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Depesche 7
Das Schalentier I

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Man stelle sich vor, ein Frevler böte Shirkan, unserem weißen Prinzen, Spargelschalen als Futter an! Unschwer lässt sich die Reaktion des Katers ausmalen. Er würde sich abwenden, Empörung in seinem schönen Antlitz: »Affront! Brüskierung! Skandal« Abfall anzubieten, vegetabilischen – fleischlosen!!! – Müll! Jaul! Man könnte eine Million darauf setzen, dass er die Spargelpellen nicht anrühren würde!

Soweit die Phantasie. In der Realität sitzt Frauchen beim Spargel schälen, fünf Stangen für Elke, acht fürs Herrchen, und der weiße Kater überwacht mit seinen blauen Augen die Küchenarbeit. Auf einmal aber pirscht er sich vor, packt eine der Schalen mit den Zähnen und beginnt, sie zu verschlingen.

Frauchen ist zunächst alarmiert, weil Shirkan es früher einmal fertiggebracht hatte, an einem Halm Katzengras fast zu ersticken; aber sie beruhigt sich rasch. Unser Katzenmann nimmt seine Rohkost – »Knack! Knirsch!« – vorschriftsmäßig in kleinen Bissen zu sich. Erstaunt beobachtet sie, wie der weiße Prinz einen ganzen spargellangen Schalenstreifen wegputzt, einen zweiten in Angriff nimmt, zur Hälfte verspeist, und sich dann zufrieden abwendet.

Die Million wäre futsch gewesen!


Die Depeschen der Dreierbande

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