Читать книгу Großer Bruder sein - Gisela Sachs - Страница 14
Оглавление5. Kapitel
Christian wäre viel lieber mit dem Auto gereist, weil Kroatien doch sehr weit weg ist und weil er dann mehr Gepäck hätte mitnehmen können. Sein eigenes Boot-Set zum Beispiel. Oder seinen Polizei-Überwachungs-Truck. Auch die Inliner und das Skateboard hätte er gerne mitgenommen. Die Federballschläger. Mehr Bücher.
»Man kann nicht alles haben, Chrissie«, meint sein Vater bei der Diskussion über das Urlaubsgepäck. »Das ist im Leben nun einmal so.«
Christian motzt ein bisschen herum, wie immer, wenn ihm etwas verboten wird, und bringt beleidigt das Skateboard und die Inliner in die Garage zurück. Den heiß ersehnten Polizei-Überwachungs-Truck, den er am Vorabend von den Eltern geschenkt bekommen hatte, schiebt er schweren Herzens wieder unter sein Bett und holt stattdessen seine verstaubten Schwimmflossen hervor.
Er entfernt die Wollmäuse und stopft die Flossen in seinen Rucksack: zu den Badeschlappen, seiner neuen schwarzen Badehose mit den drei weißen Streifen, der Taucherbrille, der Wasserspritzpistole und den restlichen Süßigkeiten vom letzten Osterfest.
In den Rucksack kommen noch: sein geliebtes Kakerlaken-Poker-Spiel, zwei Tischtennisschläger, ein 6er Set gelber Tischtennisbälle, seine sonnengelbe Taschenlampe und zwei seiner unzähligen Piratenbücher. Und ganz unten im Rucksack schlummert Judy, sein zerkuscheltes braunes Plüschäffchen, das nur noch ein Auge hat. Seine Mama hatte ihm Judy zum ersten Geburtstag geschenkt. Und Christian verreist nie ohne Judy. Aber das weiß außer der Familie niemand.