Читать книгу Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck - Gisela von Mossen - Страница 25

- Galway Bay -

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gelegene gleichnamige alte Stadt, deren schmale Gassen und enge Brücken meinen Schatz nicht davon abhielten, eine private Sightseeingtour zu unternehmen. Ein schöner Parkplatz auf der langen Mole mit Traumblick auf die Bucht war genau richtig für unsere nächste Übernachtung. Vorher hatten wir in einem nahen gemütlichen Restaurant zum ersten Mal die nicht gerade hoch gelobte irische Küche erprobt. Da wir uns jedoch für fangfrischen Fisch entschieden, wurden wir nicht enttäuscht. Den Abschluss bildete ein unter einer kühlen Sahnehaube kochendheißer Irish Coffee, weitere Zutaten außer dem starken Kaffee ein großzügig bemessenes Schnapsglas irischer Whiskey und zwei gehäufte Kaffeelöffel Zucker, alles in hohen Stielgläsern am Tisch zelebriert, gar nicht so übel, aber nicht unbedingt vor dem Schlafengehen zu genießen.


Am Samstagmorgen, es war der 27.07. und damit unser 28. Hochzeitstag, lachte die Sonne nur so vom Himmel, so dass wir nach ausgiebigem Frühstück wieder bestens gelaunt aufbrachen, unsere Lieblingskassette sorgte für die passende musikalische Untermalung. Wir genossen noch eine Weile die Fahrt an der herrlichen Küste entlang, bevor wir auf unbeschreiblich schöner Nebenstrecke ins Landesinnere abbogen, weiter ging’s über einsamste Hochmoore mit kleinen geheimnisvollen dunklen Seen und sprudelnden Quellen, die sich über steiniges Geröll ihren Weg suchen. Die einzigen Lebewesen, die uns dort begegneten, waren zerzauste Wildponys, die eine Weile neugierig neben uns hertrabten und erstaunlicherweise frei herumlaufende Schafe und Kühe, immer wieder gemächlich unseren Weg kreuzend, zum Teil nur widerwillig die Straße freigebend; überwältigend die Ausblicke auf gewaltige Gebirgsmassive; dann 30 wunderschöne Kilometer direkt am westlichen Ufer des romantischen Lough Mask entlang, einem der großen Seen Irlands. Um sich in dieser grenzenlosen Einsamkeit nicht zu verfahren, bedurfte es übrigens pfadfinderischer Fähigkeiten, von Wegweisern hält man anscheinend nicht allzu viel, wenn wir an einer Wegkreuzung tatsächlich auf ein windschiefes Exemplar stießen, zeigte es die Ortsnamen manchmal nur in Gälisch, der ersten Landessprache, an der man in manchen Gegenden hartnäckig festhält.


Jedenfalls tauchten am späten Nachmittag die Häuser des kleinen, an der gleichnamigen Bucht gelegenen Städtchens Sligo auf, bemerkenswert die gut erhaltene Ruine des Dominikanerklosters aus dem 13. und 17. Jahrhundert. Die Suche nach einem Restaurant und Stehplatz war allerdings vergeblich, also setzten wir unsere Fahrt fort, bis wir, einem Hinweisschild folgend, nach etwa 3 km durch dichten Wald auf einen sehr schönen Rastplatz an einem verwunschenen See stießen. Die am gegenüberliegenden Ufer schroff aufsteigenden, von kargem Grün überzogenen Felswände spiegelten sich zusammen mit den am blauen Himmel dahin ziehenden weißen Wolkengebilden sehr effektvoll in dem still daliegenden Gewässer, der richtige Platz für uns zwei Romantiker. Das vorgesehene Hochzeitsessen fand nun allerdings bei Kerzenlicht an Bord statt, zur Feier des Tages wurde aber mit ein Paar Gläsern Wein aus unseren aus der Heimat mitgebrachten Vorräten angestoßen.


Am Sonntagmorgen brachen wir bereits um 9.00 Uhr bei leichter Bewölkung auf, und schon eine Stunde später überfuhren wir die Staatsgrenze nach

Mit dem Wohnmobil durch die Welt — trotz Rollstuhls im Gepäck

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