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Aksum

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Mark erwartet sie an der Busstation in Aksum. Der Kuss zur Begrüssung, empfindet sie eher als eine Enttäuschung. Kira spürt mehr die Unsicherheit und nicht die Leidenschaft. Es ist wohl eher die Entdeckung, welche ihn veranlasste, sie nach Aksum zu locken und nicht die Sehnsucht nach ihr.

«Es ist nicht weit», Mark schultert ihren Rucksack und zeigt mit einer Geste an, zu gehen, «wie war die Reise?»

«Sehr anstrengend», erklärt Kira und folgt Mark.

«Die Möglichkeiten für eine Unterkunft, sind in Aksum nicht besonders komfortabel», entschuldigt sich Mark, «ich hoffe, du bist nicht zu sehr enttäuscht!»

«Ich will nur noch schlafen», meint Kira, «ich bin hundemüde. Heute Nacht schlafe ich auch auf einem harten Stein.»

Mark öffnet eine Tür und bittet Kira in seine Bude einzutreten. In der sehr einfach eingerichteten Gemeinschaftsküche ist alles sehr eng und es gibt nicht ein Gerät, welches man als Luxus bezeichnen könnte. Auf dem Tisch liegt ein Sandwich.

«Ich dachte, du hast noch Hunger!»

«Danke! Ja, ich bin hungrig und dann zeig mir das Bett!»

«Das ist der Schlafraum», Mark zeigt auf die Türe ins Schlafzimmer, «leider funktioniert das Licht nicht, daran musst du dich gewöhnen, hier funktioniert einiges nicht. Es ist auch sehr heiss, ich empfehle nur leichte Kleidung.»

Kira zieht Schuhe und Jeans aus, löst den BH unter dem T-Shirt und ist bereit zum Schlafen. Mark führt sie im Dunkeln zu einem Bett und sie legt sich hin.

«Ich komme später nach, ich warte noch auf meine Freunde. – Schlaf schön!»

Ein Kuss auf die Stirne von Kira und er schliesst die Tür. Sie schläft sofort tief und fest.

In der Nacht erwacht Kira, weil Mark neben ihr leicht schnarcht. Er muss sich in ihr Bett geschlichen haben, ohne dass sie es bemerkt hat. Nun fühlt sie seinen nackten Körper bei jedem Atemzug leicht an ihrem reiben. Ein schönes Gefühl, sie hat drei Monate keinen Mann mehr so nahe gespürt. Sie kann es nicht lassen und streichelt ihn sanft.

Es ist noch Nacht, da sie bereits vor acht Uhr ins Bett ging und tief und fest geschlafen hatte, fühlt sie sich bereits ausgeschlafen. Eigentlich fehlt ihr nur ein Kaffee und ein Brötchen, dann wäre sie wieder in Form, doch es ist noch zu früh.

Sie kann es nicht lassen und streichelt Mark etwas stärker. Sie hebt ihr T-Shirt und streichelt ihn mit ihrem Busen. Es erregt sie leicht und bald stellt sie fest, dass Mark kein Eisblock ist, sondern auf ihre Berührungen reagiert. Zuerst gibt er ihr einen leidenschaftlichen Kuss, dann stellt sie fest, dass es in seiner Hose eng wird. Sie weiss Rat und befreit den Aufständischen aus den engen Hosen. Nun überlässt sie das weitere Geschehen Mark. Wie schon in Zürich ist er ein einfühlsamer Liebhaber, wirkt allerdings etwas gehemmt.

Durch den Spalt im Vorhang gelangt langsam etwas Licht ins Zimmer. Sie hat eben die Stellung gewechselt und reitet auf Mark. Nun erschrickt sie! Im zarten Licht, welche das Zimmer erhellt, stellt sie fest, dass sich noch zwei weitere Betten im Zimmer befinden und darin schlafen, respektive sie schlafen eben nicht, zwei Kollegen von Mark. Das Liebesspiel der Beiden hat auch seine Kollegen geweckt und die liegen nun, wie Kira mit Schrecken feststellt, in ihren Betten und beteiligen sich auf ihre Weise an ihrem Liebesspiel.

Ein Aufhören kommt für Kira nicht in Frage, sie ist jetzt kurz vor dem Höhepunkt. Nach einer Sekunde zögern, macht sie weiter. Ihr Blick wendet sich nach rechts und verfolgt die Aktivitäten im Nachbarbett intensiv. Dazu streckt sie den Rücken, dass ihr Busen stramm im schwachen Sonnenlicht zur Geltung kommt, wobei sie die Szene noch mit einer erotischen Massage ihrer Brüste unterstützt.

Das ist nach kurzer Zeit zu viel für den mit dem dicken Schwanz, er erleichtert sich auf seinen Bauch.

Nun wendet Kira ihr Blick nach links. Dieser Schwanz ist eher lang und seine Eichel scheint sehr gross und gut geformt. Nun bemerkt der Linke, dass Kira ihn beobachtet und seine Erregung nimmt zu. Als er so stark abspritzt, dass er bis in sein Gesicht spritzt, kann Kira nicht mehr, ein Orgasmus der Extraklasse durchflutet ihren Körper.

Sie steigt von Mark runter und erledigt den Rest mit der Hand. Auch Mark hat einiges aufgestaut und das muss nun mit Druck raus.

Inzwischen ist der von rechts aufgestanden und kommt mit einer Rolle Haushaltspapier und einer Flasche Mineralwasser zurück. Die Flasche reicht er Kira und dann verteilt er das Papier in die drei Betten. Die Spuren werden beseitigt und der Vorhang richtig zugezogen, dann schlummern alle wieder ein.

Als Kira am Morgen erwacht, liegt sie mit Mark im Bett. Die beiden anderen Betten sind leer. Aus der Küche duftet es nach Kaffee. Da kann sie nicht widerstehen. Sie richtet das T-Shirt, zieht sich die Shorts an und geht in die Küche. Auch Mark ist in seine Shorts geschlüpft und nun setzen sie sich an den gedeckten Tisch. Ein Kollege füllt ihre Kaffeetasse. Ist das jetzt der mit dem Langen und der Eichel, oder der mit dem Dicken? überlegt sich Kira. Die Situation ist für Kira mehr als heikel, doch keiner verrät mit einem Wort oder einer Gestik, was letzte Nacht Peinliches vorgefallen ist.

«Das ist Dario und das ist Gildo!», stellt Mark seine beiden Freunde vor.

Kira begrüsst beide mit drei Küssen auf die Wange, dann schiebt sie sich ein gebratenes Stück Speck in den Mund, sie ist hungrig und geniesst das englische Breakfest. Die letzte Nacht verschwindet langsam in den Erinnerungen und wird durch den Alltag verdrängt.

Man wendet sich dem heutigen Tagesprogramm zu. Während Gildo und Dario in der Ausgrabungsstelle weiter graben, wird Mark mit Kira Aksum besichtigen und ihr die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zeigen.

Die Sehenswürdigkeiten in Aksum lassen Kira staunen. Die höchsten Stelen sind über 20 Meter hoch und mit Mustern verziert. Auch wenn einige bereits umgefallen sind, gibt es noch viele, welche immer noch senkrecht auf einer kleinen Fläche stehen. Erstaunlich und das seit hunderten von Jahren.

Für Frauen verboten ist der Zugang zur Kirche, in welcher angeblich die Bundeslade in zwei Steingruften aufbewahrt wird. Mark vertröstet Kira, es ist nichts Spektakuläres, welches du hier verpasst. Solche Gräber finden sich überall auf der Erde. Es ist die Mystik, welche künstlich aufgebaut wird, welche den Steinen eine besondere Aura verleihen.

Auf dem Markt kauft Mark eine Art Omelette, das muss als Zwischenverpflegung ausreichen. Noch einige reich geschmückte Kirchen, dann ist die Besichtigung von Aksum abgeschlossen. Mark führt Kira zurück in ihre Absteige. Sie muss sich umziehen und Mark übergibt ihr einen gelben Blaumann.

«Der ist Vorschrift, sonst darfst du nicht auf die Ausgrabungsstätte, zieh dir die Wanderschuhe an, du musst vorher noch etwas wanderen.»

Nur in Shorts steigt Kira in den Blaumann.

«Geht es so?», fragt Kira, «ich fürchte, sonst wird es zu heiss!»

«Steht dir ausgezeichnet, du bist die hübscheste Archäologin vor Ort, das kann ich dir versichern.»

Mark schultert noch einen Rucksack, dann wandern sie los. Nach einer halben Stunde nähern sie sich einer Baumgruppe. Kira ist froh, endlich etwas Schatten. Hinter einem Gebüsch versteckt, entdeckt sie jetzt den Eingang zur Grabungsstätte.

«Wir müssen noch bis vier Uhr warten», erklärt Mark, «dann machen die einheimischen Helfer Feierabend, wir wollen noch nicht, dass sie etwas von unserer Entdeckung erfahren.»

Kira nickt zustimmend und schaut dem emsigen Treiben zu. Alle zwei Minuten verlässt ein junger Mann den Stollen und übergibt Mark einen Korb voll Aushub. Der wird durch ein Sieb geschüttet, damit allfällige wertvolle Gegenstände hängen bleiben. Erst wenn das Sieb passiert ist, wird der Aushub auf einer Halde deponiert. Kira übernimmt das Erlesen der nicht durchs Sieb gefallenen Erde. Was erwartet sie um vier Uhr?

Sie warten noch bis zehn nach Vier. Dann bittet Mark sie in den engen Gang. Mit einer Taschenlampe leuchtet er ihr den Weg. Nach einer Abzweigung hält Mark und beginnt den Seitengang abzutasten. Dann hat er gefunden, was er sucht. Vorsichtig zieht er einen losen Stein aus seiner Verankerung. Nun leuchtet er in ein Loch, welches sich als ein mit Reliefs geschmückter Gang erweist. Der Gang ist allerdings so schmal, dass eine normal gebaute Person nicht durchpasst.

«Wir haben mit einem Endoskop in die dahinter liegende Kammer geschaut und eigenartige Gegenstände entdeckt, welche uns Rätsel aufgeben.»

«Was vermutest du?», fragt Kira, als sie ein Bild betrachtet, «welchen Zweck haben diese Gegenstände.»

«Wir vermuten, dass sie eine Art Archiv darstellen, aber das ist nur eine Vermutung. Ich habe gehofft, dass du, mit deiner schlanken Figur, einen dieser Gegenstände ertasten kannst, willst du es versuchen?»

«Versuchen auf jeden Fall», meint sie optimistisch, «ob es mir gelingt, kann ich nicht versprechen. Aber lasst mich bitte nicht im engen Gang stecken.»

Bevor Kira ihre spezielle Aufgabe in Angriff nimmt, wird sie entsprechend vorbereitet. Ein Seil wird um die Beine gebunden, dass sie notfalls zurückgezogen werden kann. Sie bekommt auch Handschuhe übergestreift, denn man weiss nicht, ob das Berühren der Gegenstände gefährlich sein könnte. Mit einem Schlauch könnte Mark über eine Pumpe zusätzliche frische Luft in ihr Gesicht blasen.

«So, nun sollte es gehen», ein letztes Mal betrachtet Mark sein Werk. Kira kniet sich hin und beginnt vorsichtig hineinzukriechen. Schon ist ihr Oberkörper im Gang verschwunden. Soweit haben es die Männer nie gebracht. Kurz darauf ertastet sie mit der Hand das Ende des Gangs.

«Ich spüre die Wand der Kammer», meldet sie nach hinten, «noch etwas schieben und ich kann bis zum Ellenbogen eintauchen.»

Mark stützt ihre Füsse ab. Nun stösst sich Kira nochmals einige Zentimeter nach vorne. Nach einer kurzen Pause, der nächste Versuch.

«Genug, ich kann jetzt in den Raum greifen», meldet Kira.

Nach einer kurzen Verschnaufpause tastet sie weiter.

«Ich habe einen Gegenstand in der Hand», meldet sie begeistert, «ihr könnt mich jetzt zurückziehen!»

Vorsichtig ziehen die drei Männer Kira zurück.

«Uff, das war anstrengend!», meldet Kira, als sie wieder im grossen Gang steht. Stolz zeigt sie ihren gefundenen Schatz.

«Sieht aus, wie eine Spule!», meint Dario, «wozu diente diese?»

«Das stellen wir später fest», meint Mark, «jetzt muss der Gang wieder verschlossen werden und alle Spuren müssen beseitigt werden. Gildo, du begleitest Kira nach draussen, sie hat sich frische Luft verdient.»

Während Gildo ihr den Weg ausleuchtet, verlässt Kira die Grabungsstätte. Sie freut sich an den letzten Sonnenstrahlen, welche den Himmel rot färben. Es ist geschafft.

Noch immer hält sie den gefundenen Gegenstand in der Hand mit dem Handschuh fest. Jetzt am Licht kann sie ihn das erste Mal richtig betrachten. Er sieht seltsam aus. Etwas Ähnliches hat sie noch nie gesehen. Tatsächlich entspricht die Beschreibung von Mark am ehesten der Realität. Etwas ist auf einem runden Körper aufgewickelt. Nur, was ist das? So etwas hat sie noch nie gesehen. Der aufgewickelte Faden erinnert am Ersten, an eine Glasfaser, aber wie ist es möglich, dass die Erbauer der Anlage, Glasfasern herstellen konnten? An der Uni in Zürich werden sie einiges zu knabbern haben.

Nun kommen auch Dario und Mark nach draussen. Sie haben den Gang wieder so verschlossen, dass den einheimischen Helfern am nächsten Morgen nichts auffallen sollte. Das Geheimnis will Mark noch nicht teilen. Zuerst muss geklärt werden, um was es sich bei diesem Gegenstand handelt und vor allem, wozu und wann er hergestellt und hier gelagert wurde?

«Du musst uns nochmals helfen», wendet sich Mark an Kira, «beim Verlassen der Grabungsstätte werden wir überprüft. Ich vermute, dass sie dich als Frau nicht so genau abtasten werden. Kannst du den Gegenstand in deinen Shorts verstecken?»

«Sonst noch etwas?», fragt Kira.

«Nein, dann hast du deine Aufgabe erfüllt. Ich lade dich heute Abend zum Essen ins Sabean International Hotel ein!»

«Da kann ich nicht nein sagen», dabei zieht sie den Reissverschluss des gelben Blaumanns weit nach unten und schaut, wie sie den Gegenstand am besten in ihren Shorts unterbringt. Dass dabei die Jungs erneut ihren Busen bewundern können, stört sie nicht. Ihre Aufmerksamkeit gilt dem geheimnisvollen Gegenstand, sie will ihn sicher in die Absteige und später nach Zürich an die Uni bringen.

Wie erwartet, passieren sie die Kontrolle durch die Parkwärter ohne Probleme. Der Wärter wagt kaum, Kira anzuschauen, geschweige denn zu berühren.

Gegen acht Uhr schlendert Mark mit Kira am Arm, dem Eingang des Sabean International Hotels entgegen. Sowohl Mark und vor allem Kira, haben sich schön angezogen. Der Kellner nimmt das Reserviert Schild von einem Tisch und hält Kira den Stuhl hin.

Nach den entbehrungsreichen Tagen ein wahrer Genuss. Schon das Studieren der Speisekarte lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen.

Eine gute Stunde später, gönnen sie sich noch einen Kaffee an der Bar. Das Essen war ausgezeichnet.

«Wir sollten den Gegenstand so schnell wie möglich nach Zürich bringen!», schlägt Mark vor, «mein Vater bemüht sich, unsere Rückreise so schnell wie möglich zu organisieren.»

«Mein Rückflug muss ich drei Tage im Voraus buchen», erklärt Kira, «aber vielleicht lässt die Fluggesellschaft mit sich reden.»

«Mein Vater versucht, über Asmara einen Flug zu organisieren, so würden wir uns die anstrengende Fahrt nach Addis Abeba sparen. In diesem Fall spielt Geld keine Rolle.»

«Wenn das so ist, habe ich nichts dagegen, kann mich jedoch nicht an den Mehrkosten beteiligen.»

«Natürlich bist du eingeladen», meint Mark, «ohne deine schlanke Figur, müssten wir noch lange auf den Gegenstand warten. Zudem musst du helfen, den Gegenstand ausser Land zu bringen. An der Grenze zu Eritrea und auf dem Flugplatz in Asmara, wird weniger genau kontrolliert als am Flughafen in Addis Abeba, da sind sie sehr gut eingerichtet.»

«Ich passe mich an, ich möchte allerdings nicht als Schmugglerin in ein äthiopisches Gefängnis, diese Erfahrung möchte ich mir ersparen.»

«Daran bin ich ebenfalls nicht interessiert. Morgen wird es noch nicht klappen, Papa braucht Zeit. Wie wäre es mit einem Ausflug nach Lalibela? Ich kann den Jeep des Ausgrabungsteam mieten. Das ist ein Tagesausflug und die Felskirchen sind sehr interessant. Das gehört zu einem Äthiopienbesuch einfach dazu.»

«Gut, nach einem so guten Essen, bin ich für neue Abenteuer bereit.»

Zu Fuss geht’s zurück. Als sie sich ihrer Absteige nähern, wird Kira etwas kribbelig. Was bringt diese Nacht?

Mark öffnet vorsichtig die Türe. In der Küche ist es eng. Die beiden Freunde sind mit ihren Betten in die Küche umgezogen, Mark und Kira haben das Schlafzimmer diese Nacht für sich allein.

Der Ausflug nach Lalibela ist sehr interessant, doch für Kira erneut sehr anstrengend. Sie lässt sich nichts anmerken und fotografiert die imposante, in den Felsen gehauene Kirche.

Zurück in Aksum ist das Mail von Marks Vater eingetroffen. Sie haben den Code, mit dem sie in Asmara an die Flugtickets gelangen.

Am nächsten Morgen brechen sie früh auf. Gildo wird die beiden mit dem Jeep nach Asmara auf den Flughafen fahren, danach sind sie schon beinahe zuhause.

Nur die Gepäckkontrolle müssen sie noch überstehen. Im Beauty Case von Kira schafft sie es, den Gegenstand ins Flugzeug zu schaffen.

Über Dubai fliegen sie nach Zürich.

Am nächsten Morgen entnehmen die zwei in Zürich ihre Rucksäcke vom Band im Flughafen. Der Rückflug war nicht so anstrengend, wie die Anreise, trotzdem ist Kira müde. Nach einem Hamburger im Mac Donalds, will sie so schnell wie möglich in ihre Wohnung. Mark wollte eigentlich seine Eltern besuchen, doch er meldet sich telefonisch ab. Er will bei Kira schlafen, den Familienbesuch kann er nächste Woche nachholen.

In ihrer Wohnung nimmt Kira stolz den Gegenstand aus ihrem Beauty Case. Sie haben es geschafft, der Gegenstand hat jede Zollkontrolle unbeanstandet passiert. Endlich können sie ihn etwas genauer betrachten. In Äthiopien haben sie sich nicht getraut, ihn aus seinem Säckchen zu nehmen, in den sie ihn gleich nach der Bergung gesteckt haben. Sie befürchteten, dass sie jemand beobachten könnte.

Der Gegenstand sieht für eine Antiquität ungewohnt modern aus. Ein bisschen gleicht er einer Garnspule, doch da gibt es grosse Unterschiede, aber um die wollen sie sich erst kümmern, wenn sie ausgeschlafen sind.

Sie fotografieren den Gegenstand von allen Seiten, legen ihn in eine Schuhschachtel und polstern die Schachtel mit Watte aus. Kira bringt die Schachtel in den Keller. Sie wissen nicht, wie empfindlich der Gegenstand reagiert. Im Keller hat er zumindest eine ähnliche Temperatur wie in der Grabkammer und in der Schachtel ist er vor Licht geschützt.

Am nächsten Morgen betreten Kira und Mark, ausgeschlafen, verpflegt und geduscht die Uni in Zürich. Kira trägt die Schachtel, während sich Mark bemüht, dass Büro zu finden, in dem sie mit einer Studentin namens Ulla ein Date vereinbart haben.

«Grüezi Kira, hallo Mark», begrüsst sie Ulla, «jetzt bin ich gespannt, was ihr mir mitgebracht habt, das hat sehr geheimnisvoll geklungen.»

Kira stellt die Schachtel auf den Schreibtisch und öffnet den Deckel. Gespannt beobachtet Mark das Gesicht von Ulla. Es ist nicht zu verkennen, sie ist enttäuscht.

«Das soll ein antikes Stück sein?», meint sie entsetzt, «wollt ihr mich verarschen?»

«Jetzt schau es dir genau an», insistiert Mark, «wir haben es an einer Ausgrabungsstätte gefunden und ich denke nicht, dass sich da jemand ein Scherz erlaubt hat.»

«Na gut, - heute ist ja nicht der erste April und Verstehen sie Spass wird auch nicht mehr gedreht. Gehen wir so vor, wie es bei einem antiken Gegenstand üblich ist.»

Ulla ruft am PC ein Formular auf, notiert Datum und Uhrzeit, dann fotografiert sie den Gegenstand, in einer mit liniertem Papier von einem Zentimeter Linienabstand ausgekleideten Box und kopiert das erste Bild ins Formular auf dem PC. Es erhält eine Registernummer, unter der das Formular archiviert wird.

Nun hat sie einige Fragen an Mark. Zeitpunkt des Auffindens, Fundort.

«Geht es nicht etwas genauer?», fragt sie zurück, nachdem Mark als Fundort nur Äthiopien angegeben hat.

«Na gut, sagen wir Aksum, aber genauere Angaben gibt es vorerst nicht.»

Allmählich füllt sich das Formular. Gewicht, Abmessungen und Allgemeinzustand werden registriert.

«So jetzt müssen wir ins Labor wechseln», meint Ulla, «ich weiss immer noch nicht, ob sich der Aufwand lohnt, es sieht doch eher modern aus.»

«Ich versichere dir, - ist es nicht!»

«Gut, ich muss einiges vorbereiten, ihr könnt in der Zwischenzeit einen Kaffee trinken, eine halbe Stunde brauche ich schon.»

Als sie 40 Minuten später ins Labor zurückkehren, ist Ulla so beschäftigt, dass sie die zwei gar nicht kommen hört.

«Das ist das sonderbarste Ding, welches ich je untersucht habe», meint Ulla mit einem verwunderten Gesichtsausdruck, «schon das Material ist seltsam, Skandinavium, das habe ich noch nie in einer Probe festgestellt. Das deutet auch darauf hin, dass es keine Fälschung ist, denn Skandinavium ist heute nur schwer zu beschaffen.»

«Das versuche ich ja die ganze Zeit zu erklären, das Ding ist echt und es gibt noch mehr davon», erklärt Mark, «nur wollte ich die Äthiopier noch nicht informieren, bevor ich weiss, um was es sich handelt.»

«Zumindest ist es weder giftig noch radioaktiv, wie es mit einer biologischen Kontaminierung aussieht, weiss ich erst morgen.»

«Wie geht es jetzt weiter?», fragt Mark.

«Wir überprüfen nochmals die Einzelteile. Besonders der dünne Faden, der auf der Spule aufgewickelt ist, muss genauer analysiert werden. Er scheint eine Funktion zu haben. Doch welche, das ist mir noch ein Rätsel. Ich werde eine Nacht darüber schlafen, vielleicht habe ich dann eine Idee.»

«Wir haben Zeit, das Ding war jahrhundertelang im Boden vergraben, jetzt kommt es auf einen Tag nicht darauf an. Ich rufe dich morgen an, dann sehen wir weiter.»

Damit ist der Besuch in der Uni beendet. Kira will Mark noch etwas von Zürich zeigen.

Am nächsten Morgen ruft Mark bei Ulla an.

«Hallo Mark, gut dass du anrufst», die Aufregung ist ihr deutlich anzumerken, «ich vermute, dass auf dem Faden Daten gespeichert sind, zwischen den Skandinavium-Atomen, sind manchmal Beryllium-Atom und dann wieder Alkalium-Atome eingelagert. Keine Ahnung, wie sie das machen konnten? Das ist chemisch nicht so einfach hinzukriegen.»

«Eine ähnliche Vermutung habe ich auch», meint Mark, «kannst du einige Sequenzen separieren, dann können wir mit Übersetzungsprogrammen versuchen, die Nachricht zu entschlüsseln?»

«Das habe ich schon versucht, der erste Versuch ist gescheitert, mit einer neuen Methode, welche ich eben starte, sollte es besser funktionieren.»

«Gut, können wir helfen?»

«Nein, es dauert seine Zeit, bis heute Abend müsste ich ein Grossteil der Information ausgelesen haben, dann können die Übersetzer beginnen. Das ist dann was für dich Kira! Die KI wird gefordert, wenn nicht überfordert sein.»

«Dann lasse ich dich in Ruhe arbeiten und rufe dich heute Abend nochmals an. Ich besuche heute die ETH, ich suche einen kleinen Roboter, damit ich weitere Spulen bergen kann.»

Mit einer Kartonschachtel bastelt Mark auf die Schnelle ein Modell, wie der Zugang zur Fundstelle ungefähr aufgebaut ist. Damit besucht er die ETH und testet, ob sie einen Roboter finden, der mit den Begebenheiten zurechtkommt. Die ersten Roboter scheitern an der Kante, welche nach dem engen Gang in den Hohlraum führt. Andere Roboter können die Spulen nicht greifen. Es wird nicht einfach werden.

Nachdem ein Roboter etwas umgebaut wurde, scheint er der Aufgabe gewachsen zu sein. Der Projektleiter will seinen Professor fragen, ob man den Roboter für diese Aufgabe freistellen könnte, nur der Professor ist erst morgen erreichbar.

Den Nachmittag lassen die beiden bei einem Spaziergang am Zürichsee ausklingen. Zurück in der Wohnung ruft Mark Ulla an.

«Hallo Mark», meldet sie sich und klingt optimistisch, «ich konnte einige Windungen abwickeln und untersuchen, ich schicke dir eine Datei, mit abertausenden Bits. Ich habe schon den Grosscomputer für heute Nacht reserviert, der wird schön heisslaufen, ich bin gespannt, ob wir morgen einen ersten Text lesen können.»

Danach verstricken sich die zwei in Detailgespräche, Ulla sprüht vor Ideen und Mark hält mit, so kommt einiges zusammen, mit dem der Computer diese Nacht beschäftigt werden kann.

«Das hört sich gut an, kannst du die Datei an meine Mailadresse schicken? Ich bin echt gespannt, was die uns zu erzählen haben.»

«Ich werde es versuchen, keine Ahnung, ob wir in Verbindung mit KI schon einen lesbaren Text erhalten. Gute Nacht, bis Morgen! Ich kann vermutlich nicht schlafen.»

Kira hat versucht Mark mit einem guten Nachtessen auf andere Gedanken zu bringen. Es braucht heute einiges, um ihn in Stimmung zu bringen. Doch schliesslich schlafen die zwei engumschlungen ein.

Das Frühstück haben die beiden schon genossen. Immer wieder beobachtet Mark, aber auch Kira, den Computer, welcher eingehende Mails akustisch anzeigt. Einige Spam-Mails versetzen sie unnötigerweise in Aufregung, doch dann endlich, das Mail ist von Ulla.

Mark stellt fest, dass es ein in deutscher Sprache verfasster Text ist. Die KI hat bereits die Übersetzung übernommen. Kira beginnt zu lesen:

Der Jeep wird für einen Ausflug vorbereitet. Y1, Y2 und Y3 fahren los.

«Was soll das?», fragt Mark, «einen Jeep haben die sicher nicht gehabt, da hat das Übersetzerprogramm die Zeitepoche wohl falsch interpretiert. Egal, hören wir uns an, was er weiter zusammendichtet.»

Sie erklimmen einen Hügel und fotografieren die Umgebung. Später verlassen sie den Hügel und fahren auf eine Ebene hinaus. Immer wieder halten sie an und fotografieren.

Später erreichen sie eine Gaststätte und werden freundlich empfangen. Der Wirt bittet zu Tisch und sie werden mit ausreichend Speisen versorgt. Während Y1 und Y3 sich verpflegen, besucht Y2 die Frau des Wirts und übergibt ihr Samen für den Garten.

Danach fahre sie auf einer anderen Strecke zurück nach Hause.

«Was soll das?», Mark wundert sich, «das würde ja bedeuten, dass die Spule höchstens siebzig Jahre alt ist, das kann nicht sein.»

«Das liegt vermutlich am Übersetzungsprogramm, es ist noch nicht auf der richtigen Sprache oder Zeitepoche programmiert.»

«Ich rufe jetzt Ulla an, vielleicht hat sie eine Erklärung.»

«Hallo Mark», meldet sich Ulla sofort, «du bist sicher auch etwas verwundert. Das waren die einzigen Sequenzen, mit denen das Übersetzungsprogramm etwas anfangen konnte. Der Rest, es liegt im Megabitbereich, sind vermutlich Fotos, Dateien oder Messergebnisse. Auf jeden Fall konnte das Programm sich nichts zusammenreimen. Sorry, bist du enttäuscht?»

«Schon, aber aller Anfang ist schwer, immerhin deutet einiges darauf hin, dass tatsächlich Geschichten abgespeichert sind. Nur, wie sie zu lesen sind, das wissen wir noch nicht.»

«Kira kann mit der Datei vielleicht mehr anfangen, sie ist ja im KI-Bereich erfahrener als ich.»

«Wir habe es nicht eilig», meint Mark, «ich kümmere mich inzwischen darum, wie wir weitere Spulen nach Zürich bringen können. Schönen Tag!»

Nach dem Anruf von Ulla, ruft Mark bei seiner Familie an. Er will die Zeit nutzen und sie wieder einmal besuchen.

«Kommst du mit? Ich will dich meiner Familie vorstellen.»

«Ist das nicht etwas früh? Wir kennen uns noch nicht so lange!»

«Es könnte schon noch warten, doch ich muss Vater überzeugen, dass er als Sponsor einspringt. Wir müssen einiges organisieren, das nicht über ein Budget der Universität laufen kann. Ich hoffe, du kannst mithelfen, ihn zu überzeugen, dass es eine gute Investition ist!»

Kira ist etwas nervös, sie hätte nicht gedacht, dass Mark sie bereits seiner Familie vorstellen will. Nun sitzen sie im Zug nach Brugg. Marks Mutter wird sie am Bahnhof abholen.

«Das ist meine Mutti», stellt Mark seine Mutter vor, «das Kira!»

«Ich bin Gabriela, nenne mich Gaby, das ist einfacher.»

Gaby sieht man ihre 50 Jahre nicht an, sie wirkt viel jünger. Auf der Fahrt zu Marks Elternhaus, wird Kira ausgefragt. Wie habt ihr euch kennen gelernt? wie alt ist Kira und was sie studiert und vieles mehr, was Mütter einfach so wissen wollen.

Nun, allzu detailliert fallen die Berichte nicht aus. Beim gemeinsamen Mittagessen in der Mensa, endet Kiras Schilderung über das Kennenlernen. Alles müssen die Mütter auch nicht wissen!

«Vater kommt zum Mittagessen nach Hause, ich werde etwas kochen.»

Während Gaby kocht, zeigt Mark wie und wo er aufgewachsen ist. Sein Zimmer sieht immer noch aus wie früher, die Bilder der Raumstationen und Fotos von der Mondlandung dekorieren immer noch die Wände.

«Essen ist fertig, Andi ist eben in die Garage gefahren, kommt ihr runter?», ruft Gaby.

«Das ist Andreas», stellt Mark seinen Vater vor, «das ist Kira.»

«Oh, sehr hübsch!», Andi kann es nicht lassen, ein Kompliment zu verteilen, «mit was hat mein Sohn das verdient?»

«Hat sich so ergeben, ich habe nichts Besseres gefunden!», kontert Kira die Anspielung.

Nun wird reichlich aufgetischt. Das volle Programm, Aperitif, Vorspeise, Hauptgang und noch das Dessert. Kira kann nicht mehr und muss beim Dessert passen.

«Ich habe mir den Nachmittag frei genommen, wir können auf der Veranda beim Kaffee ausführlich miteinander reden.»

Mark hat ihm bereits angekündigt, dass er seine Hilfe, oder zumindest einen guten Rat brauchen kann.

Gaby serviert den Kaffee, dann macht sie sich in der Küche ans Aufräumen. Mark zeigt Andi die Fotos von dieser geheimnisvollen Spule. Dann erzählt er kurz, wo und wie sie diese gefunden haben und dass da noch weitere rumliegen, die er gerne an den äthiopischen Behörden vorbeischleusen möchte. Wir haben sie gefunden und nun interessiert uns, was für Geheimnisse die Spulen noch preisgeben.

Erst am Schluss informiert er noch über die erste Übersetzung und den seltsamen Text, der dabei herausschaute.

Andi hat ruhig zugehört, bis die Beiden alle ihre Informationen durchgegeben haben. Dann lehnt er sich im Stuhl zurück und scheint nachzudenken. Andi war im Militär ein höherer Offizier, ehe er in der Privatwirtschaft als Werksleiter Karriere machte.

«Wie schwer ist diese Spule?»

«Zwei Kilo und dreihundert Gramm, sie ist etwa so gross wie eine Getränkeflasche, nur eben etwas schwerer.»

«Ich vermute, wenn man sie normal ins Handgepäck packt, würde sie beim Durchleuchten auffallen.»

«Mit Sicherheit», erklärt Mark, «Kira hat sie in ihrer Beauty Case durch den Zoll geschmuggelt. Mit Alufolie hat sie sie so umwickelt, dass sie wie eine Parfumflasche aussah, aber das klappte in Eritrea, in Addis Abeba wäre das nie durchgegangen.»

«Da habt ihr mir ein rechtes Problem aufgegeben, da muss ich einmal darüber schlafen.»

«Kein Problem, ich fliege erst in einer Woche zurück nach Äthiopien.»

«Kira kann heute Nacht hier schlafen, oder ist dein Bett zu schmal für euch beide?»

«Natürlich nicht, danke für das Angebot!»

Am nächsten Morgen sitzen beide im Zug nach Zürich. Kira muss wieder einmal eine Vorlesung besuchen und Mark will sich mit den Modifikationen am Roboter beschäftigen.

Beim Mittagessen treffen sich die zwei in der Mensa. Es ist beinahe so, wie beim ersten Treffen, nur diesmal viel lockerer. Mark hat noch einen Termin mit einer mechanischen Werkstatt, welche einige Vorrichtungen anbringen muss.

Nach dem Essen benutzt Kira ihren Computer an der Uni, sie will sich noch etwas mit der mysteriösen Übersetzung auseinandersetzen.

Auf ihrem Stick hat sie die ausgelesene Zeichenfolge der Spule abgespeichert. Sie will versuchen, sie selber zu übersetzen, schliesslich ist KI ihr Hauptfach, vielleicht ergibt sich daraus ein Thema für die Diplomarbeit, oder zumindest, für eine Semesterarbeit.

Es braucht einige Zeit, bis sie sich in die Datei eingearbeitet hat. Nun ist sie überzeugt, dass die nicht nur binär arbeitet, es gibt noch Informationen, welche einer höheren Ebene zuzuordnen sind. Sie analysiert die Daten mit dem Oktal und Hexagonal-System, ohne dass sie eine klarere Aussage treffen kann. Die Systeme scheinen willkürlich zu wechseln, je nach Informationen, welche sie beinhalten. Da ist das menschliche Gehirn überfordert, das braucht wesentlich mehr Informationen, um den Ideen der Schreiber zu folgen. Den Code wird sie erst knacken können, wenn noch zusätzliche Spulen ausgewertet sind.

Nun nimmt sie sich einfach den Text nochmals vor. Kurz vereinfacht, gibt sie einigen Wörter eine andere Bedeutung. Da hat sie die freie Wahl.

Aus Jeep, wird ein Forschungsfahrzeug und aus Ausflug, wird eine Forschungsexpedition.

Das Forschungsfahrzeug wird für eine Forschungsexpedition vorbereitet. Y1, Y2 und Y3 fahren los.

Damit ist der Anfang des Textes bereits etwas anschaulicher und nicht mehr ans zwanzigste Jahrhundert gebunden. Dass an der Expedition drei Personen teilgenommen haben, ist neutral und zeitlich unabhängig, sagt aber nicht viel aus.

Als nächstes ändert sie fotografieren in erforschen.

Sie erklimmen einen Hügel und erforschen die Umgebung. Später verlassen sie den Hügel und fahren auf eine Ebene hinaus. Immer wieder halten sie an und forschen weiter.

Statt forschen könnten auch Messungen oder Probebohrungen stehen.

Doch danach wird der Text heikler. Was muss man unter Gaststätte verstehen? Offensichtlich werden die drei bewirtet, nur, muss das unbedingt eine Gaststätte sein? Es könnte auch der Hof eines Bauern, oder in der Wüste eher passend, ein Zelt sein. Wie freundlich der Empfang wirklich war, das ist für Kira ebenfalls fraglich. Das wird man erst später, wenn man die Zeichen besser deuten kann, genauer festlegen können.

Geheimnisvoll wird die Rolle von Y2. Wieso schenkt er der Wirtin Samen für den Garten? Wird mit dem Samen bezahlt? Wollen die drei Pflanzen sähen, welche sich besser in der Wüste eignen? Wieso muss sich der Wirt, welcher wohl ihr Mann war, mit den zwei anderen auseinandersetzen? Könnte es nicht sein, dass der Samen bei der Frau der Wirtin, in deren Gebärmutter eingepflanzt wurde? Nun wird die Geschichte etwas zweideutig. Jetzt liest sich die Geschichte schon ganz anders:

Das Forschungsfahrzeug wird für eine Forschungsexpedition vorbereitet. Y1, Y2 und Y3 fahren los.

Sie erklimmen einen Hügel und erforschen die Umgebung. Später verlassen sie den Hügel und fahren auf eine Ebene. Immer wieder stoppen sie und forschen weiter.

Später erreichen sie ein Zelt und werden begrüsst. Der Besitzer des Zelts muss sie mit ausreichend Speisen versorgen. Während Y1 und Y3 sich verpflegen, schwängert Y2 die Frau des Besitzers.

Danach fahre sie auf einer neuen Strecke zurück nach Hause.

Wo liegt dieses Zuhause? Es kann höchstens eine halbe Tagesreise entfernt sein. Auch sonst hat Kira Probleme, die Geschichte mit den geänderten Worten einzuordnen.

Diese Wendung der Geschichte muss Kira erst verdauen. Sie versucht sich in die Zeit zurückzuversetzen. Keine leichte Aufgabe, denn sie weiss nicht, welche Zeit das überhaupt betrifft. Die meisten Fundstücke in Aksum werden auf die Zeit im vierten Jahrhundert datiert. Damals gab es keine Expeditionsfahrzeuge. Gut, es könnte sich auch um eine Kamelkarawane gehandelt haben, nur was ändert das an der Schilderung? - Nichts!

Sie ist noch tief in Gedanken versunken, als Mark klingelt.

«Wie war dein Tag? - Meinst du, der Roboter ist seiner Aufgabe gewachsen?»

«Das wird schon», meint Mark, versäumt es aber nicht, ihr dazwischen einen Begrüssungskuss zu geben, «die verstehen ihr Handwerk, das ist kein Problem, nur, wie bringen wir den Roboter nach Aksum? Das muss ich mit Vater besprechen. Ich hoffe, er hat eine gute Idee!»

«Hat er sicher», aber komm doch rein, «das Essen müssen wir zusammen kochen, ich hatte keine Zeit, etwas vorzubereiten.»

Das Geheimnis der Spulen

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