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2. Überblick über die einzelnen Kapitel

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Wofür ein Mensch auch beten mag – er betet um Wunder. I. S. Turgenew

Weil es schwierig war, für dieses Buch eine folgerichtige Gliederung aufzubauen, erschien es mir sinnvoll, dass ich Ihnen zunächst einen Überblick gebe, was Sie erwartet. Dann können Sie schon zu Beginn entscheiden, welchen Lesestoff Sie sich wann „einverleiben“ wollen.

 Als Erstes folgt eine grobe Darstellung: „Um was geht es in diesem Buch?“ Dieser Überblick hilft Ihnen zu erkennen, auf welcher Ebene und in welchem Kontext meine Ausführungen stehen. Um dies zu verdeutlichen, erzähle ich Ihnen als Erstes, wie ich meinen beiden Söhnen „Management by Wunder“ erklärt habe.

 Damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben, werde ich kurz auf meinen beruflichen Werdegang eingehen und meine Erfahrungen und Ansichten als Unternehmer und Berater erläutern. Denn wer über unsichtbare Wirklichkeiten hinter Unternehmenserfolgen und übergeordnete energetische Prozesse und Wahrscheinlichkeitsfelder in Firmen schreibt und Bewusstseinsveränderungen als Erfolgsstrategie propagiert, wird schnell als esoterischer Spinner abgetan. Das bin ich wahrlich nicht, wie mein beruflicher Werdegang und hoffentlich auch meine Praxisbeispiele in diesem Buch zeigen.

 Wenn Ihnen auf der einen Seite die Sichtweise und Darstellung der möglichen Strategien gegeben wird, muss zwangsläufig auf der anderen Seite der Waagschale die Frage beantwortet werden, für welche Unternehmer, Führungskräfte und Mitarbeiter diese Handlungsmöglichkeiten sinnvoll und nützlich sind. Kurz: Für wen ist das Buch bestimmt? Wer hat, wenn er seine inneren Wirklichkeiten ändert, wirksame Einflüsse in einem Unternehmen, damit etwas „Unerklärliches“ geschehen kann?

 Und weil das mit den individuellen Sichtweisen und unterschiedlichen Wertungen überhaupt so eine schwierige Sache ist und immer wieder Missverständnisse verursacht, werde ich auch darauf eingehen. Anhand einiger Beispiele möchte ich aufzeigen, warum jeder seine Wahrheiten hat und weshalb alle diese Sichtweisen wahr sind: weil es ganz einfach auf den Standpunkt ankommt, und in diesem Buch berichte ich von meinen Sichtweisen und Wahrheiten.

 Im nächsten Teil werden Sie erfahren, warum das Wünschen nicht so einfach ist. Jeder Wunsch fokussiert unsere innere Haltung nach außen, oft kommen diese Botschaften aber anders an, als sie gemeint sind. Außerdem lernen Sie zu unterscheiden zwischen Wünschen und Zielen, denn nur an Zielen lässt sich, wie bereits erwähnt, „Maß nehmen“, lassen sich also die Maßnahmen ableiten, die erfolgen müssen, um den gewünschten neuen Zustand zu erreichen.

 Warum gibt es überhaupt Zufälle und Wunder – was bedeutet es, Glück zu haben? Es folgt eine kurze Erläuterung dieser Phänomene, die auch eine der Grundlagen meiner Überlegungen in diesem Buch sind. Diese Ausführungen sollen Sie befähigen und überzeugen, die vorgeschlagenen Methoden und Strategien richtig einzuordnen und vor allem, sie auch anzuwenden. Denn die größte Herausforderung, die ich zu lösen habe, ist, Sie dazu zu bewegen, es nicht nur zu wollen, sondern es auch auszuprobieren – es zu tun!

 Danach begeben wir uns auf Spurensuche, um zu klären, ob es schon in anderen Bereichen Zufälle und Wunder gibt. Wir werden gemeinsam untersuchen, warum in einigen „Spielfeldern“ des Lebens solche glücklichen Ereignisse als normal angesehen werden. Können wir aus den Erfahrungen des Betens, dem Praktizieren der sich selbst erfüllenden Prophezeiung oder den unerklärlichen Heilungserfolgen des Placebo-Effekts Erkenntnisse, Grundsätze und Regeln für das „Management by Wunder“ ableiten? Geben sie uns Hinweise darauf, dass es sehr wohl übergeordnete energetische Prozesse gibt, die wir bisher nicht bewusst beachtet haben, die uns jedoch zur Verfügung stehen?

 Im nächsten Abschnitt des Buches will ich die Bestimmungsgrößen unserer eigenen inneren Welt erläutern, weil es wichtig ist, deren Bedeutung und Konsequenz einschätzen zu können. Offensichtlich hat das menschliche Bewusstsein in unserem Leben mehr Bedeutung, als wir erkennen. Was das Bewusstsein an Energie und Informationen „produziert“ und wie dadurch unsere Realitäten entstehen, soll im darauf folgenden Kapitel erklärt werden, und ebenso, welche Schwierigkeiten uns unser Wissen und unsere Überzeugungen beim Beschreiten neuer Wege bereiten, welche Rolle unser Unterbewusstsein spielt und warum unser Verstand und unser Ego uns bei der Anwendung neuer Erkenntnisse, z. B. auch beim Einsatz des „Management by Wunder“, oft einen Strich durch die Rechnung machen.

 Wir beschäftigen uns auch mit der Theorie der langen Weltwirtschaftswellen, die der russische Wirtschaftswissenschaftler Nikolai Kondratieff beschrieben hat, und definieren die Innovationskandidaten des 6. Zyklus, die in Zukunft für unsere Gesellschaft und Wirtschaft von Bedeutung sein werden. Wir wechseln zurzeit in den nächsten Zyklus, und dort – so prognostiziert der Wirtschaftstheoretiker und Zukunftsforscher Leo Nefiodow – geht es unter anderem auch um ein vollkommen neues Miteinander in der Gesellschaft, den Unternehmen und der Politik. Psychosoziale Gesundheit, Spiritualität, Lebensqualität, Wohlgefühl und ein störungsfreies soziales Umfeld sind Innovationskandidaten dieser wahrscheinlich 30 bis 50 Jahre andauernden Periode. Zu erfahren, welche Auswirkungen diese Entwicklungen auf die unterschiedlichen Ebenen der Unternehmen haben werden, soll Ihnen helfen, den neuen Zyklus in seiner Bedeutung und in seinen möglichen Auswirkungen zu begreifen.

 Wenn es stimmt, dass die Quantenphysik die Naturgesetze unserer „natürlichen“ Welt auf den Kopf stellt und unter Umständen auch erklärt, warum dieses subatomare Universum die Idee des „Management by Wunder“ möglich erscheinen lässt, dann muss zwangsläufig ein Exkurs in diesen wissenschaftlichen Bereich erfolgen. Ziel dieses Kapitels ist es, deutlich zu machen, dass es sehr wohl die Chance für unser Bewusstsein gibt, auf der subatomaren Ebene mithilfe der Wahrscheinlichkeitsfelder unsere inneren Wirklichkeiten und äußeren Realitäten zu verändern – auch wenn die traditionelle Wissenschaft (noch) nicht so weit ist, dies zu bestätigen.

 Managementregeln dienen dazu, einheitliche Führungsmethoden zu praktizieren. Diesem Buch liegt der entscheidungstheoretische Ansatz von Edmund Heinen zugrunde, der die Ansicht vertrat, Betriebswirtschaftslehre sei nichts anderes, als Grundlagen für die richtigen Entscheidungen in den Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Wie die richtigen Entscheidungen für die Anwendung von „Management by Wunder“ vorbereitet und umgesetzt werden, davon handelt dieser Teil des Buches. Es geht mir darum, die Entscheidungskompetenz der Führungsebene um eine weitere Dimension zu erweitern, wobei vor allem der Frage nachgegangen wird, ob die gezielte Intention zur Wunscherfüllung eine konkrete Chance oder nur eine Illusion ist.

 Etwas zu verstehen und zu glauben bedeutet noch nicht, es auch zu tun. Deshalb beschäftigt sich das Buch auch mit dem Phänomen des „Entlernens“ – dem absichtlichen Vergessen unbrauchbarer Erfahrungen, hinderlicher Überzeugungen, die sich – egal aus welchen Gründen – im Bewusstsein eingenistet haben und die Anwendung nicht nur dieser Methode verhindern.

 Ein weiterer Aspekt für ein „managementtaugliches“ Bewusstsein ist die Zukunftskompetenz, also die Fähigkeit von Führungskräften, mögliche Auswirkungen unterschiedlicher Zukunftsszenarien zu antizipieren und sie im Bewusstsein zu verankern, damit es überhaupt möglich ist, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Denn wenn dem unternehmerischen Wunschzettel falsche Annahmen über die zukünftigen Entwicklungen für das Unternehmen zugrunde liegen und wir deshalb unsere Manifestationskraft falsch fokussieren, dann schadet diese Erfolgsstrategie mehr, als dass sie nutzt. Dann kann es sein, dass wir bedrohliche und nicht fördernde Zufälle initiieren und ein „blaues Wunder“ erleben.

 Daneben wird auch noch auf das Thema „Qualität der Zeit“ eingegangen, weil erfolgreichen Unternehmern nachgesagt wird, sie wüssten, was wann „dran“ ist, ob also die Zeiten günstig für bestimmte Entscheidungen sind. Die Bedeutung des richtigen Zeitpunkts (wann den Wunschzettel ausfüllen – z. B. kurz vor Weihnachten und nicht im April) wird häufig unterschätzt – deshalb dieser Exkurs.

 Im letzten Teil des Buches – es ist der wichtigste – werden konkrete Umsetzungsstrategien, Anwendungsbeispiele und Erfahrungen mit der Arbeit von „Management by Wunder“ vorgestellt.

 Außerdem werde ich einen fiktiven, mustergültigen Workshop beschreiben, bei dem „Management by Wunder“ zur Anwendung kommt.

Mir ist wichtig, noch folgende grundsätzliche Anmerkungen zu machen: Mit diesem Buch habe ich nicht vor, eine wissenschaftlich fundierte Arbeit über Zufälle und Wunder zu schreiben und die Erfolgsstrategie „Management by Wunder“ unter allen möglichen wissenschaftlich fundierten Aspekten zu erklären bzw. zu rechtfertigen. Das haben andere Autoren schon getan – im Literaturverzeichnis finden Sie entsprechende Hinweise.

Vielmehr liegt mir daran, ein unterhaltsames und erstaunliches Buch zu schreiben, das irritiert und neue Denkweisen initiiert. Meine Idee ist, dass ich Sie anrege, Ihre inneren Wirklichkeiten, Ihre wirksamen Sichtweisen zu überdenken, und dass ich Sie davon überzeugen kann, neue Verhaltensweisen auszuprobieren.

Dabei fällt mir ein, dass auch ich selbst ein erfüllter Wunsch bin:

Ich bin zum dritten Mal verheiratet, beim letzten Mal hat es richtig geschnackelt, ich habe meine Traumfrau gefunden.

Das mit dem Finden stimmt allerdings nicht ganz, denn ich wurde von meiner Frau bestellt. Sie hatte wohl ein Buch über Bestellungen beim Universum gelesen und sich entschlossen, sich einen neuen Partner zu bestellen.

Damit er auch – die Erfahrungen der Vergangenheit waren lehrreich gewesen – über alle gewünschten Eigenschaften verfügte, waren auf ihrer schriftlichen Bestellung mehr als zwanzig charakterliche Bedingungen und Verhaltensweisen aufgelistet.

Nun gut, irgendwann – zwei Jahre später – trafen wir uns auf einem Seminar, und die große Liebe begann.

Sie selbst hatte die Bestellung vergessen und wurde erst durch eine Freundin, der sie seinerzeit davon erzählt hatte, wieder darauf aufmerksam. Sie kramte den Zettel heraus, und tatsächlich – darauf stand mehr oder weniger alles, was mich ausmacht.

Als ich davon erfuhr, war meine Reaktion etwas heftig, weil ich es unmöglich fand, dass ich einfach bestellt worden war, ohne gefragt zu werden. Meine Missbilligung, dass dies ja eine Art von Zwangsbeglückung sei und mich viel Geld gekostet habe (ich hatte mir eine Junggesellenwohnung eingerichtet und musste – weil ihr Haus komplett war – alles zu Schleuderpreisen verkaufen), wurde mit weiblicher Logik widerlegt: „Du hättest dich ja auch mal früher melden können, und außerdem warst du noch nicht dran. Sei froh, dass ich dich überhaupt bestellt habe, sonst wärst du immer noch Junggeselle.“

Eine kleine Genugtuung bleibt mir allerdings: Sie hatte vergessen aufzuschreiben, dass ich auch ein ordentlicher (nach meinem Maßstab: penibler) Mensch sein sollte. Sie war deshalb nicht auf die Idee gekommen, weil sie selbst „sehr ordentlich“ ist und eine solche Eigenschaft für selbstverständlich hielt.

Unser einziger Streitpunkt ist meine angebliche Unordentlichkeit. Und obwohl sie als Psychologin mit mir eine Form von Dauertherapie macht, um das zu verändern, habe ich bis jetzt durchgehalten.

Zunächst aber will ich von einem Gespräch mit meinen beiden Söhnen berichten, die ebenfalls wissen wollten, was denn eigentlich „Management by Wunder“ ist. Mir scheint, dass dies ein guter Einstieg in das Thema ist.

Management by Wunder

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