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Über das Buch

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Dieses Buch wurde in einer besonders schwierigen Lebenssituation verfasst.

23 Jahre bin ich zur See gefahren und habe die berufliche Entwicklung vom Maschinenwärter über die Seefahrtschule (Abschluss höchstes technisches Seefahrtpatent C6 später. CI) bis zum Chief auf Handelsschiffen (letzteres 7 Jahre auf Großschiffen) im wahrsten Sinne des Wortes durchfahren.

Chief ist der Leitende Schiffsingenieur, er ist verantwortlich für den Zustand des gesamten Schiffes als technisches Objekt (Schiffskörper, Ausbauten und allen technischen Anlagen)

Im Rahmen meiner gehobenen Stellung und Ausbildung versuchte ich damals, wie viele andere auch, mich mit meinem Umfeld so gut wie möglich zu arrangieren. Wir hatten einen bodenständigen Wohnsitz, Kinder, hatten das Geburtshaus meiner Frau 1978 von Grund auf saniert, wollten es nun 1986, drei Jahre nach meinem Berufsverbot als Seemann, verlassen und in den Westen ziehen – volles Risiko, mit dem Bewusstsein, dass wir das, was wir materiell hatten, möglicherweise nicht wieder erreichen werden. Ich war Abteilungsleiter Technologie / Technik der übergeordneten Unternehmensleitung von sechzehn regional eigenständigen Einzelbetrieben und nun stellte ich als staatlicher Leiter den Antrag auf Entlassung aus der Staatsangehörigkeit der DDR und Verlegung des Wohnsitzes nach Berlin (West).

Vorher war ich immer nur im Urlaub zuhause, wieder bei der Familie im eigenen Heim, da war alles rosig.

Der Weg den ich nahm, bis zu der Einsicht, dass wir mit unserer Familie nicht mehr in der DDR leben wollten und einen Antrag auf Ausreise aus der DDR sowie Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR stellten, war auch für mich verwunderlich. Mich selbst versetzte die Wandlung meiner Einstellung in Staunen. Was war da vorgegangen in mir, in uns?

Ich schrieb alles nieder, um mit der Situation fertig zu werden. Die Zeit der Antragstellung wurde von mir fast protokollarisch festgehalten und stellt heute einen Blick auf die Zeit und das Denken in der DDR kurz vor der Wende dar.

Das Buch habe ich in den Jahren 1986 bis 1990 geschrieben, den Hauptteil während unserer Beantragung der Ausreise, noch in der DDR, zur Verarbeitung des Erlebten und als Dokumentation für die Familie, wobei ich die ersten 100 Seiten nach Westberlin schmuggeln ließ, um uns abzusichern. Es war riskant.

Im Jahre 2011/12 überarbeitete ich diese Aufzeichnungen. Ich dachte, dass ich alles stärker bearbeiten müsse, aber an sich bin ich mit dem damaligen Werk zufrieden. Ich habe mir vorgenommen es inhaltlich zu belassen aber für eine Digitalisierung in einigen unklaren Punkten zu konkretisieren und Fehler zu kompensieren. Die ursprünglich aus Sicherheitsbedenken verwendeten Decknamen habe ich der Wirklichkeit angeglichen.

In der Erstfassung des Buches hatte ich meinen und einige Namen uns nahestehender Personen geändert und Pseudonyme verwendet, da die Übersiedlung nach Westberlin in die Phase des Aufbaus einer neuen Existenz, in einem total veränderten Umfeld erfolgte. Auch waren ja viele Freunde und Bekannte, die in den Aufzeichnungen vorkommen, in der DDR verblieben, die vor Benachteiligungen durch das System geschützt werden sollten. An die Wiedervereinigung beider Teile Deutschlands war zur Zeit der Entstehung des Buches nicht zu denken. Die wirklichen Namen sind in der vorliegenden Fassung wieder vertreten, es wird kein Pseudonym verwendet.

Gerd Eickhölter

Kurswechsel

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