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BODHICHITTA FÜHRT ZU EINEM BESONDEREN NAMEN UND BESONDERER BEDEUTUNG

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[9] Shantideva sagt, daß jeder, der Bodhichitta entwickelt, als Sohn der Buddhas bezeichnet wird (wörtlich als Sohn der Sugatas: derjenigen, die zur Glückseligkeit gegangen sind). Eine Person mit dieser Eigenschaft wird zu jemandem, der der Verehrung sowohl durch die weltlichen Götter - Brahma, Indra und so fort - als auch der gesamten Menschheit würdig ist, einschließlich der Könige und Königinnen von hohem Stand. Es spielt keine Rolle, ob die Person, die Bodhichitta entwickelt, ein armer, in Lumpen gekleideter Bettler ist. Durch die Entwicklung des Erleuchtungsgeistes wird auch er zu jemandem, der höchste Verehrung verdient.

Es ist wichtig, uns daran zu erinnern, daß wir kein Mönch oder von aristokratischer Herkunft sein und daß wir auch keinen männlichen Körper besitzen müssen, um Bodhichitta zu entwickeln. Obwohl Shantideva den Titel «Sohn der Buddhas» gebraucht, hat dieser keine einschränkende Bedeutung. Wenn eine Frau den Erleuchtungsgeist entwickelt, nennt man sie eine Prinzessin oder Tochter der Buddhas und auch sie wird eine Person, die von allen Göttern und Menschen verehrt werden sollte.

Weshalb verleiht die Entwicklung von Bodhichitta einem Menschen Anspruch auf so großen Respekt? Weil alle Buddhas - die voll erleuchteten Wesen, von denen das höchste Glück stammt - aus Bodhisattvas geboren wurden. Sie tragen diesen Namen wegen ihrer Bodhichitta-Motivation, d.h. ihrer Absicht, die volle Erleuchtung zum Wohl aller Lebewesen zu erlangen. Buddhas entstehen also aus Bodhisattvas, die ihrerseits wiederum aus Bodhichitta entstehen.

Um den unübertroffenen Wert von Bodhichitta herauszustreichen, sagte Buddha Shakyamuni, daß es noch wichtiger sei, sich vor einem Bodhisattva - jemandem, der Bodhichitta erzeugt hat - zu verbeugen oder ihm seine Verehrung zu erweisen, als sich vor einem Buddha zu verbeugen. Er erklärte dies am Beispiel des zunehmenden Mondes. Wenn man sich vor dem Neumond verbeugt, ist es dasselbe, als würde man sich vor jeder Phase des Mondes zwischen Neu- und Vollmond verbeugen. Weshalb? Weil wir dadurch, daß wir einer Ursache Verehrung erweisen, indirekt auch jeder der nachfolgenden Auswirkungen Respekt zollen. Wenn wir uns also vor einem Bodhisattva verbeugen, erweisen wir implizit allen zukünftigen Entwicklungsstufen bis einschließlich der Erlangung der Buddhaschaft unsere Verehrung. Aus diesen Gründen ist Bodhichitta sehr kostbar, und jede Person, die diesen Geist entwickelt, verdient Verehrung.

Der große indische Pandit Atisha hatte viele Lehrer, und von ihnen bekam er viele Unterweisungen über die Entwicklung von Bodhichitta. Aber diese genügten ihm nicht, und deshalb unternahm er eine gefährliche Reise nach dem heutigen Indonesien, um Unterweisungen vom berühmten Meister Serlingpa (Suvarnadvipa) zu erhalten. Die beschwerliche Reise dauerte dreizehn Monate lang, aber von diesem Meister konnte Atisha fehlerlose und vollständige Anweisungen über die Methode zur Entwicklung des Erleuchtungsgeistes erhalten.

Obwohl Atisha mehr als 150 Lehrer hatte, bezeichnete er Serlingpa als seinen Wurzel-Guru. Selbst viele Jahre später als er in Tibet war, stand er sofort von seinem Sitz auf und machte Verbeugungen, wenn er auch nur den Namen seines Wurzel-Gurus hörte. Die Tibeter bemerkten, daß er dies für keinen anderen seiner Lehrer tat, und fragten ihn nach dem Grund. Er antwortete, daß er durch die Anweisungen, die er von Meister Serlingpa erhalten habe, erkannt hätte, wie der kostbare Bodhichitta entwickelt werde. Für Atisha, der großes Wissen besaß, war Bodhichitta erhaben. Deshalb verehrte er Serlingpa mehr als alle seine anderen Lehrer.

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