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Spalier als Racheakt

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Erstes Kapitel: Die Schule als Lebensmedizin


In der ersten Klasse des Bundesgymnasiums hatten sich zwei „Bu-benbanden“ gebildet, was besonders beim „Räuber- und Gendar-men-Spiel“ zu zahlreichen Raufereien in den Pausen zwischen den einzelnen Unterrichtsstunden führte. Selbstverständlich war die Bande, in der ich Mitglied war, die wesentlich „bessere und stär-kere“, und dies behaupte ich auch heute noch – wie es sich für ein „ordentliches Bandenmitglied“ gehört. Zahlreiche Streiche gingen auf unser „Konto“, und in jeder Pause fand entweder eine Rangelei oder das beliebte „Fangerlspiel“ statt. Unser spitzbübisches Verhal-ten und die dauernden Hänseleien ärgerten im besonderen Maße die Maturaklassen, welche ja – unmittelbar vor der Reifeprüfung stehend – „erwachsen und besonnen“ waren und daher kein Ver-ständnis für die „Kindereien der Erstklassler“ hatten.

So beschloss eine Maturaklasse, sich an den Schülern der ersten Klasse des Gymnasiums zu rächen und es diesen frechen Lausbu-ben heimzuzahlen, indem sich sämtliche Maturaaspiranten vor der Tür der „Erstklassler“ mit Atlanten bewaffnet einfanden. Dort er-hoben sie die durchaus schweren Bücher über ihre Köpfe und war-teten auf die „Kleinen“, offensichtlich in der Absicht, der frechen Bubenbande mit den dicken Buchbänden auf den Kopf zu schlagen.

Kaum läutete die Schulglocke zum Pausensignal, kamen die ersten Buben aus dem Klassenraum. Schon sausten die Atlanten auf ihre Köpfe, so dass sich die Mitglieder unserer, aber auch der rivalisierenden Bande nur durch das Hochheben der Arme vor der Wucht der Schläge schützen konnten.

Bei all diesem Trubel und Geschrei übersahen jedoch die Schü-ler der Maturaklasse, dass sich unser nur 156 cm großer Naturge-schichtsprofessor inmitten unserer Gruppe befand, da er gemein-sam mit uns den Klassenraum verlassen wollte.

Es braucht glaube ich nicht weiter erwähnt zu werden, dass die-ser „hinterhältige Angriff“ sofort gestoppt wurde und beträchtliche Folgen und Strafen für die „Großen“ nach sich zog.

Ja, ja – Rache ist nicht immer süß.

Das Nächste, bitte!

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