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Gedanken zum Landleben

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Meine ersten gravierenden Eindrücke an Land erlebte ich bereits in den ersten zwei Wochen nach meiner Wiedereingliederung in die sozialistische Arbeitsrealität.

Schon nach 10 Arbeitstagen wurde die erste gesellschaftliche Aktivität von mir erwartet, die Teilnahme an der Gedenkdemonstration anlässlich der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht , am 15.Januar des Jahres 1919.

65 Jahre später, am 15.01.1984, trafen sich die Kolleginnen und Kollegen unseres Betriebes um lt. Medienberichten mit 200.000 Berlinern in der jährlich wiederkehrenden Demonstration dieser Toten zu gedenken.

Der Sonntag war nasskalt. Schneetreiben mit Temperaturen um den Gefrierpunkt bestimmte das Wetter. Ein Tag, bei dem man sich infolge oftmaliger Wartezeiten Eisbeine holte.

Der Treffpunkt am Eiskaffee, nördlich des U-Bahnhofes Schillingstrasse, war passend. In der Toreinfahrt nebenan konnte man Grog kaufen, um sich ein wenig innerlich aufzuwärmen. Er war dünn aber heiß und das half für ein paar Minuten. Die miese Wetterlage drückte auf die Stimmung. Durch politische Witze versuchte man sich etwas aufzuheitern.

Um 08:45 Uhr hatten wir uns getroffen und eine viertel Stunde später ging es endlich los. In zwei Marschsäulen führte die Demonstration zur ‘Gedenkstätte der Sozialisten‘ in Friedrichsfelde.

Am S-Bahnhof Frankfurter Allee formierte sich eine dritte Marschsäule aus dem Demonstrationszug - derjenigen, die dem Bahnhofsgebäude zustrebte. Ein Drittel hatte schon jetzt die Nase voll. Wir gingen weiter mit und benötigten fast zwei Stunden bis zur Ehrentribüne.

Als wir uns der Gedenkstätte näherten machte ich eine fast unglaubliche Beobachtung, die aber Bestandteil der Medienpolitik war.

Im Seitenflügel des Zentralfriedhofs, dem Teil in dem die Staatslimousinen abgestellt waren, befand sich eine besondere Stütze der Demonstration, wovon viele zusammengerollte Spruchbänder zeugten.

In regelmäßigen kurzen Abständen entrollten zwei Genossen ein Spruchband und reihten sich in den Demonstrationszug ein. Dieser Vorgang wiederholte sich jeweils nach etwa 30 Metern Vorbeimarsch.

Ich wollte meinen Augen nicht trauen! Gemeinsam mit uns demonstrierten uns unbekannte, vorbei an Fernsehkameras und der Ehrentribüne, in den Händen Transparente mit normierten Losungen - in unserem Namen!

Am Ausgang der Gedenkstätte wurden die Spruchbänder zusammengerollt und die Genossen betraten den Friedhof vom rechten Seitenflügel, überquerten diesen hinter der Tribüne um sich am linken Seitenflügel, nach einer kurzen Raucherpause wieder mit ihrem Transparent in die Demonstration einzugliedern.

Der Friedhof war abgesperrt, aber ein fünfzackiger großer roter Stern mit Hammer und Sichel am Revers angesteckt gestattete den Zutritt unbürokratisch und fließend.

Das ganze ähnelte einem Kinderspiel und doch war es sozialistische Wirklichkeit in der DDR.

Das Bestreben der DDR-Führung in allen Medien auch gute Ergebnisse zum Besseren zu retuschieren, kam hier prägnant zum Ausdruck. Keiner kann sagen, hiervon habe die Führung nichts gewusst. Sollte dieses aber trotzdem der Fall sein, dann muss man ihr Blindheit vorwerfen, sehenden Persönlichkeiten den Platz frei machen. Fast sieben Jahre später setzte sich diese Einsicht durch.

Ähnliche Erlebnisse bei staatlich organisierten Massendemonstrationen wurden mir später auch von aufmerksamen Beobachtern berichtet.

Die gesamte DDR-Politik war auf die Reaktion der übrigen Welt ausgerichtet, alles wurde zu einer Show nach außen gestaltet. Kritik von innen durch den politischen Phlegmatismus abgewürgt. Man hatte seine Ruhe, wenn man die allgemeine staatliche Meinung vertrat, das hieß die vorgeschriebene, vom Politbüro über Massenmedien und Parteileitungen oktroyierte Ansicht.

Bezeichnend ist, dass keiner meiner Mitarbeiter eine gleiche Beobachtung gemacht hatte. Erst als ich meine Nachbarn darauf aufmerksam machte, nahmen sie es wahr.

Die Blindheit zu den Retuschen der politischen Ereignisse war allumfassenden. Es wurde hingenommen und nicht einmal bemerkt, man ließ es ohne Registrierung über sich ergehen, eine bedenkliche Entwicklung.

Selbst mein Bericht für das Brigadetagebuch, der fast wörtlich hier niedergeschrieben wurde, erzeugte keinerlei Reaktion oder gar Diskussion.

Gute zwei Jahre arbeitete ich in der Betriebsleitung, achtzehn Monate davon als Haupttechnologe. Solch eine Arbeitsaufgabe, die technologische Entwicklung des Betriebes mit seinen sechzehn Einzelwerften zu bestimmen, reizte mich. Meine Ziele waren immer hoch gesteckt. Ich erreichte sie bisher immer ausnahmslos.

Beim Kadergespräch, das damals in Vorbereitung meines Einsatzes in die Leitungsfunktion geführt wurde, erklärte ich meinen Gesprächspartnern, dem Technischen Direktor und dem Kaderleiter: „ Wenn ich die Aufgaben in einem halben Jahr nicht packe und eine gewisse Routine erwerbe, dann ziehe ich die Konsequenzen, werfe das Handtuch. Entweder erfülle ich meine Aufgaben gut bis zur letzten Konsequenz oder ich muss mich nach einem neuen Aufgabengebiet umschauen.“

„Das schaffst du nicht in einem halben Jahr, zwölf Monate brauchst du bestimmt“, entgegnete Kaderleiter Müller.

„Ich will mich hier nicht um ein paar Monate streiten. Mir geht es allein um die Feststellung – und – dass ihr euch darauf einstellt“, war meine Schlussbemerkung.

Nun bewarb ich mich nach zwei Jahren wieder bei der Seereederei, Ich bin halt mehr Seemann als Landratte. Mir hatten ehemalige Kollegen den Bedarf an Schiffsoffizieren und eine mögliche Korrektur der Einstellungsrichtlinien, weg von der Ideologie, signalisiert. Ich wollte das mal am eigenen Beispiel überprüfen.

Die erzwungene Umstellung der Arbeitsweise eines leitenden Bordingenieurs auf eine leitende sozialistische Landtätigkeit bedeutete eine totale Umkehrung aller Vorstellungen und Praktiken meiner bisherigen anerkannten Arbeitsweise.

Intensität, Kontinuität und Qualität wirkten nur noch bedingt. Man versuchte geltende westliche Grundsätze in die Arbeit einzubeziehen, denen aber die Grenzen der Planwirtschaft gesetzt wurden.

Die Unzufriedenheit der Mitarbeiter wuchs, da die in den Medien propagierten Erfolge nicht mit den Realitäten übereinstimmten. Von den Leitungskräften musste ein ständiger Kompromiss zwischen aufgestelltem Plan, bestätigter Bilanzierungen für die Materialbestellungen und dem tatsächlichen Arbeitsvermögen gebildet werden.

Wir waren technokratische Artisten. Die Abforderungen von Stellungnahmen, Aktivitätenplänen und Rechtfertigungen stieg, ihre Abfassung erforderte immer mehr Arbeitszeit. Man konnte sich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren oder eine klare Linie verfolgen, da ständig die verschiedenen Ebenen der politische Führung in interne technische und technologische Entscheidungen oder Maßnahmen einzuwirken versuchten.

Trotz allem wurden die Ergebnisse, infolge ständiger Anspannung und Improvisationsgeschick der Mitarbeiter von Jahr zu Jahr besser, die von der Partei gesteckten Ziele immer höher ohne dabei die Grundlagen zu verändern, und die Zahl der Stressgeschädigten wurde immer größer.

Durch die totale Einflussnahme der Partei auf die Wirtschaft entwickelten wir uns zum Plan- und Verwaltungsmonster. Im Gegensatz hierzu war die Arbeitsweise an Bord vergleichbar mit einem Privatbetrieb. Die Arbeit spielte unmittelbar in die Privatsphäre der Seeleute ein, das Schiff musste einsatzfähig bleiben. Alle Anstrengungen waren nur darauf gerichtet, denn für die Dauer der Reise ist der Arbeitsort das Zuhause des Seemanns.

Es gibt nichts, was nicht geht. Manchmal müssen Kompromisse geschlossen werden. Eine Kapitulation vor der Schwierigkeit bedeutet Selbstaufgabe, Sieg der Natur über das eigene Vermögen und nicht selten Verlust des Schiffes, möglicherweise des eigenen Lebens. Das hat jeder Seemann auf den Weltmeeren verinnerlicht.

Ganz andere Verhältnisse waren im sozialistischen Landbetrieb anzutreffen. Dieser Unterschied wird von Seeleuten besonders krass wahrgenommen.

Die politische Überprüfung aller verantwortlichen Leitungskräfte bezüglich ihrer Westkontakte und verwandtschaftlichen Beziehungen holte mich in meiner derzeitigen Tätigkeit ein, der sozialistische Kreislauf war geschlossen.

Im Mai 1985 wurde von mir eine internationale Zusammenkunft zwischen unserem Betrieb und polnischen Reparaturbetrieben in allen Fragen vorbereitet.

Zur offiziellen Vorbereitungsdelegation gehörte ich nicht, da die Bestätigung als Reisekader noch nicht vorlag. An allen Beratungen aber nahm ich teil und formulierte die Unterlagen von der Direktive bis zur Auswertung.

Sechs Monate später, im November gleichen Jahres, war unser Gegenbesuch in Polen fällig. Obwohl es sich um die Beurteilung und Übernahme von Technologien handelte, wurde meine Teilnahme abgelehnt. Wohlgemerkt, ich war der Haupttechnologe, verantwortlich für die Reparaturtechnologie in alle 16 Binnenwerftender DDR. Die Bearbeitung der Bestätigung als Reisekader war angeblich noch nicht abgeschlossen. Auf meine persönliche Frage an den Technischen Direktor, ob diese Aussage den Tatsachen entspräche oder ob nicht vielmehr meine Aussprache beim Parteisekretär vor zwei Monaten den Ausschlag für diese Ablehnung gegeben hätte, antwortete er:“ Wie kann man dem Manne gegenüber eine derart philosophische Ansicht äußern. Der hat doch nicht das Niveau, so etwas zu begreifen. Über derartige Dinge können wir uns unterhalten. Mir scheint sie sind ein bischen Greenpeace angehaucht. Na sie müssen wissen, was sie tun. Wir versuchen’s nächstes Jahr wieder, wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist.“

Was hatte ich im September so verwerfliches geäußert? Was hat die Kaderleitung dazu veranlasst, mir die Kompetenz der Vertretung des Betriebes im sozialistischen Bruderland, zu den Fragen meines Fachbereiches, abzusprechen?

Auf Anweisung der obersten Führung wurden für das zweite Halbjahr 1985 aussprachen mit jedem Leitungsmitglied geführt. Ich war nach meinem Studium für die Staatspartei geworben worden, da ich mitgestalten wollte und meinte, dass man den Einfluss nicht den vielen Schwachköpfen und Mitläufern überlassen dürfe.

Die Aussprachen im Betrieb sollten so geführt werden, dass nur Parteigenossen, die bedingungslos die Beschlüsse der Partei unterstützten, weiterhin als Mitglieder und Funktionsträger bestätigt werden.

Und so verlief seinerzeit die Aussprache des Parteisekretärs mit mir:

„Wie geht’s Genosse? Wir haben Planschwierigkeiten. Was hast du für Vorstellungen? Bist du mit der Führung der Parteiversammlungen einverstanden und wie ist deine Meinung über das Parteilehrjahr?“

Nach meinen kritischen Bemerkungen über die Umfunktionierung der Parteiversammlung in eine Produktionsversammlung mit zweifelhafter Interessenbekundung der Mitglieder kam er zum Kern der Sache: “Bist du damit einverstanden, die Funktion des Parteigruppenorganisators zu übernehmen?“

Jetzt war ich gefragt:“ Nun lass mich erst mal zum eigentlichen Sinn der Aussprache kommen. Anschließend wird die Frage steh’n, ob ich weiterhin in der Partei bleibe“, unterbrach ich seine Gedanken und ergänzte: „In den Medien wird ständig die bedingungslose Unterstützung der Parteibeschlüsse als Ziel der Aussprachen betont. Diese Anforderung kann ich nicht erfüllen. Ich wehre mich dagegen. Bei den Gruppengesprächen im Mai unter dem Motto: ‘Genosse! Wie sieht deine Tat als Kommunist aus? ‘ erklärte ich, dass ich kein Kommunist sei. Die angegebenen Tugenden, die einen Kommunisten in dieser Gesellschaft und letztens in unserem Betrieb auszeichnen sollten, sind ganz normale Arbeitsgrundsätze. Erst nach meinem Eintritt in die SED wurde zwanglos vom Mitglied der SED zur Bezeichnung Kommunist übergegangen“.

Ich legte weiterhin meine konträre Meinung zu Fragen der Medienpolitik, der Sicherheitspolitik, der Wehrpolitik, des Umweltschutzes, der Toleranzlosigkeit und der freien Meinungsäußerung dar.

Der Parteisekretär akzeptierte diesen Standpunkt nicht und widersprach: „ Jeder behält trotzdem seine Meinung. Wir wollen doch dass du sie sagst, sonst können wir uns nicht auf die Masse stützen. Eine gewisse Unterordnung wird natürlich verlangt. Es wird doch keiner bei uns zu etwas gezwungen. Nach einer so langen Mitgliedschaft - du hast jetzt fast 15 Jahre – trennt sich die Partei nicht so schnell von einem Kampfgefährten. Ja, wenn du zwanzig wärst, würden wir uns jetzt nicht mehr unterhalten.“

Das waren Phrasen. Ein Parteigenosse wurde nicht vor Gericht gestellt. Stand einer unter Anklage wegen irgendeines Vergehens, es konnte ein Autounfall sein, dann distanzierte sich die Partei als Institution. Während dieser Zeit ruhte die Mitgliedschaft. Bei Verurteilung erfolgte der Parteiausschluss.

Für Montag wurde ich zu einem weiteren Gespräch verdonnert. Ich hatte Zeit, die Sache zu überschlafen und den Austritt meinerseits in Erwägung zu ziehen. Während des gesamten Gesprächs lief ein Recorder. Ich hatte das Gefühl, dass mein Gespräch weiter geleitet wurde, denn eine Kassette war nicht eingelegt, aber die LED- Aussteuerung blinkte im Rhythmus der Sprachfrequenz. Da das Gespräch außerdem protokolliert wurde und ich aus meiner Meinung allgemein keinen Hehl machte, übersah ich die Tatsache. Man war ja an so etwas gewöhnt.

Zum Wochenende hatte ich mir das Statut der Partei ausgeliehen. Ganz kurz überflog ich es, an meiner differierenden Meinung konnte es nichts ändern.

Montag früh äußerte sich Genosse Plath und entschied: „ Wenn du nicht selber aus der Partei austrittst, begrüßen wir dich weiter als Mitglied. Die Frage deines Einsatzes als Parteiorganisator müssen wir zurück stellen. Wir kommen deiner Bitte nach, dich fachlich in deinem unterbesetzten Bereich zu festigen“. Das war’s und mehr nicht.

In meinen vorangegangenen Überlegungen wollte ich den Zeitpunkt meines Parteiaustritts selber bestimmen. Dieser war zum jetzigen Zeitpunkt äußerst ungünstig. Die bereits hohe Belastung würde durch weiteren enormen Stress hochgepuscht werden. Außerdem beschäftigte ich mich gerade sehr stark mit dem Gedanken einer Wiederbewerbung bei der Handelsflotte. Ich wollte mir später nichts vorwerfen, dass ich es nicht versucht hätte.

Würde das Vorhaben durch meine persönlichen verwandtschaftlichen Beziehungen und Kontakte nicht gerade verbessert, so wäre es durch einen Parteiaustritt aussichtslos.

Ich glaubte immer noch an die international geäußerten Worte zur Öffnung und Liberalisierung. Das waren aber Worthülsen und galten nur für die angekündigten Besuchserleichterungen. Letztere brachten zusätzliche Deviseneinnahmen, denn pro Tag zahlte der Besucher aus dem Westen 25 Deutsche Mark Gebühr für die Grenzpassage. Die DDR war ein Ausstellungsobjekt.

Neben den Einnahmen brachte auch jeder Besucher Genussmittel und andere Geschenke mit bzw. kaufte für die Verwandtschaft im Intershop für harte Westmark ein.

Die erste Teilablehnung meiner Bewerbung zur DSR erhielt ich als Neujahrsgeschenk im Jahre 1986, allerdings mit der Mitteilung, dass mein Einsatz möglich sei – Hoffnung - .

Ich solle die mitgelieferten Anträge zur Erteilung des Sichtvermerkes unverzüglich und vollständig ausfüllen und nochmals einreichen. Eigentlich lag ja alles vor. Ein Wochenende zur polizeigerechten Beschriftung der Formulare folgte. Der Staatssicherheitsdienst musste ja persönliche Angaben des Bewerbers den eigenen geheimdienstlichen Informationen gegenüberstellen.

Mit dem Ausfüllen der Vordrucke wurde ein großes Maß ganz persönlicher Daten erfasst, wie Angaben aller verwandten im Ausland incl. der Bundesrepublik, deren Adresse, Beruf, Arbeitsstelle und Tätigkeit sowie deren Parteizugehörigkeit und die Art der Kontakte. Bei letzterem war zu unterscheiden zwischen Besuchen, Briefwechsel, gelegentlichem Briefwechsel oder ohne Verbindung. Die persönlichen Angaben mussten eidesstattlich signiert werden.

Aus meiner früheren Tätigkeit hatte ich Durchschriften solcher Einreichungen zur Bestätigung des Sichtvermerkes. Ich hielt mich bei meinen Angaben an die damaligen Aussagen, die mit den Realitäten annähernd übereinstimmten.

Nach eintägiger (!) Bearbeitungszeit wurde mir mitgeteilt, dass nach eingehender Prüfung meiner Unterlagen keine weitere Bearbeitung erfolgen könne, da die daraus hervorgehenden Angaben nicht den Einstellungsrichtlinien entsprächen. Wer die Arbeit in den Behörden kennt kann sich vorstellen wie eingehend geprüft wurde. Allein die Auflistung der umfangreichen Verwandtschaftsbeziehungen stand einer Fortführung des Seemannsberufes im Wege. Im Innern hatte ich es ja gewusst, nur wollte ich es schwarz auf weiß sehen. Streng nach dem Motto, alle Möglichkeiten ausnutzen, wandte ich mich mit einer Eingabe an den zuständigen stellvertretenden Minister für Verkehrswesen. Ihm waren die See- und Binnenschifffahrt sowie Hafenwirtschaft unterstellt.

Einen ganzen Monat musste ich warten, dann traf die Antwort ein. Dr. Distler, Leiter der Hauptverwaltung Seeverkehr, teilte mir im Namen des Ministers mit, dass die vom Betrieb getroffene Entscheidung zu recht bestünde und nicht mehr korrigiert werden könne.

Meine Schuld, weshalb war ich nicht zum Mitläufer mutiert.

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