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Der Plan

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Als mein Mann im dritten Pflegeheim lag, bei uns im Ort, war endlich die täglich lauernde Gefahr, dass der Tod die Hand nach ihm ausstreckte, gebannt, er war hellwach, und sein Geist war wieder klarer. Da keimte in mir die Hoffnung auf, dass ich ihn vielleicht doch mal wieder nach Hause bekäme.

Schon lange war mir klar, dass eine Pflege daheim nur möglich war, wenn mein Mann einige wenige Schritte tun oder wenigstens stehen konnte. Außerdem musste das Loch in der Steißgegend, das von dem Dekubitus herrührte, geschlossen sein. Beide Voraussetzungen ergaben sich, als er wenige Monate im neuen Heim war (Ich hatte ihn vom 35 km entfernten Solingen in ein Heim bei uns im Dorf verlegen lassen, um mir die tägliche weite Fahrt zu ersparen).

In den ersten Wochen musste er mit Hilfe eines Lifters vom Bett in den Rollstuhl gehoben werden und umgekehrt. Das war immer ein ziemlicher Aufwand. Es war bitter für mich, mit ansehen zu müssen, wie hilflos er in den Gurten hing, wie ein Sack. Aber eines Tages beobachtete die Schwester, dass er bei der Krankengymnastik für einige Momente stehen und sogar an der Laufleiste – mit dem Therapeuten an der Seite – ein paar Schritte gehen konnte. Von da an holte sie den Lifter nicht mehr. „Das schaffen Sie alleine“, sagte sie. Es klappte tatsächlich. Nun ging alles leichter und brauchte weniger Zeit, und die anfängliche Angst, er könnte fallen, verlor sich. Bei ihm und bei mir.

Kurz darauf brauchte auch die Wundstelle am Steiß nicht mehr behandelt zu werden. Es war zwar noch eine Vertiefung zu sehen, aber sie war trocken und kein Problem mehr.

Als mein Mann so weit war, fasste ich den Plan, ihn nach Hause zu holen, näher ins Auge. Da ich keine gelernte Krankenpflegerin bin, musste ich mir einiges aneignen, sonst war ich der Aufgabe nicht gewachsen. Ich sagte niemandem etwas von meinem Vorhaben, hielt jedoch Augen und Ohren offen und schaute genau hin, wenn die Schwestern beispielsweise das Laken erneuerten, während er im Bett lag, wie sie ihn anfassten, wenn sie ihn aus der liegenden Position in die Sitzstellung brachten, wie sie ihm auf der Toilette halfen, wie sie mit dem Katheter umgingen und den Inhalator befüllten. Als ich mir sicher war, wie ich das alles anstellen musste, klingelten wir nicht mehr, wenn er Hilfe brauchte. Ich gab mich selbst daran – und alles klappte. Da wusste ich, dass ich jetzt mit den Vorbereitungen anfangen konnte.

Pflegefall – der Weg nach Hause

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