Читать книгу Billy Rollins und der Kampf ohne Gnade: Western-Roman - Glenn Stirling - Страница 7
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ОглавлениеAls Phil am Morgen sein Gesicht abwäscht, das von Ruß geschwärzt ist, stellt sich Dick breitbeinig neben den Waschtrog und betrachtet grinsend den prustenden Kameraden.
Phil richtet sich auf und blinzelt Dick wütend an. „Du freust du dich noch, was?“, fragt er grimmig.
„Klar! Freue mich immer, wenn sich ein Mann den Dreck abkratzt, der seit Wochen sein Gesicht zur Maske macht!“, erwidert Dick prompt.
Phil zerquetscht einen Fluch und wischt sich den Seifenschaum aus den Augen. „Was willst du eigentlich hier oben? Habt ihr bei der Special Police nichts mehr zu tun? Oder hab‘n sie dich rausgeschmissen?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, fährt der schwarzhaarige Phil fort: „Könnte mir gut vorstellen, dass sie jetzt solche Ungetüme wie dich abschaffen! Wer soll denn auch das Futter für solche Bullen beschaffen?“
„Phil, Phil!“, droht Dick lachend. „No“, sagt er dann ernst, „Jim ist in Albuquerque und macht einen Sonderlehrgang! Er ist jetzt mächtig verrückt drauf, befördert zu werden! Billy sagte mir, dass der gute Jim höhenkrank ist, und ich glaube, da hat er recht!“
Phil blickt Dick erstaunt an. „Höhenkrank? Was ist das für ‘ne komische Krankheit? Sol! doch wohl sein, wenn man mit dem Flugzeug fliegt!“
Dick grinst breit. „No“, erklärt, er, „das kann man werden, wenn man immer höher rauf will, verstellst du? Jim will Lieutenant bei der Special Police werden! Der Zaster reicht ihm nicht aus, Sergeant. Catarine stellt Ansprüche, was denkst du? Sie macht den armen Jimmy noch zum Bettler, aber er liebt sie! Das behauptet er jedenfalls. Scott ist ja seit vierzehn Tagen nach Cortez, um sich den Bretterstall als Hotel einzurichten, den er gekauft hat. Herz-Ass-Hotel will er‘s nennen, aber wenn er dafür nicht einen Vertrag unterschreibt, wonach jeder von uns sein Leben lang bei ihm gratis trinken kann, schlage ich ihm den Holzkasten in Stücke!“
Phil lacht. „Sie werden alle flügge, die Burschen! Nur wir sind hier wie angeleimt und würgen mit den blöden Kühen herum!“ Er blickt Dick nachdenklich an. „Und was hast du vor? Willst uns wieder mal ärgern, was? Immer wenn du da warst, können wir hinterher Kohldampf schieben, weil du uns alle Vorräte aufgefuttert hast!“
Dick lacht laut. „Ich werde schon heute weiterreiten! Daniel Nancy hat Billy sein Leid geklagt!“
„Daniel Nancy aus Durango?“, fragt Phil.
„Sure, der ist es! Er hat Kummer mit seinen Nachbarn! Seit ein paar Tagen machen ihm so ‘n paar gemietete Killer das Leben sauer!“
„Und du willst wieder reine Wäsche machen, oder?“, fragt Phil interessiert. Er möchte selbst für sein Leben gern die Abenteuer bestehen, die Billy und seine Männer auf ihren Fahrten erleben.
„Muss wohl mal nachseh‘n!“, meint Dick brummig.
„Sieht so aus, als wär‘s dir zuwider, Dicker? Hast die Nase voll, was?“, erkundigt sich Phil mit heuchelnder Besorgnis. Dabei grinst er.
„Ach was!“, knurrt Dick. „Ich will‘s ja selber so haben! Man gewöhnt sich an alles!“
„Und Billy? Kommt der mit, oder bleibt der mal endlich eine Weile bei uns?“, fragt Phil.
„Billy will erst kommen, wenn er mit Charly über die Ranchangelegenheiten klar ist!“, erwidert Dick und geht zum Corral hinüber.
„Mach‘s gut, Dicker!“, ruft Phil ihm nach.
„Du auch! Und vergiss nicht, Phil, wenn du wieder nach Cortez kommst, dass die Kleine, die dir gefällt, bereits verheiratet ist! So was tut man nicht, Phil!“
Phil lacht trocken auf und geht zur Hütte.
Dick reitet kurz darauf weg.