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Haut und Kopfhaut

Unsere Kopfhaut gehört zur Haut, dem größten Organ unseres Körpers. Deswegen schauen wir uns dieses geniale Organ etwas genauer an. Die Haut umfasst rund zehn Prozent unseres Körpergewichts und besitzt rund eineinhalb bis zwei Quadratmeter Fläche. In 24 Stunden wälzt die Haut circa 160 Liter Blut und einen halben bis zehn Liter Wasser um. Über die Haut werden Informationen wie Berührung, Vibration, Druck, Wärme, Kälte und Schmerz empfangen und dem Gehirn weitergemeldet. Unsere Haut besteht aus mehreren Schichten und ist ein Reaktions-, Regulations- und Kompensationssystem. Sind unsere Organe im Körper durch Verarbeitungsprobleme angeschlagen, kommt oft die Haut zu Hilfe. Stellen Sie sich den Körper wie eine große, gut funktionierende Familie vor.

Die Oberhaut

Wir können die Oberhaut oder Epidermis sehen. Sie ist etwa 1,3 Millimeter stark und besteht zunächst aus abgestorbenen Schichten Oberhautzellen, der Hornschicht. Diese versiegelt die Haut. Sie ist so dicht, dass sie nur einfache, kleinste Moleküle durchdringen können.

In der Epidermis eingelagert sind die Pigmente (Farbkörnchen), welche Melanin enthalten. Sie bestimmen unsere Hautfarbe. Je mehr Pigmente und je höher diese in der Hornschicht liegen, desto dunkler ist unsere Haut.

Die Hornschicht

Die Hornschicht der Epidermis liegt auf der Leuchtzellenschicht und auf einer feinen Schicht aus Keratin auf, welche zusammen den eigentlichen Schutzmantel unserer Haut bilden.

Die Keimschicht

Auf der untersten Schicht der Epidermis, der Keimschicht, werden ständig neue Hautzellen gebildet, welche die alten Hautzellen nach außen bzw. nach oben in die Hornschicht drängen. Dort werden die obersten Zellen durch Waschen oder Reibung an unserer Kleidung und Bettwäsche abgeschuppt. Von der Bildung einer neuen Hautzelle bis zu ihrem Abschuppen vergehen normalerweise vier Wochen (also etwa 28 Tage), das bedeutet, dass sich unsere Haut jeden Monat erneuert. Schuppt die Haut nicht normal ab, so kommt es zu harter, verstopfter und fahler Haut.

Die Lederhaut

Die Schicht darunter ist die Lederhaut, auch Corium genannt. In der Lederhaut finden wir elastische Fasern, das Bindegewebe. Die anfänglich zarte Bindegewebssubstanz ist bei Kleinkindern gallertartig und wandelt sich im Laufe des Lebens in ein feste, widerstandsfähige Substanz um – das Kollagen.

In der Lederhaut finden wir auch die Blutgefäße, die Sauerstoff und Nährstoffe zu den oberen Hautschichten bringen, Lymphgefäße, Pigmentzellen, Schweißdrüsen (etwa 300 pro Quadratzentimeter), Talgdrüsen, Nervenfasern und Haarwurzeln (Haarfollikel).

Unterhaut

Als letzte Hautschicht folgt schließlich die Unterhaut oder Subcutis. Sie ist eine nahtlose Fortsetzung der Lederhaut und besteht aus lockerem Bindegewebe, das Lymph- und Blutgefäße enthält. Wird das Bindegewebe hart, können sich die darüber befindlichen Schichten nicht mehr richtig hin- und herbewegen – die Haut verliert an Elastizität.

Diese Schicht dient hauptsächlich als Fettpolster, in dem der Körper des Menschen bis zu 20 Kilogramm Fett speichern kann.

Das Bindegewebe (die Faszien)

Das Bindegewebe hält alle Zellen im Körper an ihrem Platz und versorgt sie mit Nährstoffen – und transportiert den anfallenden Müll bis zu den Lymphbahnen.

Ein Hauptbestandteil des Bindegewebes ist das Elastin. Jede Zelle unserer Haut liegt in diese Substanz eingebettet. Aber nicht nur durch das zunehmende Alter, auch durch Umweltschadstoffe, schlechte Ernährung, Sauerstoffunterversorgung, geringe Durchblutung, hormonelle Veränderungen, Stress, seelische Belastungen und vererbte Faktoren verändert sich diese Grundsubstanz.

Faszien sind ein multifunktionales Wunderwerk der Schöpfung. Sie dienen dem Schutz, der Stabilität, sie stützen, umhüllen, trennen, übernehmen den Informationsfluss, reagieren unmittelbar auf Einflüsse und sind zentraler Teil des Körpergedächtnisses.

Die Kopfhaut

Klassische Friseure lernen in der Ausbildung kaum etwas über die Kopfhautpflege, dafür alles über Haare. Die Kopfhaut ist seltsamerweise eine Tabuzone, der man bisher viel zu wenig Beachtung geschenkt hat. Man bekommt ein wenig den Eindruck, als ob die Dermatologen denken, die Haarkosmetikindustrie sorge sich um einen Großteil der Kopfhautthemen, und die Kosmetikindustrie hofft, die Dermatologen und Hautärzte werden sich schon kümmern. Somit fühlt sich niemand so wirklich verantwortlich für dieses Thema.

Deshalb gibt es heute Haarwuchs-Spezialisten. Sie sind Vermittler zwischen Kosmetik und Schulmedizin. Ein Friseur mit der Weiterbildung zum Haarwuchs-Spezialisten kümmert sich um die aktive Kopfhautpflege, weil er weiß, dass eine falsch gepflegte Kopfhaut für einen Menschen Folgen für die Haardichte und die Haarqualität hat. Die Kopfhaut funktioniert wie in der Natur der Acker oder der Nährboden. Pflegen wir den Acker gut, dann können die Pflanzen vital und stark wachsen.

Die Kopfhaut ist genauso aufgebaut wie unsere Haut. Im Gegensatz zur Haut befinden sich jedoch pro Quadratzentimeter zehnmal so viele Haarfollikel in der Lederhaut. Sie ist ausgestattet mit Talgdrüsen, Schweißdrüsen, Nerven und Immunabwehrzellen. Der Körper benutzt die Kopfhaut unter anderem zur Entgiftung – wie die restliche Haut auch.

Durch die 100 000 bis 150 000 Haarfollikel können Sie sich die Kopfhaut wie ein Sieb vorstellen. Abbaustoffe, die über die Haut ausgeschieden werden, sind, wie bereits erwähnt, Triglyceride, vermischt mit sauren Stoffwechselendprodukten. Können abzubauende Stoffe nicht ausgeschieden werden, weil die Konsistenz des Talgs zu klebrig und zu zäh ist – statt cremig und leicht fließend –, kann es zu einem Stau kommen. Ein über Jahre anhaltender Stau verhindert die optimale Nährstoffversorgung der Haarpapillen, die Haare werden zu Beginn feiner und immer dünner, bis eines Tages möglicherweise kein Haar mehr durch den Follikel wachsen kann.

Auch die Kopfhaut erneuert sich genauso wie die restliche Körperhaut von innen nach außen. Die Abschuppungen der Kopfhaut können nur durch eine geeignete Bürste entfernt werden, da die Reibung an Kleidung und Bettwäsche fehlt. Wird die Oberfläche der Kopfhaut nicht regelmäßig gebürstet, verdickt sich die Oberhaut, die abgestorbenen Haare können nicht mehr ausfallen und die feinen, zarten neu wachsenden Haare bleiben in den Haarfollikeln und unter der Hautoberfläche stecken.

Eine Glatze wird nicht vererbt! Eine falsche Ernährungsweise sowie fehlerhafte Kopfhautpflege sind schuld daran, dass immer mehr Ablagerungen die Kopfhaut in ihrer Funktion beeinträchtigen, kräftige Haare zu bilden.

»Oje, alles tot«, so das bisherige konventionelle Denken. Ist die Kopfhaut nicht richtig gepflegt, baut sich eine riesige Mülldeponie auf. Ist ein Raum mit Ablagerungen gefüllt, wird der nächste Raum nebenan benutzt, und die Glatze wird immer breiter. Das Wichtigste für uns ist aber heute: Nichts ist tot! Die Haarpapillen sind nur stark blockiert und lahmgelegt durch diese Entgiftungsprozesse. Das kann mit UV-Licht schön sichtbar gemacht werden, wie das Bild eines Glatzenträgers deutlich zeigt. Sie sehen hier viele rosafarbene Punkte (→ Bild, Seite 33), die die verstopften Poren anzeigen. Der in diesem Licht rosafarben scheinende Talg befindet sich unter der Haut, und der weiße Talg wird gerade ausgeschieden.

Durch ungeeignete Pflege verkümmern die Follikel. Bei gewissen Glatzen können Sie eine richtige schmierige Schicht vorfinden, da die Ablagerungen in der Kopfhaut übersäuern. Es handelt sich auf keinen Fall um eine Krankheit! Stellen Sie sich einfach eine große Mülldeponie vor, die mal wieder ordentlich aufgeräumt gehört.

Mit einer Kopfhautkamera können wir oft kleinste Haare noch erkennen, die selbst bei Glatzen mit unzähligen verstopften Poren zu wachsen versuchen. Verursacht durch die Ablagerungen in den Follikeln können die Haarpapillen keine stärkeren Haare bilden. Ist es nicht faszinierend und bemerkenswert, wie sich unser Körper auch unter schwersten Bedingungen bemüht, bei jeder Zelle den Auftrag von Wachstum und Erneuerung zu erfüllen?

Nochmals zur Verdeutlichung: Ablagerungen in der Kopfhaut, die vom Körper durch diverse Einflüsse aus Ernährung, Umwelt, von alten Körper-Zellen etc. gebildet werden und die nicht mehr wie eine Creme, sondern mehr als zähe, klebrige Paste aus der Kopfhaut ausgeschieden werden können, bleiben in den Follikeln stecken.

Beginnt sich ein Follikel durch ständig anwachsende, zähe Ablagerungen an den Follikelwänden zu verengen, werden die Haare feiner und immer dünner. Haarpapillen, die sich im untersten Bereich des drei bis fünf Millimeter langen Follikels befinden, werden in der Folge daran gehindert, ein kräftiges, vollumfänglich funktionierendes Haar zu bilden.


Sichtbare verstopfte Poren

Erkennen wir mit der Kopfhautkamera keine Ablagerungen in den Follikeln und haben trotzdem dünne, schwache Haare, so hat der Körper in aller Regel zu wenig Nährstoffe für die Versorgung der Haare übrig. Das lässt sich auch nicht mit durchblutungsfördernden Substanzen korrigieren.

Natürliche Hilfe bei Haarausfall

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