viele HochgeschwindigkeitszügeHochgeschwindigkeitszüge in Europa verkehren, um die wichtigsten Zentren Europas zu verbinden; es ist außerdem geplant, dass 100 Städte in Europa bis zum Jahr 2030 das Ziel der Klimaneutralität erreichen.29
Das Gesamtziel der KlimaneutralitätKlimaneutralität soll bis 2050 realisiert werden; das bedeutet, dass nur so viele Schadstoffemissionen erfolgen sollen, wie insgesamt eingespart wurden. Es ist das letztliche Ziel dieser Politik, die Klimaneutralität umfassend zu erreichen. Diese ambitionierte Programmatik erfordert enorme Anstrengungen. Es ist deshalb erforderlich, das Ende des VerbrennermotorVerbrennermotors in naher Zukunft einzuläuten und emissionsfreundliche Antriebe für Flugzeuge und Schiffe zu fördern.30
Um dieses hochgesteckte Ziel zu erreichen, ist es geplant, den Schienenverkehr für Frachten erheblich auszuweiten. Insgesamt soll der FrachtverkehrFrachtverkehr auf der Schiene verdoppelt werden. Bis zum Jahr 2030 sollen 30 Millionen Elektroautos auf europäischen Straßen fahren. Eine solche Ausweitung der Elektromobilität setzt voraus, dass die nötige Infrastruktur in allen Regionen geschaffen wird.31
Hierzu ist es erforderlich, an mehr Häusern WallboxWallboxen anzubringen und Ladestationen auf der Straße zu schaffen, die wohnortnah sind. Darüber hinaus muss der Zugang zu diesen Ladestationen und zu den Tarifen erleichtert werden. Bis 2030 plant die Europäische Union die Installation von mindestens drei Millionen Ladestationen.32
Weitere Maßnahmen sind der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Förderung der WasserstofftechnologieWasserstofftechnologie und die Etablierung von MautsystemMautsystemen.
Experten schätzen, dass dieser Ausbau für den Klimaschutz bis 2030 ca. 1,3 Billionen Euro kosten wird; jährlich werden 130 Milliarden Euro angesetzt. Bis zu dem Ziel, die Klimaneutralität im Jahr 2050 zu erreichen, müssen mindestens 90 Prozent der Schadstoffemissionen im Straßenverkehr reduziert werden.
Umwelt- und Klimaschutz-Organisationen kritisieren die Ziele als zu wenig effizient. Nach Angaben von Greenpeace müssten mehr als 30 Millionen emissionsfreie Fahrzeuge bis 2030 in den Straßenverkehr gebracht werden, um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2050 zu realisieren.33 Deshalb plädieren die Organisationen für eine deutliche Verschärfung der Maßnahmen. Es ist wichtig, dass wesentlich mehr Elektrofahrzeuge produziert und zugelassen werden, damit die Klimaneutralität realistisch wird. Die Kohlendioxidemissionen müssen drastisch reduziert werden.34
Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens in vielen Ländern wird es nicht ausreichend sein, nur den Straßenverkehr mit einzubeziehen. Vielmehr müssen auch öffentliche Nahverkehrsmittel ausgebaut werden. Außerdem sollten der Flug- und der SchiffsverkehrSchiffsverkehr in die Betrachtungen miteinbezogen werden. Es ist erforderlich, KurzstreckenflügeKurzstreckenflüge einzustellen und durch den SchienenverkehrSchienenverkehr zu ersetzen. Es ist ratsam, den FrachtverkehrFrachtverkehr zunehmend auf die Schiene zu verlagern und die Straßen so zu entlasten.35