Читать книгу WOLLUST ACH - Uwe, der Student - Gerhard Ebert - Страница 9
7.Hast du Lust?
ОглавлениеAm letzten Tag ihres Berufspraktikums verließen die drei Studenten das Theater am Schiffbauerdamm wehmütig. Sie hatten gemeinsam viel für ihre späteren Berufe lernen können. Nun aber trennten sich ihre Wege. Das Studienjahr war zu Ende. Das hieß: Ferien zu Hause. Uwe hatte sich allerdings vorgenommen, nicht sogleich loszufahren, sondern am Abend noch einmal in der „Melodie“ im Friedrichstadt-Palast sein Glück zu versuchen. Die Bilanz in seiner entscheidenden Lebensfrage war ja eher düster. Er war so gut wie überhaupt nicht voran gekommen, sein Lustgewinn erbärmlich. Er wusste es genau. Mit papiernen Brüsten und Schenkeln vor den Augen hatten sich seine verzweifelten Onanie-Praktiken zwar geringfügig aufbessern lassen, aber eine Lösung für einen geilen jungen Mann war das nicht.
So traf Uwe denn diesmal vor Ort ein, als just geöffnet wurde und suchte sich in dem geräumigen, noch düster-leeren Tanzlokal einen günstigen Platz unmittelbar am Parkett. Der Platz war auch deswegen günstig, weil zu später Stunde regelmäßig ein kleines Varieté-Programm geboten wurde, meist von Künstlern, die gerade oben im Palast gastierten. Und wenn etwa eine attraktive Tänzerin dabei sein sollte, würde er ihr auf alle Fälle besonders nah sein. Die frühe Platzwahl hatte freilich auch einen elenden Nachteil. Uwe konnte sich nicht aussuchen, wer an seinem und wer nebenan an den Tischen Platz nahm. Sollten es nur Westberliner sein, wäre er arg angeschmiert.
Langsam füllte sich der verhalten beleuchtete weitläufige Raum. Doch vorerst wurde sein Tisch gemieden. Lag es daran, dass Uwe ein Bier vor sich stehen hatte? Logisch, dass sich Damen nicht zu einem offenkundig mittellosen Herrn setzten. Paare schon eher. Die kümmerte das nicht, die waren mit sich selbst beschäftigt. So kam es denn auch. Es näherte sich ein Paar, blieb stehen, schaute sich unschlüssig um. Uwe tat so, als würde ihm das überhaupt nichts angehen, registrierte jedoch im gleichen Moment, dass das Platzangebot jetzt von Minute zu Minute schrumpfte. Noch zögerten die zwei, dann fragte der Herr, übrigens auffallend beleibt für sein Alter, ob die Plätze noch frei seien.
„Selbstverständlich“, reagierte Uwe.
Nun war am Tisch nur noch der Stuhl neben Uwe unbesetzt. Durchaus ein günstiger Platz, nämlich nach links nah am Parkett, nach rechts nah an der Bar. Aber es fand sich kein Interessent. Vielleicht, weil im Moment nur Pärchen auf der Suche waren. Uwe schaute sich zunehmend neugierig um. Ihm fiel eine junge Frau auf, die seit geraumer Zeit langsam sondierend durch die Reihen ging und offenbar nicht nur nach einem Platz Ausschau hielt, sondern auch nach den Männern, die in der Nähe saßen. Sie war in einem dunkelgrünen Kleid ganz und gar unauffällig gekleidet. Ohne Eile schlenderte sie heran, blieb stehen. Uwe spürte sofort, dass sie ihn anregte. Ja, irgendwie eine echt appetitliche Person.
Doch sie ging weiter. Er blickte noch auf ihre Beine und fand, dass sie stramm und gerade waren. Dann wurde er abgelenkt; denn das Paar an seinem Tisch überlegte, ob es nicht anders Platz nehmen sollte, nämlich nicht neben einander, sondern sich gegenüber. So ist das halt, dachte Uwe, wenn man sich mit einer Frau einlässt. Da hörte er hinter sich eine Stimme fragen:
„Ist der Platz noch frei?“
Es war tatsächlich die adrette Person, die noch eben vorbei gegangen war. Uwe jauchzte innerlich auf. Sie sah nicht übel aus. Keine umwerfende Schönheit, aber nett anzusehen.
„Bitte, bitte!“ sagten seine Nachbarn, die sich soeben geeinigt hatten, ihre Plätze nicht zu wechseln. Auch Uwe sagte eilfertig:
„Bitte!“ wobei er den Stuhl ein wenig zurecht schob.
„Danke!“ sagte sie mit angenehmer Stimme. Und schon war der Stuhl besetzt.
Hatte sich Uwe zu früh gefreut? Zwei leicht aufgetakelte Damen kreuzten auf und redeten ziemlich aufdringlich auf seine Nachbarin ein. Offenbar wollten sie sie zu ihrem Tisch holen. Aber sie blieb. Nur keinen Fehler machen jetzt! Warum war sie sitzen geblieben? Hatte das gar mit ihm zu tun? Uwe ermahnte sich. Jetzt keine falschen Hoffnungen hegen! Die Sache kalt angehen! So kalt wie möglich! Aber wie das machen, wenn man gegen seinen Willen aufgeregt ist? Diese Fremde sah nicht nur ganz passabel aus, sie war auch von guter Figur. Da konnte man schon ein gewisses Kribbeln kriegen. Es fügte sich wahrhaftig nicht oft, in einem Tanzlokal unmittelbar neben einer Frau zu sitzen, die man gern als die Eroberung des Abends verbucht hätte.
Dann eine Überraschung! Der Kellner brachte ihr eine Flasche Selterswasser! Sie kam also offenbar aus Ostberlin. Das war ein Punkt, darüber könnte man fast versuchen, ein Gespräch einzufädeln. Aber Uwe hielt sich zurück. Keine Übereilung. Diese Nachbarin war ihm im gewissen Sinne ja erst einmal sicher, denn sie blieb in der Nähe, sofern sie nicht gleich nach dem ersten Tanz mit einem Herrn an die Bar abziehen würde. Was wiederum wahrscheinlich nicht unbedingt sogleich drohte, denn auf Alkohol stand sie offenbar nicht.
Im Übrigen hatte Uwe nebenher registriert, dass sich das Pärchen an seinem Tisch eine Flasche Rotwein hatte kommen lassen. Womit für ihn feststand, dass Kontakt nicht wünschenswert war. Worüber hätte er mit ihnen reden sollen? Nein, nicht diesen letzten Abend in Berlin mit Groll belasten. Die beiden waren immerhin so höflich, ihre Gespräche leise zu führen und den Tisch nicht damit zu dominieren. Was natürlich auffällig machte, zumindest Uwe spürte es, dass zwischen ihm und seiner Nachbarin bislang Funkstille herrschte.
Er hatte inzwischen festgestellt, dass sie über einen verführerischen Mund verfügte, vielleicht ein bisschen zu breit, na schön, aber die Lippen nicht verbiestert zusammen gekniffen, sondern offen, geradezu herausfordernd lasziv. Auch das Haar verlockend! Dunkelbraun, locker und leicht über die Schultern fallend, in seiner natürlichen Fülle irgendwie Wildheit signalisierend. Es erinnerte ihn an die kesse Biene, die ihm auf einem der Fotos des heißen Magazins so aufregend direkt anschaute.
Uwe wurde unruhig. Er hatte keine Idee, wie er an seine Nachbarin herankommen könnte, obwohl sie doch schon neben ihm saß. Sie gleich zum ersten Tanz zu bitten, könnte von ihr als Aufdringlichkeit ausgelegt werden. Manche Frauenzimmer reagierten da unerwartet eigensinnig. Den ersten Tanz auszulassen, konnte andererseits bedeuten, dass dann für den Abend schon alles gelaufen war. Jedenfalls in Bezug auf diese auf den ersten Blick nicht unbedingt auffallende, beim zweiten Blick aber durchaus adrette Frau. Dass sie beim ersten Tanz nicht sofort aufgefordert werden würde, schien ihm jedenfalls höchst unwahrscheinlich. Und wenn ein Mann käme, der ihr imponierte, würde es schwer werden, ihn auszustechen. Solche Überlegungen konnten zur Qual werden, konnten lähmend sein. Uwe stöhnte innerlich. Ihm war klar, er musste schon vorher, vor Beginn des Tanzes, irgendeinen Versuch machen, ihr sein Interesse zu signalisieren. Aber wie?
„Entschuldigen Sie“, hörte Uwe sich plötzlich fragen, „wissen Sie zufällig, wer heute Abend hier auftritt?“
Die Frau drehte sich zu ihm um und schaute ihn sichtlich überrascht an. Fast war ihm, als blicke die Schöne aus dem Magazin gnadenlos auf ihn. Nun zuckte sie ratlos mit den Schultern und meinte sachlich, aber freundlich:
„Tut mir leid, keine Ahnung!“
„Kein Problem, hätte ja sein können“, trat Uwe den Rückzug an. Aber die Nachbarin ließ den Kontakt nicht abbrechen.
„Ich bin wegen der Kapelle hier“, sagte sie.
„Oh, die sind gut“, fügte Uwe sofort hinzu, obwohl er absolut keine Ahnung hatte.
„Die sind wirklich gut“, echote die Adrette.
Uwe jedoch war inzwischen geradezu übel geworden. Solche Damen, die wegen der Kapelle kamen, kannte er. Die saßen den ganzen Abend herum, tanzten mit diesem und jenem Herrn und zogen am Ende mit irgendeinem Trompeter davon. Daher sondierte er:
„Sie kennen die Herren?“
„Ja, ja, ein bisschen.“
„Aha, aha“, stieß Uwe hervor.
„Mein Bruder ist dabei“, schob sie nach.
„Oh, schön“, sagte nun Uwe, und das war sehr ehrlich gemeint, obwohl da immer noch vier Herren übrig blieben, mit denen sie davonziehen könnte. Man musste das jetzt abwarten. Uwe beschloss, den ersten Tanz zu versuchen, und dann erst einmal zu pausieren. Zu aufdringlich zu sein, schien bei der Sachlage nicht geraten. Zumal der Bruder da oben auf dem Podest immer ein Auge für seine Schwester haben würde. Die Nachbarin hatte sich inzwischen wieder ihrer Selters zugewandt, und Uwe starrte in sein Bier.
Endlich trottete die Kapelle herein, eine Truppe von fünf Männern plus Sängerin. Die Dame sah nicht übel aus, und als sie jetzt die Gäste des Abends begrüßte, machte sie durchaus eine gute Figur. Uwe sortierte sie aber sofort aus. Sie machte für ihn zu äußerlich, zu primitiv auf mondäne Frau. Das war im Grunde lächerlich und abstoßend. Jedenfalls für ihn.
Seine Nachbarin hatte unterdessen kurz einmal ganz nebenher nach oben gewinkt, und wenn Uwe es recht gesehen hatte, so war es der Schlagzeuger gewesen, der ebenso beiläufig kurz erwidert hatte. Der legte denn auch mit einem furiosen Solo los, und Uwe sah, wie der flotte Rhythmus seiner Nachbarin in die Beine und in den ganzen Körper fuhr. Das ließ eine flotte Tänzerin vermuten. Schon stand er auf, trat an sie heran und bat um den Tanz. Sie nickte sachlich, erhob sich und beide betraten das Parkett.
Doch welche Enttäuschung! Das Frauenzimmer war ausgesprochen schwerfällig. Uwe liebte es, wenn sich eine Tänzerin leicht wie eine Feder führen ließ, und ihn verdross, wenn er das Gefühl hatte, dass die Tänzerin am liebsten geführt hätte. Ganz so arg war das jetzt nicht, aber die Dame war von einer gewissen Trägheit, die er nicht vermutet hatte und erst einmal verkraften musste. Sehr schnell jedoch entschied er, mit ihrer Tanzkunst zufrieden sein, wenn sie sich näher kommen sollten. Dann musste dieser gewisse Nachteil hingenommen werden.
Nachdem er mit dem unvermuteten Problem im Reinen war, versuchte er, seine Angel auszuwerfen, indem er ihrem vermeintlichen Bruder Komplimente machte. Möglichst neutral sagte er:
„Ich tanze gern, wenn der Schlagzeuger den Rhythmus so gut vorgibt“.
„Ja, ja, meine Bruder ist gut“, reagierte sie offenherzig, ohne sich freilich einen Deut leichter und eleganter zu bewegen. Das mit dem Bruder stimmte also. Aber wie konnte die Schwester eines Schlagzeugers als eine obendrein auch noch wirklich gut gebaute Frau so behäbig sein? Sie zu bewegen, war echte Schwerarbeit.
Was nun freilich ganz und gar versöhnte, und Uwe alle Mühsal vergessen machte, war ihr verführerischer Mund. Er konnte ihn endlich genau sehen. Ihn zu küssen, fand er, musste einfach die reine Wonne sein. Ohne Zweifel, dieser Mund war ein erstrebenswertes Ziel. Zumal er inzwischen über ihren Lippen die leichte Andeutung eines Bartes entdeckt hatte. Das fand sich zuweilen bei solch dunklen Typen. Warum es ihm das Objekt seiner Begierde besonders anziehend machte, wusste er sich nicht zu erklären. Aber das war, entschied er, im Moment nicht sein Problem.
So drehte er denn im inzwischen wie üblich arg verräucherten Lokal seine Runden. Das Rauchen! War das ein Thema? Uwe überlegte. Beim langsamen Walzer versuchte er jetzt erst einmal, seine Tänzerin ein wenig enger zu sich heran zu ziehen. Rein zufällig hatte er schon einmal einen ihrer kräftigen Schenkel gespürt, und das hatte ihm gut getan. Aber sie war sperrig, sie blieb auf Distanz. Und wenn er ihr in die Augen sehen wollte, wisch sie aus und blickte in die Runde, als suche sie irgendwen.
„Erwarten Sie noch jemand?“ fragte Uwe daher scheinheilig neugierig. Wie vorhin schaute sie ihn erstaunt an. Prompt hatte er das Gefühl, sich erklären zu müssen. „Ich dachte nur, weil Sie so in die Gegend gucken!“
„Na, wissen Sie“, meinte sie, „ich kann ja nicht dauernd Sie angucken!“
„Warum nicht?“ hakte Uwe hinterher.
„Wünschen Sie sich das nicht!“ verschärfte sie die Gangart.
„Und wenn ich es mir wünsche?“, hielt er mit.
„Ach, Quark!“ schmetterte sie ihn ab.
Zum Glück geschah das gerade am Ende der Runde, und Uwe konnte seine Tänzerin jetzt zum Tisch zurückbringen. Ein spröder Fall, schien ihm. Aber der Mund, die Lippen, da musste er dran bleiben!
Am Tisch sah sich Uwe sofort in der fatalen Situation, dass er der Verlierer zu werden drohte, wenn er jetzt stumm bleiben würde wie vorhin. Krampfhaft überlegte er. Ihm fiel einfach nichts ein, worüber er ein Gespräch hätte anzetteln können. Am liebsten wäre er in sein Bierglas gekrochen, an dem er sich verbiestert festhielt. Schon wieder einmal kam das kalte Grauen in ihm hoch. Wie endlos konnte eine solche Pause sein! Und als die Kapelle wieder loslegte, blieb Uwe erst einmal wie blockiert sitzen. Doch siehe da! Auch seine Nachbarin blieb sitzen. Keiner kam, sie aufzufordern. Uwe schöpfte neue Hoffnung. Zunächst zögerte er noch, doch dann beugte er sich leicht zu ihr hin und fragte:
„Na, wollen wir noch?“
„Warum nicht?“ antwortete sie und erhob sich mit geradezu sachlicher Selbstverständlichkeit. Flugs eilte Uwe ebenfalls auf das Parkett und nahm die Frau in die Arme. Fast schien ihm, als sei sie jetzt ein wenig zugänglicher, ein wenig aufgeschlossener.
In der Tat, die Runde Foxtrott ließ sich gut an. Ihr lag der Tanz, sie ließ sich merklich besser bugsieren. Aber eine Bugsiererei blieb es. Sie war einfach nicht behende, sie war eher träge. Und möglicherweise auch geistig irgendwie genügsam. Aber sie fühlte sich wunderbar fest an, knackig geradezu. Obwohl, wenn er von ihrem dunkelgrünen Kleid ausging, das von der Brust rein gar nichts freigab und oben am Hals fest schloss, dann war sie offenbar überhaupt eine ausgesprochen zugeknöpfte Person. Uwe entschloss sich, behutsam zu sondieren.
„Wissen Sie“, sagte er, als die Kapelle die übliche kurze Pause machte, um neue Noten aufzulegen, „ich würde Sie gern zu einem Schluck an die Bar einladen. Aber ich traue mich nicht, weil Sie so demonstrativ Selters trinken.“
Sie hob den Kopf; denn sie war etwas kleiner als Uwe, was er übrigens total passend fand, und sagte:
„Muss das sein?“
Worauf er antwortete:
„Sagen wir: Es müsste!“
„Ach, Quark!“ winkte sie ab und nahm Tanzhaltung ein; denn die Kapelle spielte weiter.
Uwe nahm die Spröde wieder in die Arme und versuchte, ihr als Tänzer zu imponieren. Ihm schien, dass sie zu munterer Konversation offenbar nicht geneigt war. Und was die Bar betraf, hatte sie ihn ja geradezu abgeschmettert. Jedenfalls drohte schon wieder Funkstille. Doch Uwe sollte sich irren.
„Ein Glück, dass Sie nicht rauchen“, übernahm jetzt überraschend sie das Wort.
„Ja, ich bin Nichtraucher“, stimmte er selbstbewusst zu.
„Wenn ein Mann raucht…“, fuhr sie nun fort und ließ sich von Uwe erst einmal übers Parkett ziehen.
„Ja, was ist da?“ fragte er ehrlich neugierig.
„Dann stinken sie meistens“, sagte sie ziemlich deftig, „das kann ich nicht ab.“
„Oh, dann habe ich ja vielleicht Glück!“ sagte er prompt und jauchzte innerlich.
„Freuen Sie sich nicht zu früh!“ bremste sie ihn.
„Ich möchte mich aber freuen“, versuchte Uwe, am Ball zu bleiben.
„Ach, Quark!“ entgegnete sie patzig, jede leise Annäherung wieder in Frage stellend. Uwe aber gab jetzt nicht auf und sagte:
„Quark habe ich als Kind gern gefuttert, wissen Sie, so bisschen mit Zucker, schmeckt wunderbar.“
Sie lachte. So locker und fröhlich war sie noch anziehender. Hatte er etwa ihre Sprödigkeit besiegt?
„Gut“, sagte sie nun, „dass Sie nicht gesagt haben, ‚Quark macht stark‘. Sie sind der erste, dem etwas anderes eingefallen ist.“
„Danke! Lob hört man gern“, erwiderte Uwe.
In dem Moment beendete die Kapelle die Runde und zerstörte, was sich zwischen beiden an Verständnis zu entwickeln schien. Auf dem Weg zurück zu ihrem Tisch hatte Uwe die verwegene Idee, von hinten nach ihrer Taille zu fassen. Und die junge Frau entzog sich nicht, es schien ihr also genehm zu sein. Damit war klar, Uwe musste jetzt versuchen, auch am Tisch im Gespräch mit ihr zu bleiben. Kaum hatten sie sich gesetzt, neigte er sich zu ihr und sagte möglichst leise:
„Ich muss mal neugierig sein. Vor paar Tagen hat mir hier ein Herr erzählt, die Leute an den Tischen mit Rotwein, das seien alles Westberliner. Stimmt das?“
„Keine Ahnung“, reagierte sie überrascht, „hab mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Aber wenn Sie das so sagen. Ist schon etwas Wahres dran. Die Westberliner kaufen uns leer.“
„Ziemlich ärgerlich! Oder?“ entgegnete Uwe.
„Sie sind nicht aus Berlin?“ fragte sie nun. Diese Frage hätte Uwe gern vermieden, aber er hatte sie sich selbst eingebrockt.
„Noch nicht!“ versuchte er, möglichst geschickt zu antworten.
„Ach, Student, ja?“ ließ sie nicht locker.
„So ungefähr“, antwortete er.
„Ich würde auch gern studieren“, fuhr sie fort, „aber meine Eltern haben ein Geschäft. Ihr Sohn hat sie in Stich gelassen“. Sie zeigte kurz zur Kapelle und fuhr fort: „Bin ich dran, soll ich übernehmen.“
„Oh, da könnte ich Ihnen eine Geschichte erzählen“, reagierte Uwe prompt. Unvermutet bot sich ihm ein fast abendfüllendes Thema.
„Eine Geschichte?“ fragte sie. Sie schien echt neugierig.
Unterdessen hatte die Kapelle zu einer neuen Runde aufgespielt, und Uwe hatte es verpasst, seine Nachbarin aufzufordern. Schon stand ein Bewerber vor ihr und bat sie um den Tanz. Sie blickte kurz zu Uwe und erhob sich. Uwe reagierte entschuldigend mit einer Geste des Bedauerns. Er entschied, gewissermaßen als Signal für seine Nachbarin, keine andere Tänzerin zu bitten. Und er nutzte die Gelegenheit, die Lage zu sondieren. Bis eben, so schien ihm jedenfalls, hatte er bei dieser Frau eine Chance. Allein mit flottem Tanz allerdings würde er wahrscheinlich nicht weiter vorankommen. Er beschloss zu versuchen, das Thema ‚Geschäft übernehmen‘ noch einmal aufzunehmen. Wobei inständig zu hoffen war, dass sie just nicht hier saß, um einen künftigen Mitinhaber zu finden.
Als die Nachbarin an den Tisch zurückkehrte, nickte sie nur kurz dankend zu dem Herrn, der sie mit akkurater Verbeugung ablieferte. Kaum war er weg, sagte sie abschätzig zu Uwe:
„Das war so ein Stinker!“
„Ein Stinker?“ reagierte er verblüfft.
„Na, so ein Raucher, so ein blöder! Ach, wie ich das hasse!“
Das war deftig.
„Ist das so schlimm?“ fragte er. Sie schien echt in Rage.
„Habe mich eben scheiden lassen!“
„Weil er ein Raucher war?“
„Ach, Quark!“ flüchtete sie wieder in ihre Floskel.
Uwe war sich gewiss, er durfte jetzt nicht locker lassen.
„Also Scheidung, aber nicht nur wegen des Rauchens!“ half er ihr, erneut ins Gespräch zu kommen, wobei er sie neugierig anschaute.
„Was reg ich mich auf“, fuhr sie fort, „es ist vorbei. Endlich vorbei. Sie glauben gar nicht, wie schwierig es ist, aus einer Ehe herauszukommen, wenn der Mann nicht will.“
„Er wollte nicht?“ fragte Uwe erstaunt.
Sie schien sich indessen ein wenig besonnen zu haben; denn sie fuhr fort:
„Ich weiß gar nicht, warum ich Ihnen das erzähle. Wir kennen uns ja gar nicht.“
„Das lässt sich aber machen!“ sagte Uwe prompt.
Und sie ebenso prompt: „Ach, Qu…!“ Aber sie hielt inne und lachte: „Beinahe hätte ich ‚Quark‘ gesagt.“
Und er: „Oh, schade, es macht so Appetit, wenn Sie es sagen.“
„Tanzen wir!“ flüchtete sie aus ihrer Verlegenheit und stand auf. Uwe triumphierte innerlich. Die Kapelle spielte wieder. Auch er erhob sich.
Die Runde Walzer, die nun folgte, war eine echte Herausforderung; denn Walzer war offensichtlich nicht ihr Ding. Schwer hing sie in seinen Armen, ließ sich geradezu herumschleifen. Obwohl, sie schaute ihn jetzt öfter und auch länger mit ihren wunderbar blaugrauen Augen an. Und das tat gut. Uwe starrte immer gebannter auf ihren verführerischen Mund, auf diese mögliche Quelle herrlicher Lust. Er war diesen Lippen berauschend nahe, wenn die Tänzerin näher kam, weil er sie gelegentlich an sich zog, um ihr Brust zu spüren. Und in den Drehungen beim Walzer, wenn ihre Lippen ferner waren, wagte er es, seinen Mund gleichsam als eine Botschaft diskret zum Kuss zu spitzen, um ihr sein Verlangen lausbübisch ein bisschen zu signalisieren. Sie lachte darauf stets keck und bog den Kopf zurück. Das war, schien Uwe, nicht unbedingt eine Ablehnung.
Als die Kapelle ihre übliche Pause machte, um die Noten zu wechseln, raffte Uwe all seinen Mut zusammen, zog die Unbekannte kurz entschlossen an sich und drückte ihr kurz und knapp einen Kuss auf die Lippen. Die Berührung schoss ihm wie Elektrizität durch alle Glieder.
„Ich bin der Uwe“, sagte er hinterher gleichsam als Entschuldigung.
„Ich bin die Marianne“, antwortete sie prompt, beugte sich zu ihm und drückte ihm betont freundlich ein Küsschen auf die Lippen.
Nur jetzt nicht den Kopf verlieren! Den anschließenden Walzer absolvierten beide stumm, jeder auf seine Weise dem Moment nachsinnend, der sie eben echt nahe gebracht hatte.
Nachdem sie wieder Platz genommen hatten, rückte Uwe seinen Stuhl näher zu Marianne, was sie offenbar nicht ungern sah.
„Was studierst du denn?“ fragte sie unvermutet.
Dass sie die Küsse auf dem Parkett mit „du“ quittierte, beflügelte Uwe, doch ihre Frage bedrückte ihn. Denn wenn er ihr sagte, was er studierte, würde sie als künftige Geschäftsfrau wahrscheinlich sofort mit „Quark“ reagieren, es zwar vielleicht nicht sagen, aber denken. Also zögerte er.
„Ist es ein Geheimnis?“ blieb sie hartnäckig.
Uwe steckte in der Klemme. Er druckste herum, dann sagte er:
“Ich studiere Theaterwissenschaft, aber vielleicht werde ich Journalist.“
„Oh, toll“, reagierte sie, „so etwas würde mich auch interessieren.“
„Und warum kannst du nicht studieren?“ fragte Uwe. Er wollte jetzt unbedingt versuchen, das Thema zu wechseln.
„Was soll ich machen? Meine Eltern haben mir so geholfen. Die ganze Ausstattung für meine Wohnung. Ihr Geld. Und nun die Pleite mit meiner Ehe. Und auch noch das Geschäft! Es ist verrückt! Komm, tanzen wir.“
Die Kapelle spielte wieder auf, und Uwe folgte Marianne aufs Parkett. Für einen Moment war er geneigt, in sein altes Dilemma zu verfallen, nämlich die Situation zu reflektieren, statt sich ihr zu stellen. Ihm war auf einmal bewusst geworden, dass man, so man einem Menschen näher kommt, ob man nun will oder nicht, auch irgendwie dessen Schicksal mit schultern muss.
Uwe besann sich. Er musste aktiv bleiben. Der langsame Walzer kam ihm gerade recht. Er zog Marianne jetzt fest an sich, spürte ihren Körper. Fast hatte er das Gefühl, als ob sie seine Nähe auch genießen würde.
„Es geht mich nichts an“, sagte er jetzt, „aber natürlich hast du mich neugierig gemacht. Dass dein Mann raucht, hast du doch gewusst, denk ich.“
Sie schwieg, und er kurvte quer übers Parkett vor zur Kapelle. Sie blickte zu ihrem Bruder, und Uwe sorgte möglichst schnell dafür, dass sie wieder unter die Menge der Paare gerieten. Er blieb hartnäckig:
„Oder hast du es nicht gewusst?“
„Ach, Quark!“, reagierte sie jetzt sofort, nun doch ungehalten. Offenbar, spürte Uwe, hatte er ein Thema aufgegriffen, das ihr absolut nicht behagte. Sie war auf einmal wieder spröder in seinen Armen, und ihre ebenmäßigen, irgendwie gesunde Energie ausstrahlenden Wangen schienen ihm auf einmal wie versteinert vor Groll.
„Ich hatte einen Chef“, versuchte Uwe, das Thema zu wechseln, „der wollte mir seine Druckerei vererben, obwohl ich nicht sein Sohn war.“
Marianne schwieg für einen Moment, schien zu überlegen, dann fragte sie:
„Hatte er keine Kinder?“
„Doch, schon“, reagierte Uwe erleichtert, „aber sein Sohn war im Krieg gefallen.“
„Oh Gott, was es alles gibt.“
„Ich bin nämlich auch Schriftsetzer, aber auf Druckereibesitzer hatte ich keinen Bock.“
Jetzt sah Marianne ihn groß an.
„Nein?“ fragte sie überrascht. Uwe spürte, dass das wieder ein kniffliges Thema zu werden drohte.
„Wollen wir nicht doch erst einmal auf einen Schluck an die Bar gehen?“
„Wozu, Mann? Sag mir lieber, warum du keine Druckerei erben wolltest.“
Uwe versuchte eine möglichst diplomatische Antwort:
„Erben ist ja in meinem Fall das falsche Wort. Natürlich hätte das was gekostet. Und woher das Geld nehmen?“
Nun fragte sie fast verständnisvoll:
„Ach, das war nur Spekulation von dir?“
In ihrer Reaktion spürte Uwe so etwas wie Befriedigung. Er schob nach:
„Ich glaube, ich war der Sache einfach nicht gewachsen damals. Heute würde ich wahrscheinlich noch einmal darüber nachdenken.“
Worauf sie antwortete:
„Das solltest du! Selbständig sein, das ist schon ideal!“
Mit diesem gewissen Fazit landeten sie wieder an ihrem Tisch. Die Kapelle verließ das Podest, das Varieté-Programm war angesagt. Meist eine Zeit, in der die Bar gestürmt wurde, weil nicht alle Besucher sich für Zauberer oder Akrobaten interessierten. Uwe indessen war gespannt, er schaute grundsätzlich gern zu. Aber Marianne überraschte ihn, denn sie sagte ziemlich kategorisch:
„Eigentlich ist es genug für heute. Ich möchte nach Hause.“
„Schon?“ fragte er prompt. In seiner Verblüffung fiel Uwe nichts Besseres ein. Doch die Verblüffung sollte sich noch steigern; denn nun fragte sie:
„Bringst du mich?“
„Aber immer!“ reagierte Uwe sofort und bewusst möglichst euphorisch.
„Freut mich“, sagte sie.
„Und wohin?“ fragte er, durchaus in der Hoffnung, dass die Tour nicht zu lang werden würde. Obwohl: Wenn an deren Ende Sex zu haben sein würde, könnte es bis ans Ende der Welt gehen.
„Pankow“, sagte sie.
„Ah, ja!“ sagte er erleichtert; denn er wusste, Pankow war nicht am Ende der Welt.
Natürlich übernahm er beim Kellner ihre Selters, natürlich half er ihr in den leichten Sommermantel, und schon waren sie auf dem Weg zur Straßenbahn. Die Linie 46 war schnell erreicht. Da die Bahn nicht sofort kam, startete Uwe schon mal einen Test. Er trat nah zu Marianne, zog sie an sich und schmiegte seine Wange zärtlich an ihre. Diese gefühlvolle Geste der Zuneigung verblüffte sie offenbar außerordentlich. Auch Uwe war über sich selbst überrascht. Sie erwiderte seine Annäherung, indem sie einfühlsam sein Jackett etwas richtete, das anscheinend leicht verrutscht war.
In der Straßenbahn setzte sich Uwe möglichst eng an Marianne heran und legte seinen Arm um sie, dabei sehr wohl ihre feste Hüfte spürend. Leider war um diese Zeit noch viel Betrieb in der Tram, so dass sich weitere Zärtlichkeiten verboten. Aber er spürte ihre körperliche Nähe, und das war schon viel für seine Verhältnisse. Ein Gespräch kam nicht zustande, und das war, wie ihm schien, auch ihr durchaus recht. Was freilich für Uwe hieß, nicht zu überdrüssig darüber nachzudenken, wie das mit dieser Frau wohl ausgehen würde. Ein paar Küsse müssten wohl zu holen sein. Vielleicht würde sie sogar einen Griff zu ihren Möpsen zulassen.
Pankow! Kirche. Aussteigen. Marianne hakte sich sofort ganz selbstverständlich bei ihm ein und zog ihn an der Kirche vorbei über die Straße, dann bog sie mit ihm nach rechts ab und stoppte alsbald vor einer Haustür. Uwe hatte im fahlen Licht der Straßenlaterne gerade noch mitbekommen, dass sich nebenan die Auslagen eines Eisenwarengeschäfts befanden. Nun trat sie in das Dunkel der etwas zurückgesetzten Tür. Sie spielte noch nicht mit dem Hausschlüssel. Das machte ihn zuversichtlich.
Er trat zu ihr, und sie erwartete offenbar, dass er sie küsste. Jedenfalls ließ sie sich willig heranziehen und bot lüstern ihren Mund. Uwe schwebte prompt im siebten Himmel. So viel weibliche Leidenschaft, die sich ihm entlud, hatte er noch nicht erlebt. Er spürte, und er spürte es zum ersten Mal so deutlich in seinem Leben: Diese Frau ließ sich nicht nur einfach abküssen, diese Frau erwiderte die Küsse mit Verve. Immer wieder schnellte ihre Zunge vor, und als er seinerseits mit der Zunge erwiderte, drückte sie sich noch heftiger an ihn. Das machte ihn kühn.
Uwe griff nicht gleich unter ihren Mantel, er suchte erst einmal außerhalb ihre Brust. Und das war, stellte sich heraus, ein berauschend straffer Hügel. Da sie ihn gewähren ließ, knöpfte er hastig ihren Mantel auf und griff zur rechten Brust, die er aufgeregt zu kneten begann. Er hatte sofort gespürt: Ihn trennte nur das dünne Kleid, sie trug keinen Büstenhalter. Marianne schien zu beben, straffte sich, reckte ihm ihren prallen Busen geradezu entgegen. Uwe überlegte fieberhaft. Musste er jetzt irgendetwas sagen? Aber was? Wenn beide nach einer Runde wilder Knutscherei ganz kurz Pause machten, atmeten sie tief und hastig, aber sie sprachen nicht. Und schon verbissen sich wieder ihre Lippen.
Plötzlich löste sich Marianne, keuchte und sagte:
„Hast du Lust? Ich zeig dir meine Möbel!“
Sie wartete seine Antwort nicht ab, sondern presste ihm ihre heißen Lippen prompt wieder auf den Mund. Uwe hielt ungebremst mit, aber in seinem Kopf tobte plötzlich ein verheerender Gedanke: Heiraten? Wollte sie ihn heiraten? Weshalb sonst Möbel besichtigen? Jetzt hielt sie heftig atmend wieder inne.
„Komm!“, sagte sie und schloss die Haustür auf. Zum Glück konnte sie das Gesicht von Uwe nicht sehen, der sich überrumpelt fühlte. Er war doch nun wahrhaftig nicht mit nach Pankow gekommen, um Möbel zu besichtigen. Sie stieß die Tür auf, stellte sich so, dass der Automatismus sie nicht wieder schließen konnte und sagte ungeduldig: „Na!?“
Uwe war überfordert. „Oh, weißt du…!“, stieß er unsicher hervor und regte sich nicht.
„Nein?“ scholl es ihm fast drohend entgegen.
„Doch, doch, aber Möbel…!“
„Feigling!“ rief sie und krachte die Tür zu. Uwe stand bedeppert davor. Aus. Vorbei. Im Schloss drehte sich der Schlüssel, und das Geräusch fuhr ihm wie ein Schwert in den noch bebenden Körper.
Uwe brauchte nicht einmal den Weg bis zur Haltestelle der Straßenbahn, um zu begreifen, dass er soeben ein riesengroßer Ochse gewesen war. Hatte sie ihn nicht als erstes gefragt, ob er Lust habe? Natürlich! Aber er hatte sich auf das Stichwort Möbel verbiestert. Dabei waren die nur der Vorwand gewesen. Dieses leidenschaftliche Weib hätte ihm gewiss etwas ganz anderes gezeigt als ihre Möbel. Eine geschiedene Frau brauchte einen Schwengel zwischen ihren Schenkeln. Ganz klar, sie hatte ihn vernaschen wollen! Und er, elender Dummkopf, hatte ihr Spiel nicht kapiert, hatte eine ungeheure Chance ungenutzt verstreichen lassen. Wie sollte er jetzt wieder ins Gleichgewicht kommen?
Uwe war sich bewusst: Noch in dieser Nacht musste er sich mit irgendeiner irren Aktion abzureagieren versuchen. Er konnte einmal wieder über sich selbst herfallen, gewiss. Das war bislang noch immer seine irre Notlösung gewesen. Aber er entschied anders. Als er schließlich in der Dunckerstraße ankam und das Zimmer betreten hatte, suchte er das gut versteckte Magazin. Er blätterte noch einmal die schöne Schwarzhaarige auf, die ihn so herausfordernd anschaute. Dann begann er wie in einer magischen Zeremonie Blatt für Blatt des Magazins gnadenlos in allerkleinste Schnipsel zu zerreißen. Es war wie eine wilde Orgie. Als er fertig war, öffnete er das Fenster und blickte vom 4.Stock nach unten auf die dunkle Straße. Kein Mensch zu sehen. Er raffte die Schnipsel zusammen und übergab sie dem Wind, der glücklicherweise verständnisvoll blies. Niemand würde feststellen können, woher sie gekommen waren.