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Mobile Pflege

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Ich schrieb bereits, dass die mobile Pflege nur morgens zu meinem Mann kam. Es war vereinbart, dass unsere Hauptbetreuerin Angelina möglichst zwischen 8:30 Uhr und 9 Uhr da sein würde. Das haute allerdings häufig nicht hin. Oft meldeten sich Kolleginnen krank, so dass die dadurch nicht versorgten Patienten unter die Schwestern, die zur Verfügung standen, aufgeteilt werden mussten – dann verschob sich zeitlich alles nach hinten – oder es änderte sich plötzlich etwas, ein Patient kam dazu, fiel vorübergehend weg durch Krankenhausaufenthalt oder war sonstwie krank, so dass die Pflege länger beanspruchte als normal. Solche Änderungen konnten von einem Tag zum anderen eintreten und waren nicht vorhersehbar.

Es blieb zwar dabei, dass überwiegend Angelina bei meinem Mann eingesetzt war, aber es konnte durchaus sein, dass statt ihrer eine ganze Woche lang eine Kollegin erschien. Das hing damit zusammen, dass Angelina ausgerechnet in dem Dormagener Stadtteil wohnte, der am weitesten von Nievenheim entfernt lag. Wenn sie durch Vertretungen in ihrem Wohnbereich zu lange zu tun hatte, wurde bei meinem Mann jemand anders eingesetzt. Es war also jeden Morgen aufs Neue eine Überraschung, wer diesmal erschien.

An den Wochenenden war ohnehin immer alles anders. Da war Angelina nur immer jedes zweite Mal da, und dazwischen kam dann öfter eine für uns neue Pflegekraft, die wir dann meist erst nach mehreren Monaten wiedersahen. Das war dann nicht ganz so günstig, weil die sich in der Regel nicht so gut auskannte und sich darauf verließ, was ich ihr als Information gab. Ich konnte dann in der Zeit das Haus nicht verlassen, was ich sonst schon mal machte.

Die Schwester wusch meinem Mann im Bett die untere Körperhälfte und fuhr ihn dann mit dem Rollstuhl ins Bad, wo er die Toilette benutzte und sich danach oben herum wusch und sich die Zähne putzte, während sie ihm den Rücken mit Franzbranntwein einrieb, ihn kämmte und den größeren Nacht-Urinbeutel gegen den kleineren Beinbeutel austauschte. Wenn mein Mann dann angezogen war, schob sie ihn wieder ins Wohnzimmer, und wir konnten frühstücken, da ich in der Zwischenzeit gelüftet, das Bett gemacht und Kaffee, Brot und Aufschnitt aus der Küche geholt hatte.

Einmal in der Woche wurde eine gründlichere Reinigung vorgenommen. Ich hatte, bevor mein Mann nach Hause kam, überlegt, den Duschraum umzubauen, die Duschwanne zu entfernen und an ihrer Stelle eine tiefer gelegte Ablaufmöglichkeit zu schaffen. Das wäre aber ein ziemlich großer Arbeits- und Kostenaufwand gewesen. Mir wurde damals geraten, lieber einen schwenkbaren Badewannen-Duschaufsatz anzuschaffen, der mir auch von der Pflegekasse genehmigt wurde. Damit funktionierte das wöchentliche Abbrausen problemlos.

Das Duschen erledigte meistens Angelina. Sie kannte meinen Mann am besten, und so gingen ihr derartige Verrichtungen, die nicht in den täglichen Ablauf hineingehörten, am schnellsten von der Hand.

Wir haben mit der mobilen Pflege sehr gute Erfahrungen gemacht. Alle Schwestern waren ausnahmslos freundlich und sympathisch, und ich habe mir bei den jungen Frauen manche theoretische Hilfe geholt.

Pflegefall – der Weg nach Hause

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