Читать книгу Der Spiegel des Dharma mit Ergänzungen - Geshe Kelsang Gyatso - Страница 32
SCHULUNG IN ANSCHLIESSENDER PRAXIS, AUCH «DIE DREI ERKENNTNISSE» GENANNT
ОглавлениеWir üben dies mit einigen ergänzenden Erläuterungen wie folgt: Außerhalb der Meditation sollten wir erkennen, dass jedes Phänomen, das wir sehen, nichts anderes als seine Leerheit ist, es ist die Manifestation seiner Leerheit. Wir sollten erkennen, dass jedes Phänomen, das wir hören, nichts anderes als seine Leerheit ist, es ist die Manifestation seiner Leerheit. Und wir sollten erkennen, dass jedes Phänomen, an das wir uns erinnern, nichts anderes als seine Leerheit ist, es ist die Manifestation seiner Leerheit. Dies sind die drei Erkenntnisse. Kurz gesagt ist alles nichts anderes als seine Leerheit. Mit dieser Erfahrung werden wir in unserem Leben immer entspannt sein, Freude und Frieden erleben, und alles wird wunderbar sein.
Im Herz Sutra sagt Buddha, dass es keine Form außer der Leerheit gibt. Die Bedeutung dieser Worte ist folgende: Da die wirkliche Natur der Form die Leerheit der Form ist, nehmen wir, wenn wir Form wahrnehmen, in Wahrheit nur die Leerheit der Form wahr, doch aufgrund der Unwissenheit können wir dies nicht verstehen. Die Leerheit der Form ist die bloße Abwesenheit der Form, die wir normalerweise sehen. Die Art und Weise, wie Form wirklich existiert, ist in Abhängigkeit von ihrem bloßen Namen. Wenn wir mit ihrem bloßen Namen zufrieden sind, existiert Form wirklich, über den bloßen Namen hinaus existiert sie nicht. Wir sollten dies auf Klänge und alle Phänomene übertragen.
Durch diese Erklärung können wir klar die Bedeutung der drei Erkenntnisse verstehen. Üben wir mit klarem Verständnis fortwährend Tag und Nacht die drei Erkenntnisse, ohne sie jemals zu vergessen, so ist dies die schnelle Methode, um unsere Schulung, die sechs Arten von Lebewesen zu reinigen und zu verwandeln, zu vollenden.
Hinsichtlich der Worte Buddhas: «Es gibt keine Form außer Leerheit», könnte folgende Frage entstehen: Ist Form Leerheit? Die Antwort ist nein, Form ist nicht Leerheit, Form ist jedoch nichts anderes als seine Leerheit. Alle Phänomene sind nichts anderes als ihre Leerheit. Die Weisheit, die dieses tiefgründige Objekt verwirklicht, ist eine kraftvolle Methode, dualistische Erscheinung aufzugeben, die das Haupthindernis ist, um Erleuchtung zu erlangen. Dualistische Erscheinung ist eine fehlerhafte Wahrnehmung, die ein Phänomen und seine Leerheit als zwei Objekte wahrnimmt. Die Erlangung der Vereinigung von Buddha Heruka hängt zum Beispiel von der Weisheit ab, die nichtduale Phänomene und ihre Leerheit verwirklicht. Form und die Leerheit der Form sind nichtdual. Diese Nichtdualität ist die Vereinigung von Erscheinung und Leerheit. Klang und die Leerheit des Klangs sind nichtdual. Diese Nichtdualität ist die Vereinigung von Erscheinung und Leerheit. Wir können dies auf Gerüche, Geschmäcke, Tastobjekte und alle anderen Phänomene übertragen.
Wenn wir die drei Erkenntnisse wie oben erklärt üben, üben wir uns in der Vereinigung von Erscheinung und Leerheit. Durch beständiges Üben der Vereinigung von Erscheinung und Leerheit, wird sich unsere dualistische Erscheinung allmählich verringern und schließlich vollständig aufhören. In dem Moment, in dem unsere dualistische Erscheinung vollkommen aufhört, werden wir ein erleuchtetes Wesen, ein Buddha.
Mit der Erfahrung von Entsagung, Bodhichitta und der richtigen Sicht der Leerheit sollten wir uns sehr bemühen, die Vereinigung von Buddha, die Vereinigung von Buddha Heruka, die Vereinigung von Buddha Avalokiteshvara und so weiter zu erlangen. Im Handlungstantra erscheint das Mitgefühl aller Buddhas als Avalokiteshvara und im Höchsten Yoga Tantra erscheint das Mitgefühl aller Buddhas als Heruka. Diese beiden Buddhas sind eine Person, aber mit unterschiedlichen Aspekten.