Читать книгу Raus aus der Krise - Geri Schnell - Страница 7
Die Verteidigerin
ОглавлениеAm nächsten Morgen wird Max um neun Uhr ins Besuchszimmer geführt. Dort wartet er gespannt auf seine Verteidigerin. Er muss nicht lange warten und die Türe öffnet sich. Eine kleinere, nicht als schlank zu bezeichnende Frau, mit schönen dunkelblonden Haaren betritt das Zimmer. In ihren dunklen Augen erkennt Max einen unsicheren, aber freundlichen Eindruck.
«Ich bin Frau Marina Moser», stellt sie sich vor, «und Sie sind Herr Max Meier? Sehr erfreut.»
Sie geben sich die Hand und sie setzt sich ihm gegenüber an den Tisch. Langsam richtet sie sich ein und meldet sich mit gezücktem Kugelschreiber bereit.
«So, von mir aus kann's losgehen», beginnt sie das Gespräch, «noch kurz zu meiner Person, ich habe mein Studium vor einem Jahr abgeschlossen, meine eigene Kanzlei betreibe ich erst seit einem Monat. Nun erzählen sie mir, wie sie in die Sache rein geraten sind?»
Max erzählt der Reihe nach, wie alles passierte, beginnend bei seiner Entlassung und der Scheidung, über seine abenteuerliche Flucht bis zur verhängnisvollen Suche nach Rebi, welche ihm schliesslich diese Probleme eingebrockt hat.
«Ja, das ist eine schöne Geschichte, die sie mir da erzählen, für mich tönt es sogar glaubwürdig. Wenn ich es allerdings aus der Sicht des Staatsanwalts betrachte, könnte das natürlich ebenso eine sorgfältig vorbereitete Geschichte sein, in dieser Hinsicht verstehe ich den Staatsanwalt, dass er zuerst die Ermittlungen zu Ende führen will.»
«Steht es so schlecht um mich?», fragt Max ängstlich, «das gibt's doch nicht, ich bin wirklich unschuldig. Man kann doch nicht einen unbescholtenen Bürger einfach einsperren.»
«Doch man kann! Allerdings nicht unbeschränkt, wir müssen jetzt schnell versuchen, ihre Unschuld eindeutig zu beweisen. Nur weiss ich im Moment noch nicht, wo wir da anfangen sollen, das muss ich mir zuerst noch genau überlegen. Ihrer Freundin Susanne setzt die Sache mächtig zu. Sie schiesst mit scharfem Geschütz auf sie. Aber das wissen sie vermutlich noch gar nicht, sie durften bis jetzt noch keine Zeitungen lesen.»
Mit einem Griff in die Aktentasche holt sie einige Zeitungen hervor. Die Schlagzeilen sind nicht zu übersehen. In der Ausgabe von gestern ist noch von M. M. die Rede, in der heutigen Ausgabe heisst er schon Max. M. ein geschiedener, arbeitsloser Computerfachmann aus Olten. Wenn das so weiter geht, steht morgen bereits der volle Name mit Bild in der Zeitung.
«Dies müssen wir als erstes verhindern», erklärt Frau Moser kämpferisch, «ihnen Herr Meier, kann ich nur empfehlen, sich auf einen längeren Aufenthalt einzurichten, denn bei dieser Pressekampagne kann sich die Polizei nicht erlauben, sie laufen zu lassen, ohne dass sie von ihrer Unschuld hundertprozentig überzeugt ist. Ich brauche noch etwas Zeit, um mich mit dem Fall vertraut zu machen. Das Beste ist, wir sagen alle Termine beim Staatsanwalt ab, bis wir unser Konzept erstellt haben, es ist manchmal sehr wichtig, dass man nicht alle Karten gleich am Anfang auf den Tisch legt. Ab sofort gibt es keine Befragungen mehr, ohne dass ich anwesend bin.»
«Wenn wir uns nicht zur Vernehmung stellen, dauert es doch noch länger, bis ich meine Unschuld beweisen kann.»
«Da haben sie allerdings Recht, doch solange wir ihnen nicht beweisen können, dass sie es nicht waren, werden sie sicher nicht freigelassen. Wenn wir unsere Trümpfe zu früh auf den Tisch legen, stechen sie vielleicht nicht so gut, wie sie sollten. Sie können doch Schachspielen? Sie können auch auf Komfort verzichten? Eine Stelle haben sie, soweit ich informiert bin, auch keine mehr? Also, sie werden das schon packen, nur Mut. So, nun muss ich mich verabschieden, aber noch etwas muss ich ihnen sagen: Sobald ich nicht mehr von ihrer Unschuld überzeugt bin, werde ich mein Mandat niederlegen und das wäre für sie sehr schlecht. Ich kann sie als Frau nur verteidigen, wenn ich von ihrer Unschuld überzeugt bin. Wenn sie also schuldig sind, unterzeichnen sie diese Vollmacht besser nicht und suchen sich einen Mann als Verteidiger, der kann dafür sorgen, dass die Strafe etwas milder ausfällt. Also, Herr Meier, können sie meine Vollmacht mit ruhigem Gewissen unterzeichnen?»
«Ja, das kann ich ohne Bedenken tun», erklärt Max und setzt die Unterschrift unter die Vollmacht, «ich habe volles Vertrauen zu Ihnen.»
Damit ist die erste Sitzung mit seiner Verteidigerin beendet.
Da alle Termine mit dem Staatsanwalt abgesagt sind, muss Max den ganzen Tag in seiner Zelle verbringen. Er ist sehr deprimiert, denn es besteht keine Aussicht, dass er bald freigelassen wird. Wieso hasst ihn Susi jetzt plötzlich, was hat er ihr getan? Na gut, es war genau gesehen eben doch nur eine Zweckverbindung, die recht gut funktioniert hatte. Die grosse Liebe war es sicher nicht. Aber enttäuscht ist er trotzdem.
Den ganzen Nachmittag versucht er Schach zu spielen, in so einer ruhigen Umgebung hat er noch nie gespielt, trotzdem gelingt es ihm nicht, sich zu konzentrieren. Diese Frau Moser gibt ihm auch Rätsel auf, er weiss nicht, woran er mit ihr ist, von seiner Unschuld ist sie noch nicht ganz überzeugt, das hat er gemerkt.
Sie ist vielleicht etwas mollig, aber ihr Busen ist sehr gut entwickelt und sie wirkt auf ihn sehr sexy. Er mag es, wenn eine Frau, nicht nur aus Haut und Knochen besteht.
Vor dem Einschlafen macht er sich Gedanken über die Menschheit. Sind die Menschen von Natur aus Bestien, welche alles was schwächer ist als sie, unterdrücken? Ist das der natürliche Selbsterhaltungstrieb, schauen, dass das Schwache schwach bleibt, so dass es nicht plötzlich stärker wird? Wenn man die Reaktion der Menschen in den verschiedenen Situationen beobachtet, so muss er einsehen, dass diese Theorie etwas an sich hat. Anderseits darf er jetzt aus dieser verzwickten Situation heraus, nicht zu schlecht über die Menschen denken, es gibt auch gute. Nur hat es ein guter Mensch schwer, sich durchzusetzen. Wenn man nicht die zum Überleben nötige Härte hat, ist man zu einem Schattendasein verurteilt.
Langsam gewöhnt sich Max an den Gefängnisalltag. Er besteht meistens darin, dass er am Morgen mit Frau Moser eine Unterredung hat. Was die schmutzige Pressekampagne betrifft, hält sie ihn auf dem Laufenden. Sie stellen sich auch wieder den Verhören des Staatsanwalts, es ist unmöglich, was die alles wissen wollen, zum Glück ist Frau Moser dabei, die doch viele der persönlichen Fragen zurückweist.
«Das hat nichts mit dem Fall zu tun», stellt sie fest und der Staatsanwalt verzichte auf die Frage, oder formuliert sie anders. Max gewinnt langsam Vertrauen zu Frau Moser, oder Marina, so nennt er sie in seinen Gedanken.
Max hat es jetzt plötzlich nicht mehr eilig, aus dem Gefängnis zu kommen. Er freut sich auf die täglichen Unterredungen mit Frau Moser, welche, wie er inzwischen erfreut festgestellt hat, eigentlich ein Frau Moser ist. Das lange Studium verhinderte bis jetzt, dass sie sich verheiraten konnte. Sie ist auch fest entschlossen, mindestens das Studiengeld wieder hereinzuholen, bevor sie heiraten will. Somit ist sie dazu verurteilt, noch einige Zeit zu praktizieren.
Die Bemühungen von Marina gelten zuerst dem Alibi für die Tatzeit. Da die Tatzeit nie genau festgelegt werden konnte und nach so langer Zeit auch kein lückenloser Zeitplan für den fraglichen Tag gelingt, muss sie diese Bemühungen schlussendlich einstellen. Die Resultate der medizinischen Untersuchung werden vom Staatsanwalt noch unter Verschluss gehalten. Danach setzt sie auf das Protokoll der Befragung von Rebekka. Sie muss damit drohen, dass sie Rebekka selber befragen will, wenn ihr das Protokoll der Befragung nicht ausgehändigt wird. Sie studiert daraufhin die Aussagen des Mädchens. Sie decken sich eigentlich recht gut mit den Aussagen von Max. Nur die Frage, ob sie Angst vor Max gehabt habe, beantwortet sie schlussendlich mit ja und das ist für Max nicht günstig. Es wäre von Vorteil, wenn sie diese Aussage etwas präziser haben könnte, oder wenn sie wüsste, ob sie unter einem gewissen Druck zustande kam. Aber vorerst wird sie auf eine Befragung von Rebekka verzichten, sie allein bringt nicht den Durchbruch. Man muss auf die medizinische Untersuchung warten. Ein grosses Problem sind die sogenannten Insiderinformationen, über welche Max verfügt, die anscheinend nur der Täter wissen konnte. Max beteuert, dass er diese Infos, durch abhören des Polizeifunks erfahren hatte. Eigentlich dürfen Polizeibeamte über solche Dinge nicht am Funk sprechen. Sie muss jemand suchen, der auch denselben Funkspruch empfangen hat. Keine leichte Aufgabe, da es verboten ist, den Polizeifunk abzuhören.
Zu einem sehr grossen Problem werden die Berichte in den Zeitungen. Paul und Susanne drücken tüchtig auf die Tube. Jeden Tag bringen sie neue Einzelheiten über Max M. Heute ist sogar schon ein Bild von Max in der Zeitung, sein Gesicht wird noch unkenntlich gemacht, aber lange wird es nicht dauern und dann sind auch diese Balken verschwunden.
Die Verhöre mit der Staatsanwaltschaft verlaufen für das Duo, Max und Marina nicht besonders erfolgreich. Der Staatsanwalt ist sehr hartnäckig und da das Alibi löchrig bleibt, hat man es schwer, sich erfolgreich zu verteidigen. So wagt es Marina nicht, einen Antrag auf eine Haftentlassung zu stellen. Der Staatsanwalt kommt seinerseits mit der Erstellung der Anklageschrift nicht vorwärts, dabei rücken die Herbstferien immer näher und er hätte gerne den Fall noch vorher abgeschlossen. Alle Versuche, Max zu einem Geständnis zu bewegen, bleiben erfolglos. Die Beamten sind überzeugt, dass daran die Verteidigerin schuld ist, denn sie verhindert, dass man ihn so richtig in die Zange nehmen kann, aber so sind nun einmal die Gesetze.
Max wird wieder in seine Zelle geführt. Er setzt sich so auf seinen Stuhl, dass er zum Fenster hinaus auf den Jura blicken kann. Immer wieder überlegt er sich, was er machen soll, wenn er wieder aus dem Gefängnis raus kommt? Zurück zu Susi kann er nicht, an der Aare schlafen geht erst recht nicht mehr, eine Wohnung zu finden, wird auch nicht sehr einfach werden. Wenn er es realistisch betrachtet, ist es das Beste, wenn er noch eine Weile eingesperrt bleibt, aber das ist natürlich auch nicht das Richtige. Plötzlich klopft es an der Türe.
«Meier, du hast Besuch, in fünf Minuten kommen wir dich holen», ruft der Wärter durch die Türe.
«Das gibt es doch gar nicht», denkt Max, «wer will mich besuchen? Frau Moser kann es nicht sein, das weiss er.»
Er steht auf und macht sich zurecht.
Nach genau fünf Minuten kommt der Wärter zurück und führt ihn in den Besuchsraum. Max traut seinen Augen kaum, als er erkennt, wer ihn besucht. Da sitzt tatsächlich seine Exfrau!
«Wie geht es dir?», fragt sie.
«Ja, wie geht es mir?», antwortet Max, «den Umständen entsprechen gut, ich werde gut behandelt.»
«So, gut geht es dir», stellt seine Exfrau erbost fest, «an uns hast du wohl nicht gedacht, als du dieses Mädchen verfolgt oder gar umgebracht hast. Nun zeigen alle Leute mit dem Finger auf uns und wollen nichts mehr mit uns zu tun haben. Die Buben werden in der Schule ausgelacht und gemieden, deshalb muss ich dich fragen, bist du damit einverstanden, dass die Buben meinen Namen annehmen dürfen? Ich weiss, laut Gerichtsbeschluss müssen sie deinen Namen behalten, aber ich hoffe, du siehst ein, dass das jetzt nicht mehr möglich ist!»
«Bist du jetzt fertig? Erstens kann ich überhaupt nichts dafür, dass ich hier gelandet bin, ich habe nämlich niemandem ein Haar gekrümmt! Zweitens freut es mich ein bisschen, dass du unter mir zu leiden hast! Drittens ist es mir völlig egal, wie meine Kinder heissen, da sie ja nichts mehr vom Vater wissen wollen und ich im Interesse auf ihre Erziehung, darauf verzichte, sie zu besuchen. Leider kann ich ihnen im Moment nichts bieten und viertens möchte ich in Zukunft nichts mehr mit dir zu tun haben, wenn meine Buben nach mir fragen kannst du ihnen mitteilen, dass ich noch viel an sie denke und hoffe, dass es ihnen gut geht. Sie sollen sich an ihrem neuen Papa freuen und ich bin ihm auch dankbar, dass er mich gut vertritt. Aber mit meinem Namen verlieren sie natürlich auch das Recht, mich zu beerben, das siehst du sicher ein? Gibt es sonst noch was? Sonst möchte ich wieder gehen.»
«Ich darf also die Namensänderung beantragen», fragt sie erleichtert, «du wirst unterschreiben?»
«Ja natürlich, sofern die Unterschriften meiner beiden Buben auf dem gleichen Papier stehen und das mit dem Verzicht auf das Erbe, ebenfalls drin steht, werde ich unterzeichnen. Auf Wiedersehen, ich habe hier nichts mehr zu besprechen.»
Max steht auf und verlangt nach dem Wärter.
«Die Zeit ist noch nicht abgelaufen», stellt dieser fest.
«Macht nichts, ich habe hier nichts mehr verloren.»
Max lässt sich in seine Zelle führen. So ist das Leben, sobald man sich eine Schwäche erlaubt, versucht jeder seine Position im Rudel um eine Position zu verbessern, das ist leider ein Instinkt, welcher die Menschen, als sie vom Tier zum Menschen wurden, mitgenommen haben. Diese Tatsache wäre eigentlich der direkte Beweis, dass der Mensch die normale Entwicklung mitgemacht hat und nur der Umstand, dass er nicht schnell genug laufen und klettern konnte, ihn dazu brachte, sein Gehirn etwas mehr einzusetzen. Sonst handelt er immer noch nach den ursprünglichen Naturgesetzen.
Max ist so in Gedanken versunken, dass er fast nicht bemerkt hat, dass er wieder in seiner Zelle angekommen ist. Er verabschiedet sich von seinem Wärter und ist mit seinem Ärger allein.
Am nächsten Morgen erzählt er Frau Moser, dass ihn seine Exfrau besucht hatte und was sie von ihm wollte.
«Hast du, äh, Pardon, haben Sie, das wirklich alles so erlebt», fragt sie und wird bei ihrem Versprecher recht verlegen und errötet leicht.
«Ja, es ist leider genauso passiert», antwortet er mit einem Lächeln, schüchtern fährt er fort: «Ich heisse übrigens Max, wenn man sich so viele persönlichen Dinge erzählen muss, darf man sich eigentlich schon Du, sagen? oder, darf eine Verteidigerin zu seinem Mandanten nicht Du sagen?»
«Die Regel ist es nicht», entgegnet sie und lächelt, «aber man kann da schon ein Auge zudrücken, ich bin die Marina. Aber einen Kuss gibt es erst wenn Sie, ä - du wieder frei bist.»
In seiner Zelle, fühlt er sich viel besser, als noch vor einer Stunde. Bis das Licht gelöscht wird, spielt er Schach. Nachts schläft er schlecht. Immer wieder erscheint ihm Marina im Traum. Sie scheint ihn tatsächlich zu mögen, es ist wie ein Wunder.
«Max, was ist los mit dir», fragt ihn Marina am nächsten Morgen.
«Oh, entschuldige, Marina, ich bin mit meinen Gedanken immer noch am Schachspiel. Wenn man sich drei Tage lang so intensiv mit einem Spiel beschäftigt, vergisst man effektiv alles andere, was um einen herum vorgeht.»
«So langsam werde ich das Gefühl nicht los, dass es dir hier sogar gefällt», meint Marina und lächelt verschmitzt, «soll ich dich hier eigentlich rausholen?»
«Ich hoffe es. Wie geht es eigentlich mit meiner Untersuchungshaft weiter? Ich bin jetzt schon drei Wochen hier, können sie mich noch lange festhalten?»
«Es sieht besser aus, ich glaube, dass sich im Mordfall Anita etwas ergeben hat, das dich entlastet. Vermutlich hängt es mit dem medizinischen Gutachten zusammen. Ist dir nicht aufgefallen, dass du in den letzten Verhören nur zu weiteren Fällen befragt wurdest, zu denen dir keinerlei Verdächtigungen nachgewiesen werden können. Seit zwei Tagen steht auch nichts mehr zu deinem Fall in der Zeitung. Ich vermute, dass sie noch etwas Gras über die Sache wachsen lassen wollen und dann bist du frei.»
«Nächste Woche geht übrigens Herr Staatsanwalt Friener in die Ferien. Wir werden also noch am Donnerstag einen Antrag auf Haftentlassung stellen. Ich glaube der Zeitpunkt ist günstig. Ich werde ihm übrigens vorschlagen, dass du einige Zeit in meiner Wohnung wohnen kannst, das steigert die Aussichten auf Erfolg. Du hast doch nichts dagegen?», fragt sie und blickt ihn verführerisch an.
«Du meinst, ich darf bei dir wohnen, was sagen deine Eltern dazu?», antwortet Max und lächelt verschmitzt zurück. Innerlich ist Max sehr gerührt. Mit einem Schlag sind alle seine Probleme gelöst.
«Ich sage einfach, dass jemand auf dich aufpassen muss, dann geht das schon in Ordnung. Ausserdem bin ich, mit fast dreissig Jahren alt genug und weiss was ich tue.»
«Ich danke dir, denn ehrlich gesagt, ich hatte in letzter Zeit angst, aus dem Gefängnis zu kommen, weil ich effektiv nicht wusste, wie es weiter gehen sollte. Die werden sicher verstehen, dass ich bei dir nicht auf den Gedanken komme, abzuhauen. Ich habe mir übrigens letzte Nacht geschworen, dass ich mich bessern werde. Ich will meiner Exfrau und meinen Buben beweisen, dass man den Namen Meier mit Stolz tragen darf.»
«Dann sind wir uns also einig, wenn das klappen soll, habe ich heute noch sehr viel zu tun, ich werde dich noch einmal deinem Schachspiel übergeben müssen.»
«Nochmals herzlichen Dank für alles, allein schon das Angebot, dass ich bei dir wohnen darf, stellt mich moralisch wieder auf. Von so etwas habe ich nicht einmal zu träumen gewagt. Also, viel Erfolg bei deiner Arbeit, ich kann es brauchen. Auf Wiedersehen bis morgen.»
«Also, bis morgen.»
Max ist das erste Mal seit Wochen so richtig aufgestellt. Natürlich ist er auch gespannt, wie er bei Marina wohnen wird. Wird es überhaupt soweit kommen, werden sie ihn freilassen? Wenn das medizinischen Gutachten, ihn als Mörder von Anita ausschliesst, was eigentlich logisch sein müsste, denn soviel Pech kann er nun wirklich nicht haben, dass der Täter mit seiner Blutgruppe und allen anderen Dingen, welche untersucht werden, übereinstimmt, es muss klappen. Ob sein Verhalten im Zusammenhang mit Rebekka, gegen irgendein Gesetz verstossen hat, ist nicht eindeutig geklärt, aber Marina hat ihm versichert, dass diese Tatbestände höchstens mit einer bedingten Strafe geahndet werden. In diesem Zusammenhang kommt es darauf an, wie stark sich Rebekka bedroht gefühlt hat. Aber aus dem Vernehmungsprotokoll lässt sich entnehmen, dass Rebekka die Angst vor Max eingeredet wurde, worauf sie schlussendlich mit ja geantwortet hat.
Am nächsten Morgen legt ihm Marina nicht ohne Stolz den Haftentlassungsantrag vor. Sie stellt den Staatsanwalt vor die Wahl, endlich eine stichhaltige, nicht nur auf Vermutungen passierende Anklage zu erheben, oder man soll das Verfahren einstellen, bis eine beweisbare Anklage erhoben werden kann.
«Glaubst du, dass du damit durchkommst?»
«Ich bin sehr optimistisch, schliesslich sind noch einige Fakten dazugekommen. Meine Vermutungen mit dem medizinischen Gutachten haben sich bestätigt, das Abhören des Polizeifunks ist damit indirekt bestätigt worden, da du ja Anita nicht umgebracht haben kannst. In den anderen untersuchten Fällen, bist du nicht mehr verdächtig, als jeder andere. Also, ich sehe wirklich keinen Grund, warum der Antrag abgelehnt werden sollte. Im Moment bin ich nur nicht sicher, ob es besser wäre, den Fall doch noch vor einem Gericht verhandeln zu lassen, damit deine Unschuld amtlich wird, oder ob wir mit der Einstellung des Verfahrens zufrieden sein sollen.»
«Also, wenn du mich fragst, möchte ich möglichst schnell von dem ganzen Theater nichts mehr hören, also kein Verfahren, ist das klar. Nur wenn es unbedingt nötig ist», protestiert Max heftig.
«Na, dann wäre das auch geklärt», meint Marina und räumt ihre Sachen zusammen, «ich muss mich beeilen, ich will so schnell wie möglich zum Staatsanwalt, sonst fährt der womöglich noch in die Ferien und lässt dich im Kittchen sitzen. Ich an deiner Stelle würde langsam die Sachen packen, ich bin überzeugt, es haut hin. Bis nachher!»
«Viel Erfolg», ruft ihr Max noch nach.
Zurück in der Zelle beschäftigt sich Max wieder mit Schachspielen. Wie jedes Mal erschrickt er, als der Wärter an die Türe klopft.
«Herr Meier, packen sie ihre Sachen, sie werden heute entlassen! Ich freue mich für sie, sie gehören wirklich nicht hierher, ich entschuldige mich für meine Kollegen.»
Das geht jetzt aber schnell, denkt Max und räumt seine paar Dinge zusammen. Danach zieht er noch das Bett ab und macht einen Knäuel für die Wäscherei, wie er es gelernt hat. Den Rest macht der Reinigungsdienst, erklärt ihm der Wärter, als er noch den Boden wischen will.
«Das ist ja wie im Hotel, kann man hier Ferien buchen? Ich habe mich so an das geregelte Leben gewöhnt. Na, ich hoffe doch, dass sie mich hier nicht mehr wieder sehen werden. So schön war es rückwirkend auch wieder nicht. Ist es möglich, dass sie mir einen Blumenstrauss organisieren können? Ich habe da noch fünfzig Franken.»
«Mal schauen was sich machen lässt.»
Der Wärter nimmt die Note und verschwindet. Nun muss Max auf dem Polizeiposten noch die Austrittsformalitäten erledigen.
«Wo bleibt nur Marina», denkt Max für sich, nun, solange der Blumenstrauss nicht eingetroffen ist, hat es noch Zeit. Max hat soeben mit seiner letzten Unterschrift bestätigt, dass er alle seine Sachen wieder erhalten hat, als der Wärter mit dem Blumenstrauss eintrifft. Ein riesiger Strauss schöner langstieliger roten Rosen.
«Kommen sie, wir nehmen lieber den Hinterausgang. Frau Moser ist eben auf den Parkplatz gefahren, um sie abzuholen. Viel Glück. Herr Staatsanwalt Friener lässt sich entschuldigen, er ist sofort in die Ferien gefahren, nachdem ihr Fall abgeschlossen war.»
Marina hat Tränen in den Augen, als sie Max mit dem riesigen Blumenstrauss auf sich zukommen sieht. Ein Polizist trägt ihm die Koffer, damit er seine Hände frei hat. Sie läuft auf ihn zu und küsst ihn, als ob sie Max schon jahrelang kennen würde.
«Danke Max, das ist eine sehr schöne Überraschung», stammelt sie voller Rührung, «komm, wir müssen verschwinden, bevor die Presse von deiner Freilassung erfährt. Ich will mit diesen Tränen nicht in einer Zeitung erscheinen.»
Sie verstauen die Koffer im Kofferraum ihres Tesla.
«Wenigstens in dieser Beziehung habe ich mich verbessert», denkt Max für sich, ist aber sehr skeptisch: «War es richtig, sich gleich wieder in eine aufgezwungene Zufallsbekanntschaft zu stürzen?»
Auf jeden Fall hat er wieder ein Dach über dem Kopf und mit Marina versteht er sich wirklich gut. Er glaubt auch, dass er ihr nicht gleichgültig ist, das hat er beim Kuss gleich gespürt. Trotzdem, der Anfang in der Freiheit wird nicht einfach werden. Marina ist eine sehr selbstbewusste Frau. Er vermutet, dass sie vor lauter lernen, nur wenig Erfahrung mit Männern sammeln konnte. Einesteils ist das schön, anderseits kann es auch zu einigen Problemen führen. Max nimmt sich vor, die Sache sehr vorsichtig anzugehen. Er will sich Zeit lassen und nicht mit der Türe ins Haus fallen. Auch nimmt er sich vor, die Beziehung sofort zu lösen, wenn er feststellt, dass sie nur auf Mitleid aufgebaut ist.
«Du hast es tatsächlich geschafft, ich danke dir!», stammelt Max, auch er muss gegen die aufkommende Rührung ankämpfen und bekommt ganz wässrige Augen. Dann steigen sie ein und fahren, ohne viel miteinander zu Reden, durch Olten. Max ist gespannt auf sein neues Zuhause. Er weiss nur, dass Marina in einer Eigentumswohnung in Trimbach wohnt, hat aber keine Ahnung wie gross sie ist. Aber das spielt eigentlich keine Rolle. Die Hauptsache ist, dass sich jemand um ihn kümmert.
Später parkiert sie ihr Auto in der Einstellhalle, welche zu einer Terrassenhaussiedlung am sonnigen Hang gehört. Also, gegen die Wohnlage ist schon Mal gar nichts einzuwenden. Vielleicht ein bisschen abgelegen, aber schön und ruhig. Sie geht voraus und meint: «So, da wären wir, ich hoffe es gefällt dir. Etwas mehr Komfort als vorher kann ich dir schon bieten.»
Als Erstes sucht sie eine passende Blumenvase und gibt den Rosen Wasser.
«Die sind so schön, ich hoffe sie bleiben recht lange.»
Max schaut sich inzwischen um. Die Wohnung ist modern eingerichtet. Das Prunkstück ist die Terrasse mit dem abgedeckten Teil, auf welchem man sich auch bei Regenwetter aufhalten kann, aber zwei Drittel der Terrasse liegen unter freiem Himmel, ohne dass irgend jemand von aussen Einsicht haben kann. Dem Rand entlang gibt es grosse Gefässe, in welchen Büsche, Blumen und kleine Bäumchen wachsen. Die eine Ecke bildet ein kleiner Grillplatz, welcher ebenfalls von Pflanzen umgeben ist.
«Das ist ja ein richtiges Paradies», meint Max, als Marina mit der Vase zurückkommt, «ich weiss gar nicht, womit ich so etwas verdient habe.»
«Na, wenn man schwer arbeitet, hat man auch das Recht schön zu wohnen. Natürlich haben mir meine Eltern etwas Vorschuss gegeben, aber ich bin sicher, dass ich ihnen alles zurückzahlen kann. Wann spielt eigentlich keine Rolle, die haben sowieso zu viel. Willst du etwas trinken?»
«Ja gern, zum Aufwärmen könnte ich einen Tee vertragen, hast du Münzentee?»
Nach einer kurzen Wohnungsbesichtigung machen sie es sich in einem Liegestuhl auf der Terrasse gemütlich. Max hat das Gefühl, dass es ihm noch nie so gut gegangen ist, wie gerade heute. So lässt sich gut leben. Auch Marina geniesst es, endlich einmal auszuspannen, denn seit sie den Fall Meier übernommen hatte, waren die Stunden der Musse selten geworden. Nach dem erfolgreichen Abschluss will sie auf alle Fälle ein paar Tage Ferien machen und das am liebsten zu Hause.
«Wie wäre es, wenn wir uns ein bisschen gemütlicher anziehen würden», fragt Marina, als sie den Tee serviert, «auf der Terrasse ist es sehr heiss, ich ziehe mich auf jeden Fall um.»
Schnell verschwindet sie in ihrem Schlafzimmer. Max eilt ins eben bezogene Gästezimmer und tauscht seine Jeans gegen die Turnhose ein. Er überlegt, ob er ohne T-Shirt auf die Terrasse gehen soll, doch dann entscheidet er sich, wenigstens das ärmellose Hemd anzuziehen. Als er zurück zum Liegestuhl kommt, liegt Marina bereits ausgestreckt auf ihrer Liege.
«Das fühlt sich gut an», als sich Max neben sie auf den Liegestuhl legt und sie in den Arm nimmt.
Für die zwei Verliebten werden es schöne Ferientage. Sie verlassen ihre Wohnung nur um einzukaufen. Am Morgen joggt Max kurze eine Runde. Sonst liegen sie engumschlungen auf der Terrasse und lassen sich bräunen.
Allmählich erfährt Max, wie Marina gelebt hatte, bevor er bei ihr eingezogen ist. In ihrer Studentenzeit hatte sie einige Liebeleien, welche mehr oder weniger lange dauerten. Gegen Ende der Studienzeit hatte sie aber keine Zeit mehr für eine intensivere Beziehung und dabei blieb es, als sie ihre eigene Kanzlei eröffnete. Sie lebt nicht als Einsiedlerin. Sie hat drei Freundinnen, mit denen sie sich regelmässig trifft. Zwei sind nicht besonders glücklich verheiratet, die Dritte lebt ebenfalls allein.
In unregelmässigen Abständen trifft sich das Kleeblatt zu einem Damenabend. Meistens in der Wohnung von Marina, um sicher zu sein, dass nicht plötzlich einer der Ehemänner auftaucht. An solchen Abenden wird so richtig getratscht, die Ehemänner werden kritisiert, eventuelle mögliche Freunde, werden Marina vorgeschlagen, um sie ihr gleich wieder auszureden.
Max wird den drei Freundinnen bisher vorenthalten, Marina will ihn nicht den Hyänen zum Frass vorwerfen, er bleibt an diesen Abenden in seinem Zimmer.
Marina kommt aus gutem Haus, ihr Vater führt die Niederlassung eines grossen Weltkonzerns in Zürich und ist dauernd überlastet. Ausser kurzen Telefongesprächen hat sie wenig Kontakt mit ihm. Sie ist ein Einzelkind, wenn sie finanzielle Hilfe braucht, muss sie nie lange betteln, da gibt es keine Probleme. Nur wenn sie ein Problem besprechen will, liegt sie bei ihren Eltern völlig falsch. Inzwischen hat sie sich daran gewöhnt, mit ihren Problemen selber fertig zu werden oder sie mit ihren Freundinnen zu besprechen. In der Regel hat sie eigentlich keine Probleme, es geht ihr gut und sie vermisst nichts.
Max hat nie im Gästezimmer übernachtet, schon am ersten Abend schlief er in ihrem breiten Doppelbett. Die Freundschaft harmoniert von der ersten Minute an, jeder nimmt Rücksicht auf den andern. Die Hausarbeiten werden gemeinsam erledigt, wobei sich beide bemühen, dass sie sich auf ein Minimum beschränkt.
Nach einer Woche voller nichts tun, muss sich Marina langsam Gedanken machen, dass sie doch einige Korrespondenz in ihrer Kanzlei erledigen muss. Auch in den Ferien kommen Briefe, die beantwortet werden müssen. Sie stellt ihre Lebensgewohnheiten um und erledigt am frühen Morgen, das heisst für sie, um zehn Uhr, ihre Korrespondenz. Am ersten Tag dauert es rund zwei Stunden, an den darauf folgenden Tagen, ist es nur noch eine Sache von einer halben Stunde. In dieser Zeit verstaut Max bereits das Frühstücksgeschirr in der Abwaschmaschine und räumt die Wohnung auf. Schon hat man wieder Zeit für einander und geniesst die ruhigen Stunden auf der Terrasse.
Wenn Max so im Liegestuhl liegt, denkt er über seine Situation nach: Wie soll es aber weiter gehen, wenn Marina wieder arbeitet?
Wenn es nach Marina ginge, würde er die Rolle des Hausmanns übernehmen und sie schafft das Geld heran. Das ist eigentlich nicht die Art von Job, die sich Max vorgestellt hat, aber immer noch besser, als im Freien zu übernachten und im Arbeitsamt zu stempeln. Sicher könnte er ihr auf dem Computer helfen, ihre Administration zu vereinfachen. Die Hausarbeit wird ihn nicht allzu sehr belasten. Einmal in der Woche putzt eine Putzfrau und die kulinarischen Ansprüche von Marina sind bescheiden, schon wegen ihrer Figur.
Inzwischen hat Max auch seine Postadresse von, postlagernd Olten, zu Marina umgeleitet. Auch seine Schriften deponiert er in Trimbach. Mit der Angabe seines Arbeitgebers und seines Berufs hat er einige Schwierigkeiten.
«So, sie machen Frau Moser den Haushalt», hat der Beamte gefragt, dann stellte er keine weiteren Fragen mehr zu diesem Thema. Man sah ihm aber an, dass er am liebsten Gigolo als Beruf eingetragen hätte. Auf jeden Fall hielt er ihn für einen Schmarotzer. Als Max aus der Gemeindekanzlei trat, hatte er endlich wieder das Gefühl, in geordneten Verhältnissen zu leben.
Je länger die Ferien dauern, umso länger muss jetzt Marina am Morgen ihre Kanzleikorrespondenz erledigen, immer mehr Kunden kommen aus den Ferien zurück und brauchen den Rat ihrer Anwältin. Wegen der Corona-Krise sind auch im rechtlichen Bereich einige Fragen zu klären. Da sie noch neu im Geschäft ist, kann sie es sich nicht leisten, die Anfragen auf ihr Ferienende zu vertrösten. So gehen die Ferien zu Ende, ohne dass sie es richtig bemerkt haben.
«Willst du mein Mitarbeiter werden?», fragt ihn Marina nach dem Mittagessen, «ich habe hier einen Vertrag aufgesetzt, nach welchem du als Computerfachmann und Sekretär in meiner Kanzlei angestellt bist. Lies es einmal durch, danach sagst du mir, ob du damit einverstanden bist.»
Es ist für Max wirklich ein guter Vertrag, er hat ein Gehalt ungefähr in der Höhe seines letzten Jobs, seine Pflichten in der Kanzlei werden genau umschrieben. Botengänge, Büroarbeiten nach ihren Anweisungen, wie buchen, Ablage verwalten, Telefon abnehmen, Terminplan überwachen und Informationen beschaffen. Sogar die Arbeitszeit wird geregelt, wobei sie eine Gleitzeit vorschlägt, die aus einer achtunddreissig Stundenwoche besteht. Alles in allem, ein faires Angebot, Max unterzeichnet, allerdings mit der Auflage, dass er für Kost und Logis einen festen Betrag bezahlen darf, dafür hat er Anrecht auf ein eigenes Zimmer.
«Also, Chef, wann beginnt die Arbeit?», fragt er in heiterer Stimmung.
«Du solltest dir unbedingt angewöhnen, die Verträge zu lesen, bevor du unterschreibst. Das Arbeitsverhältnis beginnt am ersten August, das steht doch auf Seite vier».
«Ja schon, ich möchte mich aber schon vorher nützlich machen, ich habe mich genug erholt.»
«Kommt gar nicht in Frage, sonst muss ich noch Überstunden bezahlen.»
Max freut sich auf seine neue Aufgabe in der Kanzlei und ist optimistisch, dass er ähnlich, wie bei Susi, auch für Marina eine wertvolle Unterstützung sein wird. Ein Sekretär ist für eine Kanzlei auf jeden Fall besser, als ein Telefonbeantworter, wenn auch etwas teurer.
Gegen Ende August ist endgültig klar, dass Max nicht vor einem Gericht erscheinen muss. Die Anklage wird fallengelassen, da sich gar nichts beweisen lässt. Marina kämpft nun für eine angemessene Entschädigung, doch da Max, vor seiner Verhaftung, keine feste Anstellung hatte, kann sie keine grossen Forderungen stellen. Aber die Zeitungen müssen sich in Artikeln entschuldigen und klar feststellen, dass Max M. zu Unrecht als Mörder von Anita beschuldigt wurde, auch eine Belästigung von Rebekka habe nie stattgefunden und sei eine reine Vermutung gewesen. Somit ist Max vollkommen rehabilitiert. Jetzt geht es endlich aufwärts und das mit einer so idealen Partnerin wie Marina.